Nur geeignet, ‚kleine Kinder zu verhauen‘
hallo,
Ein amerikanischer General sagte zum Kriegsverlauf in Afghanistan mi 7.11.2001 in der Nachrichtensendung ZDF heute gesende „diese Riesenbomben (Bezinbomben) machen einen Höllenlärm“. wenn die zivilisierte Welt kilometergroße Gebiete anzündet/explodieren läßt wo jedes menschliche Leben vernichtet wird; verstößt das nicht gegen die Genfer Konventionen (bzw.
Völkerrecht)?
Das tut es; nur wird das keinen hindern, die Bomben weiterhin zu werfen. Seit 1907 ist ausgemacht, daß die Kriegführenden kein unbegrenztes Recht bei der Wahl der Mittel zur Schädigung ihres Feindes haben. Aber das kümmert keinen.
Diese Riesenbomben sind keine Benzinbomben, sondern „normale“ Sprengbomben von 4,5t Masse. In der Ebene auf einen Wald geworfen machen sie dort alles platt.
In Dresden steht der (1912 aus Stahlbeton gebaute) Erlweinspeicher. Er hat als eines der wenigen Gebäude den Bombenangriff vom 13.2.1945 überstanden. Selbst schwerste (sog. Minen-)Bomben sind auf seinem Betondach zerbrochen. Dieses ist weniger als einen Meter stark.
Die Nazis hatten 1943 bei Eperleques an der Kanalküste nahe Calais einen Bunker gebaut, der heute noch steht; er hat vier Meter dicke Betondecken. Nach 1945 warf die Royal Air Force zu Übungszwecken Sprengbomben von 10t Masse (mehr als doppelt so schwer wie die „Daisy Cutter“) auf diesen Bunker. Die „Tall-Boy-Bomben“ explodierten mit ohrenbetäubendem Höllenlärm - ohne auch nur Spuren auf dem Beton zu hinterlassen.
Die „Daisy-Cutter-Bomben“ mögen, in Afghanistan abgeworfen, jede Menge Land verwüsten und Zivilisten töten. Ehe sie den Hindukusch mit seinen über 4.000m hohen Bergen abgetragen haben, wird es eine Weile dauern. Und keine von ihnen wird irgendeinen Terroristen, der in einer Höhle sitzend mehrere Hundert Meter Felsen über sich hat, auch nur in Besorgnis versetzen.
Summa: Die „Riesenbomben“ eignen sich nur, „kleine Kinder zu verhauen“. Betonierte Anlagen oder eben Höhlensysteme spotten ihrer.