Lesung in glaubensverschiedener Ehe

Hallo zusammen,

ich richte meine 1. Anfrage an dieses Haifischbecken in der Hoffnung, dass ich auf einen bibelfesten Schreiber treffe, dem sachdienliche Hinweise mehr bedeuten als Polemik.

Es geht um die Lesung bei einer Segnung zur Eheschließung.

Partner 1 ist katholisch, Partner 2 ist aus dieser Kirche ausgetreten. Beide schätzen den (Nicht-)Glauben des anderen sehr.

Nun suchen die beiden für ihre Segensfeier nach einer geeigneten Lesung.

Diese sollte sinngemäß aussagen, dass nicht der jeweilige Glauben entscheidend ist, sondern die gemeinsamen Werte, wie Respekt, Nächstenliebe, Vergebung, Selbstkritik, etc.

Gleichsam sollte sie nicht diese naive Aussage enthalten, die besagt, dass Liebe ohne Anstrengung automatisch über allem steht.

Da Jesus sich gerne mit Dieben, Bettlern und Huren umgeben zu haben scheint, dachte ich, dass die Bibel eine Fundgrube für solch banale Weisheiten ist. Was ich allerding bisher an Empfehlungen für Lesungen gelesen habe, ließen mir die Haare zu Berge stehen.

Ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn ihr den ein oder anderen Vorschlag hättet.

Schöne Grüße
Chris

Hallo mundraub.

den ersten beißen die Hunde!

ich richte meine 1. Anfrage an dieses HaifischbeckenPartner 2 ist aus dieser Kirche
ausgetreten. Beide schätzen den (Nicht-)Glauben des anderen
sehr.

Ist Partnwe 2 aus der Kirche ausgetreten und glaubt trotzdem oder ist er ausgetreten und glaubt nicht mehr?
Trifft das Erstere zu, sollte es keine nennenswertwn Schwierigkeiten geben einen geeignetem Text zu finden.Im anderen Fall wirds schwieriger.Ich empfehle Dir,Dich an speedytwo zu wenden,er ist vielleicht gerade nicht online.
Falls alles nicht hilft,solltet ihr vielleicht selbst,oder der trauende Priester,
einen Text verfassen und der Priester bittet anschließend oder vorher den Herrn darum, diese Worte gnädig anzuhören und
zu segnen.Ich bin sicher,Gott ist nicht so kleinlich.

Ich glaube,Du meintest,die Beiden "respektieren"ihren (Un)Glauben,wenn sie Beides schätzen würden,ergibt das Un sinn.

_:smiley:iese sollte sinngemäß aussagen, dass nicht der jeweilige

Glauben entscheidend ist, sondern die gemeinsamen Werte, wie
Respekt, Nächstenliebe, Vergebung, Selbstkritik, etc._

Mir ist keine Bibelstelle bekannt,welche alle und noch mehr(ect)Ansprüche bedient, wie gesagt, speedytwo

_:Gleichsam sollte sie nicht diese naive Aussage enthalten, die

besagt, dass Liebe ohne Anstrengung automatisch über allem
steht._

_Dann würde ich sagen, einfach weglassen oder nicht zitieren

_
:smiley:a Jesus sich gerne mit Dieben, Bettlern und Huren umgeben zu

haben scheint,

Wer kann mit gutem Gewissen behaupten,daß er das nicht auch tut?

dachte ich, dass die Bibel eine Fundgrube für

solch banale Weisheiten ist. Was ich allerding bisher an
Empfehlungen für Lesungen gelesen habe, ließen mir die Haare
zu Berge stehen.

Jetzt hast Du aber gleich die Fraktion der glaubenstreuen Theologen am Hals.Abgesehen davon finde auch ich das nicht sehr nett und wenn das keine Polemik ist?
Respekt.Nächstenliebe,Vergebung,Selbstkritik ect sind banale Weisheiten?interessant!

Ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn ihr den ein oder
anderen Vorschlag hättet.

Wird nicht leicht sein,viel Glück!
Zum Schluß noch ein gut gemeinter Tip;wenn Du jemanden um etwas bittest,bemühe Dich um eine angemessene Anrede und nenne ihn nicht,z,B.Arschloch.

Grüße
abakadabra

  1. Kor 13
    Hallo,

wenn du hiermit

Partner 1 ist katholisch, Partner 2 ist aus dieser Kirche ausgetreten.

meinst, daß Partner 2 dann halt einer anderen christl. Kirche angehört, und wenn du mutmaßlich „Lesung“ liturgisch-terminologisch meinst, dann kommt ja eh nur eine Passage aus der ntl. Brief literatur in Frage.

Und dann dürfte doch → 1.Kor 13 sämtliche Bedingungen erfüllen, die du an deine Textauswahl stellst?

Gruß
Metapher

Hallo Abakadabra,

danke für deine Antwort.

Partner 2 aus der Kirche ausgetreten ausgetreten und glaubt nicht mehr.

Schön Grüße
Chris

PS: Mit der Aussage über das Haifischbecken wollte ich niemanden zu nahe treten. Ich war nur beim ersten Besuch dieses Brettes erstaunt, wie sich hier die Teilnehmer an die Gurgel gehen.

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Rückfrage
Im Grunde genommen ist der bereits genannte Text aus dem 1. Korintherbrief im 13. Kapitel der, auf den Ihre Aussagen am ehesten passen dürften. Auch der Kolosserbrief, Kapitel 3 , 12-14 käme in Frage, wobei hier der Gottesbezug sehr deutlich ist, was für einen Atheisten natürlich schwierig ist.

Es wäre vielleicht leichter, Ihre Frage zu beantworten, wenn Sie auch verraten würden, zu welchem Zweck Sie diese Lesung brauchen. Sie schreiben „Segnung“ - geht es um eine katholische Trauung (die möglicher Weise, was die Lesungen angeht, auch an gewisse Vorgaben gebunden ist) oder eine Segensfeier mit einem freien Prediger? Soll die Lesung einfach nur gelesen oder auch ausgelegt werden (Sie erwähnen die Liebe, die ohne Anstrengung über allem stehe; Mir persönlich ist keine Bibelstelle bekannt, die das so sagt; aber man könnte 1. Kor 13, 13 natürlich so interpretieren* - das wäre eine Frage der Auslegung des Textes - und der Person, die darüber predigt).

Martinus

*ob das sinnvoll wäre, steht auf einem anderen Blatt

Hallo mundraub,

Lesung: Koh 3,1-8a Alles hat seine Stunde (evtl. das letzte Gegensatzpaar „Krieg und Frieden“ weglassen). Evangelium:
Lk 12,49 Ich bin gekommen, um auf der Erde Feuer zu entfachen, und was wollte Ich lieber, als dass es schon brennte (evtl. bis Vers 53).

Gruss,
Mike

…oder noch eine, Mt 7,21
Mt 7,21 spricht sehr wörtlich über das Problem des Etikettenglaubens:
"Nicht wer zu Mir sagt >>Herr, Herr

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Hallo

Partner 1 ist katholisch, Partner 2 ist aus dieser Kirche
ausgetreten. Beide schätzen den (Nicht-)Glauben des anderen
sehr.

Warum ausgetreten ? Hat der Partner den Glauben verloren ? Hat er Probleme mit der r.k. Kirche ? Liegt eine andere Gemeinde im Blickfeld ? Ist es der Kirchensteuer wegen ?

… das wäre schon sehr wichtig zu wissen.

… das wäre schon sehr wichtig zu wissen.

… da könnte es von Nutzen zu sein, einfach mal nachzulesen, was der UP schon ca. 5 Stunden vor Deiner Frage dazu geschrieben hat.

SCNR,
Ralf

Kolosser 3
Hallöchen,

Hallo zusammen,

Diese sollte sinngemäß aussagen, dass nicht der jeweilige Glauben entscheidend ist, sondern die gemeinsamen Werte, wie Respekt, Nächstenliebe, Vergebung, Selbstkritik, etc.

Probier’ mal Kolosser 3:1-17
http://www.bibel-online.de/buch/elberfelder_1905/kol…
Den Fokus für diese Situation sähe ich bei Vers 11.
Vers 18 würde ich mal gepflegt rauslassen in einer Trauungszeremonie des 21. Jahrhunderts, wobei Vers 19 definitiv erwähnenswert ist.

Übrigens ist Kol. 3:13 mein Trauspruch :wink:

Gruß,
Michael

Na dann…
Hallöchen,

Partner 2 aus der Kirche ausgetreten ausgetreten und glaubt nicht mehr.

warum dann überhaupt?

Ich könnte jetzt mal 2. Korinther 6:14-17 als Vorschlag in den Ring werfen.

Worauf ich hinaus will:
Wenn dem Glaubenden der Glaube nicht so wichtig ist, dann braucht man ohnehin keine tolle Bibellesung, dann tut es eine denkwürdige Anekdote „aus dem wahren Leben“ genauso gut.

Wenn dem Glaubenden das Ganze aber furchtbar wichtig ist, müsste man sich ernsthaft fragen, was man mit der Lesung erreichen wird.

Am Schluss wird der Nichtglaubende das Ganze nämlich wohl nur aus reiner Höflichkeit mitmachen - und man muss solche Elemente der Spaltung nicht unbedingt fördern.

Gruß,
Michael

Hallo,

Partner 1 ist katholisch, Partner 2 ist aus dieser Kirche
ausgetreten. Beide schätzen den (Nicht-)Glauben des anderen
sehr.

muss es denn aus der Bibel sein?
Es gibt ja noch Philosophie und Literatur.
Habe auf einer nicht kirchlichen Beerdingung mal „Wilhelm Busch“ gehört - war bei der Autoren-Nennung erst etwas irritiert - der Text war dann aber doch sehr passend, angemessen und gut.

Grüße
K.

Hallo,

auch wenn ich nicht „mundraub“ bin, erlaube ich mir mal zu antworten:

ja, wenn es um die liturgische Lesung bei einer Trauung (oder auch Beerdigung) geht, dann muss es aus der Bibel sein. Das schließt nicht aus, dass auch noch andere Texte vorkommen können (wie z.B. Wilhelm Busch).

Aber die biblische Lesung ist eine biblische Lesung. Die durch etwas weltanschaulich Neutrales zu ersetzen, wäre sinnlos. Dann bräuchte man keine kirchliche Trauung.

Ich verstehe den UP auch so, dass der nichtkirchliche Partner die kirchliche Trauung aus Respekt und Wertschätzung für den Glauben des anderen bejaht.

Ich weiß gerade nicht, ob folgende Texte schon genannt wurden: Kolosser 3, 12-15 und Philipper 2,2-5. In Kol 3 finde ich das „ertragt einer den anderen“ so wunderbar lebensnah.
Heiße Empfehlung für die Übersetzung der Neuen Genfer Bibel! Die ist zwar nicht katholisch, aber vielleicht muss das kein Hinderungsgrund sein.

Zu finden über den Bibleserver, z.B.:
http://www.bibleserver.com/text/NG%C3%9C/Philipper2

Viele Grüße,

Jule

Hallo mundraub

Nun suchen die beiden für ihre Segensfeier nach einer geeigneten Lesung.
Diese sollte sinngemäß aussagen, dass nicht der jeweilige Glauben entscheidend ist, …
Partner 1 ist katholisch, Partner 2 ist aus dieser Kirche :ausgetreten.

einfach am Standesamt, das genügt ja lt. Bibel, da spielt ein Organist eine kurze passende Melodie, der Standesbeamte hält seine vorgegebene eine nicht auf einen bestimmten „Glauben“ ausgerichtete Ansprache, es wird mit ja,ich will bestätigt,man erklärt so, dass man bereit ist füreinander da zu sein, also die

gemeinsamen Werte, wie Respekt, Nächstenliebe, Vergebung, :Selbstkritik,ect.

ein Leben lang erfüllen will - damit sind die Bedingungen zur Ehe auch schon erfüllt, er-Gott- ist der „Stifter“ der Ehe. Die Bibel gibt Rat dazu:
1.Kor.7,12 Den übrigen aber sage ich, nicht der Herr: Wenn ein Bruder eine ungläubige Frau hat, und diese ist einverstanden, bei ihm zu wohnen, so soll er sie nicht entlassen; 13 und eine Frau, die einen ungläubigen Mann hat, der einverstanden ist, bei ihr zu wohnen, soll ihn nicht verlassen. 14 Denn der ungläubige Mann ist geheiligt durch die Frau, und die ungläubige Frau ist geheiligt durch den Mann; sonst wären ja eure Kinder unrein, nun aber sind sie heilig. 15 Wenn sich aber der Ungläubige scheiden will, so scheide er sich! Der Bruder oder die Schwester ist in solchen Fällen nicht gebunden; in Frieden aber hat uns Gott berufen. 16 Denn was weißt du, Frau, ob du den Mann retten kannst? Oder was weißt du, Mann, ob du die Frau
retten kannst? Schlachter Bibel 2000

Da Jesus sich gerne mit Dieben, Bettlern und Huren umgeben zu haben scheint, dachte ich,…

lt. seinen Aussage- er will ja allen Rettung ermöglichen Joh.17, 3… speedytwo

Hallo Jule,

vielen Dank für deine Antwort.

Ich verstehe den UP auch so, dass der nichtkirchliche Partner
die kirchliche Trauung aus Respekt und Wertschätzung für den
Glauben des anderen bejaht.

Genau so ist es…

Philipper 2,2-5.

Sehr schön!
Genau so etwas habe ich gesucht.
Die „Gemeinschaft des Geistes“ ist es, die zählt.

Vielen Dank noch einmal und viele Grüße

Chris

Danke an alle
Hallo,

ich möchte mich bei allen Antowortenden für ihre sachdienlichen und kompetenten Anworten bedanken. Ihr habt euch wirklich Mühe gegeben.

Das mit dem Haifischbecken nehme ich übrigens zurück. Diesen Eindruck hatte ich aus einer Zeit, als es darum ging, ob ein Mitglied wer weis was verlässt oder nicht. Es hat gewirkt, als wollten sich die Diskussionsteilnehmer an die Gurgel gehen. Damals habe ich von dieser Anfrage abgesehen.

Schöne Grüße
Chris

Hallo Mike,

Lk 12,49 Ich bin gekommen, um auf der Erde Feuer zu entfachen,
und was wollte Ich lieber, als dass es schon brennte (evtl.
bis Vers 53).

Herrlich…
Sagt aber eher das Gegenteil von dem aus, was wir wollen.

Schöne Grüße
Chris

Hallo Chris,

warum denn nicht z. B. anfangen mit:

„Zwischen euch hat’s gefunkt“?

Und dann schön öffentlich drüber reflektieren, warum euch das nicht passen soll.

Gruss,
Mike

richtungsweisend
Hi Chris,

Lk 12,49 Ich bin gekommen, um auf der Erde Feuer zu entfachen, und was wollte Ich lieber, als dass es schon brennte

Herrlich…
Sagt aber eher das Gegenteil von dem aus, was wir wollen.

Schweizer Theologiestudenten aus dem extrem rechten Lager der RKK sind halt als Ratgeber für Eheschließungsrituale mit Vorsicht zu genießen.

Hättest du nichts von Glaubensabfall geoutet, hättest du sicher auch von dieser Seite ein adäquateres Bibelzitat bekommen :wink:

Vor diesem Hintergrund versteht er sicher auch seinen Zusatz

(evtl. bis Vers 53)

exegetisch in entsprechender Lehrmeinungs-Richtung herzlich zynisch.

Viel Glück beim Ehestart
Metapher

Hallo Metapher,

die Sache: Ich habe vor zwei Wochen einen als ausgesprochen liberal bekannten Pfarrer hierzulande begleitet, der aus diesem Zitat und dem Spruch „bei euch hat’s gefunkt“ eine sehr sozial orientierte Predigt hielt, die den häufigen Begriffen des „historischen Jesus“ durchaus entspräche.

OT Zum Rest (rechtsextrem und so):
Dieser Vorwurf ist aus solchem Munde stets Ehrenerweis.

Gruss,
Mike