Lohnt sich ein Auto-Abo – Habt ihr Erfahrungen?

Hallo alle zusammen!

Wir haben es so lange wie möglich rausgezögert, jetzt wird es aber wirklich Zeit, dass wir uns als Familie ein zweites Auto zulegen. Ich wollte eigentlich lange kein zweites Auto haben, weil wir ja auch nur zwei Personen mit Führerschein sind und ich eigentlich nicht finde, dass jeder fahrtüchtige Mensch in einer Familie ein eigenes Auto braucht, aber mein Partner ist so viel beruflich unterwegs, dass meine Töchter und ich irgendeine Alternative brauchen. Öffi-Anbindung ist leider nicht die beste bei uns, das müsste erst ausgebaut werden.

Naja jedenfalls haben wir erst überlegt ob Carsharing reicht, aber auch dafür wohnen wir de facto zu weit am Land, darauf kann man sich im Alltag nicht verlassen. Haben dann gelesen, dass man Autos auch abonnieren kann, statt zu leasen. Hat da jemand von euch Erfahrung damit? Würde mich sehr freuen, wenn ihr die mit mir teilen würdet! :slight_smile:

Ein Auto Abo ist eher nicht dafür gedacht ein zweites Auto dauerhaft zu ersetzen. Das wäre eher der Fall wenn sich bei deinem Partner jederzeit etwas ändern kann und er das Auto wieder weniger braucht. Dann wäre Leasing ein Nachteil weil du da längerfristig gebunden bist und nicht/nur sehr schwer wieder rauskommst. Beim Auto Abo geht das schneller und einfacher. Da kannst du das Auto teilweise auch über ein Monat mieten.
Dauerhaft ein zweites Auto würde ich damit nicht ersetzen es sei denn, du willst wirklich flexibel sein und dir jedes zweite Monat ein/e neue/s Marke/Modell aussuchen mit dem du dann fährst. Bei einem Abo könnte man sagen, im Winter brauche ich einen Kombi und im Sommer will ich Cabrio fahren. Oder dein Partner fährt im Sommer mit dem Motorrad und im Herbst/Winter benötigt man ein zweites Auto. Das sind die Einsatzgebiete eines Abo-Angebots.
Könnte mir es z.B. vorstellen wenn man mal einen Elektrowagen ausprobieren möchte. Wenn man den über ein paar Monate mietet, weiß man ob es etwas für einen ist und ob man damit zurechtkommt oder er doch zu viele Nachteile mit sich bringt.

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Miete und Leasing macht für Privatpersonen grundsätzlich nur in Ausnahmefällen Sinn, und ist unter dem Strich außer in gewissen Ausnahmesituationen ein teures Vergnügen (das man sich natürlich gerne leisten kann, wenn man das will und das nötige Kleingeld hat). Die klassische Zweitwagensituation einer Familie, die „auf dem Lande“ mit eingeschränktem ÖPNV-Angebot lebt, bedient man je nach dafür zur Verfügung stehendem Budget am besten mit einem noch guten Gebraucht- oder eben Neuwagen, den man sich ggf. finanziert. Wobei der Neuwagen (ggf. als „Tageszulassung“, „Vorführwagen“, …) bei sehr guten Hersteller-Finanzierungen nicht viel teurer werden muss, wenn man berücksichtigt, dass man den diverse Jahre ohne größere Reparturen fahren kann.

BTW: Man muss da mE auch kein schlechtes Gewissen im Sinne „nicht jeder, der einen Führerschein hat, braucht auch ein Auto“, haben. Es kommt doch ganz auf die Lebensumstände an. Wenn Kinder ohne ausreichende ÖPNV-Struktur durch die Gegend transportiert werden müssen, man für den Familien-Einkauf eine größere Strecke zurücklegen muss, berufstätig ist und dafür mobil sein muss, … ist das doch etwas vollkommen anderes, als wenn ein Paar ohne Kinder mitten in der Stadt lebt, und zur Fuß zum Job, Einkauf, … kommt.

Hallo.
Also Erfahrung habe ich keine, kann aber ein paar Anmerkungen/Gedanken da lassen, da ich selbst schon vor der Entscheidung stand: Leasing oder Abo?

Generell sind die Vorteile beim Abo (das praktisch eine Langzeitmiete ist):

  • Immer neue Fahrzeuge/Modelle
  • Der Anbieter übernimmt alle Kosten abseits der Abogebühr und des Kraftstoffes
  • Eigene SF-Klassen (Versicherung) spielen keine Rolle wenn man z.B. noch nie ein Auto auf sich versichert hat
  • Kurze Bindungszeit aber trotzdem ein „eigenes“ Fahrzeug

Das klingt erstmal alles nicht schlecht, die Abo-Gebühr ist aber auch hoch, das muss einem bewusst sein. Der Anbieter will damit ja Geld verdienen. Dagegen spricht eigentlich nur der Preis. Wer das nötige Kleingeld hat und sich nicht um Steuer, Versicherung, Werkstatt usw. kümmern will, für den ist das sicher praktisch.

Carsharing würde ich dagegen nur dann machen, wenn das Fahrzeug nur gelegentlich gebraucht wird - und natürlich sollte es wohnortnah zur Verfügung stehen.

Um etwas auf die Situation einzugehen…

Ohne die genauen Anforderungen zu kennen wird es schwierig eine Empfehlung auszusprechen. Wie weit sind die täglichen Strecken? Gibt es am regelmäßigen Stellplatz eine Lademöglichkeit (Stromanschluss)? Gibt es bestimmte Anforderungen an die Karosserie (Kombi, Hochdach, Bus, Kleinwagen, etc.)?
Die Fragen zielen ganz klar auf ein Elektroauto, müssten bei dieser Antriebsart aber generell geklärt werden, egal ob Kauf, Leasing oder Abo. Kann natürlich auch sein dass man das für sich ausschließt - aus welchen Gründen auch immer.

Erstmal danke für eure schnellen Antworten, sind echt hilfreich für mich um das ganze mal besser einordnen zu können.
Ich komme überhaupt erst auf die Idee eines Auto Abos, weil gerade nicht ganz absehbar ist, wie sich die berufliche Lage meines Partners im Laufe der kommenden Monate ändern wird, es könnte gut sein, dass er dann entweder weniger oft und lange mit dem Auto unterwegs ist, oder es hinbekommt einen eigenen Dienstwagen zu bekommen, wenn er doch noch weiterhin so viele Fahrten zurücklegen muss. Es wäre dann eben blöd, wenn wir uns jetzt ein Auto kaufen würden, es aber vielleicht in einem Jahr oder sogar etwas weniger eigentlich nicht mehr wirklich brauchen, weil dann ein gemeinsames Auto für die ganze Familie wieder ausreicht.
Momentan reicht es einfach nicht, weil meine Töchter und ich zu eingeschränkt sind, wenn mein Partner mit dem Auto unterwegs sind. Die werden auch älter und wollen immer öfter mal zu Freunden oder ins Kino etc. gebracht werden. Ist mit den Öffis zwar teilweise möglich, erfordert aber extrem viel Zeit und Planung, weil wir nicht gut an das Öffi-Netz angebunden sind. Ich fahre immer mit dem Rad zur Arbeit, ist nur ein paar Minuten entfernt, aber sogar einen Großeinkauf machen ist schon schwierig, wenn das Geschäft etwas weiter entfernt ist und man eben kein Auto da hat.

Ständig Modelle zu tauschen, kann ich mir jetzt für mich nicht so gut vorstellen, weil ich das einfach nicht brauche bzw. mir das nicht so wichtig ist. Aber klar, ist auch ein Vorteil.

Im Zuge so eines Abos dann ein Elektroauto auszuprobieren, würde mich auch reizen. Wir können uns das für die nähere Zukunft nämlich schon vorstellen, hätten auch eine ganz gute Ausgangslage dafür.

Nun ist natürlich die Spannbreite groß, aber ein Aboauto unter 500 Euro zu bekommen, wird eher schwierig und in der Regel mit Vertragslaufzeiten von 12 Monaten und länger verbunden sein. Für diesen Betrag (zu dem ja noch der Sprit/Strom kommt) kann man ziemlich viel Taxi fahren.

Psychologisch ist das natürlich so eine Sache, d.h. mit einer monatlichen Abbuchung können viele sicherlich besser umgehen als mit gelegentlichen Zahlungen pro Fahrt, aber zumindest die Rechnung sollte man mal aufmachen.

Gruß
C.

Es kommt natürlich drauf an, was „im Laufe der kommenden Monate“ unter dem Strich bedeutet. Aber wenn es um einen wirklich kurzen Zeitraum geht, dann kann man durchaus auch an eine Langzeitmiete über einen Autoverleiher (da nicht nur an die Großen der Branche denken, sondern z.B. auch Autohäuser) denken, bei der nicht die bekannten Tagesraten, sondern deutlich günstigere Tarife greifen. Ich hatte solche Langzeitmieten mehrfach (jede einzelne Miete max. sechs Wochen), wenn neue Dienstwagen nicht rechtzeitig ausgeliefert werden konnten, und das war recht erträglich. Auch mein aktueller Wagen ist ein „Vorführwagen“, der vom Autohaus längerfristig vermietet war.

Hab gehört, dass sich Autos auch wieder verkaufen lassen wenn man sie nicht mehr benötigt.

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Nach nur einem Jahr?
Gerade im ersten Jahr ist der größte Wertverlust.

Man sollte für sich einfach mal eine Rechnung aufstellen, wie viele Fahrten realistisch zusammenkommen und was diese Fahrten mit z.b einem Taxi oder den anderen Alternativen kosten würden.

Dann sollte eine Entscheidung leichter fallen.

Hab gehört, man kann Geld auch verbrennen, wenn man es nicht mehr benötigt.

Außerdem hat nicht jeder zwingend Lust dazu, sich die Zeit mit dem An- und Verkauf von Kraftfahrzeugen zu vertreiben.

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Ich habe gehört, man kann Autos auch gebraucht kaufen. Gerüchteweise soll es sogar welche geben, die älter als zehn jahre sind und noch fahren …

Von den Autos, die ich in den letzten 20 Jahren gefahren habe, haben nur zwei beim Kauf über 2.000 euro gekostet. Alle hatten neuen TÜV und haben etliche Jahre gehalten.

Gruß,
Max

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Die Ausgangslage für ein gebrauchtes Elektroauto scheint sehr günstig zu sein. Darüber kann man dann diskutieren wenn die Entscheidung für das Bezahlmodell gefallen ist (Abo, Miete, Leasing, Kauf).
Man muss sich klar werden wie lange die Haltedauer wird. Das scheint etwas unklar momentan. Allerdings sind die Unterhaltskosten bei Elektroautso niedriger und sie kommen i.d.R. besser mit langen Standzeiten klar. Wenn das Fahrzeug also mal einen Monat nur steht, wäre das bei einem günstigen Gebrauchten kein echter finanzieller Verlust. Und man hat den Vorteil dass jederzeit ein zweites Auto zur Verfügung steht wenn sich die Situation wieder ändert.

Was man in jedem Falle sagen kann, ist, dass man bei Leasing-, Miet- und Abo-Modellen weiß, was auf einen zukommt, d.h. jenseits von monatlichen Zahlungen und ggfs. Einmalzahlungen am Anfang und/oder Ende der Laufzeit, muss man sich über nichts Gedanken machen.

Das ist beim Kauf schlicht anders: man kennt die Unterhaltskosten (d.h. Wartung und Reparaturen) nicht genau und der Verkaufspreis liegt natürlich auch im Dunkeln. Man sollte sich aber darüber im Klaren sein, dass man bei Leasing, Miete und Abo immer noch den Gewinn des Veranstalters mit bezahlt und natürlich auch darüber, dass der alle Risiken (also inkl. Wertverlust, mögliche Reparaturen usw.) auch sehr großzügig kalkuliert und in die monatliche Zahlung einfließen lässt.

Man hat also bei Leasing, Miete und Abo keinerlei Risiken, zahlt aber am Ende mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit deutlich mehr als bei Kauf, Nutzung und Verkauf eines eigenen Fahrzeugs. Das sollte man sich einfach klarmachen. Wenn man sich danach immer noch für das Abo-, Leasing- oder Mietmodell entscheiden will, kann man das natürlich machen.

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Ergänzung zum Privatkundenleasing: Da muss man sich leider fast um alles selbst kümmern. Klar kann man Wartungspakete und Garantieverlängerung wählen - das lassen sich die Hersteller aber gerne vergolden. Zulassung/Abmeldung, Versicherung und Steuer gehen aber immer auf Kosten des Leasingnehmers. Ich hatte bei meinem Leasing auch noch die Winterräder selbst gekauft - und zum Glück nach 3 Jahren 50% des ursprünglichen Preises wieder bekommen. Damit sollte man aber besser nicht rechnen.

Um eine Entscheidung für eine Variante treffen zu können sollte man so viele Variablen kennen wie möglich. Dann kann man die beste Variante Wählen. Wenn ihr noch nicht wisst, was in ein paar Monaten sein Wird (Homeoffice, Dienstwagen,…) heißt es entweder ihr nehmt es an oder ihr überbrückt die Zeit, bis ihr es wisst.
Ihr könnt als jetzt ein Auto kaufen und es dann gegebenenfalls in 6 Monaten wieder verkaufen (Wertverlust, Aufwand,…) oder ihr deckt die Zeit ab bis ihr alles wisst (Abo, Carsharing, Auto von Verwandten borgen, Öffis nutzen,…)
Denke die Frage ist schon falsch gestellt, was heißt Lohnen? Ob es eine Alternative für euch ist, müsst ihr herausfinden. Dazu wird man sich alles genau ansehen müssen und durchrechnen.
Für mich wäre in eurer Situation ein Abomodell etwas, was ich mir zumindest ansehen würde und in den Vergleich aufnehmen würde. Also von der Seite her, ist es etwas was man in Betracht ziehen kann. Ob es sich dann lohnt wird sich herausstellen wenn man die Zahlen vor sich hat.

Mache ich so seitdem ich Rentner bin - mit der gleichen Erfahrung.

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Falls „etwas weiter“ nicht mehr als etwa zwölf Kilometer bedeutet:

Der Big Boy von Roland darf bis 90 kg laden, mit dem mach ich den Samstagseinkauf. Einziger Schönheitsfehler sind die winzigen Sechzehn-Zoll-Spielzeugräder, die das Teil zu einem Schlagloch-Suchgerät machen. In den Rahmen passen aber auch richtige Sechsundzwanzigzöller, die hab ich gleich bei Anschaffung montiert, und jetzt läuft der Big Boy wie er soll.

Schöne Grüße

MM

Dass so ein Abo nichts für längere Dauer ist, ist mir (mittlerweile) eh bewusst. Deswegen bin ich ja auch auf die Idee mit der Miete gekommen, weil es bei uns in der Situation eben nur um ein paar Monate geht, ich sage mal von jetzt demnächst bis irgendwann im Frühling. Dann sollten wir besser bescheid wissen, wie die Zukunft rund ums Thema Auto aussieht. Also ob wir auf Dauer eines brauchen (und dann kaufen oder leasen) oder dann eh wieder mit einem für die ganze Familie auskommen.

Ich finde die Überlegung ganz gut, dass ich vielleicht ein bisschen mehr bezahle aber mich dafür um wenig kümmern muss, wenn es eben nur um so einen kurzen Zeitraum geht. Ich weiß schon, dass man sich einen Gebrauchtwagen kaufen und den zur Not auch wieder verkaufen kann, aber das bedeutet halt schon auch Zeit und Aufwand. Vielleicht geht dann die Rechnung nicht auf, wenn man den Aufwand miteinberechnet.

Aber ich werde mir das wohl einfach mal mit einem konkreten Preis von einem Anbieter durchrechnen müssen, um das irgendwie besser einschätzen zu können. Wollte nur mal eben wissen, ob jemand hier Erfahrung damit gemacht hat und mir berichten kann :slight_smile: Auch, ob ihr mir Anbieter / Tarife empfehlen könnt bzw. von welchem abraten? Googeln kann ich eh selbst nach Tarifen, aber manchmal wird man erst schlauer, wenn man wirklich selbst Erfahrung gemacht hat :slight_smile:

Aber jeder hat Lust dazu, sich mit den komplexen Vertragswerken der diversen Aboanbieter zu befassen?

In der Komplexität in etwa mit einem Mietvertrag für ein Auto zu vergleichen, dessen Komplexität ja jährlich Millionen von Menschen davon abhält, sich ein Auto zu leihen, weswegen ja so viele in beliebten Urlaubsregionen lieber mit Rucksäcken umherwandern anstatt sich einen Mietwagen zu nehmen.

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