Hi!
- absolut megaschlechte noten
- sie möchte auf die realschule
- sie hat ihre Mutter angelogen
ja, offensichtlich weiß sie, dass ihre mutter eh nicht so
schnell dahinter kommt.
Klar weiß sie das. Das ist aber kein Grund, die Mutter anzulügen, sondern nur eine Feststellung deinerseits. Lügst du auch jedes Mal, wenn du weißt, dass der andere nicht dahinterkommt? Meiner Meinung nach stellt allein das schon ein Problem für sich dar.
Imho machst du es dir hier schon wieder zu einfach, indem du gar nicht bereit bist, Gründe des Verhaltens zu hinterfragen.
- sie ist nicht in der Lage, alleine zu lernen
ich habe meine schwester beim lernen beobachtet. ich war froh,
dass ich realschule gemacht hab. sie war nur am lernen - nur.
Ich war am Gymnasium und war bei weitem nicht nur am Lernen. Es kommt eben auf das Kind und auf die Lehrer an, nicht mal unbedingt auf die Schulform. Du bestätigst im Grunde aber nur meine Aussage: Auch auf der Realschule kommt sie ums Lernen nicht umher, und wenn sie jetzt keine Lerntechniken kennt und anwenden kann, wird es ihr auf der Realschule genauso ergehen wie auf dem Gymnasium.
Auch hier wieder gilt: Man muss erst nach einer Ursache schauen. Falls die Ursache im Lernen lernen liegt, nützt ein Schulwechsel nichts. Aber eine Zurückstufung um ein Jahr wäre vielleicht sinnvoll, falls die derzeitigen Defizite nicht mehr aufzuholen sind.
das ist das einzige, was betrachtet werden muss. alles andere,
z.b. „was wäre wenn“ oder „hätte ich doch nur“ strapaziert
letztendlich nur das mädchen.
Was du vorschlägst, ist ein Bekämpfen der
Symptome, nicht der zugrundeliegenden Ursachen.
nein, ich schlage vor, mich erst hinzulegen, auszuruhen
Dummerweise ist die Realschule auch kein Schlaraffenland, erst recht nicht, wenn sie eh schon Wissenslücken hat, die sie - egal auf welcher Schulform - aufholen muss.
und
versuchen, mich selbst auszukurrieren und dann erst zum arzt
zu gehen und nicht umgedreht. wenn meine mutter käme und mich
dränge ich solle zum arzt gehen, wäre mir überhaupt nicht
geholfen.
Wenn da gerade eine ernsthafte Erkrankung schlummern würde, dann schon. Um mal ein sehr drastisches Beispiel anzubringen: Auch eine Krebserkrankung fängt häufig mit normalem Fieber an. Symptome sagen eben nicht viel über die Ursache aus.
ich muss auch keine antistresstherapie machen oder
pillen schlucken. ich bin vielleicht einfach nur gestresst und
müde. das - also dem wunsch der tochter entsprechen - sollte
die mutter machen. missionieren ist das nicht - im gegenteil.
Wo du eine Missionierung seitens der Mutter erspähst, ist mir ein Rätsel. Die Tochter weiß offensichtlich selbt nicht, was sie will (erst will sie auf dem Gymnasium bleiben, dann plötzlich doch auf die Realschule wechseln). Und das ist auch klar: Ein 11-jähriges Kind ist nun mal mit einer solchen Entscheidung überfordert.
deshalb frage ich mich, was so schlimm daran ist,
auf die realschule zu wechseln und dem 11-jährigen mädchen ein
wenig mehr kindheit zu gewähren.
Und wenn es auf der Realschule nicht klappt, soll sie eine
schöne Kindheit auf der Hauptschule haben? Wenn’s dort nicht
klappt, auf der Sonderschule? Und wenn’s dort nicht klappt,
soll sie die Schule ganz abbrechen?
was soll diese taktlose und irrsinnige spekulation?
Das ist keine Spekulation, sondern eine Weiterführung deines
Szenarios.
lol…das ist das gleiche, wenn man keine beweise hat.
Nö, ist es nicht. Da das Mädchen selbst nicht lernt (schlägt die Bücher erst auf, wenn die Mutter reinkommt), wird ihr auf der Realschule das gleiche passieren, wenn man das Problem nicht behebt. Wenn man hingegen an diesem Problem arbeitet, bin ich zuversichtlich, dass das Kind auch auf dem Gymnasium erfolgreich wird.
Wenn man die Ursachen des Problems nicht behebt,
wird das Mädchen ÜBERALL scheitern, wo sie auf die gleichen
Hürden trifft (in den oberen Beispielen: wo sie lernen muss
oder wo sie soziale Probleme hat).
wieso fängst du nicht mit der einfachsten ursache an? nämlich,
dass sie überfordert ist?
Überfordert ja, aber nicht mit dem Schulstoff, sondern mit der Situaton.
wieso möchtest du über einen
umgefallenen sack reis
Entschuldige bitte, wenn ich der Meinung bin, dass der Lernerfolg wichtiger ist als ein umgefallener Sack Reis.
man fängt, um das kind selbst vor unnötiger arztrennerei zu
schützen, mit dem einfachsten an und das wäre, auf die
realschule zu wechseln.
Das ist zwar der Weg des einfachsten Widerstands, aber nicht automatisch besser für das Kind.
dann kann man weiter sehen. und die
mutter wird in zukunft nicht nur worte sprechen und den worten
des mädchens naiv glauben, sondern sie wird es kontrollieren
müssen. eine zu lockere kann schaden.
Hier sind wir uns einig.
ich bezweifele jedoch,
dass die mutter dazu in der lage ist.
Hier spekulierst du. Ich traue Tanja sehr wohl Selbstreflexion und Veränderung des eigenen Verhaltens zu.
sollten dese probleme
immer noch auftreten, sind sie von der realschule, die weitaus
mehr pädagogik vetritt, besser zu lösen als vom gymnasium aus
mit dem ständigen druck.
Also, ich hatte auf dem Gymnasium keinen Druck und SEHR GUTE Pädagogen. Verallgemeinere bitte deine Erfahrung nicht.
blinder aktionismus wurde bis jetzt durchgeführt.
Wo?
es geht hier
um eine mutter, die von ihrer tochter ein maß an
selbstständigkeit erwartet, welches die tochter nicht hat und
vielleicht die mutter in dem alter auch nicht hatte.
Zustimmung.
Nein, ist es nicht. Dann ist das eine verbaute Chance. Wenn
das Mädchen intellektuell das Zeug zum Gymnasium hat (was ich
glaube) und aufgrund anderer, unbehobener Probleme (Lernen
lernen, Mobbing, angespanntes Verhältnis zur Mutter, whatever)
auf die Realschule versetzt wird, ist vorhersagbar, dass sie
sich auch dort nicht wohlfühlen wird. Bis man das erkannt hat
und endlich Ursachenforschung betreibt, ist schon wieder viel
Zeit vergangen und dem Mädchen die Chance auf eine geradlinige
gymnasiale Laufbahn genommen worden.
mir fallen spontan 3 mädchen aus meinem freundeskreis ein, die
vom gym runter sind auf die realschule und plötzlich gute
noten hatten.
Ist das automatisch gut, wenn man das Lernen nicht lernen muss, weil einem eh alles zufliegt? Ist das gut, wenn man danach - gerade in Bayern! - keinen geradlinigen Weg zum Abitur mehr hat?
wenn sie 19 ist und ihre lehre abgeschlossen hat, kann sie
entscheiden, ob sie weiter machen will oder in ihrem beruf
bleibt.
- Was lässt dich so sicher sein, dass auf der Realschule
alles glatt läuft?
mein gott - was lässt dich denn denken, dass sie morgen nicht
von einem auto überfahren wird?! lass sie doch erstmal
versuchen, über die straße zu gehn. sie muss doch nicht schon
vorher den krankenwagen rufen.
Das Dumme ist nur, dass man dann diesen Versuch kaum rückgängig machen kann und ich in jedem Fall, auch wenn sich die Noten auf der Realschule bessern, nicht deren Vorteil sehe. Das Lernen lernen muss das Kind sowieso, egal auf welcher Schule. Und wenn die Tochter plötzlich, ohne ihr Lernverhalten zu ändern, gute Noten bekommt, dann sagt das nur darüber etwas aus, dass sie letztendlich auch mit einem schlechteren Wissensstand die Schule verlässt. Es mag sein, dass das für dich erstrebenswert ist, für mich wäre es das nicht.
- Eine geradlinige gymnasiale Laufbahn ebnet ihr den Weg zu
beliebten Ausbildungsberufen, die heutzutage kaum ein
Realschüler „abkriegt“, vom Studium gar nicht erst zu
sprechen.
das ist totaler blödsinn und vorbei an jeglicher realität,
denn ich(und ich bin bei weitem kein sonderfall) war
realschüler und die lehre(nicht der betrieb an sich, aber die
ausbildung an sich) war das beste, was mir als eingebildeter,
arroganter, von der mutter verhetschelt und verdetschelter
junge passiert ist und mir bei meiner hochschullaufbahn jetzt
intellektuell und finanziell geholfen hat.
Ja, und? Was hat das mit dem zu tun, was ich geschrieben habe? Als Realschüler hat man nun mal arge Probleme, in manchen Bereichen überhaupt eine Lehrstelle zu bekommen, weil man dort zu viele gymnasiale Bewerber hat. Als ich z.B. in einer Berliner Biomedizinfirma ein Praktikum machte, gab es dort ein Mädchen, das seine Biologielaborantin-Ausbildung machte. Aus ihrer ganzen Klasse in der Berufsschule gab es nur einige wenige Realschüler, und diese wurden alle auf Betrieben viel schlechteren Standes ausgebildet. Es ist nun mal so, dass man gerade für einen beliebten Ausbildungsberuf eine Ausbildungsstelle viel eher mit einem Abitur als mit Realschulabschluss bekommt. Außerdem ist das Nachholen des Abiturs in Bayern sehr problematisch, das wurde hier schon beschrieben.
Gruß
Anja