Hallo,
Kann jemand der für die Sicherheit eines solchen Events
zuständig ist nicht im Vorfeld einschätzen wie gefährlich es
ist über eine Million Menschen in einem Bereich versammeln zu
lassen, die völlig umzäunt ist und den einzigen Ein- bzw
Ausgang ausgerechnet einen Tunnel ist?
nun, ich habe mich nicht zuletzt angesichts der Örtlichkeiten dagegen entschieden, die LP zu besuchen. Der Grund ist ganz einfach: Veranstaltungen mit mehr als 50.000 Besuchern (also alles, was nicht mehr Fußballspiel o.ä. ist) finden in der Regel auf nicht eingefriedeten Flächen statt, d.h. Karneval, CSD, Rheinkirmes, bisherige LP, Großdemonstrationen usw., sondern in mehr oder weniger frei zugänglichen Flächen wie eben Innenstadtbereiche, wo zig Straßen den Massen als Ausweichfläche dienen.
Das Konzept, Menschenmassen über einen 100 Meter langen Tunnel, der wohl noch aus zwei Richtungen zum eigentlichen Zugang zur Veranstaltungsfläche führen, auf ein eingefriedetes Grundstück zu leiten, ist für mich nicht nachvollziehbar.
Im übrigen sei noch erwähnt, daß die Zahl von 1,4 Mio. (die Bahn hat angeblich nur rd. 100.000 Menschen nach Duisburg gekarrt), die derzeit kursiert, wahrscheinlich an den Haaren herbeigezogen ist. Allerdings hat der Veranstalter mit 1,4-1,6 Mio. gerechnet. Da muß man sich dann schon fragen, wie man Zugang und Veranstaltungsfläche so planen konnte. Die Fläche betrug nach Rundfunkangaben 230.000 Quadratmeter (ob inkl. Bebauung oder ohne weiß ich nicht), d.h. man erwartete 6 Menschen pro Quadratmeter. Daß das nicht funktionieren kann, ist offensichtlich.
Wenn man ein bißchen rechnet, kommt man übrigens überschlägig auf einen Durchsatz von 3.000-10.000 Menschen pro Minute. Ob das bei einem Tunnel, der eine Breite von angeblich 16 Metern hat, realistisch ist, kann sich ja jeder selbst überlegen.
Und noch ein Punkt: man hat die Veranstaltung fortgeführt, um eine erneute Panik zu vermeiden. Die „Evakuierung“ der Fläche hat dann - bei freigegebenen Nebenflächen - dann doch nur bis zwei Uhr gedauert…
Gruß
Christian