Auch Hi,
das Argument habe ich noch nie verstanden. Ware wurde immer
schon von A nach B transportiert. Ob just in time oder normal:
Die zurückgelegte Strecke bleibt gleich.
stimmt natürlich, Weg bleibt Weg (je Stück). Wenn man hier aber die Variable Menge (je Weg) hinzu nimmt, ergibt sich für mich folgendes:
Es werden 100.000 St. benötigt. Auf einen Bahnwaggon passen 100.000 St., auf einen LKW z.B. 20.000 St… Somit benötigt man 5 LKW für die gleiche Menge, oder eben 5 x mehr Weg für die gleiche Stückzahl.
Bei einer Art „Vorratslagerung“ oder „Vorausproduktion“ und Sammlung der produzierten Ware/Teile in den Lagern, kann man eine größere Menge per Bahn transportieren, da ja mehr Zeit bleibt für den Abruf. Die Produktion wurde längerfristig geplant.
Produktionsstätten, bzw. Zulieferer in/aus andere/n Länder/n, die die Bauteile zur Weiterverarbeitung/Zusammenbau und für den Export z.B. wieder nach D bringen müssen, begründen längere Transportwege. Diese können in großen Stückzahlen per Bahn, oder in kleinen Stückzahlen per LKW erfolgen.
Lean-Management, Prozessoptimierung, bzw. die Computersteuerung und –berechnungen, lassen es nun zu, den Bedarf eines Produktionsteiles genau zu timen. Durch diese immer besser werdende Prozessoptimierung und genaue zeitliche Planung der Herstellungsprozesse, produziert man logischerweise ökonomisch gesehen eben so, dass JIT angeliefert wird. Nebeneffekt sollten eigentlich auch Einsparungen in ökonomischer und ressourcenschonender Hinsicht sein.
Nebeneffekt ist jedoch in jedem Fall, dass bei Produktionsausfällen die Kosten und die „Verantwortung“ auf anderen Schultern abgeladen werden kann. Entweder z.B. auf den Zulieferer, oder den Transporteur, falls diese die sehr engen!! Zeitfenster nicht einhalten (konnten). Da hagelt es dann satte „Konventionalstrafen“.
Da Lagerbau, -verwaltung, die benötigten Arbeitsplätze und evtl. auch der Bahntransport aber wohl teurer sind, als die Mehrtransporte mit LKW, ging man eben diesen Weg.
Transport musste immer sein, o.k. Offensichtlich sind die Ersparnisse durch Abschaffung der Lagerhaltung und der Bahnkosten größer, als die Mehrkosten für die höhere Anzahl der Straßentransporte. Dies insbesondere seit der „Öffnung“ der Grenzen, wodurch es dann auch Europäern erlaubt war, innerdeutsche Transporte durchzuführen. Diese erfolgten dann natürlich zu erheblich geringeren Kosten, als es der dt. Transportunternehmer anbieten konnte.
Ich denke die Stillegung vieler fabrikeigenen Bahnstrecken und den Lagern von Großindustrien, unterstützt meine Theorie.
Der Transport ohne/mit geringster, notwendiger Lagerkapazität, ist eben preisgünstiger, da ja nur noch die ohnehin notwendigen Transportkosten anfallen. Und diese wurden lange Zeit immer billiger. Dass die Transportunternehmen die Mautgebühren nicht ohne Preiserhöhung tragen können leuchtet mir ein.
Für mich jedenfalls stellen sich die Zusammenhänge so dar.
Diphda