Hallo Klaus,
Vielleicht ist es ja so, wie Marion gepostet
„Denkverbot in Männerköpfen“ hat, und es gibt ein solches
Männerverbot überhaupt nicht. Gäbe es sowas, wäre es sicher
ein Angriff und ist auch nicht anders interpretierbar! Aber
ich kann mir nicht vorstellen, daß es sowas überhaupt gibt!
Ich kann mich noch gut an die 80er erinnern, wo ich häufiger in Frauenbuchläden war, in denen Männer nicht erwünscht waren. Um das nachvollziehen zu können, muss man sich vielleicht über das Selbstverständnis und die Funktion dieser Frauenbuchläden im klaren sein, die eindeutig über die Funktion anderer Buchläden hinausgehen. Damals waren Frauenbuchläden häufig kooperativ geführte Projekte von Frauen für Frauen, in denen zwar auch Frauenliteratur ausgestellt und verkauft wurde, die aber häufig auch als einen Art Zentrale für das gesamte „frauenbewegte“ Leben einer Stadt fungierte. Häufig fanden in den Buchläden auch Veranstaltungen statt, z.B. Lesungen, Diskussionsgruppen, Ausstellungen etc. Hier wurden Informationen ausgetauscht über Veranstaltungen bis hin zu Telefonnummern für vergewaltigte Frauen und die Adresse vom Frauenhaus.
Die meisten Buchläden, die ich kenne, haben sich zusammen mit der gesamten Frauenbewegung auch irgendwann für Männer geöffnet. (Daher war ich auch überrascht, dass es dererlei noch geben soll). Mittlerweile ist die Frauenbewegung als reine Frauen bewegung quasi tot. Was statt dessen diesen Platz eingenommen hat, ist die Lesben- und Schwulenbewegung, die ihrerseits geschlechtsspezifische Angebote geschaffen hat, bzw. finden geschlechtsspezifische Angebote als „Teilprogramm“ von gemischtgeschlechtlichen Angeboten statt (VHS-Kurse, Sauna etc.).
In diesem Zusammenhang stattfindende Angebote für Männer mit Ausschluss von Frauen empfinde ich auch nicht als Angriff. Warum sollt ich?
Gruss
Marion