'machen einen höllenlärm'

hallo,
Ein amerikanischer General sagte zum Kriegsverlauf in Afghanistan
mi 7.11.2001 in der Nachrichtensendung ZDF heute gesende:
„diese Riesenbomben (Bezinbomben) machen einen höllenlärm“.
(er grinste dazu oder war es ein lächeln)

meine Frage:
wenn die zivilisierte Welt kilometergroße Gebiete anzündet/ explodieren läßt wo jedes menschliche Leben vernichtet wird;

verstößt das nicht gegen die Genfer Konventionen (bzw. Völkerrecht)?

take care
Friedrich

Daisy Cutter machen einen Höllenlärm
Hallo Friedrich!

Grundsätzlich ist es das Ziel, die feindlichen Kombatanten „kampfunfähig“ zu machen. Die Tötung ist da nur die Obergrenze, es sind Gefangene zu machen wenn möglich. Und bei wortgetreuer Auslegung schon der Haager Landkriegsordnung, ist der Einsatz von Artillerie unzulässig, wenn das Vorhandensein von Zivilisten im zielgebiet nicht ausgeschlossen werden kann.
Den Rest möge sich jeder selber denken.

Tschüs, Sven.

Daisy Duck, aus Entenhausen …
Lieber Sven,

wie schön!, daß am Ende keiner überleben wird. Der darüber
berichten könnte. Und wer als Journalist sein dummes Maul
darüber nicht halten kann, - der kriegt das nächste Mal
die Zielkoordinaten, wo er sich beim Flächenteppich aufhalten
darf. Rate mal, wo die B-52er dann rein zufällig abwerfen werden!

Alles schön gleichgeschaltet. Wo kein Reporter, dort kein
Kollateral-Schaden, so einfach ist das. Zudem 4. Welt.
Alles Heizmaterial, was als bewegliches Weichziel dem Bin Laden
Deckung anbietet. Und das muß bekanntlich geharvestet werden!
Uncle Scrooge, der Onkel Dagobert aus Entenhausen, der wird schon
wissen, wozu er die Jungs dort pflastern läßt. Seine Munitions-
Fabriken machen wieder mal Sonderschicht. Alles für den Frieden!
Schalom! Who is next?

Nur geeignet, ‚kleine Kinder zu verhauen‘

hallo,
Ein amerikanischer General sagte zum Kriegsverlauf in Afghanistan mi 7.11.2001 in der Nachrichtensendung ZDF heute gesende „diese Riesenbomben (Bezinbomben) machen einen Höllenlärm“. wenn die zivilisierte Welt kilometergroße Gebiete anzündet/explodieren läßt wo jedes menschliche Leben vernichtet wird; verstößt das nicht gegen die Genfer Konventionen (bzw.

Völkerrecht)?

Das tut es; nur wird das keinen hindern, die Bomben weiterhin zu werfen. Seit 1907 ist ausgemacht, daß die Kriegführenden kein unbegrenztes Recht bei der Wahl der Mittel zur Schädigung ihres Feindes haben. Aber das kümmert keinen.

Diese Riesenbomben sind keine Benzinbomben, sondern „normale“ Sprengbomben von 4,5t Masse. In der Ebene auf einen Wald geworfen machen sie dort alles platt.
In Dresden steht der (1912 aus Stahlbeton gebaute) Erlweinspeicher. Er hat als eines der wenigen Gebäude den Bombenangriff vom 13.2.1945 überstanden. Selbst schwerste (sog. Minen-)Bomben sind auf seinem Betondach zerbrochen. Dieses ist weniger als einen Meter stark.
Die Nazis hatten 1943 bei Eperleques an der Kanalküste nahe Calais einen Bunker gebaut, der heute noch steht; er hat vier Meter dicke Betondecken. Nach 1945 warf die Royal Air Force zu Übungszwecken Sprengbomben von 10t Masse (mehr als doppelt so schwer wie die „Daisy Cutter“) auf diesen Bunker. Die „Tall-Boy-Bomben“ explodierten mit ohrenbetäubendem Höllenlärm - ohne auch nur Spuren auf dem Beton zu hinterlassen.

Die „Daisy-Cutter-Bomben“ mögen, in Afghanistan abgeworfen, jede Menge Land verwüsten und Zivilisten töten. Ehe sie den Hindukusch mit seinen über 4.000m hohen Bergen abgetragen haben, wird es eine Weile dauern. Und keine von ihnen wird irgendeinen Terroristen, der in einer Höhle sitzend mehrere Hundert Meter Felsen über sich hat, auch nur in Besorgnis versetzen.

Summa: Die „Riesenbomben“ eignen sich nur, „kleine Kinder zu verhauen“. Betonierte Anlagen oder eben Höhlensysteme spotten ihrer.

  • Django -

verstößt das nicht gegen die Genfer Konventionen (bzw.
Völkerrecht)?

Natürlich! Aber da es unter Einhaltung aller diesbezüglichen Abkommen unmöglich wäre einen Krieg zu führen lohnt es nicht sich mit Einzelheiten zu befassen. Statt dessen sollte man den Krieg an sich in Frage stellen. Es mag Situationen geben in denen ein Krieg und der damit verbundene Verstoß gegen so ziemlich alles was wir zivilisiert nennen unumgänglich sein mag, aber die derzeitige Situation gehört gewiß nicht dazu. Vielleicht sollte man es zur Regel machen, daß jemandem der einen Krieg befielt ein Körperteil amputiert wird. Auf diese Weise wäre garantiert, daß er nicht leichtfertig zu diesem letzten aller Mittel greift.

nun ja, in Afghanistan wurden noch nie großartig Gefangene gemacht.

Und bei einer 6,75t Bombe in der Größe eines Kleinwagens bleiben da wohl auch nicht allzuviele übrig.

gruss ivo

:smiley:ie Nazis hatten 1943 bei Eperleques an der Kanalküste nahe

Calais einen Bunker gebaut, der heute noch steht; er hat vier
Meter dicke Betondecken. Nach 1945 warf die Royal Air Force zu
Übungszwecken Sprengbomben von 10t Masse (mehr als doppelt so
schwer wie die „Daisy Cutter“) auf diesen Bunker. Die
„Tall-Boy-Bomben“ explodierten mit ohrenbetäubendem Höllenlärm

  • ohne auch nur Spuren auf dem Beton zu hinterlassen.

Hallo Django,
Eperlecques sollte eine Montage- und Abschussanlage für V2 werden. Nachdem der Nordteil zerbombt war wurde nur noch der Südteil fertiggebaut und zu einer Sauerstofffabrik umfunktioniert. Da den Englândern die Sache sehr suspekt war wurde der Bunker noch einmal mit Tallboy-Bomben angegriffen. Dabei gab es diverse Nahtreffer, die die Maschinen durch die Schockwellen von den Fundamenten rissen.
Mimpyecques und der Kuppelbau in Wizerne wurden auch von den Tallboys irreparabel beschädigt. Die 10t-Bomben hiessen „Grand Slam“, auch Erdbebenbomben genannt. Diese hinterliessen sehr wohl Spuren, siehe Eisenbahnviadukt bei Bielefeld 1945.
Gruss
Rainer

wie meine Vorredner schon sagten: noch nie hat dsich ein einziger kriegführender Staat an die Konventionen gehalten. Aber auch nicht an die Menschenrechte. Ebenso hat der Sieger seine Verbrechen immer unter den Tisch gekehrt.
stell dir nur mal vor, die USA würden Ihre Verbrechjen im 2. Weltkrieg vor ein Gericht bringen! vielleicht sogar auch noch die in Vietnam?
dann glaubt ihnen ja erst recht keiner mehr, wie gut und edel sie sind!
Grüße
Raimund

Hallo Raimund!

My Lai gilt doch als abgehandelt (wenn auch mit lächerlichen Konsequenzen), No Gun Ri wird gerade in Angriff genommen. Ist dir noch mehr konkret bekannt?

Tschüs, Sven.

hallo Sven
Fangen wir mit dem zweitem Weltkrieg an (nur großes und schnell aus dem Gedächtnis): Dresden, Hiroshima, Nagasaki, Hamburg,…
Vietnam: die schon von Dir erwähnten, Großflächige Entlaubungsmittel, die hochgiftig für die Bevölkerung sind, Napalm gegen zivile Ziele…
Golfkrieg: gezielter Eisatz von Sprengmitteln gegen die Bevölkerung (z.B. der große Bunker in Bagdad), verschütten von lebendigen irakischen Soldaten, …
Die einzelnen Verbrechen will ich hier gar nicht aufzählen (z.B. mit Jagdflugzeugen Bauern auf dem Feld töten).
Wenn ich nachsehe, würde ich eine Liste von Verbrechen finden, die diesen Rahmen hier vollkommen Sprengen würde.
Dazu kämen die Verbrechen der Sowjetunion, der Polen, der Tschechen, der Franzosen, der Engländer, ja, sogar der Juden (KZ an der Grenze zu Russland: Namen habe ich vergesse).
Eine Aufzählung hat allerdings keinen Sinn. einmal gerät man sehr schnell in eine Aufrechnung hinein (Du hat xx getötet, ich habe xy getöten, macht unterm Strich…), zweitens ist das jetzt über 55 Jahre her und drittens werden die Schuldigen sowieso nicht zur Rechenschaft gezogen. Nur eines: vergessen sind diese Verbrechen nicht.
Grüße
Raimund

…des Rechts gegen das Unrecht". O-Ton Westerwelle in der jetzt gerade laufenden Bundestagsdebatte.

Wäre es nicht so maßlos traurig, würde ich lauthals lachen.

Gruß
Wolfgang

Hallo Raimund,

Nur eines: vergessen sind diese Verbrechen nicht.

… daß wir mal einer Meinung sind: Auschwitz, Bergen-Belsen, Treblinka, …

Gruß Klaus

Zusatz…
… Rotterdam London Coventry Warschau Leningrad…

Aufrechnerei bringt wirklich nichts.
Fazit:
Der Krieg ist die Hölle
(General Sherman)

Gruß
Mike

Hallo Norbert!

Was möchtest Du mir denn sagen?

Ich bin über die Phase des bloßen Jammerns schon hinweg.

Tschüs, Sven.

Hallo Raimund,

Nur eines: vergessen sind diese Verbrechen nicht.

… daß wir mal einer Meinung sind: Auschwitz, Bergen-Belsen,
Treblinka, …

Habe ich auch nicht behauptet.
Nur macht Ihr genau den fehler, den ich zu vermeiden versuchte: Ihr rechnet auf.
Und darum ging es nicht in unserem Thema. Es ging ausschließlich um Kriegsverbrechen der USA. Was hat Treblinka damit zu tun? Oder waren das die Amis?
Doch die methode des untert den tisch kehrens der verbrechen anderer und die der Deutschen jeden Tag hochzujubeln, das geht mir gegen den Strich.
Verbrechen sind grundsätzlich verdammenswert. gleich von welcher Seite. Und da haben die USA ein gerüttelt Mass von.
Erwähnt habe ich noch gar nicht das Verbrechen gegen die Indianer, das ich für gleichwertig mit dem des 3. Reiches einstufe. Ich weiß, jetzt kommt ein Aufschrei. Doch in der Scheußlichkeit und dem Vernichtungswillen absolut gleichwertig. Nur im Unterschied zu unserer Situation werden die Indianer immer noch benachteiligt. Und zwar massiv. auch wenn die Gesetze was anderes sprechen. Mex, Indian und Nigger sind heute noch gängige Schimpfwörter in den USA und Grund für massive Behinderungen.
Bei uns wenn einer „***-Jud“ sagt, wird er heftig zurechtgewiesen - zu Recht!
Mit anderen Worten: wir haben gelernt, die Amis noch lange nicht.
Grüße
Raimund

Hallo Raimund,

Erwähnt habe ich noch gar nicht das Verbrechen gegen die
Indianer, das ich für gleichwertig mit dem des 3. Reiches
einstufe.

Meinst Du jetzt gegen die Indianer im Nordamerika oder Südamerika, bzw. die in der Karibik, in den arktischen Bereichen oder wo?

btw: „Indianer“ im eigentlichen Sprachgebraucht ist genauso unmöglich wie etwa „K…türke“ bei uns. Korrekt heißt es native americans!

Ich weiß, jetzt kommt ein Aufschrei.

Richtig!

Nur im Unterschied zu unserer Situation werden
die Indianer immer noch benachteiligt. Und zwar massiv. auch
wenn die Gesetze was anderes sprechen.

Na prima, dann nenn mir doch mal wenigstens ein konkretes Beispiel! Und bitte keine pauschalen Dinge, wie etwa: werden auf Grund ihrer Herkunft/Hautfarbe benachteiligt! Ich glaube nämlich, daß Du keins weißt, sondern nur deinen pauschalen Vorurteilen hinterherläufst.

Gruß Klaus

Indianer
Hallo Raimund

Verbrechen an den Indianern oder schwarzen Sklaven den sogenannten „Amerikanern“ anzulasten finde ich etwas lächerlich. Es waren schliesslich Europäer, die diesen Kontinent besetzt und besiedelt haben, nicht „US-Amerikaner“, die gabs zu der Zeit noch gar nicht.
Und der Sklavenhandel blühte, ebenso wie Ausrottung der Indianer, auch schon lange vor 1776.

Das weitere Vorgehen der USA im 19ten Jahrhundert im Zuge der Besiedelung des Westens des Kontinents ist konsequente Umsetzung des schon von den europäischen Kolonisten angewandten Prinzips der Ausrottung und Vertreibung.
Natürlich war das grausam, aber keine amerikanische Erfindung des Vorgehens. Und was rassistische Diskriminierung angeht: Sicher, die gibts in den USA zuhauf. Und in Europa? Nicht?

hallo Lars,
was soll diese Haarspaltereien: den Holocoust hat dann auch nicht Deutschland (das jetzige) gemacht, sondern dieses Volk, das vor 1945 in dem Raum vom heutigem Deutschland war!
Die USA haben nachweislich noch weitaus mehr als 6 Mio Indianer teilweise bestialisch umgebracht. Fang jetzt bitte nicht an zu sagen: es waren aber nur xxx Indianer. Genau das will ich nicht erreichen. Es war Völkermord. Ob es eine konsequente Fortführung der Einwanderer war oder eine neue Erfindung, ist Jacke wie Hoser. Hitlers Judenhass und der daraus resultierende Ausrottungsversuch ist auch keine Erfindung von ihm. Dieser Hass ist wesentlich älter. Judenprogrome gab es schon seit Babylon (oder sogar noch länger). Das kann Dir lehitraot bestimmt genauer sagen. Also könnte man auch sagen, das ist uns Deutschen nicht anzulasten: das ist die Schuld Baylons.
Selbst heute noch werden Indianer systematisch ausgerottet: Brasilien. Weniger vom Staat, als von den großen Holz- und Ölfirmen, die unsere Lungen (Wälder) vernichten in ihrer Gier nach Geld. Allen Voran Japan und USA. diese Firmen zahlen Kopfgeldprämien für jeden toten Indianer. Aber das interessiert die Welt nicht.
In Europa kein Rassenhass? Aber doch! In jedem Staat gibt es die. Besonders in Emgland, Russland, Frankreich. Aber die Diskussion hatten wir schon mal. Nur eines dazu: unser Grundgesetz verbietet es jemanden zu benachteiligen auf Grund seiner Religion, Rasse, Geschlecht oder politscher Meinung.
Ich bin ziemlich sicher, dass D eines der Länder ist, die am wenigsten Rassenhass hat. Mir hat einmal (vor ca. 5 Jahren) ein texanischer Amerikaner, afrikanischer Abstammung gesagt, er würde sich trotz einer gewissen Diskriminierung recht wohl in D fühlen. er wäre hier weitaus anerkannter, als in den USA. Dort wäre er in weiten Kreisen der weissen einfach ein Nigger. Hier hat man nur Angst vor seiner dunklen Hautfarbe und fremden Aussehen.
Grüße
Raimund

Hi

Ich wollte eigentlich nur festhalten, dass auch die Verbrechen an den amerikanischen Ureinwohnern generell zu verurteilen sind, egal wer sie verübt hat und noch verübt, und nicht nur die der USA.
Mir geht es halt auf den Senkel, dass in nahezu jeder anti-amerikanischen Argumentation den USA „Vökermord an den Indianern“ angelastet wird und so getan wird, als wären die USA der Hort des Bösen und dieses quasi die Ursünde der amerikanischen Nation.
Dabei wird ganz gern mal übersehen, dass es grösstenteils europäische Auswanderer waren, die sich im Indianergebiet niedergelassen haben. Dein Vergleich mit Deutschland hinkt insofern ganz gewaltig, denn Deutschland wurde ja nicht erst vor dem Zweitenm Weltkrieg besiedelt.

Mag Haarspalterei sein, aber mich stört diese Argumenationsweise eben.
Was Rassismus angeht, stimme ich Dir zu. Wollte nur daran erinnern, dass auch Rassismus ein internationales Problem ist.

Grüsse

Hallo Raimund,

ich bin mal in sofern deiner Meinung, dass ich es auch nicht gut finde uns nach wie vor eine über 50 Jahre zurückliegende Geschichte vorzuhalten, mit der wir heute nichts mehr am Hut haben und wo es in vielen westlichen Ländern mehr Rassisten gibt.
so hat der K-K-K derzeit über 60.000 Mitglieder.

Aber hier gerade bei den ca. 40 Mio Indianern anzufangen finde ich trotzdem falsch. Wo willst du da nen Strich ziehen, ab wo wem was noch anzulasten ist? Nicht vergessen, die Spanier haben in Südamerika das Indianermorden begonnen.

Und wenn wir die Geschichte besichtigen… die Ausrottung der Huggenotten durch die Franzosen interessiert auch keine Sau mehr und macht man Ihnen deshalb auch nicht zum Vorwurf. usw. usw.

Der einzige große Unterschied… wir haben halt damals den krieg verloren, drum kann man es uns offensichtlich heute immer noch vorwerfen. Richtig ist es alle mal nicht.

Aber warum sollen wir das gleiche tun, wenn wir es bei uns als offensichtlich falsch betrachten?
Erinnern… meinetwegen… aber vorwerfen?

Gruß ivo