Liegt Türkei in oder außer Europa?

Hallo,

bei den meisten Argumenten die ich höre, wieso Türkei nicht EU-Mitglied sein sollte, ist dies weil Türkei Geographisch nicht zur Europa gehören würde.

Dann frage ich mich aber, seit wann liegt den Süd-Zypern in Europa?
Außerdem 3% von der Türkei liegen in Europa. Allein dieses 3% ist so groß wie Holland, Belgien, Luxemburg zusammen.
Also dies ist kein gescheiter Argument um Türkei von der EU-Mitgliedschaft abzuweisen.

Wirtschaftlich kann es auch nicht sein. Wirtschaftlich ist z.B Türkei der Bulgarien und Rumänien weiter voraus. Türkei hätte dann schon vor denen EU-Mitglied sein müssen.

Wieso sagt man den nicht schlicht und einfach die Wahrheit.
Ein moslemisches Land hat in der EU nicht zu suchen?

Hallo!

Wieso sagt man den nicht schlicht und einfach die
Wahrheit.
Ein moslemisches Land hat in der EU nicht zu suchen?

Weil, selbst wenn man es denken würde, sollte man mit solchen Äußerungen vorsichtig sein. Als Politiker erst recht.

Grüsse, Seltsam

Hi

Dann frage ich mich aber, seit wann liegt den Süd-Zypern in
Europa?

Jetzt hast Du mich neugierig gemacht und da Du die türkischen Prozent weißt, kann ich mir das selber googlen vielleicht sparen: Wieviel Prozent von Zypern liegen in Europa und wie groß - im Vergleich mit anderen Ländern - ist die Insel?

Gruß
Edith

Hallo

deinen Wohlstand mit einem Bauern in Anatolien zu teilen?? Die Hälfte deines Einkommens ihm abzugeben?? Ich nicht… es ist einfach nicht bezahlbar, alles andere sind nur Scheinargumente und Scheingefechte…

LG
Wallflower

Nach EU Berechnungen hätte die Türkei 2007 einen Anspruch auf EU Mittel von 30MRD gehabt, der Haushalt lag bei 125MRD

Hallo,

Wieso sagt man den nicht schlicht und einfach die Wahrheit.
Ein moslemisches Land hat in der EU nicht zu suchen?

Das ist zu kurz gesprungen.

Haben die Europäer denn keine Probleme mehr, daß sie sich die inneren und äußeren Probleme der Türkei ins Haus holen wollten?
Umgang mit der eigenen Geschichte (Armenier)
Umgang mit ethnischen Minderheiten (Kurden)
Umgang mit religiösen Minderheiten (z.B. Christen)
Unentschieden zwischen Säkularstaat und Islamischem Fundamentalismus (Erdogan)

Die Türkei besteht nicht nur aus Istanbul und Antalya. Die Türkei hat noch einen langen und schwierigen Weg vor sich, bis auch Anatolier und Kurden das Gefühl haben, sie könnten sich vielleicht in Europa zu Hause fühlen.

Gruß
Cassius

bei den meisten Argumenten die ich höre, wieso Türkei nicht
EU-Mitglied sein sollte, ist dies weil Türkei Geographisch
nicht zur Europa gehören würde.

Ach wo, das ist nur vorgeschoben.
Solange jedoch die EU auch nur einen winzigen Funken politischen Sachverstandes bewahrt hat, kommzu hier nicht rein.

Türken, wenn ihr euch für gut genug haltet für die EU-Mitgliedschaft, dann könnt ihr auch darauf verzichten und macht doch euer eigenes Ding! Es gibt ähnlich viele Angehörige von Turkvölkern wie EU-Bürger. Denen die automatische Einbürgerung anzubieten, wie es ja wohl geschieht (übrigens auch ein Grund für kommzu hier nicht rein), ist nicht genug.

Macht eure eigene Turk-Union, entwickelt euch nach Osten und gebt endlich Ruhe!
OK, ihr hattet schon mal über Jahrhunderte hinweg Glück mit der West-Expansion, bzw. mit dem Kaputtmachen, aber es ist doch stets ein Rückschlag gefolgt, der euch viel Leid und Armut einbrachte.

Und ja, ein großes moslemisches Volk hat in der EU nichts zu suchen, und wenn doch, dann bitte Persien, schlimmstenfalls Indonesien, Ägypten und ach an welcher Stelle würde ich wohl die Türkei einordnen?

LG

Gitta

Hallo,

bei den meisten Argumenten die ich höre, wieso Türkei nicht
EU-Mitglied sein sollte, ist dies weil Türkei Geographisch
nicht zur Europa gehören würde.

Das Argument habe ich oeffentlich aber schon lange nicht mehr gehoert. Ausserdem hat die Tuerkei bereits den Kandidatenstatus fuer die Aufnahme in die EU und den kann nach dem Vertrag ueber die Europaeische Union nur ein Land in Europa bekommen.

Dann frage ich mich aber, seit wann liegt den Süd-Zypern in
Europa?

Hast du einen Atlas wo fein saeuberlich die Grenzen von Europa eingemalt sind? Aus gutem Grund gibt es das nicht. Ausserdem halte ich nicht viel von geographischen Grenzen, ich finde kulturelle Grenzen wesentlich bedeutender (wobei Religion nicht der entscheidende Faktor ist).

Wirtschaftlich kann es auch nicht sein. Wirtschaftlich ist z.B
Türkei der Bulgarien und Rumänien weiter voraus. Türkei hätte
dann schon vor denen EU-Mitglied sein müssen.

Wohl wahr. Aufnahmekriterien sind aber die sogenannten Kopenhagen Kriterien, und da geht es v.a. darum dass ein zukuenftiges Mitgliedsland demokratisch ist, Minderheiten schuetzt und einen Rechtsstaat hat. Von wirtschaftlicher Entwicklung steht da nichts.

Ein moslemisches Land hat in der EU nicht zu suchen?

Mh, soweit ich weiss huldigt man in der Tuerkei nicht dem Kalifen sondern folgt einem nach einer saekularen Verfassung gewaehlten Praesidenten/Parlament. Es gibt also eine Trennung von Religion und Staat. Dass die Regierungspartei eine muslimische Partei ist, finde ich nicht weiter beunruhigend. Im Uebrigen hat die EU bereits drei weitern Staaten mit muslimischen Bevoelkerungsmehrheiten versprochen sie langfristig in die Union aufzunehmen: Albanien, Kosovo, BiH.
Denn auch wenn gern ueber europaeische Werte geredet wird, letztendlich ist eine gemeinsame Religion kein solch definierender Wert.

Der Grund warum es wichtig fuer die EU ist weiterhin Laender aufzunehmen, auch wenn sie sich kulturell vom Rest der EU-Mitgliedstaaten unterscheiden, ist der Einfluss, den die EU auf zukuenftige Mitglieder nehmen kann. Da die Kandidaten einen grossen Anreiz haben in die EU einzutreten (v.a. um von den vier Grundfreiheiten des Binnenmarktes zu profitieren), kann die EU den Eintritt an bestimmte Konditionen knuepfen (siehe Kopenhagen Kriterien). Das hat sie im Fall vieler mittel- und osteuropaeischer Staaten sehr erfolgreich getan und dort die jungen Demokratien stabilisiert. Dasselbe gilt fuer die Tuerkei, viele der in den letzten Jahren durchgefuehrten politischen und wirtschaftlichen Reformen haette es nicht gegeben, wenn die EU keine Anreize gesetzt haette. Ich finde, dass es durchaus im Interesse der EU ist die demokratische Entwicklung in einem bedeutenden Land in seiner unmittelbaren Nachbarschaft zu unterstuetzen. V.a. weil demokratische Strukturen und stabile politische Verhaeltnisse wichtige Rahmenbedingungen fuer wirtschaftliche Entwicklung sind. Die Teilhabe am EU Binnenmarkt ist hierfuer natuerlich auch wichtig. Und ein bevoelkerungsreiches Land wie die Tuerkei braucht ein hohes Wirtschaftswachstum um soziale Konflikte zu vermeiden.

Im uebrigen ist dieses Argument mit den anatolischen Bauern und ihrem Bedarf an finanzieller Unterstuetzung doch sehr uebertrieben. Es ist bereits heute Konsens unter den Mitgliedstaaten, dass die Tuerkei nie nach dem jetzigen Modell der Regional-und Strukturfonds + Agrarpolilitk beitreten wird.

Kopenhagen Kriterien, und da geht es v.a. darum dass ein
zukuenftiges Mitgliedsland demokratisch ist, Minderheiten
schuetzt und einen Rechtsstaat hat. Von wirtschaftlicher
Entwicklung steht da nichts.

Na denn herzlich willkommen Japan in der EU, doch die würden den Brüsselern was husten.

Aber mal im Ernst.

Deine These, die EU soll immer mehr Länder aufnehmen, um deren Völker zu erziehen, ist dermaßen sowas von schräg.
Wenn ein Volk Demokratie will, dann ist die Demokratie gut für das Volk, und ich muß nicht als EU Aufsicht führen und Geld reinschütten. Das wäre doch eine Beleidigung für das jeweilige Volk.
Und wenn ein Volk keine Demokratie will, so ist das nicht meine Hopfenkaltschale sondern dene ihre.

LG

Gitta

Jetzt hast Du mich neugierig gemacht und da Du die türkischen Prozent weißt, kann ich mir das selber googlen vielleicht sparen: Wieviel Prozent von Zypern liegen in Europa und wie groß - im Vergleich mit anderen Ländern - ist die Insel?

Geographisch liegt Zypern überhaupt nicht in Europa. Deshalb verstehe ich ja das Argument nicht, wieso Türkei nicht zu Europa gehören würde.
Türkei liegt in Europa, darf nicht ins EU.
Zypern liegt nicht in Europa, darf ins EU. Komisch, komisch.

Macht eure eigene Turk-Union, entwickelt euch nach Osten und gebt endlich Ruhe!OK, ihr hattet schon mal über Jahrhunderte hinweg Glück mit der West-Expansion, bzw. mit dem Kaputtmachen, aber es ist doch stets ein Rückschlag gefolgt, der euch viel Leid und Armut einbrachte.
Und ja, ein großes moslemisches Volk hat in der EU nichts zu suchen, und wenn doch, dann bitte Persien, schlimmstenfalls Indonesien, Ägypten und ach an welcher Stelle würde ich wohl die Türkei einordnen?

Ich wollte trifftige Antworten und nicht wie Deine mit Vorurteilen. Wenn Du Persien der Türkei vorziehst, antwortet schon alles!

Deine These, die EU soll immer mehr Länder aufnehmen, um deren
Völker zu erziehen, ist dermaßen sowas von schräg.
Wenn ein Volk Demokratie will, dann ist die Demokratie gut für
das Volk, und ich muß nicht als EU Aufsicht führen und Geld
reinschütten. Das wäre doch eine Beleidigung für das jeweilige
Volk.

Da ich auf Grund deiner anderen sehr polemischen Antwort in diesem Thread denke, dass eine Diskussion nicht viel bringen wuerde, will ich nur kurz verdeutlichen, was ich meine.

Die EU kann sich politischen Einfluss verschaffen und Demokratisierungsprozesse unterstuetzen, wenn sie Laendern in ihrer Nachbarschaft die Mitgliedschaft zu bestimmten Konditionen anbietet. Diese Idee ist uebrigens keineswegs abwegig, es steht dir frei „EU political conditionality“ oder „EU enlargement conditionality“ zu googlen. Eventuell hast du dich ja auch schonmal gefragt, wie es kommt, dass die oestlichen Nachbarstaaten der BRD sich nicht so wie Weissrussland entwickelt haben… Die EU zwingt die Staaten ja nicht zur Demokratie, setzt aber bestimmte Anreize um eingeleitete Demokratisierungsprozesse und die Kraefte im politischen System, die eine liberale Demokratie befuerworten, zu unterstuetzen.

Demokratische Nachbarn zu haben hat zwei entscheidende Vorteile: 1. Sie haben ein hoeheres Wirtschaftswachstum und haben somit mehr Moeglichkeiten sozialen Ausgleich zu schaffen, was entscheidend ist um die Stabilitaet und Legitimitaet des Systems zu garantieren. Ausserdem wird das demokratische System durch Inklusivitaet (also politische Teilhabe aller Kraefte gestaerkt). Das wiederum ist ein Interesse der EU, denn politische Konflikte in ihrer Nachbarschaft haben negative Auswirkungen auf die EU selber (ob nun kein Gas mehr durch die Leitung fliesst oder sich zahlreiche Fluechtlinge auf den Weg nach Schengenland machen) 2. Demokratien sind friedfertiger als Nicht-Demokratien (‚demokratischer Frieden‘). Es hat bisher keine Demokratie gegeben, die eine andere Demokratie militaerisch angegriffen hat (Pakistan/Indien ist die einzige Ausnahme, wenn man Pakistan damals als demokratisch zaehlt). Das ist fuer ein politisches Konstrukt wie die EU ohne nennenswerte gemeinsame Militaerpolitik nicht ganz unbedeutend.

Was Du so als „polemisch“ kritisierst. Ich hatte mich zwar umgangssprachlich ausgedrückt, aber historisch fundierte Argumente vorgelegt, einen diskutierbaren Vorschlag gemacht. Eine Diskussion darüber wurde auf emotionelle Art abgelehnt und dann von der Moderation ganz unterbunden.

Du vertrittst hier die Ideologie der EU.
Da kann ich in der gebotenen Kürze den Meinungsstand der Mehrheit des Volkes entgegnen: Ich freue mich, wenn mein Nachbar sich ein neues Auto leisten kann und eine harmonische Ehe führt. Aber dafür will ich ihm weder was zahlen, noch ihm Mitbestimmung über z.B. meinen Küchenzettel oder ein Aufenthaltsrecht in meinem Zimmer einräumen.

Und in der Türkeifrage könnte ich Dir Polemik im Sinne des Ausblendens bekannter Tatsachen vorwerfen. Ohne jetzt jahrhundertealte, aber dennoch wahre und präsente Geschichten aufzuwerfen. Dein Demokratie=Frieden-Argument fällt doch ausgerechnet bei der Türkei auf die Schnauze! In den 60er-Jahren des 20. Jahrhunderts, womöglich noch im gegenwärtigen Irak-Krieg.

LG

Gitta

Das sind keine Vorurteile, sondern Tatsachen aus der Geschichte. Die Türken sind eigentlich geschichtsbewußt.

Wie oft hat Persien gegen Europa Krieg geführt? Seit seinem Bestehen nicht - ist das der Grund dafür, warum die Türken die Perser redensartlich für Deppen halten?

Vor ein paar Jahrhunderten habt ihr große Teile der heutigen Türkei geraubt, die war damals noch christlich europäisch. Ihr habt daraufhin Griechenland und etliches andere geraubt und dort auch wieder alles kaputtgemacht. Ihr habt weitere Eroberungskriege gegen Europa gemacht, um hier zu rauben und eine Schreckensherrschaft zu errichten, wir haben euch mit Mühe zurückgeschlagen, und so die Gebiete nördlich des Balkans vor dem Kaputtmachen bewahren können. Unsere türkischen Kriegsgefangenen sind damals in großer Zahl nach ihrer Entlassung freiwillig z.B. in München geblieben, weil in der Türkei (ohne unsere Einwirkung) alles kaputt war und in München nicht.
Ihr seid das einzige Nato-Mitglied, das Krieg gegen ein anderes Nato-Mitglied geführt hat (Raubkrieg gegen Zypern).
Ihr seit mehrheitlich bildungsfern. Ich weiß das, weil ich mir z.B. die Buchgeschäfte in Istanbul, Prag und Tokyo angeschaut habe.

Das waren jetzt alles Tatsachen. Jetzt kommt meine Meinung: Sehr viel wird das mit dem Islam wohl nicht zu tun haben, und sicherlich hatten die Türken immer auch ihre Gründe aus ihrer Sicht.

LG

Gitta

P.S.
Die härtesten Passagen habe ich selber gelöscht.

Ehrlich Gitta wen es um Europa kaputtmachen geht dann haben die Türken noch so einiges von Deutschland zu lernen.
Wen Frankreich kein Erbfeind mehr ist, dann ist das Weltbild so leer, dann muss unbedingt noch etwas aus dem Hut gezaubert werden was einige Jahrhunderte älter ist, oder wie ist dein Posting zu verstehen?
Gruß Markus

Danke für die Auschwitz-Keule, die hatte ich erwartet.

Du kannst mir aber glauben, daß für die meisten Türken das 17. Jahrhundert bei weitem weniger weit weg ist als für Dich.

Zu der von Linksextremisten oft zitierten „Erbfeindschaft“ Deutschlands gegen Frankreich habe ich an anderer Stelle vor Minuten was gesagt.

LG

Gitta

Die
Türkei hat noch einen langen und schwierigen Weg vor sich, bis
auch Anatolier und Kurden das Gefühl haben, sie könnten sich
vielleicht in Europa zu Hause fühlen.

Wie man es nimmt - so einige von denen fühlen sich schon seit Jahren in Europa zu Hause.

RV

Hallo,

bei den meisten Argumenten die ich höre, wieso Türkei nicht
EU-Mitglied sein sollte, ist dies weil Türkei Geographisch
nicht zur Europa gehören würde.

Das wird öfters angeführt, interessiert in Wahrheit aber keinen oder nur die wenigsten. Das hast du schon richtig erkannt.

Dann frage ich mich aber, seit wann liegt den Süd-Zypern in
Europa?

Entweder schon seit es den Begriff Europas gibt oder bis jetzt noch nicht.

Außerdem 3% von der Türkei liegen in Europa. Allein dieses 3%
ist so groß wie Holland, Belgien, Luxemburg zusammen.
Also dies ist kein gescheiter Argument um Türkei von der
EU-Mitgliedschaft abzuweisen.

Wie man es nimmt. 97% der Türkei liegen folglich nicht in Europa, und das ist ein Vielfaches der Fläche der Benelux-Staaten (+ einigen anderen europäischen Staaten), größer auch als Syrien, Japan oder Brunei.

Wirtschaftlich kann es auch nicht sein. Wirtschaftlich ist z.B
Türkei der Bulgarien und Rumänien weiter voraus. Türkei hätte
dann schon vor denen EU-Mitglied sein müssen.

Es ist schon anzunehmen, daß es (unter anderem auch) wirtschaftlichen Gründe sind.
Nur kann man im Fall von Bulgarien und Rumänien nicht auf den Standpunkt zurückgreifen, diese Länder lägen nicht oder überwiegend nicht in Europa.

Wieso sagt man den nicht schlicht und einfach die
Wahrheit.
Ein moslemisches Land hat in der EU nicht zu suchen?

Die Wahrheit ist umfangreicher als das.
Warum man sie nicht sagt, dürfte vor allem daran liegen, daß die geographische Zugehörigkeit zu Europa anscheinend eine Voraussetzung für die Aufnahme ist(?), und wenn man diese als nicht erfüllt nachweisen kann, muß nicht mehr über andere Gründe erörtert werden, bei denen es schwieriger und langwieriger wäre.

RV

Du vertrittst hier die Ideologie der EU.

Ja, ich beziehe mich auf offizielle Dokumente der EU. Ideologie wuerde ich es nicht nennen, es geht eher um Interessen.

Da kann ich in der gebotenen Kürze den Meinungsstand der
Mehrheit des Volkes entgegnen: Ich freue mich, wenn mein
Nachbar sich ein neues Auto leisten kann und eine harmonische
Ehe führt. Aber dafür will ich ihm weder was zahlen, noch ihm
Mitbestimmung über z.B. meinen Küchenzettel oder ein
Aufenthaltsrecht in meinem Zimmer einräumen.

Und wenn dein Nachbar nachts die Musik aufdreht und du schlafen willst? Dann haettest du ein grosses Interesse sein Verhalten zu beeinflussen.

Und in der Türkeifrage könnte ich Dir Polemik im Sinne des
Ausblendens bekannter Tatsachen vorwerfen. Ohne jetzt
jahrhundertealte, aber dennoch wahre und präsente Geschichten
aufzuwerfen.

Sind es denn nun Geschichten oder Tatsachen? Willst du mir sagen dass einmal ganz Suedosteuropa unter osmanischer Herrschaft stand und es hier einen regen kulturellen Austausch gab, der im Balkan bis heute Spuren hinterlassen hat?

Dein Demokratie=Frieden-Argument fällt doch
ausgerechnet bei der Türkei auf die Schnauze! In den
60er-Jahren des 20. Jahrhunderts, womöglich noch im
gegenwärtigen Irak-Krieg.

Nicht mein Argument, hat sich der gute Kant ausgedacht. Es geht um Beziehungen ZWISCHEN Demokratien. Die Tuerkei war in den 60er Jahren uebrigens nicht demokratisch.

Und wenn dein Nachbar nachts die Musik aufdreht und du
schlafen willst? Dann haettest du ein grosses Interesse sein
Verhalten zu beeinflussen.

Indem man ihm Schutz- oder Schweigegeld zahlt?

RV

geht um Beziehungen ZWISCHEN Demokratien. Die Tuerkei war in
den 60er Jahren uebrigens nicht demokratisch.

Nach damaligen Maßstäben (z.B. im Vergleich zu den USA) schon. Seit Kemal Pascha Atatürk. Was das Militär in der Türkei auf die bestehende Demokratie Einfluß ausübte, das hat es durch (andere) nichtdemokratische Kräfte z.B. in der BRD seit je her gegeben. Was eine Demokratie ist, ist also eine graduelle Sache, und damit hast Du (hat halt dann auch Kant) mit einer diskriminatorischen (dualistischen) Ansicht unrecht.

Wie die Südafrikaner gerne sagen: Ich war da, ich habe es gesehen.

LG

Gitta