hallo,
warum werden nicht mehr Rapsfelder Sonnenblumen dto angebaut statt Mais?
cu
Friedrich
Auch hallo,
warum werden nicht mehr Rapsfelder Sonnenblumen dto angebaut
statt Mais?
Ganz speziell für die Gewinnung erneuerbarer Energien. Raps eignet sich hervorragend für die Biodiesel-, bzw. die Bioölherstellung. Verwendet wird hierfür das Rapsöl aus den Rapssamen, die anderen Teile der Pflanze bleiben auf dem Acker.
Ganz anders wird der Mais verwendet. Die komplette Pflanze wird gehäckselt und in Biogasanlagen vergärt (Bakterien) das entstehende Biogas dient zur Energieerzeugung. Was übrig bleibt wird auf die Äcker ausgebracht, ist ein guter Dünger.
Je mehr Biomasse eine Pflanze hat umso mehr Energie kann daraus gewonnen werden. In den Biogasanlagen werden aber auch Getreide, Bioabfälle oder Gülle vergärt. Auch die von dir erwähnten Sonnenblumen werden oft beigemischt. Im Teststadium wird auch eine Schilfart verwendet. Der Mais bringt aber den höchsten Biomasseertrag, deshalb die vielen Maisfelder.
Gruß vonsales
Ja genau.
Mais ist nämlich eine C4-Pflanze, die einen eektieren Photoyntheseapperat besitzt.
So kann Mais auf 1Hektar mehr Biomasse erzeugen.
Interessant wäre mal auszukundschaften wieviel KWh (bzw. MJ) pro Quadratmeter erzeugt werden kann wenn man die Sonneneintrahlung mit ca. 1000W/(qm*Jahr) annimmt.
Da kommt man bei allen Energiepflanzen auf ein ernüchterndes Ergebnis egal ob schnellwachsendes Pappelholz oder Chinagras.
Es wird kaum nen Wirkungsgrad von groß mehr als 1 Erreichen. Während Solarmodule bei 18…20% liegen (einige pezielle ür die Raumfahrt bei 35%).
Letztenendes sollte nur mit Glas, Stahl und Silizium Energie gewonnen werden. Die Biogassachen sollten dann in einigen Jahrzehnten nur noch als Resteverwerter und Fäkalienverwerter dienen.
Die Maimonokulturen müssen irgendwann wieder weg.
Ahoi!
Es wird kaum nen Wirkungsgrad von groß mehr als 1 Erreichen. Während Solarmodule bei 18…20% liegen (einige pezielle ür die Raumfahrt bei 35%).
Mathematisch hast du da absolut recht.
Betriebswirtschaftlich gesehen allerdings nicht.
Denn wenn ich als Bauer wegen der deutschen Schnäppchen-Mentalität mit dem Anbau von Lebensmitteln weniger Ertrag erwirtschafte als mit dem Anbau von Energiepflanzen . . . rate mal, was ich dann anbaue.
Insbesondere, wenn mir dann auch nicht irgendwelche Gesundheits-Fundamentalisten mit ökologischer Landwirtschaft, Pestizid-Abstinenz und und und auf den Wecker gehen.
Die Maimonokulturen müssen irgendwann wieder weg.
Im Prinzip stimme ich dir zu. Allerdings haben die durchaus logische Gründe - und mit steigenden Energiepreisen werden die immer drängender, solange wir nur den billsten Dreck zum Essen kaufen - also gewöhn dich schon mal an den Anblick, das werden nämlich noch viel, viel mehr werden.
Schönes Wochenende!
mabuse
Scheiss System
Glück auf
Es wird kaum nen Wirkungsgrad von groß mehr als 1 Erreichen. Während Solarmodule bei 18…20% liegen (einige pezielle ür die Raumfahrt bei 35%).
Mathematisch hast du da absolut recht.
Betriebswirtschaftlich gesehen allerdings nicht.
Denn wenn ich als Bauer wegen der deutschen
Schnäppchen-Mentalität mit dem Anbau von Lebensmitteln weniger
Ertrag erwirtschafte als mit dem Anbau von Energiepflanzen . .
. rate mal, was ich dann anbaue.
Insbesondere, wenn mir dann auch nicht irgendwelche
Gesundheits-Fundamentalisten mit ökologischer Landwirtschaft,
Pestizid-Abstinenz und und und auf den Wecker gehen.
Damit wäre der Doofe klar ausgemacht. Der Verbraucher. Vergessen wir einfach, wer die Maximalprofite aus der Lebensmittelproduktion zieht und zum Beispiel außer Lebensmitteln rein gar nichts liebt, erst recht nicht sein Personal. Vergessen wir auch, dass es saftige Subventionen für diesen ökologischen und volkswirtschaftlichen Biogas- Unfug gibt und vergessen wir weiterhin, dass damit eine Verteuerung von Agrarflächen betrieben wird, die andere -nicht diesem Spuk mitmachen wollende- Landwirte in den Ruin treibt.
Die Maimonokulturen müssen irgendwann wieder weg.
Im Prinzip stimme ich dir zu. Allerdings haben die durchaus
logische Gründe - und mit steigenden Energiepreisen werden die
immer drängender, solange wir nur den billsten Dreck zum Essen
kaufen - also gewöhn dich schon mal an den Anblick, das werden
nämlich noch viel, viel mehr werden.
Frag mal jemanden, der einen relativ gut bezahlten Job notgedrungen gegen einen Arbeitsvertrag zu Hartz IV- Konditionen tauschen musste, warum er wohl „billsten Dreck zum Essen“ kauft. Oder mach mal auf Ehrenamt bei einer >Tafel
Ergänzung
Hi!
Hier ein Artikel über die Forschung an Alternativen zum Mais, hier z.B. die Becherpflanze.
Dort sind auch schön einige Hintergründe erklärt.
Grüße
kernig
Waidmans Heil!
Ich will dir nicht völlig widersprechen, aber auch deine Aussage ist ein wenig unreflektiert:
-
Subventionen bekommst du als Landwirt so oder so. Ich kann jetzt die Höhe nicht bestimmen, aber ich lehn mich mal aus dem Fenster und behaupte: das ist relativ unabhängig vom angebauten Produkt. Das ist der ganz normale Europa-Protektionismus.
-
Maximalprofite gibt’s in der Lebensmittelbranche schon lange nicht mehr. Aldi, Rewe, Lidl drücken, drücken, drücken. Viele kleine Produzenten haben schon lange aufgegeben, halten können sich nur die großen, extrem straff durchorganisierten - oder halt welche, die eine Premiumnische gefunden haben bzw. durch geniales Marketing kreiert haben. Aber bei „normalen“ Lebensmitteln hat die Politik der großen Discounter „Preisführerschaft um jeden Preis“ dazu geführt, das die Gewinnspannen ins Bodenlose gesunken sind. Es geht nur noch um Masse und Durchsatz. Und dieser Politik ist auch das Verhalten gegenüber den eigenen Mitarbeitern zuzuschreiben.
Das mag man verurteilen - aber der wirtschaftliche Erfolg gibt Ihnen doch recht. Und das liegt überwiegend am „normalen“ Verbraucher, der sich durchaus was besseres leisten könnte, der aber, wenn er Sparbedarf sieht, immer zuerst an den Lebensmittel sparen will. Ich kenn genug Leute, die nichts zu Fressen im Kühlschrank, aber einen Daimler vor der Haustür haben. Und sich auch noch für clevere Sparer halten.
- Mit dem „Billigsten Dreck“ meinte ich keineswegs die Qualität der Lebensmittel. Also, schon, aber nicht so, wie du das jetzt interpretiert hast. Es gibt gesetzliche Mindestanforderungen, die kein Hersteller unterschreitet (zumindest nicht lange). Wenn die Sortierung bei den Tafeln etc. an „Mülltrennung“ grenzt, dann läuft da irgendwas schief und man sollte sich mit der örtlichen Lebensmittelüberwachung in Verbindung setzen.
Die Abstimmung über die Qualität unserer Lebensmittel findet jeden Tag tausend- und millionenfach an der Supermarktkasse statt - und solange der Pöbel um 10 ct am Kilo zu sparen lieber die billigen Frikadellen aus Fleischabfällen statt die guten, fettarm gebratenen aus besserem Fleisch, aus dem sogar Knorpelstückchen noch aussortiert werden, kauft, solange brauchen die sich nicht zu wundern, das sie Sch***e fressen (auch, wenn die gesetzlichen Mindestanforderungen eingehalten werden).
- Hartz IV-Empfänger und andere Bedürftige würde ich bei einer wirtschaftlichen Betrachtung mal außen vor lassen. Erstens sind die Alternativlos und zweites ist es einfach nicht die breite Masse, die letztlich über ihr Einkaufsverhalten den Preis bestimmt.
Ich meinte den ganz normalen Mittelstand, der sich durchaus was besseres leisten könnten, sich aber lieber der allgemeinen „Geiz-ist-Geil“-Mentalität anschließt.
Solange uns der Treibstoff für den eigenen Körper weniger wert ist als der Treibstoff für „unser liebstes Kind“, solange wird sich an der Sache nichts ändern. Ich befürchte sogar, das es soweit kommen wird, das wir irgendwann in großem Maßstab Lebensmittel aus Ländern importieren, in denen die Bevölkerung selber hungert.
Jetzt nimm noch obendrauf, das viele Hersteller es einfach leid sind, sich als „Lebensmittelmafia“ anprangern zu lassen, und auch keine Lust mehr haben, sich mit beratungsresistenten Deppen wie z.B. den Redakteuren der Zeitschrift Ökotest herumzuärgern, die es fertig bringen, bei Tests, bei denen alles in Ordnung ist, kurzerhand eigene Grenzwerte festzulegen und soweit herunter zu drücken, das sie irgendwann „Skandal“ brüllen können.
Da würd ich als Lebensmittelproduzent auch die wirtschaftlich erfolgversprechendere und erheblich viel leichtere Alternative ausprobieren. Und dabei bleiben, wenn es sich rechnet. Und das tut es, immer mehr.
ist doof, ist aber so.
schönes WE, mabuse
PS: Das oben ist nicht Meinungsmache, sondern kommt aus dem Nähkästchen. Ich arbeite in der Branche und seh’s jeden Tag über meinen Schreibtisch wandern. Und du kannst mir glauben: wenn ich damals gewusst hätte, was ich heute weiss - ich hätt was anderes gelernt.
Kleines Update, weil’s gerade auf 3Sat läuft:
- Subventionen bekommst du als Landwirt so oder so. Ich kann jetzt die Höhe nicht bestimmen, aber ich lehn mich mal aus dem Fenster und behaupte: das ist relativ unabhängig vom angebauten Produkt. Das ist der ganz normale Europa-Protektionismus.
Es gibt 300 Euro pro Hektar - Scheißegal, was dort angebaut wird.
Ich sach mal: mit „Scheiß System“ lag Peter gar nicht so falsch . . .
mabuse
Hallo Friedrich,
warum werden nicht mehr Rapsfelder Sonnenblumen dto angebaut
statt Mais?
In Zukunft werden immer mehr Rapsfelder angepflanzt: Du kannst Dich freuen! Die Hintergründe sind entsetzlich:
Mais anzupflanzen für Biogas lohnt sich nicht.
Raps wird für Biodiesel angebaut.
Wir fahren also mit Lebensmittel, für die Menschen, die hungern, dankbar wären.
Karin
Lumpenhunde und Verbrecher
Glückauf,
- Maximalprofite gibt’s in der Lebensmittelbranche schon lange
nicht mehr. Aldi, Rewe, Lidl drücken, drücken, drücken…
Und genau DIE meinte ich mit den Maximalprofit- Erzielern. Auf Kosten der Anderen. Und mit den Anderen meine ich die lebensmittelproduzierenden Bauern, die Lebensmittelhersteller (Rügen Fisch zum Beispiel) und die Verbraucher. Gibt es ein Gesetz, dass Aldi, Rewe, Lidl drücken, drücken, drücken…müssen. Die könnten die Waren zu gleichen Preisen anbieten, hätten dann jedoch weniger Profit. Das ist allemal genug, um ihre Mitarbeiter anständig zu bezahlen.
Peter
Petri Heil,
Die könnten die Waren zu gleichen Preisen anbieten, hätten dann jedoch weniger Profit. Das ist allemal genug, um ihre Mitarbeiter anständig zu bezahlen.
Eben nicht.
Du überschätzt die Gewinnspannen dieser Branche völlig.
Aldi, Rewe, Lidl verdienen am Joghurt-Becher oder an der Fleischwurst weniger als einen cent. Wenn da mehr Luft drin wäre, würden sie den Preis um den einen cent senken - weil sie genau wissen, das wegen dem einen cent reichlich Verbaucher dann bei ihnen einkaufen und nicht beim Wettbewerber würden.
Natürlich verdienen die eigentlichen Besitzer mehr als gut daran - aber das liegt nur daran, das aberwitzige Massen umgeschlagen werden und bei den Betriebskosten (Einkauf und Gehälter der Mitarbeiter) um jeden cent gefeilscht wird. Gib den Lieferanten einen cent pro Kilo mehr und das ganze System bricht ob der schieren Masse wirtschaftlich zusammen. Da wird wirklich auf die dritte und vierte Stelle hinter dem Komma kalkuliert, ob nicht noch was rauszuholen ist, was man im Sinne der eigenen Marktanteile an den Endverbraucher weiterreichen kann.
Und wir als Endverbraucher stüzen dieses Sytem, indem wir wirklich diesem einen cent, den’s die Wurst woanders billiger gibt, hinterher rennen. Selbst, wenn die billigere Wurst auch um den einen cent schlechtere Qualität hat.
lg, mabuse
Hi mabuse,
Die könnten die Waren zu gleichen Preisen anbieten, hätten dann jedoch weniger Profit. Das ist allemal genug, um ihre Mitarbeiter anständig zu bezahlen.
Eben nicht.
Du überschätzt die Gewinnspannen dieser Branche völlig.
Aldi, Rewe, Lidl verdienen am Joghurt-Becher oder an der
Fleischwurst weniger als einen cent. Wenn da mehr Luft drin
wäre, würden sie den Preis um den einen cent senken - weil sie
genau wissen, das wegen dem einen cent reichlich Verbaucher
dann bei ihnen einkaufen und nicht beim Wettbewerber würden.
wenn das nicht ein weitverbreiteter und dennoch nur teilweise zutreffender Mythos ist.
Ich kenne die Marktmacht der großen Handelsketten gegenüber den Herstellern aus eigener Erfahrung. Ein schief gedruckter I-Punkt, und sie zahlen ihre Rechnungen nicht.
Andererseits, es gibt Produkte, die kosten in einem Laden das doppelte wie im anderen. Preiselbeeren und Basmati-Reis kauft man nur bei Aldi. Und sowohl beim Discounter als auch beim Edeka nebenan stehen in trauter Eintracht Marken- und No-Name-Artikel gleicher Qualtät, aber im Preisverhältnis 2:1 oder 3:1 im Regal.
Natürlich verdienen die eigentlichen Besitzer mehr als gut
daran - aber das liegt nur daran, das aberwitzige Massen
umgeschlagen werden und bei den Betriebskosten (Einkauf und
Gehälter der Mitarbeiter) um jeden cent gefeilscht wird.
Das Preisverhältnis ist 2:1, und von dem einen Prozent leben wir!!
Damit will ich nicht sagen, dass der Lebensmitteleinzelhandel gut verdient, aber er zahlt ja auch die Milliarden für die Werbung, die der Verbraucher zu zahlen nicht bereit ist, wenn Bonduelle, Persil oder Fairy Ultra das sechsfache anstatt des doppelten kosten würden. Und die Schlacht um den letzten Meter vor der Kasse, das ist wahrlich nicht meine Erfindung. Da können sich Ein- und Verkäufer die erbittersten Gefechte liefern. Aber kann man das ersnst nehmen?
Ist vielleicht etwas überspitzt, aber wenn im selben Supermarkt 10 kg Kartoffeln für 2,99 angeboten werden, zwei Meter daneben 1 kg für 1,69, daneben Blaubeeren im Dezember für 1,89 für 100 g, wie ernst kann man die Markwirtschaft dann noch nehmen?
Hab ich dann den geringsten Anhaltspunkt, dass teuere Produkte auch besser sind, oder - gerade beim Fleisch - die Tiere besser behandelt werden, vor ihrer Schlachtung?
Und bei Technik- oder gar Hi-Tech Produkten ist es ja nicht anders. Bis auf ein paar Edelmarken und sehr-sehr verdächtige Billigangebote gibt es kaum einen Zusammenhabg zwischen Preis und Qualität. Kann nur hoffen, dass es da heute noch beispielhaftes gibt, wie meine Miele-Waschmaschine, die seit 1988 läuft und drei Kinder großgewaschen hat. Ohne jede Reparatur. Aber ob’s heute noch sowas gibt?
Gib den Lieferanten einen cent pro Kilo mehr und das ganze System
bricht ob der schieren Masse wirtschaftlich zusammen. Da wird
wirklich auf die dritte und vierte Stelle hinter dem Komma
kalkuliert, ob nicht noch was rauszuholen ist, was man im
Sinne der eigenen Marktanteile an den Endverbraucher
weiterreichen kann.
Wieviel Stellen hinterm Komma kosten denn die Preiselbeeren bei Penny, Netto oder den anderen Discountern, die ich schon deswegen nicht besuche, weil ich millionenfach die sechste Stelle hinterm Komma an Sprit ausgebe?
Und wir als Endverbraucher stüzen dieses Sytem, indem wir
wirklich diesem einen cent, den’s die Wurst woanders billiger
gibt, hinterher rennen. Selbst, wenn die billigere Wurst auch
um den einen cent schlechtere Qualität hat.
Und wir sollen DIR glauben, dass DU dem einen Cent hinterherrennst? Hört sich wie abgeschrieben an.
Wenn du mehrere Kinder ernähren musst, und duschen, bei 28 Cent pro KWh, plus die Müllnebenkosten, GEZtapogebühr, grünem Punkt, völlig überzogenen Richtlinien zum Führerscheinerwerb, grüner Plakette für BENZINER, BEI JEDER UMMELDUNG, teurem ÖPNV und und und, DANN merkst du vielleicht, dass viele nicht dem Cent hinterherrennen, sondern dass sie nicht so viele Euro zu verteilen haben.
Und da ist die Lebensmittelindustrie mit ihren gezielten Desinformationen JA SO VÖLLIG UNSCHULDIG!!
Ohne Brille darf man sich jenseits der 40 jedenfalls nur zum Routineeinkauf begeben. Die Zutatenliste ist dann ohne Brille nicht zu lesen. Wohl aber, dass dem Produkt kein Nikotin oder Koffein zugesetzt wurde, dass der Zucker kein Fett enthält, und das Müsli keine Laktose. OK, das war jetzt polemisch.
Aber der Schuldige ist der Verbraucher.
Da überkommt mich ein zuckendes Kompressionsgefühl im Gastrointestinaltrakt.
Gruß, Zoelomat
Gähn…
Hallo,
Gibt es ein Gesetz, dass Aldi, Rewe, Lidl drücken, drücken,
drücken…müssen. Die könnten die Waren zu gleichen Preisen
anbieten, hätten dann jedoch weniger Profit. Das ist allemal
genug, um ihre Mitarbeiter anständig zu bezahlen.
Gähn…
Gibt es denn ein Gesetz, dass die Deutschen zu Aldi & Co. reinrennen müssen und immer das billigste Lebensmittel kaufen müssen? Nein!
Dem Herrn Aldi ist es letztlich egal, wie viel das Lebensmittel kostet, der will einfach nur Geld verdienen. Dem ist es egal, ob er 2 Joghurts mit 1 Cent Gewinn verkauft, oder bei faireren Lebensmittelpreisen dann eben 1 Joghurt mit 2 Cent Gewinn. In Summe verdient er in beiden Fällen gleich viel.
Der Herr Aldi macht die Preise nur deshalb so niedrig, weil der beschissene Verbraucher das so fordert und wegen einem ein paar Cent billigeren Lebensmittel eben das andere nicht mehr kaufen *will*.
Und jetzt überleg mal stark, was DU als Unternehmer machen würdest, wenn die Leute nicht mehr bei dir, sondern bei der Konkurrenz einkaufen, weil es dort 2 Cent billiger ist. Eben: Du könntest entweder über kurz oder lang deinen Laden zusperren oder eben schauen, dass du eben die 2 Cent mit deinen Preisen runterkommst.
Aber es ist halt extrem einfach, immer auf die bösen Großkonzerne zu schimpfen, wenn man sich so der eigenen Verantwortung (und die liegt zu einem Hauptteil beim Verbraucher!) entzieht. DAS kotzt micht an! Der Verbraucher (im Allgemeinen) hat genau die Landwirtschaft und genau den Einzelhandel den er zu einem Großteil verdient, da er völlig hirnlos und nur geldbeutel-gesteuert einkauft. Hauptsache mehr, mehr, billiger, billiger.
Natürlich gibt es auch Verbraucher, die bewusster einkaufen und darauf achten, wie ihre Produkte hergestellt werden und lieber weniger, aber dafür sozial- und umweltverträglicher hergestellte Produkte kaufen. Nur ist das eben eine kleine Minderheit und entscheidend ist, was die Masse der Verbraucher macht.
vg,
d.
Und da ist die Lebensmittelindustrie mit ihren gezielten
Desinformationen JA SO VÖLLIG UNSCHULDIG!!
Ohne Brille darf man sich jenseits der 40 jedenfalls nur zum
Routineeinkauf begeben. Die Zutatenliste ist dann ohne Brille
nicht zu lesen.
Sicher ist die Lebensmittelindustrie mit Schuld, weil der Verbraucher ein scheinheiliger Pharisäer ist! Die meisten Verbraucher *wollen* gar nicht wissen, was in den Produkten drin ist, hauptsache billig.
Ich muss keine Zutatenliste haben, damit ich erkenne, dass eine Packung 500g Spaghetti für 49 Cent, eine Packung mit 6 Aufbacksemmeln für 35 Cent oder eine Packung mit 3 Pizzen für 2,49 EUR nicht fair hergestellt sein kann. Das GEHT schlicht einfach nicht. Und wenn die Leute drüber nachdenken würden, dann müsste ihnen das auch klar sein. Es ist ihnen aber entweder nicht klar weil sie nicht darüber nachdenken (da es ihnen mehr oder weniger egal ist) oder es ist ihnen klar, und sie nehmen diese Herstellungsweisen eben in Kauf, Hauptsache sie können billig und viel kaufen!
Genauso brauche ich kein Genie zu sein, dass ein Liter Milch nicht für 50 Cent so produziert werden kann, dass ein Landwirt damit vernünftige Tierhaltung und Futtermittelproduktion betreiben kann.
Für diese 50 Cent, muss schließlich …
-
- der Stall gebaut und geheizt werden, in dem die Kuh steht.
-
- einige Kilogramm Futtermittel für die Kuh produziert werden, damit die einen Liter Milch geben kann.
-
- der Bauer seinen Lebensunterhalt bestreiten.
-
- die Milch zur Molkerei mit einem LKW gefahren werden und dort z.B. pasteuristiert und abgefüllt werden.
-
- die Mitarbeiter der Molkerei bezahlt werden
-
- der Tetrapak hergestellt werden, in dem die Milch abgefüllt wird.
-
- dieser Tetrapak dann mit einem LKW zu einem Lebensmittel-Lager gefahren werden
-
- die Milch zusammen mit anderen Lebensmitteln vom Lager zu dem jeweiligen Supermarkt gefahren werden.
-
- die Mitarbeiter des Supermarkts müssen bezahlt werden für das Einräumen der Milch oder das Kassieren an der Kasse.
-
- anteilig müssen die Kosten für das Bauen und Betreiben des Supermarkts, des Lebensmittellagers, die Anschaffung der LKWs, die Bezahlung aller Gehälter der Mitarbeiter in all diesen Einrichtungen bezahlt werden inkl. der damit verbundenen Sozialbeiträge.
-
Die Mehrwertsteuer auf die 50 Cent bezahlt werden.
-
… und wahrscheinlich noch einiges mehr, dass ich vermutlich jetzt vergessen habe.
Und jetzt erklär mir mal, wieso der ach so schlecht informierte Verbraucher nicht erkennen kann, in dem er schlicht und einfach sein Gehirn einschaltet , dass all diese Dinge von den 50 Cent wohl kaum so bezahlt werden können, dass jeder einen fairen Lohn für seine Arbeit kriegt und die Produktion umweltverträglich und nachhaltig ist.
Das gleiche gilt für T-Shirts für 1,99 EUR, ein Handy für 15 EUR usw usf…
Aber der Schuldige ist der Verbraucher.
Ja sicher ist der Verbraucher hier einer der Hauptschuldigen! Natürlich tut auch die Industrie ihren Teil dazu, vieles zu verschleiern. Aber der Verbraucher *weiß* doch, dass viele Dinge zu den schlechtesten Bedingungen hergestellt sind und kauft sie eben doch bzw übt keinerlei Druck auf die Hersteller aus, dass sie irgendwas ändern.
Aber schiebt ihr die Verantwortung nur an die „bösen Konzerne“ ab. Das ist natürlich viel einfacher und der Verbraucher selbst muss so seinen eigenen Lebensstil gar nicht hinterfragen, geschweige denn ändern. Ach, die Welt kann so einfach sein!
d.
Hallo,
ich gebe Dir völlig recht, mit einer Ausnahme:
- der Stall gebaut und geheizt werden, in dem die Kuh steht.
Kuhställe werden nicht geheizt. Außer durch die Kühe selber.
Gruß
Otto_
Kreuzweise
Außer „Arroganz der Eliten“ fällt mir zu deinen „Kloppern“ nichts weiter ein. Mach dir deine Welt, wie sie dir gefällt.
Und Tschüss
Bitte WAS?!
Er hat doch völlig recht! Es ist das Kundenverhalten, dass maßgeblich steuert, wie sich die Preissituation entwickelt. Die gleichen Idioten, die das Absterben der Innenstädte beklagen, fahren zum Einkaufen zu den großen Centern am Stadtrand. Die gleichen Idioten, die das Absterben des Einzelhandels beklagen, kaufen ihren Dinge bei Amazon…
Ende und Zu
Moin die Herren,
wenn weiterer Kommunikationsbedarf besteht, bitte per Mail, oder zur Not im Plauderbrett.
Gandalf (MOD)
Hallo,
Mit demselben Argument kann man sagen, dass wir Gerste, Hopfen, Wein, Tabak usw. anbauen zur Herstellung von Genussmitteln statt für Nahrungsmittel. Was ist moralisch besser: „Nahrungsmittel zu versaufen bzw. rauchen oder zu verfahren?“
Grüße Ingo
Hallo Ingo,
du hast vergessen zu erwähnen, dass Pflanzen auch zu Kleidungszwecken (böse böse Baumwolle), als Duftmittel, als Baumaterial und für Techniche Zwecke (Öle) angebaut werden.
Überhaupt dienen angebauten Pflanzen seit Menschengedenken auch als Energielieferanten.
Gruß
Carlos