Lot's Frau

Hallo zusammen!

Ich möchte gerne etwas über Lot’s Frau erfahren. Warum gehört sie zu den berühmten Tabubrechern? Ist sie fremdgegangen? Ist es richtig, dass sie als Salzsäule endete? Wenn ja, in welchem Kapitel steht das genau.

Vielen Dank für eure Antworten!

(p.s. Kenne mich nicht aus)

Ich möchte gerne etwas über Lot’s Frau erfahren. Warum gehört
sie zu den berühmten Tabubrechern? Ist sie fremdgegangen? Ist
es richtig, dass sie als Salzsäule endete? Wenn ja, in welchem
Kapitel steht das genau.

‚Zur Salzsäure erstarren‘, könnte sehr gut eine Metapher sein und ist nicht wörtlich zu nehmen. Dies ist nur der Einfalt gestattet :smile:

gruß
rolf

Hallo !

Lot, nach den Berichten des 1. Buch Mos. Sohn Harans, des Bruders von Abraham, mit dem er, früh verwaist, in Kanaan einwandert; er trennt sich bald aber friedlich von ihm und läßt sich mit seinen Herden in der fruchtbaren Jordanaue nieder. Beim Untergang der Städte Sodom und Gomorra verliert L. seine Frau und flieht mit seinen zwei Töchtern, mit denen er im Rausche Blutschande treibt und dadurch Stammvater der Moabiter und Ammoniter wird. Eine Salzsäule am Toten Meer hat die Volksvorstellung seit ältester Zeit als die versteinerte Frau des L. bezeichnet. Die Mohammedaner zeigen sein Grab in dem Dorfe Beni Na’im, östlich von Hebron.

[Lexikon: Lot. Meyers Großes Konversations-Lexikon (1905), S. 119707 (vgl. Meyer Bd. 12, S. 727 ff.)]

Lot`s Frau erstarrte zur Salzsäule, weil sie sich auf der Flucht umdrehte. Entgegen „höherer“ Anweisung.

mfgConrad

Hallo Antonius!

Ich möchte gerne etwas über Lot’s Frau erfahren.

Die Geschichte findest Du in 1. Mose 19.
http://www.diebibel.de/

Und ein Bild siehst Du hier:
http://www.kids-teens.org/Monthly_Pic/lotswife.htm

Gruss Harald

Ich möchte gerne etwas über Lot’s Frau erfahren.

Lot`s Frau erstarrte zur Salzsäule

Ich weiß, dass das ins Deutsch-Brett gehört, ich kann’s mir aber nicht verkneifen. Dazu greift diese Apostroph-Wut zu sehr um sich:

Es heißt Lots Frau!! Ohne Apostroph! „Lots“ ist ein stinknormaler Genitiv: Wessen Frau? Die Frau des Lot. Lots Frau eben.

Gruß,
Liza

8 Like

Sag das dem Fragesteller!

Nur eine Frage : Warum hast Du dafür zwei Sterne bekommen?

Lots Frau hieß Idit
Hallo Antonius,

über Lots Frau gibt es nur einen einzigen Satz in der Bibel, nämlich dass sie zur Salzsäule erstarrte als sie nach Sodom zurückschaute.

Aus der mündlichen Tradition des Judentums und aus späteren Quellen wissen wir, daß sie „Idit“ hieß, aus Sodom stammte und zwei dort verheiratete Töchter hatte.

Das Erstarren zur Salzsäule wird meist als Strafe gedeutet.
Nur stellt sich die Frage, für was sie bestraft worden sein sollte, denn der Befehl nicht zurückzuschauen ging nur an Lot. (Im Hebräischen ist die grammatikalische Form für einen Befehl an eine Frau anders als an einen Mann).

Was gibt es also noch für eine Deutungsmöglichkeit noch dazu wo es in einer späteren Quelle heißt, man solle G-tt loben und danken, wenn man die Säule, die Lots Frau darstellt sieht. Außerdem gibt es noch eine Aussage, daß von den Bewohnern der Stadt Sodom niemand Anteil an der zukünfigen Welt haben wird außer der Frau Lots.

Ein ziemlich neuer Gedanke in der feministischen Exegese (Auslegung) ist, daß in der Bibel das Wort Säule / Pfeiler normalerweise mit „amud“ wiedergegeben wird und dann ein Denkzeichen gemeint ist oder eines, das an den Bund mit G-tt erinnert.

Nur in der Stelle mit Lots Frau wird für Säule „n’ziv“ verwendet. Also muß Säule hier eine andere Bedeutung als sonst haben. Diese andere Bedeutung könnte darin liegen, daß Lots Frau Idit zu einer Bildsäule aus Salz wird (Salz steht im Zusammenhang mit Tempelopfern also etwas wertvollem) und ihre Töchter dazu auffordert, sich die Vergangenheit zu vergegenwärtigen (hier die Vernichtung von Sodom) und daraus eine Richtung / einen Weg in die Zukunft zu finden.

Mehr dazu:
Rabbi Cynthia Culpepper: Women´s Torah Commentary, Woodstock, 2000

Ist sie fremdgegangen?

Davon ist in der jüdischen Tradition nichts bekannt - vielleicht in der christlichen?

So, jetzt bin ich gespannt, ob Idit („die zurückschaute“) auch so viele Sternderl bringt wie Naamah

Schönen Sonntag noch

Iris

Hi Iris,

So, jetzt bin ich gespannt, ob Idit („die zurückschaute“) auch so viele Sternderl bringt wie Naamah

ich fang schon mal an. Für diesen interessanten Kommentar sowieso.

:wink:

Gruß

Metapher

1 Like

Wie ich schon mehrmals schrieb : Die Sternchengeberei ist der größte Blödsinn.

Die meisten Teilnehmer verteilen sie einfach aus persönlicher Sympathie für den Beschenkten. Oder Antiphatie für einen anderen.
Anders wäre es auch nicht zu erklären, dass selbst Fragen mit Sternchen belohnt werden.

Weiter so Leute, so lange niemand weiß, wieviele ich davon habe, schert es mich nicht.

MfgConrad

Vielen Dank für dieses Hinweis!
MfG Toni

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

1 Like

Auf solch fragwürdigen Argumenten, wie sie hier aufgeführt werden, kann man keinen vernünftigen Schluß ziehen.

Deine Deutung ist auch rein willkürlich und durch nichts zu begründen.

gruß
rolf

1 Like

Hallo Rolf,

Auf solch fragwürdigen Argumenten, wie sie hier aufgeführt
werden, kann man keinen vernünftigen Schluß ziehen.

Deine Deutung ist auch rein willkürlich und durch nichts zu
begründen.

genauso viel oder wenig willkürlich wie Dein Wohnort laut Visitenkarte :wink:

Gruss zurück aus dem Diesseits

Iris

1 Like

Hallo,

erstmal der mir bekannte Text aus der Bibel:

Und Lot zog weg von Zoar und blieb auf dem Gebirge mit seinen beiden Töchtern; denn er fürchtete sich, in Zoar zu bleiben; und so blieb er in einer Höhle mit seinen beiden Töchtern. Da sprach die ältere zu der jüngeren: Unser Vater ist alt, und kein Mann ist mehr im Lande, der zu uns eingehen könnte nach aller Welt Weise. So komm, laß uns unserm Vater Wein zu trinken geben und uns zu ihm legen, daß wir uns Nachkommen schaffen von unserm Vater. Da gaben sie ihrem Vater Wein zu trinken in derselben Nacht. Und die erste ging hinein und legte sich zu ihrem Vater; und er ward’s nicht gewahr, als sie sich legte noch als sie aufstand. Am Morgen sprach die ältere zu der jüngeren: Siehe, ich habe gestern bei meinem Vater gelegen. Laß uns ihm auch diese Nacht Wein zu trinken geben, daß du hineingehst und dich zu ihm legst, damit wir uns Nachkommen schaffen von unserm Vater. Da gaben sie ihrem Vater auch diese Nacht Wein zu trinken. Und die jüngere machte sich auch auf und legte sich zu ihm; und er ward’s nicht gewahr, als sie sich legte noch als sie aufstand.
So wurden die beiden Töchter Lots schwanger von ihrem Vater. Und die ältere gebar einen Sohn, den nannte sie Moab. Von dem kommen her die Moabiter bis auf den heutigen Tag. Und die jüngere gebar auch einen Sohn, den nannte sie Ben-Ammi. Von dem kommen her die Ammoniter bis auf den heutigen Tag.
(aus http://www.bibel-online.net/buch/01.1-mose/19.html#1…)

meine Deutung ist folgende:
erstmal halte ich es für kompletten Unsinn, dass die beiden Töchter ihren Vater so abfüllen, dass der nichts mehr mitkriegt, gleichzeitig aber noch dazu imstande ist, sie zu schwängern. Sehr viel wahrscheinlicher erscheint mir der „klassische“ Fall von Inzest, der Vater zwingt seine Töchter zum Sex (durch Drohungen, Versprechungen, Gewalt,…) in diesem Fall gewaltsam, er flößt ihnen Alkohol ein und vergewaltigt sie. Die oben beschriebene Geschichte ist eine der häufigsten Ausreden von Tätern: „sie wollte doch, sie hat mich verführt.“
Über Lots Frau weiß ich nicht viel, es wäre möglich, dass sie das Tabu Inzest nicht verschwiegen hat, hingesehen hat, aufgedeckt hat, und darum in einer patriarchalen Welt/Erzählung zum Schweigen gebracht werden musste, eben zur Salzsäule erstarren.

Liebe Grüße,
Anna

Hallo Anna,

Über Lots Frau weiß ich nicht viel, es wäre möglich, dass sie
das Tabu Inzest nicht verschwiegen hat, hingesehen hat,
aufgedeckt hat, und darum in einer patriarchalen
Welt/Erzählung zum Schweigen gebracht werden musste, eben zur
Salzsäule erstarren.

wenn Du die Geschichte aufmerksam liest, wirst Du merken, dass Lots Frau gar nicht bis Zoar kam, sondern schon vorher zur Salzsäule erstarrte.

Somit ist diese These unlogisch.

Gruss Harald

2 Like

Hallo Harald,

Textstellen wie „Aber ehe sie sich legten, kamen die Männer der Stadt Sodom und umgaben das Haus, jung und alt, das ganze Volk aus allen Enden, und riefen Lot und sprachen zu ihm: Wo sind die Männer, die zu dir gekommen sind diese Nacht? Führe sie heraus zu uns, daß wir uns über sie hermachen. Lot ging heraus zu ihnen vor die Tür und schloß die Tür hinter sich zu und sprach: Ach, liebe Brüder, tut nicht so übel! Siehe, ich habe zwei Töchter, die wissen noch von keinem Manne; die will ich herausgeben unter euch, und tut mit ihnen, was euch gefällt; aber diesen Männern tut nichts, denn darum sind sie unter den Schatten meines Dachs gekommen.“ zeigen mir deutlich, dass ein (häufiger) Missbrauch auch zu der Zeit stattgefunden hat, zu der Lots Frau noch nicht zur Salzsäule erstarrt war. Die zuerst zitierte Textstelle war nur die, an die ich mich erinnert hatte.

Gruß,
Anna

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Anna,

Textstellen wie „Aber ehe sie sich legten, kamen die Männer
der Stadt Sodom und umgaben das Haus, jung und alt, das ganze
Volk aus allen Enden, und riefen Lot und sprachen zu ihm: Wo
sind die Männer, die zu dir gekommen sind diese Nacht? Führe
sie heraus zu uns, daß wir uns über sie hermachen. Lot ging
heraus zu ihnen vor die Tür und schloß die Tür hinter sich zu
und sprach: Ach, liebe Brüder, tut nicht so übel! Siehe, ich
habe zwei Töchter, die wissen noch von keinem Manne; die will
ich herausgeben unter euch, und tut mit ihnen, was euch
gefällt; aber diesen Männern tut nichts, denn darum sind sie
unter den Schatten meines Dachs gekommen.“ zeigen mir
deutlich, dass ein (häufiger) Missbrauch auch zu der Zeit
stattgefunden hat, zu der Lots Frau noch nicht zur Salzsäule
erstarrt war. Die zuerst zitierte Textstelle war nur die, an
die ich mich erinnert hatte.

In dieser Textstelle ist das Hauptthema „Gastfreundschaft“. Gastfreundschaft wird als so hoher Wert dargestellt, daß Lot eher seine Töchter preisgibt als den Wert der Gastfreundschaft zur Disposition zu stellen.

Mit der heutigen Psychodynamik (Tabu, Verschweigen, Familiengeheimnis) von Mißbrauch hat das nichts zu tun.

Wobei das Thema „Mißbrauch“ durchaus in der Torah vorkommt, beispielsweise zwischen Jischmael und Isaak. Da heißt es, daß Jischmael mit Isaak Mutwillen trieb - andere Übersetzungen wählen „spielen“.

Das Wort „mechazek“, das hier verwendet wird, wird in dieser grammatikalischen Form UND der Konstruktion, in die es eingebunden ist, immer nur so und dann gebraucht, wenn es um das geht, was wir heute sexuelle Grenzüberschreitungen nennen würden.

Gäbe noch mehr dazu zu sagen, aber da ich jetzt arbeiten muß, halt ich es kurz.

Schöne Grüße

Iris

4 Like

Hallo Iris,

In dieser Textstelle ist das Hauptthema „Gastfreundschaft“.
Gastfreundschaft wird als so hoher Wert dargestellt, daß Lot
eher seine Töchter preisgibt als den Wert der Gastfreundschaft
zur Disposition zu stellen.

ich finde, die Hintergründe sind da völlig irrelevant, Missbrauch ist es, egal aus welcher „Motivation“ heraus, und das auch noch in zweifacher Hinsicht: körperlicher Missbrauch durch die Fremden und emotionaler durch den Vater. Und ich bitte dich, wenn mir jemand sagt „entweder ich vergewaltige deinen Gast oder deine Tochter also gib mir mal einen Menschen heraus“ dann sag ich „hau ganz schnell ab, du Arschloch“, mein Haus würde derjenige sicherlich nicht betreten. Vielleicht sollte in Betracht gezogen werden, dass mensch nicht nur die Handlungsmöglichkeiten hat, vor deren Wahl er gestellt wird. Meiner Ansicht nach ist der scheinbare Mangel an Alternativen wieder nur eine „Entschuldigung“, weshalb Lot nicht anders handeln „konnte“.

Mit der heutigen Psychodynamik (Tabu, Verschweigen,
Familiengeheimnis) von Mißbrauch hat das nichts zu tun.

Womit dann? Steht auch nur ansatzweise etwas davon da, dass Lot und die Fremden zur Verantwortung gezogen worden seien? Steht etwas darüber da, was seine Töchter und seine Frau „gesagt“ haben? Wenn nicht (ich kenne wie gesagt die Bibel nur sehr wenig), was anderes ist das dann als ein Verschweigen, ein Tabu?

Wobei das Thema „Mißbrauch“ durchaus in der Torah vorkommt,
beispielsweise zwischen Jischmael und Isaak. Da heißt es, daß
Jischmael mit Isaak Mutwillen trieb - andere Übersetzungen
wählen „spielen“.

nur ein Gedanke, der mir dazu gerade kommt, könnte es an der eben patriarchalen Gesellschaft liegen, dass Männer (Isaak) missbraucht werden können, Frauen aber Gegenständen gleichgestellt sind (siehe Gebote, du sollst nicht begehren…)und damit über sie nach belieben bestimmt werden darf?

Gäbe noch mehr dazu zu sagen, aber da ich jetzt arbeiten muß,
halt ich es kurz.

Viel Spaß bei der Arbeit,
Gruß,
Anna

‚Zur Salzsäure erstarren‘, könnte sehr gut eine Metapher sein
und ist nicht wörtlich zu nehmen.

dann warst du noch nicht in der gegend um sdom (sodom) :wink:

gruss
dataf0x

1 Like

Frauen aber Gegenständen
gleichgestellt sind (siehe Gebote, du sollst nicht
begehren…)und damit über sie nach belieben bestimmt werden
darf?

bei vergewaltigung ohne zeugen gilt nach israelitischem recht folgender „paragraf“: es wird angenommen, sie haette sich gewehrt und geschrieen, und der taeter stirbt. so einen vertrauensvorschuss geben heutige gerichte nicht. heute muss eine frau sich auch noch dafuer rechtfertigen, dass sie vergewaltigt wurde. kann sie es nicht beweisen, heisst es, sie hat es ja gewollt, und der taeter geht frei.

soviel zur frauenfeindlichkeit der antiken rechtssprechung.

gruss
dataf0x

3 Like

Stimmt.