Mädchen und Technik

einfach anbieten und schauen was draus wird … ich denke zu spät ist es nie für irgendwas, wenn interesse da ist.

ich selber habe meine tochter auch 3 jahre unwissentlich ziemlich klischee-mäßig erzogen, nach der trennung von der mutter habe ich aber durch kontakt mit neuen ideen (zum beispiel alleinerziehende mütter von Söhnen, die versucht haben ihre Kinder „weicher“ zu erziehen) neue impulse bekommen und habe angefangen meine tochter wesentlich feministischer zu erziehen. dazu gehört z.b. das aufzeigen von rollenklischees wenn sie sich selber drüber wundert („darf ich so ein hotwheel-auto haben auch wenn ich ein mädchen bin ? warum spielen in der werbung nur jungs damit ?“), fast alle barbies im Kinderzimmer sind auf ihren wunsch nach und nach durch lego und playmobil ersetzt worden, sie fährt manchmal skateboard, hat mehrere ferngesteuerte autos, war lange beim judo, und der knüller war dann als eine erzieherin im hort meinte sie hätte sich mit den jungs angelegt weil sie beim fußball nicht mehr im tor stehen wollte, nur weil sie ein mädchen ist (sie hat zum 6ten geburtstag unter anderem richtige fussballschuhe mit stollen bekommen).

auf der anderen seite hat sie auch angefangen violine zu lernen, geht zum ballett …

damit bin ich hochzufrieden, der weg ist eingeschlagen und was draus wird werde ich sehen, ich versuche einfach nur ihr alles zu ermöglichen, ohne druck auszuüben.

und abgesehen davon gibt es eben genug jungs die kein interesse an technik haben, pferde toll finden und auch mal eine puppe haben wollen.

hüstel
hallo uwi,

wo bitte sollen die biologischen ursachen für rollenklischees liegen?
daß die menschen triebe haben sollen, haste aber nicht an der polytechnischen oberschule gelernt! never ever!
dieser unsinn aus dem 19. jahrhundert kam erst nach der wende auf.
widerlegt ist das seit vielen jahrzehnten.
die welle der frauen in den edv-studiengängen in der ddr hat ja die bemühte aufweichung des rollenverhaltens in der ddr als grundlage und widerspricht deiner biologistischen aussage diametral!

strubbel
§:open_mouth:)

1 Like

Jungen und Technik
Hi Eva,

meine Schwester hat einen Sohn, jetzt 6.
Sie ist Theologin, an Technik absolut uninteressiert, findet Cowboy und Indaner sorwie Ritterspiele doof und blöde gewalttätig und hat von Fussball keinen blassen Schimmer.
Sie wollte ihren Sohn ohne Rollenklischees und gewaltlos erziehen…
Nun liebt der Kerl aber seine Ritterburg, hat mittlerweile dutzende Rennautos, Bagger und sonstigen Technikkrempel und ist beim Fussballverein angemeldet.

Liebe Grüße,

Max

Hallo Uwi

Möglicherweise widerspreche ich deinen Ansichten überhaupt nicht, aber deine Postings klingen schon so, als würdest du (den meisten) Mädchen grundsätzlich das Interesse an Technik absprechen, und dieses Desinteresse wäre angeboren.

Ich wollte noch was nachtragen bzw. verbessern:

Übrigens wird ein Techniker auch nicht so leicht eine Frau
einstellen, weil er weiß, dass sie 50 % ihrer Arbeitskraft
dafür verwenden muss, ihre Kollegen von ihrer Fähigkeit zu
überzeugen, …

Vor allem die Kunden könnten auch Zweifel an deren Fähigkeiten haben. Oder der Chef denkt, die Kunden könnten Zweifel haben.

Wenn sich übrigens ein Mädchen doch mal für Technik interessieren sollte, spielt es nach meiner Meinung nach eine große Rolle, inwieweit sie hier von ihrem Vater unterstützt wird, ohne dabei von ihm zum Jungenersatz gemacht zu werden. Als Mutter kann man da viel schwerer was dran machen, und auf jeden Fall nur, wenn man selbst technisch versiert ist und keine Berührungsängste hat.

Viele Grüße
Thea

Hallo

Leider weiß nicht nicht mehr, worum es genau ging, und wer das
beobachtet hatte, es war jedenfalls nicht Jane Godall.
Vielleicht finde ich das noch mal.

Das habe ich zwar noch nicht gefunden, aber einen anderen Artikel über Schimpansen, passend zu folgendem Thema:

(das ist übrigens bei anderen
Säugetieren genauso).

Welche technikinteressierten Säugetiere meinst du?

Weibchen und Technik: Schimpansen, die nächsten lebenden Verwandten des Menschen, gucken sich als Jungtiere motorisch komplexe Verhaltensweisen wie etwa Termiten angeln oder Nüsse knacken von der Mutter ab. Junge Weibchen sind dabei erfolgreicher als junge Männchen, haben Forscher jetzt nachgewiesen.

Ein ähnlicher geschlechtsspezifischer Unterschied beim Erlernen motorischer Fähigkeiten ist auch bei Kindern nachweisbar. Mädchen fällt etwa das Schreiben lernen meist leichter als Jungen, berichten Forscher. Offenbar haben schon die männlichen Jungtiere des gemeinsamen Vorfahren von Schimpanse und Mensch lieber gespielt als Anschauungsunterricht genommen.

Doch das Termiten angeln früh zu erlernen lohnt, die Insekten sind für die Schimpansen im Gombe Nationalpark in Tansania eine wertvolle Proteinquelle. Die Tiere mit einem geeigneten Zweig, in den sie sich verbeißen, aus den Gängen ihres Baus zu ziehen, ist jedoch gar nicht so einfach.

Wie jetzt Forscher um Elizabeth Lonsdorf von der University of Minnesota in der aktuellen Ausgabe des Magazins Nature berichten, schauen sich Männchen wie Weibchen die Technik von ihrer Mutter ab. Die Weibchen lernen jedoch schon in jüngerem Alter, wenden dazu mehr Zeit auf und fangen meist mehr Termiten als ihre männlichen Altersgenossen.

Über vier Jahre beobachtete und filmte Lonsdorf 14 junge Schimpansen und ihre Mütter. Bei sechs Jungtieren, drei Weibchen und drei Männchen, konnte sie das genaue Alter bestimmen, in dem sie erstmals erfolgreich Termiten angelten. Was den jungen Weibchen im Durchschnitt bereits mit etwas mehr als drei Jahren gelang schafften die Männchen erst mit fast fünf.

Die jungen Weibchen beobachteten ihre Mutter genauer und kopierten exakt deren Technik, sogar was die Länge der in den Termitenbau gesteckten Angel betraf. Söhne wandten weniger Zeit zur beobachtung ihrer Mutter auf und ihre Angel-Technik wich stark von der der Mutter ab.

„Dieser Befund ist ein Hinweis für alle Wissenschaftler, die das Lernen relativ komplexer Fähigkeiten untersuchen, das Geschlecht zu berücksichtigen“, sagt Lonsdorf, die jetzt am Lincoln Park Zoo in Chicago tätig ist. In dem Untersuchungsgebiet am Tanganjikasee begann Jane Goodall in den fünfziger Jahren mit der Erforschung der Schimpansen und deckte viele Verhaltensweisen der Tiere auf.

Die aktuelle Studie liefert nun den Beweis, dass es geschlechtsspezifische Unterschiede beim Erlernen des Werkzeuggebrauchs gibt. Während die Weibchen ihre Angel-Technik verbesserten, tollten die jungen Männchen eher herum. Damit bereiten sie sich wahrscheinlich auf für erwachsene Schimpansenmännchen wichtige Verhaltensweisen wie die Jagd und den Kampf um die soziale Stellung vor, vermuten die Forscher

(aus: www.netzeitung.de/wissenschaft/281985.html )

Viele Grüße
Thea

Hallo,

dein Beitrag brachte mich auf die Idee mit einem Puppenhaus. Puppenhäuser sind teuer. Aber man kann sie auch selber machen.
Dafür geht es ebenfalls in den Baumarkt.
Das Dach bekommt ein Gelenk zum Öffnen, die Zimmer bekommen eine kleine Lampe (Batterie) und beim Basteln kommt man mit Säge, Leim, Schraubstock und Hammer in Kontakt.

Oder ihr baut ein Haus, wo die Kinder reinpassen. Die meisten Kids lieben so etwas. Entweder für den Garten oder für drinnen.
Das wird dann mal nicht mit Stickern beklebt (oder erst später), sondern mit einer Rolle lackiert.

Vielleicht könnt ihr auch Puppenmöbel bauen (Tisch, Stuhl, Kleiderschrank) oder ein Auto (was dann schon schwieriger ist).

Ist zwar weniger technisch, aber die Herstellung ist trotzdem nicht typisch mädchenhaft.

Gruß
Tato

Hallo Wissende :smile:

Ich suche nach Tipps/Unternehmungen (Raum NRW), die in meinen
Mädels (7 und 8 Jahre) ein wenig technisches Interesse wecken

O).

nicht in NRW, aber in Bremen: das Universum http://www.universum-bremen.de/
Vielleicht gibt es soetwas auch bei euch…

Das Interesse an gewissen Dingen wird vererbt, vorgelebt (Umfeld, Eltern, Freunde, Schule…) aber auch von einem selbst beeinflusst.
Zwingen solltest du die Kids zu nichts. Wenn sie den Ausflug in Museum xy doof finden, solltest du es lassen. Wenn sie nun einmal kein Fahrrad reparieren wollen, dann nicht.

Ich weiß aus eignener Erfahrung, dass man manche Fähigkeiten automatisch erlernt, in dem man zuschaut. Dazu muss man noch nicht einmal danebenstehen und hinstarren. Es reicht, wenn man in der Nähe ist. Heute kann ich auch Löcher in die Wand bohren und ein Regal gerade aufstellen, auch wenn es mir nie jemand bewusst gezeigt hat. Dazu muss dann aber ein gewisses Interesse vorhanden sein, ansonsten ignoriert man die Informationen.
Lasst sie also an allem teilhaben, ohne ihnen die Informationen aufzuzwingen.

Technisch unbegabte Grüße

Jetzt kann man erahnen, woher deine Mädels das haben. Die Eltern haben eine Vorbildfunktion. Wenn du wenig Interesse an Technik hast und die Sachen an männliche Wesen abgibst, lernen deine Mädels das.

Gruß
Tato

Hallo,

Deine Einstellung paßt zu Deinem Alter und beruflichen
Werdegang, daher ist Deine Antwort auch nicht anders als
erwartet.

Soll das jetzt heißen, diese Meinung wäre völlig falsch?

Es ging nicht um Diskussion über mehr oder weniger
Intelligenz oder Begabung. Mir ging es nur um die
offensichtlichen Tatsache, daß es da schon einen
Unterschied zw. Jungs und Mädchen gibt, und nicht nur
äußerlich.

Es sind eben Mädchen. Da kann man nun denken wie man
will und es auf Erziehung, gesellschaft und sonstwas
zurückführen, aber letztendlich hat die Evolution ihr
Werk gründlich vollbracht.

Interesse an Naturwissenschaft und Technik wird vorgelebt. Es
gibt mittlerweile eine Reihe von Studien zu diesem Thema. Und
man kann hier sehr wohl etwas beeinflussen.

Ja, etwas schon, aber eben nicht mehr als „etwas“.
Ja, man kann vorhandenes Interesse verstärken und versteckte
Begabungen vördern. Aber man kann nichts erzwingen, was
nicht als Anlage schon da ist.

Mädchen, die in technikfreundlichen Umgebungen aufwachsen :oder deren Mütter/ Eltern technische Berufe haben wählen
häufiger ebenfalls technische Berufe.

Ja, das wird so sein. Trotzdem werden Jungs in gleicher
Umgebung noch weitaus häufiger einen techn. Beruf ergreifen.
Ich sehe da keinen Widerspruch.

Die Zahlen sind in Praxis IMHO so extrem, daß es nicht nur
durch Erziehung und äußeren Einfluß erklärt werden kann.
Mädchen und Jungen wachsen heute in der Regel so behütet
auf wie nie und dürfen ihre Neigungen zumeist nachkommen.
Mädchen werden praktisch genauso so viel mit moderner Technik
konfrontiert wie Jungen und sie können diese Technik auch
genauso gut und teilweise noch besser nutzen, trotzdem
fehlt da meist das interesse für die Hintergründe die Begeisterung für die Technik.
Daß 3-jährige Jungs schon alle Automarken aufzählen können,
ist nicht selten. Meine Tochter konnte statt dessen in
dem Alter schon fast den ganzen Tierpark auswendig aufsagen.

Wenn Deine Mädchen da nicht so mitziehen, hast Du etwas
verpaßt.

Nein, das glaube ich überhaupt nicht.
Man kann Veranlagungen nicht durch Erziehung einfach
umdrehen. Diese Denkweise ist ziehmlich veraltet.
Das ist fast so wie mit Homosexuellen. Da glauben auch 'ne
Menge Leute heute noch, daß sowas nur infolgen
„schlechten Umgangs“ passiert.
Natürlich werden Kinder durch ihre eltern geprägt, aber
ich kann mich auf’n Kopf stellen und tun was ich will,
meine Tochter wird in ihrem Wesen meiner Frau immer
ähnlicher. Technikbegeisterung ist dabei nicht.

Meine Tochter hat so etwa ab 3 Jahren erste Erfahrungen
mit dem PC gemacht. Nach kurzer Zeit hatte sie damit soviel
Erfahrungen und Geschick, daß nur stauenen konnte, was eine
kapp 4-jährige schon kann (Koordination und Motorik mit
der Maus).
Trotzdem bleibt da das eigentliche Interesse für die
Technik aus. Was dahintersteckt, und wie man etwas
selbstständig macht, interessiert sie nicht. Wenn es
Probleme gibt, muß Papa kommen und es in Ordnung bringen.
Ihr würde niemals einfallen, ein Spiel selbstständig zu
installieren. Der Computer ist nur Mittel zum Zweck.
Typische Jungenspiele (Rennen, kämpfen) interessieren sie
nicht. Statt dessen lieber so richtig „langweilige“ Sachen,
wo man was schön bunt aufbauen und gestalten kann.

Dagegen sind Jungs, die gelegentlich zu Besuch sind
das genaue Gegenteil. Kaum hat man sich umgedreht, da
wird schon ausprobiert, ob man nicht die DEMO aus der
Werbung zu laufen bekommt.
Auch der große Sohn war so. Da waren jede Woche neue
Demospiele auf’m PC zu finden.

Aus eigener Erfahrung kann ich nämlich sagen, daß
mein Elternhaus mich letztendlich in die Naturwissenschaften
gebracht hat. Aus Technik ist dann erstmal nichts geworden,
was einfach daran lag, daß z.B. mein Opa nur mit meinen
Brüdern Holzbasteleien und andere Sachen in seiner Werkstatt
gemacht hat. Zugeschaut habe ich oft, meine Opa hatte eine
schöne, spannende Werkstatt, aber mitmachen war eben nichts
für Mädchen.

Dann hast Du diese Veranlagung eben schon als kleines Kind
gehabt.

Zum Glück war es beim Umgang mit dem Computer besser,
da haben wir alle Fraktale und Apfelmännchen rechnen
lassen und auch selber ein bißchen programmieren gelernt.
Und im mathematische-naturwissenschaftlichen Zug, war ich :dann in Physik einfach benachteiligt, weil alle anderen
(17 Jungs) einfach schonmal was gelötet hatten, bzw. wußten :wie ein Radio von Innen aussieht.

Dazu

  1. Das Verhältnis 17:1 ist doch wieder symtomatisch
    … oder Ausnahmen bestätigen die Regel.

  2. Wenn Kinder/Jugendliche an etwas ernsthaft interessiert sind, dann finden sich Mittel und Wege, diesen Interessen
    nachzukomen. Wenn Du also „keine Möglichkeit“ hattet,
    z.B. was zu basteln, dann war das interesse wohl doch nicht
    so groß.
    Ich bin in einem kleinen Dorf groß geworden. Elektronik-
    läden oder ähnliches gab’s da im großen Umkreis nicht.
    Du kannst mir gleuben, ich habe keine Möglichkeit ausgelassen
    um an alte Radios, verstärker, Fernseher und sonstige
    Geräte zu kommen und diese auszuschlachten. kein techn.
    Gerät war mir fremd. Nix war sicher vor aufschrauben und
    untersuchen.
    das ist übrigens auch heute noch so :smile:

Darin liegt auch ein wesentlicher Unterschied zw. männl.
und weibl. Jungen setzen ihre Interessen eher durch, Mädchen
sind kompromissbereiter, duldsamer. Das sind einerseits
gute Eigenschaften, haben aber den Effekt, daß die
Gesellschaft so ist, wie sie eben ist (eben patriachisch).

Naja, nimms nicht so schlimm, sie müssen ja nicht unbedingt
Maschinenbau studieren.

Naja, wenn man die rückläufigen Studienzahlen sieht und das
die Industrie jetzt schon von einem Ingenieur-Mangel ausgeht,
weiß ich nicht ob die Gesellschaft es sich leisten kann, hier
auf Potential zu verzichten.

Die Ind. kann gut darauf verzichten, Ing. zu haben, die
eigentlich gar nicht an Technik interessiert sind.

Überhaupt wird es viel wichtiger sein, die individuellen
Begabungen effektiv zu nutzen. Nur weil Ing. knapp sind,
Mädchen in einem Beruf zu drängen, der sie nicht glücklich
macht, ist äußerst unproduktiv. das hatten wir schon mal.

Meine Frau hat ein Diplom als Maschinenbauing., hat aber
nie als solche gearbeitet und wäre damit auch nie glücklich
geworden. Sie wollte eigentlich an ein Konservatorium.
In der DDR wurden aber Mädchen in diese Richtung „gefördert“.

Wie gesagt, gegen unsere Natur können wir über kurz oder
lang nicht an. Einige Mio. Jahre Evolution lassen sich
nicht durch 30Jahre Emanzipationsbewegung einfach wegwischen.
Gruß Uwi

1 Like

Hallo,

wo bitte sollen die biologischen ursachen für rollenklischees
liegen?
daß die menschen triebe haben sollen, haste aber nicht an der
polytechnischen oberschule gelernt! never ever!

Hä, … gebrabbel ?

Ich bin schon ein wenig aus’m Schulalter raus.

dieser unsinn aus dem 19. jahrhundert kam erst nach der
wende auf.

Ah, ja !
Ich verstehe, entspricht nicht Deiner soz. Erziehung
und Bildung oder was?

widerlegt ist das seit vielen jahrzehnten.

Was ist widerlegt? Daß wir zum großen Teil durch unsere
Gene bstimmt werden? Wohl im Biologieunterricht nicht
aufgepasst und später zu viel Bildzeitung gelesen?

die welle der frauen in den edv-studiengängen in der ddr hat
ja die bemühte aufweichung des rollenverhaltens in der ddr :als grundlage und widerspricht deiner biologistischen
aussage diametral!

Wohl Kaum,
viele Mädchen wurden in diese Richtung „gefördert“, weil
kaum Jungs Interesse an dem Job hatten.
Ein anderer Studienplatz wäre nicht so einfach zu bekommen
gewesen.

Informatik hatte Anfang’s tatsächlich den Ruf eines
Frauenberufes, der nicht wirklich mit Technik zu tun hat
(sogenannte Softis -> haben eh keine Ahnung von Hardware).

Ganzen Tag nur irgend welche Programme schreiben, daß war
nix für Jungen. PC gab’s zu Beginn dieser Entwicklung
noch nicht, speilein war nicht drin.
Programme wurden bis dahin hauptsächlich für Rechenzentren geschrieben, um Lohnabrechnungen, Personaldatenbanken, Bankgeschäfte und Materialflüsse zu realisieren.
Auch wissenschaftliche Berechnungen gab es, aber nicht
am Monitor wie heute, sondern mit Lochkartenjobs und
Meterlangen Audrücken der Quelltexte.

In der Elektronik wurden auch Modelle für den Schaltkreis
entwurf gemacht. Das machten dann aber doch schon wieder
die Elektroniker selbst, den von den notwendigen
Hardwarekenntnissen hatten die Informatiker eh keine
Ahnung (bei uns wurden für solche undankbaren Jobs auch
Praktikanten und Diplomanden verheizt).

Das alles hatte den Geruch einer besser qualifizierten
Schreibkraft, also nix für richtig Technikbegeisterte
(die Studierten dann doch lieber die richtige Elektronik
und lernten nebenbei auch noch bischen programmieren).

Mit dem Siegeszug der PC-Technik und der Durchdringung
aller Industrien durch die Mikroelektronik hat sich das
Blatt dann auch schnell gewendet.
Programmieren ist auch heute durchaus noch ein Thema
für Mädchen, solange es nicht zu Hardwarenah ist…
Gruß Uwi

Hallo Uwi

Möglicherweise widerspreche ich deinen Ansichten überhaupt
nicht, aber deine Postings klingen schon so, als würdest du
(den meisten) Mädchen grundsätzlich das Interesse an Technik
absprechen, und dieses Desinteresse wäre angeboren.

ja, woher kommt es denn sonst?

Andere biologische Tatsachen werden problemlos akzeptiert,
z.B. Mutterliebe und den entsprechenden Verhaltensweisen,
die schon bei sehr kleinen Mädchen sichbar werden.
Auch andere Unterschiede z.B. im Spielverhalten von
Jungen und Mädchen werden allg. anerkannt.
Ohne diese biologischen Prägungen könnten z.B. ziehmlich
genau 50% aller menschen Homosexuelle Neigungen haben,
oder (wo sie doch die freie Wahl hätten)?
allg. akzeptiert.

Ich wollte noch was nachtragen bzw. verbessern:

Übrigens wird ein Techniker auch nicht so leicht eine Frau
einstellen, weil er weiß, dass sie 50 % ihrer Arbeitskraft
dafür verwenden muss, ihre Kollegen von ihrer Fähigkeit zu
überzeugen, …

Vor allem die Kunden könnten auch Zweifel an deren
Fähigkeiten haben. Oder der Chef denkt, die Kunden könnten
Zweifel haben.

Diese Statment kommt zwar überhaupt nicht von mir,
ist aber auch völlig irrelevant.
Bis zum Studium/Berufswahl wachsen unsere Jugendlichen
weigehend unberührt von solchen Zwängen auf.
Es geht ja nicht um das Fraunenbild im berufsleben, sonder
um die Neigungen, die sich schon im frühkindlichen
alter deutlich bemerkbar machen.

**> Wenn sich übrigens ein Mädchen doch mal für Technik

interessieren sollte,**

LOL. die Formulierung ist prima :smile:
Völlig unvoreingenommen, oder?
Gruß Uwi

spielt es nach meiner Meinung nach eine
große Rolle, inwieweit sie hier von ihrem Vater unterstützt
wird, ohne dabei von ihm zum Jungenersatz gemacht zu werden.
Als Mutter kann man da viel schwerer was dran machen, und auf
jeden Fall nur, wenn man selbst technisch versiert ist und
keine Berührungsängste hat.

Hallo Uwi

… deine Postings klingen schon so, als würdest du
(den meisten) Mädchen grundsätzlich das Interesse an Technik
absprechen, und dieses Desinteresse wäre angeboren.

ja, woher kommt es denn sonst?

Hast du mein Posting vor dem Nachtrag nicht gelesen?

Vor allem die Kunden könnten auch Zweifel an deren
Fähigkeiten haben. Oder der Chef denkt, die Kunden könnten
Zweifel haben.

Diese Statment kommt zwar überhaupt nicht von mir,
ist aber auch völlig irrelevant.

Hä? Das sollte eine Begründung dafür sein, wieso man (unter anderem) so wenige Frauen in technischen Berufen antrifft.

**> Wenn sich übrigens ein Mädchen doch mal für Technik

interessieren sollte,**

LOL. die Formulierung ist prima :smile:
Völlig unvoreingenommen, oder?

Ich glaub, du solltest mein erstes Posting mal lesen. Nur der Nachtrag ist doch eher etwas fragmentarisch.

Viele Grüße Thea

Gruß Uwi

Hallo,

Hast du mein Posting vor dem Nachtrag nicht gelesen?

ja, welche Schlußfolgerungen ziehst Du daraus?
Man kann es verschieden Interpretieren.

Diese Statment kommt zwar überhaupt nicht von mir,
ist aber auch völlig irrelevant.

Hä? Das sollte eine Begründung dafür sein, wieso man (unter
anderem) so wenige Frauen in technischen Berufen antrifft.

Denke nicht! Die eigentliche Ursachen liegen doch viel tiefer.
Wo nur 10% Interessenten sind können nicht hinterher 30%
mitmachen.

Da ich auf diese Diskussion (Gleichbereichtigung usw.)
erst gar nicht wiederanfangen wolle, habe ich darauf
verwiesen, daß dieses Problem lange vor dem mögl. Berufs-
alter da ist, nämlich schon im Kleinkindalter.

Wenn sich übrigens ein Mädchen doch mal für Technik
interessieren sollte,

LOL. die Formulierung ist prima :smile:
Völlig unvoreingenommen, oder?

Ich glaub, du solltest mein erstes Posting mal lesen. Nur der
Nachtrag ist doch eher etwas fragmentarisch.

Ja und?
Ich weiß nicht in welche Richtung Du jetzt denkst?
Gruß Uwi

Werbung?
Hallo Eva,

unter http://www.autostadt.de/lernen

findest du nette Angebote. Die ich übrigens begleite.

Ich suche nach Tipps/Unternehmungen (Raum NRW), die in meinen
Mädels (7 und 8 Jahre) ein wenig technisches Interesse wecken

O).
Schwerpunktmäßig würde ich mich über Anregungen für den

Bereich „alternative Energien“ sehr freuen, da dies demnächst
großes Thema im Sachkundeunterricht wird. Aber auch alles
andere ist willkommen :smile:.

Da ist dann der Workshop 'die grüne Kraft’eine Möglichkeit. Oder Solartechnik. Oderoderoder… du mailst mal, um genauere Infos zu bekommen, wäre nämlich gut zu wissen, wie alt deine Kurzen sind.

@MODs: Da andere schon das Universum in Bremen genannt haben, sollte mein Link zu o.g. außerschulischen Lernort eigentlich durchgehen. Auch wenn es zufällig meinen Arbeitsplatz sichert.

So long

MainBrain

Einspruch, Euer Ehren *fg*
Huhu Uwi,

ich hatte ja ein Antwortposting, in dem ich Dir weitgehend zugestimmt habe fast-fertig-abgeschickt. Der einzige Punkt, wo ich nicht mit Dir konform ging war die Sache mit der Evolution. Das war ja in Deinem ersten Posting eher ein Nebenaspekt, während Du in Deinen weiteren Postings genau dort Deinen Schwerpunkt legst.

Aber zunächst mal kurz was anderes, denn so wie ich’s verstanden hatte, ging’s der Ausgangsposterin einfach darum ein wenig „technisches Interesse“ in ihren Mädels zu wecken und nicht zukünftige Intschinöhsen aus ihnen zu machen :wink:

Und ich gebe Dir völlig recht: für ein „gewisses Interesse“ kann so ein Besuch in einem ensprechenden Museum oder einige der anderen Tips („wir basteln ein Pferd/Puppenhaus“) ganz hilfreich sein. Ich hab das „kann“ oben bewußt fett gedruckt - die ganze Sache kann nämlich auch ziemlich in die Hose gehen. Frag mal, wie das mit Klein-Petzi in der ersten und einzigen Balletstunde ihren Lebens war. Fazit: „Schön tanzen“ ist doof, die Stange abschrauben, den Spiegel anpatschen und das Klavier zerlegen ist lustig :wink: Bestenfalls führt das aber wohl dazu, daß das Mädel dann vielleicht mal ne Glühbirne wechselt, ohne laut „Schaaaaaaaaaatzi“ zu rufen oder auch die eine oder andere gefinkelte Funktion ihrer Küchenmaschine entdeckt und nutzt und sich nicht von vorneherein für „zu doof für sowas“ hält (was ja schon jede Menge ist).

Für den zweiten Aspekt - nämlich wirklich einen technischen Beruf zu ergreifen - ist das sicher nicht ausreichend (siehe auch am Beispiel von Deiner Frau). Da muß schon ein gewisses Interesse vorhanden sein und darf vom Umfeld nicht unterdrückt werden.

Und genau hier sehe ich ein großes Problem: Selbst wenn das direkte Umfeld eher aufgeschlossen ist, gibt es immer noch a) das Vorbild der möglicherweise „technisch unbegabten“ Mutter und b) das weitere Umfeld. Ich erinnere mich noch an einen Dialog mit einer Tante, als Klein-Petzi etwa 2 Jahre vor dem Abitur war.

Tante: Sooo, Klein-Petzi, was willste denn mal machen, wenn Du groß bist?
Klein-Petzi: Feinwerktechnik studieren.
Tante: Waaaaas? Achso - Vollkorntechnik. Das ist schön, dann kannst Du Deinem Mann und Deinen Kindern immer was gesundes kochen.
Klein-Petzi: Nein, das ist sowas wie Maschinenbau.
Tante: Achso, dann willst Du also einfach ein Jahr Deine Unabhängigkeit genießen und dann einen von Deinen Kameraden heiraten? Einen schnieken Intschinöhr! Na gut, wenn Dein Papa das bezahlt…
Klein-Petzi: *kipptum*

Ganz von diversen Sätzen wie „Du als Mädel wirst doch nicht…/wirst doch dann eh heiraten und 7 Kinder kriegen…“ abgesehen. Sprich, ein Mädel, das einen technischen Beruf ergreift wird das nur dann tun, wenn sie derart von ihrem Vorhaben überzeugt ist, daß sie das gegen oben erwähnte Widerstände durchsetzen kann. Kaum ein Mädel wird als „Verlegenheitslösung“ Maschinenbau studieren oder Automechanikerin lernen (wie das ja durchaus bei manchen Jungs der Fall ist *wegduck*). Das ist ja ein ähnlicher Fall, wie Jungs eher aus Überzeugung denn aus Verlegenheit Krankenbruder oder Kindergartenonkel werden…

Um es nochmal kurz zusammenzufassen: Ein Bub, der ein Radio auseinanderschraubt, wird im Normalfall Papas Begeisterung ernten, während ein Mädel entweder Hilfe („komm, das ist nix für Dich, Papa macht das für Dich“) oder Unverständnis („ei guck, da ist die Barbie, Du bist doch eine feine Puppenmami, aber lass das blöde Radio“) abkriegen. Und gerade im Kindergarten und Vorschulalter ist „mädel“ für sowas eben auch sehr empfänglich und ist am Ende überzeugt: „Puppe spielen ist gut - Radio spielen ist schlecht“. Dadurch kriegt sie natürlich keine Übung und ist dann natürlich überzeugt, daß sie „technisch unbegabt“ ist.
Tja, und schon haben wir die wunderschönste Spirale, die meiner Meinung nach nix mit Evolution zu tun hat. Das Problem ist, daß sich diese Spirale weder durch Emanzengeschrei noch durch irgendwelche Quoten in den Griff kriegen lässt sondern nur durch ein Wandel in der Gesellschaft. Und das ist halt nunmal leider nix, was von heut auf morgen stattfindet… Aber wir schweifen ab :wink: darum lassen wir das.

*wink*

Petzi

PS: Und doch noch ein Emanzenspruch, weil’s grad so schön passt *schonmalwegduck* „Als Frau in nem technischen Beruf mußt Du doppelt so gut sein wie ein Mann um das gleiche zu erreichen. Aber das ist ja zum Glück nicht schwer“

6 Like

Hallo Eva,

ich bin eine der wenigen technikverrückten Mädels und kann ir vielleicht ein paar Tips geben, wie mein Interesse an Technik geweckt wurde:

Wenn irgendetwas bei uns im Haushalt kaputt war oder nicht mehr richtig ging, durfte ich immer mithelfen, das zu reparieren. Das ging teiweise bis zu Videorekorder, elektrische Rolläden, Computer, etc. Alles, was mich etwas genervt hatte, weil es nicht so funktionierte, wie ich es wollte, durfte ich (natürlich mit Hilfe meiner Eltern) reparieren. Und wen interessiert es nicht, auch al nen Videorekorder von innen zu sehen? Mein Vater meinte immer, dass er den ganzen Tag was mit Technik am Hut hat, da will er abends nicht auch noch was damit arbeiten (stimmte zwar nicht so, aber so habe ich dann halt die Sachen selber in die Hand genommen und meinen Vater aufgefordert „ich will jetzt aber, dass das funktioniert - hilf mir!!“). So habe ich bereits als kleines Mädel gelernt, mir in vielen Dingen selbst zu helfen oder Hilfe zu suchen, wenn ich nicht weiter kam. Hat mir übrigends auch in vielen anderen Lebensbereichen sehr geholfen.

Und dieses Interesse hat sich dann über die Jahre gesteigert, sodass ich in wenigen Wochen eine fertige Inschenöhse bin.

Grüße, Nina

P.S.: Nur dass kein falscher Eindruck entsteht: ich war trotz allem ein absolut typisches Mädel mit Kleidchen, Puppen, 9 Jahren Ballettunterricht,… . Aber auch Karate, Carrera-Rennbahn und Eisenbahnlandschaften waren in meiner Kindheit keine unbekannten Dinge. Also, einfach ersuchen, soviel wie möglich den Kleinen anbieten und sie für viele verschiedene Dinge interessieren.

multifunktionales Puppenhaus
Hallo Tato,

das ist zwar sehr nett, dass Du mir solche Tips gibst - indes, meine Kinder sind schon längst erwachsen und aus dem Haus. Vielleicht möchtest Du das nächste Mal etwas genauer plazieren.

Davon abgesehen - ja, tatsächlich habe ich einst meiner Tochter ein Puppenhaus gebaut. Ein richtig solides, denn es sollte/musste einen Pferdestall mit drin haben (für die Barbie-Pferde) und da ist es mit den Standardgrössen nicht mehr getan. Ich hatte es aus Masssivholzplatten und Sperrholzplatten gebaut. Der besondere Pfiff: Durch Anschrauben der Vorderwand wird dieses Puffenhaus zu einer, nun sagen wir mal „Überseereisekiste“. Ich hatte sogar zwei massive Metallgriffe an den Seiten befestigt. Meine Tochter benutzt diese Kiste (vormaliges Puppenhaus heute noch - als Bücherkiste.

Grüsse
Ray

Hallo Ray,

das ist zwar sehr nett, dass Du mir solche Tips gibst - indes,
meine Kinder sind schon längst erwachsen und aus dem Haus.
Vielleicht möchtest Du das nächste Mal etwas genauer
plazieren.

Ich habe einfach nur geantwortet. Da meine Idee mit dem Puppenhaus aus deiner Idee entstanden ist, habe ich mir erlaubt, meinen Beitrag unter deinen zu setzen.
Dir Tipps waren für alle Interessenten und natürlich für die Fragestellerin gedacht.
Ich dachte, das macht man hier so.

Gruß
Tato

Ich wusste es…
… auf Euch ist immer Verlass :open_mouth:).

Vielen herzlichen Dank für die geballte Ladung guter Ratschläge, Links und Hilfestellungen. Bitte habt Verständnis, dass ich nicht auf jedes einzelne Posting eingehen kann, doch ich habe sie ALLE gelesen und die hilfreichen (und zugegeben, die amüsanten Antworten) habe ich mit Sternchen bedacht *g*.

Ich bin doch recht zuversichtlich, dass ich meine Mädels (und mich selbst) ein bisschen mehr mit der Thematik anfreunden kann.

Zwingen werde ich sie selbstverständlich zu rein gar nichts, sondern vielmehr versuchen ihre natürliche Neugier ein wenig „umzulenken“ :open_mouth:).

Danke nochmal … und zum Thema Evolution noch dies http://home.arcor.de/ally7o/authority.jpg

Ein schönes Wochenende *wink*

LG
Eva

ist doch gar kein Einspruch, oder?
Hallo,

heute wieder in der Zeitung gelesen …

ein Mann spricht durchschnitlich 3500 Worte am Tag,
die Frau braucht etwa 3mal so viele :smile:

Aber noch mal zum Thema:

Ich gehe mit den Argumenten prinzipiell mit.
Es gibt immer noch praktische Hemmnisse für Mädchen sich
rein techn. Interessen zuzuwenden. Die Frage wäre auch,
ob wir das denn wirklich wollen ?

Diese würden dann bei sonst gleicher Veranlagung evtl.
eine Verschiebung der Zahlen von optimal 50:50 auf sagen
wir 60:40 oder 70:30 (Jungs : Mädchen) bei der Wahl eines
techn. Berufes ausmachen.
Damit ist aber nicht ein Verhältnis schlechter als 90:10
erklärbar.

Auch die Behauptung, daß es Mädchen heutzutage prinzipiell
so ergehen muß, daß sie derart in ihrer Begabung
ausgebremmst werden, ist etwas unzeitgemäß.

Eher ist es so, daß eine allg. Technikfeindlichkeit in
der Gesellschaft um sich greift und auch eine gewisse
Abneigung gegen Hochschulbldung (vor allem bei Leuten mit
niedrigem Bildungsniveau). Jungs haben da nun wieder den
Vorteil, daß sie ihre Interessen wesentlich robuster
durchsetzen können.

Was hätte mich interessiiert, welche Meinung meine Oma
oder Opa zu meiner Berufswahl haben! Da haben sich nichtmal
die Eltern eingemischt.

Der Vater war gelernter Fleischer, hatte einen Bauernhof
vom Großvater geerbt und meine Eltern haben außerdem die
Dorfkneipe (die sich in unserem Haus befand) betrieben.
Ich hab also einige Vorbildung (weiß wie Viecher geschlachtet
werden, kann Kühe melken, mit der Sense mähen und natürlich
auch alles fahren, was einen Lenker hat (Trecker fahren
ab ca. 8 Jahren und später auch in Ferien auf LPG) und
habe als Jugendlicher auch in der Kneipe Schnaps und Bier
ausgeschenkt und Mittagessen serviert und natürlich
Teller abgewaschen :frowning:
Da ich auch noch 4 jungere Geschwister habe, wußte ich
auch schon recht früh, wie man Windeln wechselt, Baby badet,
Kinderwagen schiebt und Wäsche wäscht.
Meine Oma war eine gelernte Köchin, und der Vater als
Gastwirt und Fleischer hat da auch was drauf.
Kochen und backen habe ich als Halbwüchsiger also auch
schon mit Begeisterung gemacht (und nicht nur in kleinen
Töpfen wie das Mädchen bei Muttern so lernen!).
Da mein Vater auch noch eine nette Holzwerkstatt mit
Kreissäge, Bandsäge und Hobelbank hatte, konnte ich so
ab ca. 12/13J. mein eigenes Spielzeug (z.B. Bagger, Kran, Hölzgewehre, Schwerter und was Jungs eben so brauchen)
selber bauen und Material für Buden im Wald oder
Hochstand aus Bauholz war allemal genug zu finden.

Das alles hat mich nun aber kaum davon abhalten können,
Elektroniker zu werden.

Eine Sache gibt es da noch, die da bei Mädchen auch noch
eine gewisse Rolle spielt. Selbst wenn Mädchen ein
ausgeprägtes Interesse für Technik haben, werden sie
doch unweigerlich mit der Tatsache konfrontiert, daß
sie mal Mutter werden. Dementsprechend werden sie in der
Erziehung auch eher mit Anforderungen in diese Richtung
konfrontiert als Jungs, von denen man bestimmte Tätigkeiten
einfach nicht abfordert (die werden dann in gut anerzogender
Unselbstständigkeit direkt von Muttern zur Schwiegertocher
übergeben :wink:

Gruß Uwi

ich hatte ja ein Antwortposting, in dem ich Dir weitgehend
zugestimmt habe fast-fertig-abgeschickt. Der einzige Punkt, wo
ich nicht mit Dir konform ging war die Sache mit der
Evolution. Das war ja in Deinem ersten Posting eher ein
Nebenaspekt, während Du in Deinen weiteren Postings genau dort
Deinen Schwerpunkt legst.

Aber zunächst mal kurz was anderes, denn so wie ich’s
verstanden hatte, ging’s der Ausgangsposterin einfach darum
ein wenig „technisches Interesse“ in ihren Mädels zu wecken
und nicht zukünftige Intschinöhsen aus ihnen zu machen :wink:

Und ich gebe Dir völlig recht: für ein „gewisses Interesse“
kann so ein Besuch in einem ensprechenden Museum oder
einige der anderen Tips („wir basteln ein Pferd/Puppenhaus“)
ganz hilfreich sein. Ich hab das „kann“ oben bewußt fett
gedruckt - die ganze Sache kann nämlich auch ziemlich in die
Hose gehen. Frag mal, wie das mit Klein-Petzi in der ersten
und einzigen Balletstunde ihren Lebens war. Fazit: „Schön
tanzen“ ist doof, die Stange abschrauben, den Spiegel
anpatschen und das Klavier zerlegen ist lustig :wink: Bestenfalls
führt das aber wohl dazu, daß das Mädel dann vielleicht mal ne
Glühbirne wechselt, ohne laut „Schaaaaaaaaaatzi“ zu rufen oder
auch die eine oder andere gefinkelte Funktion ihrer
Küchenmaschine entdeckt und nutzt und sich nicht von
vorneherein für „zu doof für sowas“ hält (was ja schon jede
Menge ist).

Für den zweiten Aspekt - nämlich wirklich einen technischen
Beruf zu ergreifen - ist das sicher nicht ausreichend (siehe
auch am Beispiel von Deiner Frau). Da muß schon ein gewisses
Interesse vorhanden sein und darf vom Umfeld nicht unterdrückt
werden.

Und genau hier sehe ich ein großes Problem: Selbst wenn das
direkte Umfeld eher aufgeschlossen ist, gibt es immer noch a)
das Vorbild der möglicherweise „technisch unbegabten“ Mutter
und b) das weitere Umfeld. Ich erinnere mich noch an einen
Dialog mit einer Tante, als Klein-Petzi etwa 2 Jahre vor dem
Abitur war.

Tante: Sooo, Klein-Petzi, was willste denn mal machen, wenn Du
groß bist?
Klein-Petzi: Feinwerktechnik studieren.
Tante: Waaaaas? Achso - Vollkorntechnik. Das ist schön, dann
kannst Du Deinem Mann und Deinen Kindern immer was gesundes
kochen.
Klein-Petzi: Nein, das ist sowas wie Maschinenbau.
Tante: Achso, dann willst Du also einfach ein Jahr Deine
Unabhängigkeit genießen und dann einen von Deinen Kameraden
heiraten? Einen schnieken Intschinöhr! Na gut, wenn Dein Papa
das bezahlt…
Klein-Petzi: *kipptum*

Ganz von diversen Sätzen wie „Du als Mädel wirst doch
nicht…/wirst doch dann eh heiraten und 7 Kinder kriegen…“
abgesehen. Sprich, ein Mädel, das einen technischen Beruf
ergreift wird das nur dann tun, wenn sie derart von ihrem
Vorhaben überzeugt ist, daß sie das gegen oben erwähnte
Widerstände durchsetzen kann. Kaum ein Mädel wird als
„Verlegenheitslösung“ Maschinenbau studieren oder
Automechanikerin lernen (wie das ja durchaus bei manchen Jungs
der Fall ist *wegduck*). Das ist ja ein ähnlicher Fall, wie
Jungs eher aus Überzeugung denn aus Verlegenheit Krankenbruder
oder Kindergartenonkel werden…

Um es nochmal kurz zusammenzufassen: Ein Bub, der ein Radio
auseinanderschraubt, wird im Normalfall Papas Begeisterung
ernten, während ein Mädel entweder Hilfe („komm, das ist nix
für Dich, Papa macht das für Dich“) oder Unverständnis („ei
guck, da ist die Barbie, Du bist doch eine feine Puppenmami,
aber lass das blöde Radio“) abkriegen. Und gerade im
Kindergarten und Vorschulalter ist „mädel“ für sowas eben auch
sehr empfänglich und ist am Ende überzeugt: „Puppe spielen ist
gut - Radio spielen ist schlecht“. Dadurch kriegt sie
natürlich keine Übung und ist dann natürlich überzeugt, daß
sie „technisch unbegabt“ ist.
Tja, und schon haben wir die wunderschönste Spirale, die
meiner Meinung nach nix mit Evolution zu tun hat. Das Problem
ist, daß sich diese Spirale weder durch Emanzengeschrei noch
durch irgendwelche Quoten in den Griff kriegen lässt sondern
nur durch ein Wandel in der Gesellschaft. Und das ist halt
nunmal leider nix, was von heut auf morgen stattfindet…
Aber wir schweifen ab :wink: darum lassen wir das.

*wink*

Petzi

PS: Und doch noch ein Emanzenspruch, weil’s grad so schön
passt *schonmalwegduck* „Als Frau in nem technischen Beruf
mußt Du doppelt so gut sein wie ein Mann um das gleiche zu
erreichen. Aber das ist ja zum Glück nicht schwer“

Hi Uwi!

Naja, die Praxis sieht dann doch eher etwas anders aus.
Von 10 Studenten einer techn. Studienrichtung sind
wohl mind. ca. 9 männlich und max. eine weiblich.
Von denweibl. arbeiten später unterdurchschnittlich
viele in angemessenen Stellungen.

Technische Universität Wien gesamt (2005):

aktive Studierende: 16419
davon weiblich: 3816

Das ist fast ein Viertel.
Und das ist Fakt.

Es mag sein, dass generell Frauen weniger dazu tendieren, technische Berufe zu ergreifen, aber mit 9:1 übertreibst du doch ein wenig.

LiGrü
igel