Man(n)/Frau

Hallo,

erst mal vorweg: Deutsch ist nicht meine Muttersprache, sondern meine dritterlernte Sprache.

Ich weiss nicht, ob die Frage hier richtig ist, oder eher ins Brett „deutsche Sprache“ gehört. Habe mich dann doch für Gender entschieden, weil meine Frage nur zum Teil etwas mit Sprache zu tun hat.

Dass die Deutschen sich mit den Geschlechtern in der Sprache schwer tun dürfte jedem gegenwärtig sein - Kaufmann / Kauffrau, LehrerInnen usw ist weit verbreitet - zunächst von der Allgemeinheit belächelt wurden die Begriffe vor allem bei Feministinnen und StudentInnen gebraucht, inzwischen scheint es wohl anerkannt zu sein, obwohl jeder Text durch die „Doppelung“ immer etwas holperig und umständlich wirkt.
Im Englischen ist’s einfacher…

Was ich aber nie verstanden habe ist die Differenzierung man(n) / Frau." Man(n) Frau kann auch die Gebühr in Raten zahlen." ??? „Man“ ist doch die Allgemeinheit schlechthin und zielt auf kein Geschlecht. Warum fühlt sich Frau da ausgeschlossen?

Bei „Gast“ gibt es überhaupt kein weibliches Pendent, obwohl der Gast eindeutig männlich ist, habe ich „Gästin“ noch nie gehört.

Vielleicht gibt’s hier eine Antwort…

Vielen Dank und viele Grüße

" Man(n) Frau kann auch die Gebühr in Raten zahlen."
deutet eher auf ein Wortspiel hin
bzw Aussprachspiel
denn ausgesprochen kann man „Mann“ und „man“ nicht unterscheiden
durch das übertriebene "Man(n) Frau"ist es hingegen schonwieder lustig
quasi eine Überspitzung

P.S.:wäre besser bei Sprachen aufgehoben
PPS:hast trotzdem fehlerfrei geschrieben ^^

Hallo,

erst mal vorweg: Deutsch ist nicht meine Muttersprache,
sondern meine dritterlernte Sprache.

kompliment ein Sprachtalent :smile:

Gender entschieden, weil meine Frage nur zum Teil etwas mit
Sprache zu tun hat.

Dein Schwergewicht liegt also auf den Beweggründen von Frauen, auf die „Verweiblichung“ männlicher Worte oder Begriffe zu bestehen :wink: (

Hallo chili,

Deine eigentliche Frage ist ja schon beantwortet, aber hier stimmt was nicht:

Bei „Gast“ gibt es überhaupt kein weibliches Pendent,

Das Pendant „Gästin“ gibt es sehr wohl, und es wurde zu Zeiten, als die weibliche Form im Deutschen noch mehr präsent war*, auch gebraucht.

Ich persönlich finde es übrigens gut, dass wenigstens bei Berufsbezeichnungen die weibliche Form regelmäßig gebraucht wird.

Gruß, Karin
*Noch im 19. Jahrhundert war es selbstverständlich, dass z.B. Frau Huber die Huberin oder die Frau Hoffmann die Hoffmannin war.

ich habe erklärt was es mit man(n) Frau…Kredit
aufsich hatte,weil ich zum Emanzenzeug nix sagen kann…
du wohl eher,weil du dich ja manchmal so aufführst als wären alle Frauen sozial besser gepolt als JEDER Mann
dummerweise hatte ich in sämtlichen Sozial-iq-tests nen Wert von 130+…

Hallo, Agnes,
teilweise wird das schon übertrieben und gerät ins lächerliche. Spätestens bei Frauiküre und Frauipulation hörts es aber dann wirklich auf! Lass uns den Frautel der Barmherzigkeit darüber breiten.

Unernste Grüße
Eckard

dummerweise hatte ich in sämtlichen Sozial-iq-tests nen Wert
von 130+…

Das kannst Du hier aber gut verbergen! ;o)

Auch grußlos

=^…^=

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Der Hintergrund
Hallo!

Persönlich fühle ich mich nicht beleidigt, wenn jemand die weibliche Form weglässt.

Man sollte aber nicht außer Acht lassen, dass die Sprache durchaus auch das Denken beeinflusst.

inzwischen scheint
es wohl anerkannt zu sein,

Und es scheint ja wirklich ein Stück weit funktioniert zu haben. Deshalb hielte ich es für fehl am Platze, sich darüber lustig zu machen. Gerade in Stellenausschreibungen finde ich die weibliche Form wichtig.

Was die Formulierung man/frau anbelangt, halte ich das auch für überspitzt. Aber als Stein des Anstoßes manchmal gar nicht so schlecht. Erst neulich hab ich ein Buch gelesen, da war „man“ immer durch „frau“ ersetzt, ausdrücklich (vergessen, welches). Zuerst fand ich es albern. Interessant war, dass es einem nach wenigen Seiten nicht mehr auffällt.

Grüße
kernig

ich bezog mich auf dein PS.

TM

Hi Eckard,

tolle Beispiele, ich musste herzlich lachen.

TM

Da fällt mir noch was ein.

Keine Ahnung, ob das heute noch so ist. Aber in Kanada wurden die Frauen vor ca. 25 J. noch mit Mrs. Leonard Davidson btitelt.

Daran würde ich mich persönlich allerdings stören.

TM

Entweder ich habe mich schon so daran gewöhnt, dass es mir
nicht mehr auffällt, oder die Häufigkeit der Verwendung hat
nachgelassen. Ich habe jedenfalls das Gefühl, dass man den
Zusatz „Innen“ nicht mehr so oft liest.

Das liegt daran, daß heute stattdessen fast immer „XYerinnen und XYer“ geschrieben wird.
In Österreich dagegen kannst du das XYerInnen noch sehr oft lesen.

RV

Noch im 19. Jahrhundert war es
selbstverständlich, dass z.B. Frau Huber die Huberin oder die
Frau Hoffmann die Hoffmannin war.

Das drückte aber auch nichts als die Zugehörigkeit zum Mann aus.
Beim Huber wird es nicht deutlich, beim Hoffmann aber ist es gut zu erkenne: Es war nicht die Hofffrau, sondern die Frau/Tochter vom Hoffmann.

RV

Keine Ahnung, ob das heute noch so ist. Aber in Kanada wurden
die Frauen vor ca. 25 J. noch mit Mrs. Leonard Davidson
btitelt.

Das scheint typisch britisch zu sein und war/ist natürlich auch in England so üblich. Ich kann mir kaum vorstellen, daß sich das inzwischen geändert hat - ich selbst habe es jedenfalls vor einigen Jahren noch so erfahren.

RV

Man sollte aber nicht außer Acht lassen, dass die Sprache
durchaus auch das Denken beeinflusst.

Unzweifelhaft ist das der Fall. Es geschieht sicher auch nicht rein zufüllig, daß bei Begriffen mit negativen Konnotationen die weibliche Form in aller Regel nicht mit berücksichtigt wird.

inzwischen scheint
es wohl anerkannt zu sein,

Und es scheint ja wirklich ein Stück weit funktioniert zu
haben. Deshalb hielte ich es für fehl am Platze, sich darüber
lustig zu machen. Gerade in Stellenausschreibungen finde ich
die weibliche Form wichtig.

So kann natürlich gleich eindeutig ausgedrückt werden, ob man einen männlichen oder einen weiblichen Arbeitnehmer sucht.

Was die Formulierung man/frau anbelangt, halte ich das auch
für überspitzt. Aber als Stein des Anstoßes manchmal gar nicht
so schlecht. Erst neulich hab ich ein Buch gelesen, da war
„man“ immer durch „frau“ ersetzt, ausdrücklich (vergessen,
welches). Zuerst fand ich es albern. Interessant war, dass es
einem nach wenigen Seiten nicht mehr auffällt.

Das halte ich für einen Gewöhnungseffekt, der vom verwendeten Begriff weitgehend unabhängig ist, sofern dieser nicht über die Maßen sperrig ist.
Wenn also „man“ durch „fisch“ oder „kopf“ ersetzt worden wäre, fiele es wohl auch nicht lange auf.

RV

Unzweifelhaft ist das der Fall. Es geschieht sicher auch nicht
rein zufüllig, daß bei Begriffen mit negativen Konnotationen
die weibliche Form in aller Regel nicht mit berücksichtigt

Bei Konnotationen weiß ich das nicht, aber es gibt bestimmt einige Wörter, wo die weiblichen Formen negative Eigenschaften ausdrücken und die männlichen positive.

Klassisches Beispiel herrlich und dämlich. Mehr fallen mir spontan nicht ein.

TM

Bei Konnotationen weiß ich das nicht, aber es gibt bestimmt
einige Wörter, wo die weiblichen Formen negative Eigenschaften
ausdrücken und die männlichen positive.

Klassisches Beispiel herrlich und dämlich. Mehr fallen mir
spontan nicht ein.

Und das eine ist Schwachsinn, weil die scheinbar weibliche Form nichts mit der Dame zu tun hat, jedenfalls wurde das hier im Sprachbrett schon besprochen.

Ich meinte aber auch Wörter, die prinzipiell negative Eigenschaften ausdrücken, etwa Verbrecher usw. Hier wird meistens nicht von „-innen und -en“, sondern nur von „-en“ geschrieben.

RV

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Und das eine ist Schwachsinn, weil die scheinbar weibliche
Form nichts mit der Dame zu tun hat, jedenfalls wurde das hier
im Sprachbrett schon besprochen.

dann habe ich ja nochmal Glück gehabt, da wir HIER ja gerade nicht im Deutschbrett sind.
Was meine schlechten Kenntniss bezüglich Wortherkunft aber leider nicht besser macht *g*

Ich meinte aber auch Wörter, die prinzipiell negative
Eigenschaften ausdrücken, etwa Verbrecher usw. Hier wird
meistens nicht von „-innen und -en“, sondern nur von „-en“
geschrieben.

Ahso, das kann gut sein. Da muss ich mal darauf achten.
Bei Tatsachenberichten u.ä liest man dann schon Täterin, Mörderin.

TM

Hallo Roman,

Beim Huber wird es nicht deutlich, beim Hoffmann aber ist es
gut zu erkenne: Es war nicht die Hofffrau, sondern die
Frau/Tochter vom Hoffmann.

das stimmt so nicht ganz - zumindest in der frühen Neuzeit (16./17.Jht.) war es üblich, dass die Frau auch nach der Heirat weiterhin ihren eigenen Nachnamen (mir dem angehängten -in) führte.

In den allenthalben vorhandenen Hexenprozessakten ist dies eines der ersten Dinge, die ins Auge springen … ;o)

Bekanntestes Beispiel : Catherina Stadellmennin, verheiratet mit Michael Bantzer (http://www.astrid-fritz.de/hexe-hg-cs.htm)

Beste Grüße

=^…^=

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wie wärs wenn wir bei antworten aufeinander schreiben worauf was gemeint ist,dann regen wir uns nicht gegenseitig auf und kommen zum
vernünftig-miteinander-diskutieren-können-Punkt