Leuchtstoffröhre gegen LED tauschen

Hallo,

mich würde interessieren wenn ich eine Leuchtstoffröhre in einer Leuchtstofflampe mit KVG austauschen möchte,ob ich da jede LED Röhre verwenden kann.Wie funktioniert die LED dann eigentlich wenn man nur den Dummystarter austauscht,denn das Vorschaltgerät ist ja noch drinnen?Die Spannung durch die Drossel wird ja so auf 110V reduziert,aber die LEDs benötigen ja 230V Wechselspannung?

Gruß
Michael

Naja, so tief reduziert die Drossel dann nicht. Der Widerstand der Drossel ist stromabhängig und bremst sich selbst. So um die 10 V Spannungfall dürften dann rauskommen.
Nein, man kann nicht jede Ledröhre nehmen. Es gibt nämlich welche für EVGs. Allerdings sind die eher schwer zu finden.
Oft kann man die KVG-Ledröhren auch ohne Drossel betreiben, man brückt diese einfach nur oder baut sie aus.
Unbedingt auf Herstellerangaben achten!

ok,also wenn ich die LED ohne KVG betreibe,müsste man praktisch die zwei Adern des Starters zusammenklemmen,sowie den Außenleiter und den Neutralleiter direkt anschließen,sehe ich das richtig?Woher weiß ich welche LED für KVGS geeignet sind?

Was mich noch interessiert,an den Leuchtstofflampen sind ja 4 Pins insgesamt.Meines wissens sind an jeder Seite der Fassung zwei Leitungen angeschlossen:an einer PIN der Außenleiter und der Starter und auf der gegenüberliegenden Seite der Neutralleiter und der Starter,stimmt das?

Ja. Bei der L-Lampe kommt auf einen Pin L an. Dort findet sich ne Elektrodenwendel in der Röhre, die über 2. Pin zum Starter führt. Der hängt dann an Pin 3 , wo wiedrr eine Elektrode in der Röhre zu Pin 4, dem Neutralleiter führt.
Du setzt bei Ledröhren für KVG nur den Dummystarter ein, der nur eine 1A Sicherung ist.

Das ist unterschiedlich. Auf mancjen Ledlampen sind Beschriftungen drauf, die anweisen, wo L und N zu sein haben.

Welche Ledröhre für KVG, für EVG oder für ganz ohne VORSCHALTGERÄT zugelassen ist, sagt einem AUSSCHLIESZLICH der Hersteller, dessen Datenblatt. Daher AUF HERSTELLERANGABEN ACHTEN!

Ok,danke dir…

Eines fällt mir noch ein:-),In Leuchten mit KVG ist ja ein Entstörkondensator eingebaut,ist ein solcher auch in Leuchten mit EVG zu finden?

Hallo!

Ein Entstörkondensator ist das nicht. Sowas ist eher dafür da, hochfrequente Störungen, die z.B. von Motoren, elektronischen Netzteilen etc. verursacht werden, abzublocken, damit z.B. dein Radioempfang nicht gestört wird. Solche Kondensatoren sind eher kleiner, und Leuchtstoffröhren produzieren außer beim Zünden kaum Störungen. (Ein EVG dagegen sicherlich schon, die Entstörkondensatoren sind da aber eher integriert)

Ein KVG ist einfach nur eine Drossel (=Spule). Die verursacht einen Blindstrom, den man mit dem doch schon etwas größeren Kondensator ausgleichen möchte. Das meinst du sicher.

Im Prinzip geht es darum, daß die Drossel sowas wie ein Stromspeicher ist, der im 50Hz Stromnetz permanent Strom (eher Energie) aufnimmt, und kurz danach wieder ins Netz zurück drückt. Unterm Strich wird dabei keine Energie verbraucht, aber es fließt Strom, und der erwärmt z.B. die Leitungen im Stromnetz. Heißt: Es wird Energie im Stromnetz verbraten für ein Gerät, das selbst keine Energie verbraucht. Oh, und das taucht noch nicht mal auf der Stromrechnung (bei privaten Haushalten) auf!

Jede LED Röhre, die zur Verwendung am KVG / VVG vorgesehen ist, kann dort eingesetzt werden.

Der Starter wird durch einen Dummy ersetzt (bei einigen ist eine Drahtbrücke drin, bei anderen eine Sicherung).
Die Drossel wird weiterhin stromdurchflossen, sie vermindert insofern den Wirkungsgrad und wird sich weiterhin leicht erwärmen.

Man darf aber weder Drossel noch Starterfassung entfernen, weil dann die Leuchte technisch verändert wurde und nicht mehr zugelassen ist. Die CE-Kennzeichnung gilt dann auch nicht mehr.
Der, der die Leuchte umgebaut hat, wird zum Hersteller und Inverkehrbringer der Leuchte, entsprechende Prüfungen, Erklärungen und Versicherungen werden dann nötig.

LED-Röhren für KVG / VVG sind praktisch alle gleich aufgebaut:
An einem Ende sind Pin 1 und Pin 2 kurzgeschlossen, am anderen Ende liegt zwischen Pin 1 und Pin 2 die Versorgungselektronik der LEDs.

Die Minimalschaltung einer Leuchte für solche Röhren sieht daher so aus:
Brücke von einem Kontakt der linken Fassung zu einem Kontakt der rechten Fassung.
L und N dann jeweils auf den noch freien Kontakt an je einer Fassung.

Doch, das kann durchaus sein.
Oft hast du an den Anschlussklemmen einen kleinen X2-Kondensator.

Der bedämpft die Störungen beim Lampenstart.

Das mit der Blindleistung erkläre ich meinen Kunden immer so:
Eine Spule erzeugt ein Magnetfeld, dieses speichert Energie. Bei jedem Polaritätswechsel der Versorgungsspannung wird die gespeicherte Energie zurück ins Netz geschoben, danach wieder vom Stromnetz bezogen, um das Magnetfeld mit umgekehrter Polung wieder aufzubauen.

Dieser kleine Energiebetrag pendelt also ständig zwischen Stromnetz und Magnetfeld hin und her.

Bei korrekter Beschaltung der Leuchtenfassungen sollte das unerheblich sein.
Aber ja, es gibt durchaus Lampen, die einem sagen, an welchem Ende die Versorgung abgegriffen wird.

Bloß nicht auf die Idee kommen, dann einfach an einer Lampenfassung L und N anzuschließen!
Denn wenn die Lampe mal mit dem „falschen Ende“ eingesetzt wird, wird es einen Kurzschluss geben.

Einige der ersten LED-Lampen bezogen die Versorgungsspannung zwischem den einen und dem anderen Lampenende. Ganz böse, wenn man nur ein Lampenende in der Fassung hatte - dann bekam man an den freiliegende Stiften des anderen Endes einen gewischt. Das waren stets unzulässige ungeprüfte Lampen, oft Direktimport aus China.

Sicher? Das wäre vom Jersteller aber doof, wenn man es sich doch einfacher machen kann, in dem man einem Pin dee 1. Endes L abgreift und an anderem Pin des 2. Endes N.
Hast du son Ding schon mal zerlegt oder das durchegemessen?

Ich kenne Ledröhren mit L an einem Ende an einem Pin und am andrren Ende an einem Pin wird N vorgeschrieben, nicht mit L und N an demselben Ende.

Das ist strikt verboten, wenn nicht durch einen weiteren Mechanismus sichergestellt ist, dass der Kontakt zum Betriebsgerät in der Lampe erst nach dem Einsetzen in die Fassung erfolgt.

(Gefahr des elektrischen Schlags beim halbseitigen Einsetzen der Lampe!)

Zumindest ist die Kennzeichnung so. Dummystarter braucht man trotzdem.
Kann man überhaupt ne Lampe halbseitig elektrisch leitend einsetzen? Schon L-Lampen zicken rum, wenn ein Pin nicht richt drinnensteckt, weil die Fassung etwas Spiel hat.
Ich vermute , dass die Fassungen so konstruiert sind, dass es bei der kleinsten Abweichung mit Absicht keinen Kontakt gibt.
Außerdem müsste man sich extrem dämlich dazu anstellen. Nich dämlicher, al mit dem Finger in E27-Fassung reinzufassen… soviel zum Thema verboten und gefährlich…

Es kommt häufiger vor, dass eine Fassung schwergängig ist. Dann setzt man eine Lampe nur mit einem Ende in die Fassung und kann die Kraft auf diese eine Fassung genau dosieren.

1 Like

Naja, das ist ja der Witz!r

Ne normale Röhre hat die beiden Glühwedel an jedem Ende. Anfangs fließt der Strom durch die Drossel in die eine Glühwendel, durch den Starter, dann durch die andere Glühwendel, und zurück ins Netz. Die Glühwendel erzeugen freie Elektronen und Wärme, was das anschließende Zünden erleichtert.
Der Starter öffnet dann irgendwann plötzlich, was die Drossel dazu bringt, einen Impuls von ein paar tausend Volt zu erzeugen, die die Röhre zünden. Der Starter bleibt dann offen, und der Strom fließt nur auf einer Seite der Röhre in einen Pin rein, und auf der anderem Seite aus einem Pin wieder raus.

Ne LED-Röhre braucht den Starter überhaupt nicht, und die Drossel auch nicht. Strom von beiden Seiten, und gut is.
Aber so macht man das nicht. Man benutzt beide Pins einer Seite als Stromanschluß, die Pins des anderen Endes sind elektrisch leitend miteinander verbunden, sind aber gegenüber der Röhre isoliert. Heißt: Der Strom geht in ein Pin des ersten Endes rein, verrichtet sein Werk in der Röhre, kommt aus dem zweiten Pin der gleichen Seite wieder raus, über ein Kabel durch den „Starter“ ans andere Ende, dort in ein Pin rein, und sofort aus dem anderen Pin raus und zurück ins Netz. Der Starter ist auch nur eine Brücke, bzw. vielleicht ne Sicherung.
Jedenfalls: Man braucht diese Brücke, weil nur ein Ende der Röhre als Stromaufnahme dient

Und warum: Man kann sicher gefahrlos eine alte röhre mit einem Ende in die Fassung drücken, während man die Pins des anderen Endes berührt. Die maximal 230V reichen nicht zum Zünden, da kann kein Strom fließen.
Bei den LEDs ist das anders, da gäbe es immer eine leitende Verbindung zwischen beiden Enden, und man könnte sich ins Nirvana schießen. Deshalb die Lösung mit dem isolierten Ende.

2 Like

Und wie macht mans bei EVG?

Also hab ich das richtig verstanden?Wenn man in eine herkömmliche KVG Leuchte,die normale Leuchtstoffröhre austauscht gegen einen Dummystarter und eine LED Röhre,dann liegt wenn man die Röhre halbseitig einsetzt und auf der anderen Seite liegt dann Strom an,so das wenn man die noch nicht eingesetzte Seite die PINs berühren würde einen Stromschlag bekommt,oder liege ich jetzt falsch?
Vielleicht kann das mir nochmal einer erklären,ich sehe das so:Bei einer LED Röhre welche in eine normale Leuchte(wo sich vorher ein KVG befand)liegt ja an Pin1 L an,geht durch die Elektrodenwendel in Pin2,dann über den Dummystarter in Pin3 und schliesslich über Pin4 wo N sich befindet wieder zurück ins Netz.Richtig?

Ich grübel ehrlich gesagt auch noch über die Funktion des EVG.Die Anschlüsse sind ja gleich,ich sehe das so:L liegt ebenfalls an Pin1 an,geht wieder über die Elektrodenwendel an Pin 2,von da direkt(da ja kein Starter zwischengeschaltet ist an Pin3 und über Pin 4 zurück ins Netz.Mir ist klar,das dadurch die Elektrodenwendel zum Glühen gebracht werden.Nehme an,daß das EVG nun über Pin 2 und 3 die Stromzufuhr unterbricht und durch den Spannungsabfall nun über das EVG die Röhre gezündet wird?