Lernmittelfreiheit

Hallo,

ist es denn wirklich so, dass Arbeitshefte gekauft werden müssen? Neues Schuljahr und ich soll 50 Euro für Arbeitshefte bezahlen.

Sollte es nicht vielmehr so sein, dass der Unterricht von den Lehrern so ausgerichtet wird, dass mit den vorhandenen Mitteln (Lehrbuch, was teilw. ja gar nicht von den Schulen angeschafft wird, bspw. Ethik, Sachkunde, Englisch etc) der Unterricht gestaltet werden muss, auch ohne dass man ein extra Arbeitsheft hat bzw was ist wenn sich Eltern weigern Arbeitshefte zu kaufen - der Unterricht muss doch eigentlich so gestaltet werden, dass er auch für das Kind, welches das Arbeitsheft nicht hat, begreifbar ist und es ohne diese „Hilfsmittel“ dem Unterricht folgen kann. Ich hatte das mal so von einem Referenten gehört, der bei einer Bildungsagentur arbeitet. Aber was stimmt denn nun?

Wieso kann der Lehrer nicht mit einem Lehrbuch zusammen mit den Schülern arbeiten und wenn aus einem Arbeitsheft was benötigt wird, das für die Kinder kopieren? Machen die Lehrer es sich mit den sogenannten Arbeitsheften nicht zu einfach? Früher gings doch auch ohne dem Quatsch, da wurde mitgeschrieben/abgeschrieben bzw die Kopien verteilt. Was ist denn nun mit der Lernmittelfreiheit? Mein Kind besucht die Grundschule.

Danke!

Hallo Fantas
du hast das Glück in einem Bundesland zu wohnen in dem Lernmittelfreiheit herrscht - habe ich z.B. nicht.

Trotz Buch und passendem Arbeitsheft gibt es bereits Kopien (die übrigens ebenfalls bezahlt werden müssen)und ich hasse diese Kopiefledderei - weil auch diese müssen abgeheftet werden, also noch ein Schnellhefter mehr. Diese Arbeitshefte gibt es bei uns in 2 Varianten - einmal ohne und einmal mit Übungs-CD für den PC.

Ich hatte zur Einschulung kosten nur für Bücher und Arbeitsmittel von 140 €, seitdem (ebenfalls Grundschule) ca. 70-80 €

In RP gibt es Lernmittelgutscheine (verdienstabhängig), diese gelten allerdings auch für diese Arbeitshefte nicht aber für Schulmaterial (keine Schulhefte o.ä.)

Bröselchen

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[MOD] Vollzitat gelöscht. B.

Bildung darf nichts kosten!
Hallo!

ist es denn wirklich so, dass Arbeitshefte gekauft werden
müssen? Neues Schuljahr und ich soll 50 Euro für Arbeitshefte
bezahlen.

Das ist sicherlich viel Geld.
Die Schulträger stöhnen ja auch über die Kosten für Bildung.

Sollte es nicht vielmehr so sein, dass der Unterricht von den
Lehrern so ausgerichtet wird, dass mit den vorhandenen Mitteln…

Welche Mittel sind denn vorhanden?
An unserer Schule viel alter Kram…

…(Lehrbuch, was teilw. ja gar nicht von den Schulen angeschafft
wird, bspw. Ethik, Sachkunde, Englisch etc) der Unterricht
gestaltet werden muss, auch ohne dass man ein extra
Arbeitsheft hat bzw was ist wenn sich Eltern weigern
Arbeitshefte zu kaufen - der Unterricht muss doch eigentlich
so gestaltet werden, dass er auch für das Kind, welches das
Arbeitsheft nicht hat, begreifbar ist und es ohne diese
„Hilfsmittel“ dem Unterricht folgen kann.

Wer sagt denn, dass das so sein muss?
Ein Lehrer, der völlig ohne Mittel arbeitet, hat es wesentlich schwerer, den Stoff anschaulich zu vermitteln (Naja, die faulen Säcke können sich auch mal anstrengen, nicht wahr?)
Aber bei Grundschulkindern ist es sinnvoll mit ansprechenden Lehrmitteln zu unterrichten, die sind halt noch keine Studenten, die rein mit Stift und Papier Stoff in sich aufnehmen können.

Arbeitshefte z.B. können das Lernen mit dem Buch erleichtern. Es gibt Arbeitshefte, die pädagogisch sehr gut gestaltet sind.
Die Bücher selbst enthalten den Lehrstoff, die Arbeitshefte enthalten Übungen, um sich den Stoff anzueignen. Das ist manchmal der effizientere Weg, als wenn die Kinder das alles selbst schreiben sollten (Lückentexte bspw.).

Wieso kann der Lehrer nicht mit einem Lehrbuch zusammen mit
den Schülern arbeiten und wenn aus einem Arbeitsheft was
benötigt wird, das für die Kinder kopieren?

Schon mal was von copyright gehört? Der Lehrer kann nicht aus einem Arbeitsheft einfach für alle die Seiten kopieren. Frag mal die Verlage, was die davon halten.

Machen die Lehrer
es sich mit den sogenannten Arbeitsheften nicht zu einfach?

Worum geht’s dir denn? Dass es die Lehrer zu einfach haben oder dass du für die Bildung deines Kindes auch etwas bezahlen sollst?

Bei uns werden viele viele Dinge kopiert, die zwar dann auch bezahlt werden müssen, aber im Endeffekt sind Kopien natürlich günstiger als ein Arbeitsheft. Trotzdem arbeite auch ich mit Arbeitsheften, wenn Sie einfach gut gestaltet sind.

Früher gings doch auch ohne dem Quatsch

Ja, und früher gabs auch nur Frontalunterricht und den Rohrstock und Auswendiglernen und 6 Jahrgänge in einer Klasse usw. Und früher war alles besser? Diese Sprüche kann wohl keiner mehr hören.
Und wenn so wie früher unterrichtet würde wärst du doch erste, der sich beschwert, dass es nicht moderner geht, oder?

da wurde
mitgeschrieben/abgeschrieben

Da musst du dann aber wieder mehr Stifte und Papier kaufen. Obwohl - Bleistifte gibt’s bei Ikea für umme.

bzw die Kopien verteilt. Was ist
denn nun mit der Lernmittelfreiheit? Mein Kind besucht die
Grundschule.

Schade, dass dir schon in der Grundschulzeit deines Kindes Bildung zu teuer ist. Aber da bist du ja in guter Gesellschaft der Politiker.

Danke!

Bitte!

Gruß, ChrisTine

sorry, falls der Ton etwas scharf geraten ist…

Hallo,

Vorweg: Meine Kinder besuchen das Gymnasium. 11. und 9. Klasse.

Die Regelung mit den Arbeitsheften habe ich immer so gesehen:
Alle Bücher, die nur für ein Jahr benutzt werden, habe ich von der Schule ausgeliehen, die anderen gekauft. - z.B. Atlas, Formelsammlung oder ähnliches.
Ich würde es nicht wollen, wenn in den Büchern, die meine Kinder ausleihen, Kommentare von anderen stehen würden. Dafür sind meines Erachtens Arbeitshefte am besten geeignet.
Eines meiner Kinder ist ein Schlamper. Kopierte Blätter würde ich auch heute noch zusammen geknüllt im Ranzen finden. Das Wissen wäre also praktisch für den Papierkorb.
Hole tief Luft und vertraue der Schule. Keiner will sich auf Kosten der Eltern bereichern.

Liebe Grüße
Piele

Hi,

meine vollste Zustimmung. Zur Ergänzung: Meine Schüler bitten mich darum, diese Arbeitshefte anzuschaffen, und die kosten fast 10 Euro. Sie wissen, dass sie üben müssen. Ich muss sie eher bremsen, wenn es darum geht, mehr und mehr Übungsbücher auch privat anzuschaffen. Nun sind meine Kandidaten volljährig, aber trotzdem Vollzeitschüler und somit auch in einer vergleichbaren finanziellen Situation.

Die Franzi

Hallo Christine,

interpretierst du hier nicht ein wenig viel in das Augangsposting hinein? Ich möchte mal wissen, wo du das mit den Rohrstöcken u.ä. herhast.

Wenn ich z.B. von „früher“ rede liegt die Rohrstockzeit immer noch 40 Jahre zurück. Und DU willst von Moderne reden? Komm erstmal in der Moderne an, scheinbar lebst du noch in den 70ern.

Wir hatten „damals“ sehr schönen anschaulichen Unterricht, mit Kartoffelnzüchten, Gedichten, an-der-Tafel-anmalen, und kleineren Baukästen, die jeweils für zwei Klassen angeschafft wurden. Wir haben das *auch* geschafft, ohne Frontalunterricht und einschlafen.
(wir waren ja schon „Modern“ und hatten sogar eine *Schlafcouch* im Klassenraum *augenroll*).

Ich finde Arbeitshefte auch toll und nützlich, wenn sie angebracht sind, in Englisch z.B. oder meinetwegen in Deutsch.
Aber in Mathe, nur weil die Schüler zu faul sind, Zahlen abzuschreiben?
Gut, über sowas kann man Fach für Fach streiten aber…

… meine güte 50 Euro, überleg mal wieviel das ist!

Alle sind sie am plärren „bläh, Scheißeltern, Bildung darf ja nix kosten und alle kaufen bei Saturn…“ schonmal dran gedacht, dass wir genug Eltern haben, die nicht grade Geld rotzen?

Zu den Arbeitsheften kommen ja auch noch Bücher dazu, dann Schreibhefte und der restliche Schulkram, der ja auch vorhanden sein muss. Eventuell dann ein Ausflug den man, wenn er mal stattfindet, seinem Kind auch gönnen will. Und es soll ja tatsächlich noch vorkommen, dass es Familien mit mehr als einem Kind gibt!

Es wird doch auch nicht weniger, ich musste mir später teilweise Bücher anschaffen die 65€ gekostet haben. EINS wohlgemerkt.

50€ für Arbeitshefte sind auf jeden Fall happig, der Nutzen sei mal dahin gestellt.

Es ist wirklich nicht so, dass sie in jedem Fach zwingend notwendig sind, eventuell sollte man sich da mal mit den Lehrern zusammensetzen und darüber nachdenken, ob es nicht anders geht.
Denn auch die Heftarbeit ist mittlerweile Teil eines Standardschemas und es gibt genug Lehrer, welche ihre Schüler damit lediglich beschäftigen, bei meinem Cousin mom. Läuft Deutsch so, dass die Kids ihre Aufgaben genannt bekommen und die müssen sie dann im Unterricht durch ackern, wenn jemand Hilfe braucht, wird erstmal auf die Erklärung im Heft verwiesen und mit viel Glück wird an der Tafel was erklärt.

Das kann doch nicht der Sinn der Sache sein, dass die Kinder auf der einen Seite bespielt und auf der anderen mit den Aufgaben allein gelassen werden.

Nur meine 2 Cent…

lg
Kate

Moin,

über den Sinn und Nutzen von Arbeitsheften wurde bereits genug gesagt. Aber hierzu

Neues Schuljahr und ich soll 50 Euro für Arbeitshefte bezahlen.

kann ich mir einen Kommentar nicht verkneifen: 50€, das ist am Anfang eines Schuljahres eine Menge Geld auf einmal, aber übers Jahr gerechnet sind es ein ganz klein wenig mehr als 4€ pro Monat. Das ist doch nicht schlimm, oder? Aber viele Eltern geben ihr Geld lieber für Handys, PCs, TV-Großbildschirme und sonstigen überflüssigen Schnickschnack aus, als für die Bildung ihrer Kinder.
Aus dem Paukerleben gegriffen: eine Kollegin und ich hatten eine Klassenfahrt organisiert. Die Eltern eines Kindes baten darum, aus finanziellen Gründen die Kosten erst nach der Fahrt zu bezahlen, und dann in Raten. Um das Kind nicht auszuschließen, haben wir die Kosten erst mal vorgestreckt.
Ein paar Tage vor der Fahrt traf ich mich mit der Kollegin in einer Pizzeria, um dort die letzten Details zu besprechen. Als wir hineinkamen saß die ach so finanzschwache Familie auch dort, feucht-freulich-futternd …

und wenn aus einem Arbeitsheft was
benötigt wird, das für die Kinder kopieren?

Was glaubst Du wohl, wie viele Kopien von Lehrern illegal (gegen das Urheberrecht) gemacht und dann auch noch aus eigener Tasche bezahlt werden weil keiner Lust hat, sich für ein paar €/Jahr auch noch das Kostengeschrei der Eltern anzuhören?
Meinen ehemaligen Beruf als Lehrer und viele Vertreter dieses Berufs sehe ich durchaus mit kritischen Augen. Es wäre schön, wenn mehr Eltern ihre Rolle im Bildungs-Kuddelmuddel richtig spielen würden.

Grüße
Pit

Hallo,

kann ich mir einen Kommentar nicht verkneifen: 50€, das ist am
Anfang eines Schuljahres eine Menge Geld auf einmal, aber
übers Jahr gerechnet sind es ein ganz klein wenig mehr als 4€
pro Monat.

da hast du natürlich recht, aber dabei bleibt es ja meistens nicht.

Da werden Materialkosten für den Technikunterricht, BK-Unterricht, Chemieunterricht, Kochen etc. erhoben, Eintrittsgelder und Fahrkosten (Zoo, Kino, Museum, Austellungen). Dann kommen noch Lektüren (Reclamhefte o.ä.) in Deutsch dazu.

Je aktiver die Lehrer sind und je umfangreicher ein abwechslungsreicher und anschaulicher Unterricht gestaltet wird, dest teuerer wird es für die Eltern.

Vieles, was nach LVO frei ist, wird von ‚unserer‘ Schule trotzdem verlangt, bzw. nicht zur Verfügung gestellt.

Ok, ich kaufe meinem Sohn einen Zirkelkasten und Taschenrechner, auch die Arbeitshefte sind bei uns in B-W eigentlich frei, müssen aber trotzdem bezahlt werden.

Argument der Schule - was nachvollziehbar ist - es ist zu wenig Geld da. Für ärmere Familien mit womöglich mehreren Kindern kann die Schule wirklich enorm ins Geld gehen.

Und wenn der Staat schon die Aufgabe des Bildungsauftrages übernimmt, den Eltern sogar teilweise Entscheidungsfreiheit genommen wird (z.B. Ethikunterricht, Religionsunterricht), dauernd Unterricht ausfällt, Lehrer zu wenig fortgebildet sind, etc. und nicht kapiert, dass Bildung das Kapital für unser aller Zukunft ist, finde ich schon, dass schukische Grundausbildung (!) nicht so viel kosten darf.

Es werden genug Steuergelder verschleudert und dem kleinen Mann in die Tasche gegriffen. Im Bereich Schulwesen ist das am falschen Platz und alle Welt schreit seit Jahrzehnten, dass in Bildung investiert werden muss. nur keiner tut es, schreibt es sich vor den Wahlen immer nur all zu gerne auf die Flagge

Zu geringe Lobby?

Agnes

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Hallo FantasTiger,

ich finds auch immer ziemlich teuer. Aber durch die Arbeitshefte ist der Unterricht etwas bunter und interessanter.

Was mich jedoch sehr ärgert ist, dass manche Arbeitshefte dann einfach nicht benutzt werden. Das Arbeitsheft für Geschichte von meinem Sohn ist grundsätzlich leer am Ende des Schuljahres. Ich könnte es eigentlich wieder verkaufen.

Da haben auch Beschwerden bei der Klassenlehrerin nichts gebracht. Und 10 Euro sind mal wieder umsonst bezahlt. Unter anderem auch die CD´s in den Englisch Workbooks. Nie benutzt!

LG Herzblume

Schluss mit Heulen
An alle lieben Vorposter zu dieser Sache auch noch meine einfache Meinung:
Alle von Ihnen haben Recht:
Die Eltern, die einerseits LMF vorgegaukelt bekommen, andererseits um jeden Kram angegangen werden.
Die Lehrer, die es begründeterweise ablehnen, sich strafbar zu machen; und ebenfalls verständlich nicht aus ihrem eigenen Gehalt das Material für die Schule aufbringen können.
Und nicht zuletzt die Schülerinnen und Schüler, die zwar kein Recht auf das Beste und Feinste vom Markt haben, und auch das Begnügen üben müssen; die aber ein Recht auf einen spannenden, anschaulichen und lehrreichen modernen Unterricht haben.

Nur in einer Sache haben Sie alle Unrecht: Das Geheul über die schlimmen Zustände und das Gegenseitig-Schuld-Zuschieben halten den Konflikt genau da, wo er von den Entscheidungsträgern handhabbar bleibt. So lange sich alle gegenseitig zerfleischen, hat keiner Zeit, mal an den richtigen Stellen Druck zu machen.

Also, liebe Eltern und Lehrer, gehen Sie in eine Partei Ihrer Wahl, setzen Sie sich für Bildungspolitik ein und ändern Sie endlich das System! Wählen Sie die Parteien, die sich die Bildung auf die Fahnen schreiben. Fordern Sie die Wahlversprechen kompromisslos ein. Rufen Sie Ihren Bürgermeister an!

Tun Sie endlich was, und wenden Sie sich an die Stellen, die tatsächlich Möglichkeiten haben!

Das sind Sie Ihren Kindern und Schülern schuldig.

Grüße!

für welche Ausgaben sollte man wohl das Kindergeld benutzen?

für welche Ausgaben sollte man wohl das Kindergeld benutzen?

Das dürfte wohl unterschiedlich sein.
Da Kindergeld ja einkommensunabhängig gezahlt wird, wird ein Millionär, der das Kindergeld nicht braucht sicher anders einsetzen, als eine Familie, deren Vater bei einem Fulltime-Job gerade so über die Runden kommt, oder gar noch ergänzende Sozialhilfe braucht obwohl sich die Frau noch 400€ mit Putzen dazu vedient.

Taschengeld, Kleidung, Schuhe, Fahrräder, Spielsachen, Windeln, Museum, Kino, Familienausflüge, Möbel, Fahrkarten, Geburtstagsgeschenke für Kumpels, Geburtstagsfeiern, Schwimmbad und auch mal ein Eis und anderen Luxus.

Und dann noch für das, was du hören möchtest.
Schulhefte, Karterikarten, Ordner, Schnellhefter, Schulbücher/Übungshefte, Taschenrechner, Zirkelkasten, Schulranzen, Unterrichtgebrauchsmaterial, Pinsel, Farbkasten (oft der teuerste vom Lehrer vorgeschrieben!!), Zeichenblöcke, Collegeblöcke, spezielle (teure) Mappen die der Lehrer möchte Tusche und Tuschefedern, Wachsmalstifte, Füller, Tintenkiller, Radiergummis, Geodreiecke und Lineale, spezielle vom Lehrer geforderte teure Filzschreiber, Federmäppchen, Fahrgelder, Eintrittsgelder, Grillfeste, …

reicht es?

für welche Ausgaben sollte man wohl das Kindergeld benutzen?

Vika: Ex-Pauker - jetzt ist mir einiges klar :wink:

Hallo,

du hast vollkommen Recht. Wenn man aber wie ich, den Unterrichtsausfall anspricht, eine schulübergreifende Unterschriftensammlung anregt, dann sogar innerhalb des Elternbeirates, dem ich angehört hatte, zu hören bekommt:

Bringt ja nichts, viel zu viel aufwand, haben wir doch alles schon versucht. Vergeht einem irgendwann die Lust.
Wenn man sogar Statistiken zusammensucht, die dem Kultusministerium zusendet. Hört man immer das gleiche. Es fehlen die Gelder, es gibt genug Lehrer, durch den demagogischen Wandel muss man den Lehrerbedarf planen und da kommt es immer mal wieder zu Fehlkalkulationen, wenn man Lehrer einstellen würde, wär das nicht finanzierbar…

Was ich mir schon anhören musste. Und als Einzelkämpfer kämpft es sich leider sehr schlecht, denn ich habe auch noch anderes zu tun.

Agnes

Hi,

die informationen, die du bekommen hast, sind alle korrekt. Und Du hast Dich (leider) an die falschen Stellen gewandt. Diese Dinge gehören mit dem Abgeordneten besprochen, und zwar dem Landtagsabgeordneten, denn Bildung ist Ländersache. Nur der kann dafür sorgen, dass mehr Gelder freigemacht werden und mehr Lehrer eingestellt werden. Das Misiterium hat nur die Gelder, diees vom Landtag im Haushalt zur Verfügung gestellt bekommt (sehr vereinfacht formuliert). Dein Abgeordneter vertritt seinen Wahlkreis, und damit dich und die anderen Eltern DEiner Schule.
Natürlich ist das kein Knopf den man drückt und dann funktioniert es, denn wie gesagt, all diese Investitionen sind Unsummen, die nicht einmalig auftreten, sondern regelmäßig, von daher sind die Chancen eher gering. Aber wenn du an der Schule / beim Kultusministerium schimpfst / argumentierst, sind sie gleich null.

Die Franzi

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Hi,

ich habe an alle möglichen Leute geschrieben. Vom Bürgermeister, über das Schulamt und Oberschulamt, an die entspr. zuständigen Fachkreise der verschiedenen Parteien, bis eben nach ganz oben an Frau Schavan.

Wenigstens habe ich etwas getan! Und zwar auch ganz alleine.

Agnes

Freuds Freude (ot) :wink:
Hallo Agnes!

durch den
demagogischen Wandel muss man den Lehrerbedarf planen

du meintest ja bestimmt den demographischen Wandel, aber so ist das auch sehr hübsch. Freud hätte seine Freude dran gehabt *g*

Grüßchen, ChrisTine

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Hi,

aber das sind eben die FALSCHEN. Das sind Vertreter der Exekutive, sie führen die Gesetze aus. Dazu gehört auch der Haushalt. Du musst Dich an die Legislative wenden (= Abgeordneter), denn die machen die Gesetze. Bildung ist Ländersache, also an den Landtagsabgeordneten

Natürlich bleibt es so, dass Du erstmal nur eine bist, und Baden-Württemberg wird nicht hüpfen, nur weil Du „Spring!“ sagst. Aber überzeuge auch andere Mamis, und sicher lesen hier auch einige mit. Anders geht es eben nicht.
Aber das wichtigste, was bleibt: Das Geld. Bildung ist teuer, die Millionen fallen nicht einmal an, sondern regelmäßig (ein angestellter Lehrer kostet jährlich 50.000 Euro, nur an Gehalt und Lohnnebenkosten). Bayern hat Büchergeld für die Lehrbücher eingeführt (und wieder abgeschafft), das waren 49,5 Millionen Euro, das ist auch kein Pappenstiel (einkommensschwache Familien waren davon befreit).

Die Franzi

interessant
mal als Ergänzung zu deiner „typisch Lehrer“-Attitüde:

Autos dürfen Geld kosten, Urlaub darf Geld kosten, usw.
Aber Kinder dürfen nix kosten.
ImhO auch irgendwie typisch in unserem Land!

Die Diskussion hier verläuft auf so einer entweder-oder-Ebene, durchsetzt von Klischees und Vorurteilen.

Im Usprungsposting wurde die Frage gestellt, ob man eine finanzielle Beteiligung der Eltern überhaupt verlangen darf. Dort stand nicht, dass man mal mit den Lehrern über die Kosten und den Nutzen gesprochen hätte, um sich vielleicht auf einen Kompromiss zu einigen. Aber ohne Gespräche, nur auf der Basis „der Lehrer darf das aber gar nicht, aber er soll toll und anschaulich unterrichten, das ist doch sein Job“ wird es keine kindgerechte Lösung geben.

Ich verstehe, dass viele Eltern gar nicht die Wahl haben, ob sie ihr Geld in ein dickes Auto oder in die Bildung ihrer Kinder investieren, weil sie gar nicht soviel Geld haben. Trotzdem darf man den Kindern wünschen, dass sie Unterricht mit anregenden Materialien bekommen. Wie das umgesetzt wird kann doch aber mit dem Lehrer im Gespräch ausgehandelt werden. Oder nicht? Aber dafür müssen sich die Eltern dann natürlich engagieren.

Ich selbst suche immer mit meinen Schülerinnen nach einer Lösung, die sie finanziell nicht so belastet. Wir treffen uns immer in der Mitte. Aber wir reden eben drüber.

Gruß, ChrisTine

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Hallo Herzblume,
wenn ein Arbeitsheft nicht benutzt wird, dann kann das mindestens zwei Gründe haben:

  1. dein Sohn ist ein fauler Sack und bearbeitet nicht die Aufgaben, die er eigentlich bearbeiten sollte. Dann solltest Du ihm in den Hintern treten
  2. der Lehrer deines Sohnes ist ein fauler Sack der nicht die Möglichkeiten nutzt, die das Lehrwerk bietet. Dann solltest Du ihm durch die Schulleitung in den Hintern treten lassen. Den Anlauf zu diesem Arschtritt nimmst Du am besten nicht als Einzelkämpferin, sondern mit Hilfe der Elternvertretung.

Grüße
Pit