Manchmal stellt man sich so komische Fragen

…unter anderem, wer das gesagt haben könnte:
„Diejenigen, die sagen, Guantanamo ist nicht die richtige Lösung, müssen bereit sein, darüber nachzudenken was die bessere Lösung ist. Denn allein mit der Kritik ist kein Problem gelöst.“

Wer wars?

Na?

Ist doch ganz einfach, oder?

Ein gewisser Wolfgang Schäuble, seines Zeichens Innenminister in diesem unseren Lande. Ist ja schon fantastisch, was der so alles von sich gibt und dabei immer noch Innenminister bleibt.
Eventuell sollte die mächtigste Merkelin aller Zeiten mal unter „Stasi, Überwachungsstaat, Präventionsstaat“ in der Wikipedia nachgucken…

By the way, ich habe darüber nachgedacht, und die Lösung lautet „Rechtsstaat“. Hat bereits gegen die RAF ganz gut funktioniert.

Ach ja, nicht das mir vorgeworfen wird, ich würde hier falsch zitieren:
http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video24296…

Euer sich langsam wie in einer Matrix vorkommender
Mike

Hallo Mike,

Aussagen unseres Innenministers überraschen mich nicht mehr. Das Schlimme dabei ist, er meint es ernst.

Alledem kann man nur noch die Meinung eines Koalitionskollegen entgegensetzen.

Zitat
Amokläufer Schäuble
„Manche Vorschläge von Herrn Schäuble gleichen den Vorschlägen eines Amokläufers.“

(SPD-Fraktionschef Peter Struck am 9. Juli 2007 in Berlin)

Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

Gruß

Peter

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

wo ist denn dein problem,ob dieser oder jener politiker dieses oder jenes von sich gibt,ist doch egal—die kontrollieren sich doch gegenseitig.
wichtig ist,dass wir uns hier immer noch frei bewegen können und z.b. hier unsere meinung kundtun können.

wo ist denn dein problem,ob dieser oder jener politiker dieses
oder jenes von sich gibt,ist doch egal—die kontrollieren
sich doch gegenseitig.

Hallo Hans,

so wie du es formulierst, kann man es selbstverständlich auch sehen und es bleibt dir unbenommen. Die Kontrolle sollte aber für mein Dafürhalten vom Wähler ausgehen.

Will heißen: Gegen solche Sprüche ist stets ein gesundes Mißtrauen angesagt.

wichtig ist,dass wir uns hier immer noch frei bewegen können
und z.b. hier unsere meinung kundtun können.

Legst du nun deine Betonung auf „noch“?

Gruß

Peter

so wie du es formulierst, kann man es selbstverständlich auch
sehen und es bleibt dir unbenommen. Die Kontrolle sollte aber
für mein Dafürhalten vom Wähler ausgehen.

ja,stimmt,deshalb haben wir eine GROSSE KOALITION.

Will heißen: Gegen solche Sprüche ist stets ein gesundes
Mißtrauen angesagt.

wichtig ist,dass wir uns hier immer noch frei bewegen können
und z.b. hier unsere meinung kundtun können.

Legst du nun deine Betonung auf „noch“?

nein,die betonung liegt auf der aussage,dass die parlamentarische kontrolle funktioniert.

Hallo Michael,

im Gegensatz zu Dir trägt der Kollege Schäuble eine gewisse Verantwortung in solchen Fragen… und da finde ich es legitim, dass er von Kritikern nicht immer nur ein „so nicht“, sondern eben auch konkrete Vorschläge einfordert.

Zumal wenn die Angriffe auch noch zB von der PDS/Linken kommen… die in früheren Zeiten ja bekanntlich sehr humanistisch geprägt waren.

Grüße, M

Hallo Michael,

im Gegensatz zu Dir trägt der Kollege Schäuble eine gewisse
Verantwortung in solchen Fragen… und da finde ich es
legitim, dass er von Kritikern nicht immer nur ein „so nicht“,
sondern eben auch konkrete Vorschläge einfordert.

OK, Du weisst, was in Guantanamo vor sich geht, wenn nicht, solltest Du eventuell mal Onkel Google bemühen.
Frage: ist dies mit §1 GG sowie der UN-Menschenrechtskonvention auch nur näherungsweise vereinbar.
Sollte deine Meinung „Ja“ sein, dann würde mich dazu eine ausführliche und fundierte Begründung sehr interessieren.

Zumal wenn die Angriffe auch noch zB von der PDS/Linken
kommen…

Ich wusste ja gar nicht, dass Herr Hirsch und Herr Prantl und div Exverfassungsrichter und und und zur PDS/die Linke gehören.
der Versuch, mit Hinweis auf die schmierige Vergangenheit einiger Gegner der gegenwärtigen Grundrechtsdemontage alle anderen mit zu diskreditieren, ist schon arg durchsichtig.

Die Lösung, was man anstelle der bissle Folter Lager machen kann und muss, lieg auf dem Tisch:
Rechtsstaat! das sagen ja auch die Kritiker: Mit dem gegenwärtigen Sicherheitsinstrumentarium ist der Staat mehr als in der Lage, dem Terror wirksam entgegenzutreten. Man müsste dazu halt auch mal ein paar Polizisten einstellen und selbige anständig bezahlen, damit man dieses Instrumentarium auch anwenden kann…
Aber das kostet ja mehr Geld.

Gruß
Mike

OK, Du weisst, was in Guantanamo vor sich geht, wenn nicht,
solltest Du eventuell mal Onkel Google bemühen.

So ganz genau wissen das die wenigsten. Oder warst Du schon vor Ort? Aber ich will das auch gar nicht verharmlosen und gebe Dir mit Deiner Beurteilung absolut recht.

Frage: ist dies mit §1 GG sowie der
UN-Menschenrechtskonvention auch nur näherungsweise vereinbar.
Sollte deine Meinung „Ja“ sein, dann würde mich dazu eine
ausführliche und fundierte Begründung sehr interessieren.

Nein, siehe oben. Allerdings finde ich, dass man Terroristen a la 11.09., die auf Rechtsstaatlichkeit + Menschenrechte nichts geben, nicht durch eben diese Mittel schützen muss.
Das Problem ist: wer gehört dazu und wer nicht? Einfach wahllos Leute dort einbuchten, kann nicht sein. Da sind wir uns einig.

Ich wusste ja gar nicht, dass Herr Hirsch und Herr Prantl und
div Exverfassungsrichter und und und zur PDS/die Linke
gehören.

Bitte lesen: ich sagte AUCH.

der Versuch, mit Hinweis auf die schmierige Vergangenheit
einiger Gegner der gegenwärtigen Grundrechtsdemontage alle
anderen mit zu diskreditieren, ist schon arg durchsichtig.

Ich habe das nicht versucht.

Die Lösung, was man anstelle der bissle Folter Lager machen
kann und muss, lieg auf dem Tisch:
Rechtsstaat! das sagen ja auch die Kritiker: Mit dem
gegenwärtigen Sicherheitsinstrumentarium ist der Staat mehr
als in der Lage, dem Terror wirksam entgegenzutreten.

Nein, so einfach ist das nicht. Denn zu einem Rechtsstaat gehört zB der polizeiliche Zugriff, wenn der Aufenathaltsort des dringend Tatverdächtigen bekannt ist. Und bei Afghanistan war das der Fall… es herrschte aber große Uneinigkeit, ob man jetzt zugreifen solle. Und die von Dir zitierten sind doch genau die, die dann 100 § finden, warum so etwas keinesfalls okay ist.

Mein Fazit: ich finde Guantanamo nicht gut, kann aber grundsätzlich verstehen, dass man zu solchen Mitteln greift. Wir deutschen haben da gut reden, wir waren ja nicht betroffen.

Mich würde interessieren: wie sieht denn Deine KONKRETE Lösung aus? In irgendeinem Forum RECHTSSTAAT zu schreiben, verhindert keinen Terroranschlag.

Grüße, M

Mich würde interessieren: wie sieht denn Deine KONKRETE Lösung
aus? In irgendeinem Forum RECHTSSTAAT zu schreiben, verhindert
keinen Terroranschlag.

Und was hat Guantanamo verhindert?

NICHTS verhindert einen Terroranschlag, wenn der Täter entschlossen ist. Das sollte doch eigentlich langsam in die Köpfe einsickern.

Viele Grüsse!

Denis

OK

  1. Terroranschläge lassen sich niemals mit 100% Sicherheit verhindern
    Ein Restrisiko bleibt.

  2. Einen „dringend Tatverdächtigen“ kann man ja wohl irgendwann mal vor Gericht stellen. jemanden wegen eines Verdachtes bereits jahrelang unter unwürdigen bedingungen einzusperren, ohne diesem ein wie auch immer geartetes Verfahren zuzubilligen, ist eines Rechtsstaates unwürdig.

Nein, siehe oben. Allerdings finde ich, dass man Terroristen a
la 11.09., die auf Rechtsstaatlichkeit + Menschenrechte nichts
geben, nicht durch eben diese Mittel schützen muss.

Warum nicht? (ernsthafte Frage)
Wenn wir (= der Rechtsstaat) gegenüber den Feinden der Freiheit unsere eigenen Prinzipien über Bord werfen, dann sind wir moralisch kaum besser als die Terroristen. Und wenn man einem wirklich gerichtsfest NACHWEISEN kann, dass er an so einem monströsen Verbrechen beteiligt war, dann kann man den auch mit ganz normalen rechtsstaatlichen Mitteln so verurteilen, dass er auf absehbare Zeit gesiebte Luft atmet.

Ergo ist dieses ganze Gedöns über „das Verwirken von Grundrechten“ nur ein Vorwand, um TerrorVERDÄCHTIGE bereits ohne jegliches Verfahren nach dem Motto „Wo Rauch ist, ist auch Feuer“ auf eine Reise in die Dunkelheit zu schicken.
„Schuldig bei Verdacht“, lautet hier das Prinzip.
Und wie leicht man unter Terrorverdacht geraten kann, wurde ja eindrücklich in Berlin demonstriert, wo der BGH der etwas übereifrigen Staatsanwaltschaft auf die Finger klopfen musste.

Ich wusste ja gar nicht, dass Herr Hirsch und Herr Prantl und
div Exverfassungsrichter und und und zur PDS/die Linke
gehören.

Bitte lesen: ich sagte AUCH.

Ich fragte mich nur, warum Du aus der breiten und eloquenten Ablehnungsfront ausgerechnet die PDS/Linke als Beispiel herausgesucht hast.
OK, Schwamm drüber

Die Lösung, was man anstelle der bissle Folter Lager machen
kann und muss, lieg auf dem Tisch:
Rechtsstaat! das sagen ja auch die Kritiker: Mit dem
gegenwärtigen Sicherheitsinstrumentarium ist der Staat mehr
als in der Lage, dem Terror wirksam entgegenzutreten.

Nein, so einfach ist das nicht.

Warum nicht.

Denn zu einem Rechtsstaat
gehört zB der polizeiliche Zugriff, wenn der Aufenathaltsort
des dringend Tatverdächtigen bekannt ist. Und bei Afghanistan
war das der Fall…

Und Afghanistaneinmarsch war wann?
Und wie lange wurde NIEMAND der in Guantanamo eingesperrten vor ein Gericht irgendwelcher Art gestellt? Und wieviele sitzen da immer noch ohne Aussicht auf einen Prozess?

Es geht nicht darum, dass eine Menge Leute damals gecasht wurden, es geht darum, dass ihnen über Jahre hinweg jegliches rechtsstaatliches Verfahren verwehrt wurde. Es geht darum, dass dort Verhörmaßnahmen angewendet werden, die in jedem rechtsstaatlichen System unter der Rubrik „Folter“ laufen.

Mein Fazit: ich finde Guantanamo nicht gut, kann aber
grundsätzlich verstehen, dass man zu solchen Mitteln greift.

Ich kann es auch verstehen, aber ich bin nicht einverstanden! Und wenn ein deutscher Minister hier die Kritiker von Unrechtspraktiken auffordert, „was besseres“ vorzuschlagen, dann fällt ihm offenbar zur Terrorbekämpfung nichts besseres ein. Dummerweise wäre Guantanamo o.ä hierzulande ein massiver Verfassungsbruch, aber nachdem der Herr Dr. jur. Schäuble offenbar seine Grundgesetzkommentare zum Heizen seines Hauses verwendet hat…

Wir deutschen haben da gut reden, wir waren ja nicht
betroffen.

bei dem Anschlag vom 9 11. 2001 kamen wahrscheinlich mehr Deutsche ums Leben als beim Bislang schlimmsten Anschlag in Deutschland (Oktoberfest 1980). (die Zahlen variieren offenbar aufgrund von Doppelstaatsbürgerschaften)

Mich würde interessieren: wie sieht denn Deine KONKRETE Lösung
aus? In irgendeinem Forum RECHTSSTAAT zu schreiben, verhindert
keinen Terroranschlag.

Wie die beiden verhinderten Attentate der letzten Zeit gezeigt haben, scheint die Polizei mit dem bisherigen Überwachungsinstrumentarium erfolgreich zu sein.
Eine absolute Sicherheit wird es nicht geben, aber wie „Administrationshaft“ (also das Wegsperren TerrorVERDÄCHTIGER) unsere Sicherheit signifikant verbessern soll, ist mir ein absolutes Rätsel.

Gruß
Mike

Hi,

nochmal: ich gebe Dir im großen und ganzen mit der Kritik an Guantanamo Recht! Trotzdem finde ich die Schäuble-Aussage durchaus „angebracht“.

Hier noch ein paar Anmerkungen:

  1. Einen „dringend Tatverdächtigen“ kann man ja wohl
    irgendwann mal vor Gericht stellen. jemanden wegen eines
    Verdachtes bereits jahrelang unter unwürdigen bedingungen
    einzusperren, ohne diesem ein wie auch immer geartetes
    Verfahren zuzubilligen, ist eines Rechtsstaates unwürdig.

Bin ich voll bei Dir.

geben, nicht durch eben diese Mittel schützen muss.

Warum nicht? (ernsthafte Frage)
Wenn wir (= der Rechtsstaat) gegenüber den Feinden der
Freiheit unsere eigenen Prinzipien über Bord werfen, dann sind
wir moralisch kaum besser als die Terroristen.

Ernsthafte Antwort: der Rechtsstaat ist manchmal nicht „genug“.
Wenn -nur als Beispiel- Leute eine Frau tagelang vergewaltigen und dann umbringen, evtl vor laufender Kamera, und dann eine eher lächerliche Strafe kriegen wg. verminderter Schuldfähigkeit, würde ich persönlich eben andere, härtere Sanktionen befürworten.
Und wie toll unsere rechtsstaatlichen Mittel bei Terroristen funktionieren, hat man ja auch schon gesehen.

Was nicht heißt, Guantanamo ist die Lösung… aber „unser Rechtsstaat“ eben auch oft nicht, mehr will ich damit nicht sagen.

Ergo ist dieses ganze Gedöns über „das Verwirken von
Grundrechten“ nur ein Vorwand, um TerrorVERDÄCHTIGE bereits
ohne jegliches Verfahren nach dem Motto „Wo Rauch ist, ist
auch Feuer“ auf eine Reise in die Dunkelheit zu schicken.

Nun ja, ein inzwischen uns allen bekannter Herr hat facettenreich geschildert, was ihm alles passiert ist. Zu seinem Werdegang davor hat er geschwiegen… bei dem Gedanken, dass potentielle Terroristen bei uns tun und lassen können, was sie wollen, ist mir genauso unwohl wie bei der Vorstellung, dass man allein auf Grund eines Verdachts weggesperrt wird.

Das erschreckende ist doch: gerade in Deutschland „lebt“ der Terrorismus. Und darauf hat noch niemand eine Antwort, und speziell Schäubles Kritiker nicht.

Daher nochmal: ich bin sehr neugierig auf Deine konkreten Ideen, was man denn tun könnte!

Ich kann es auch verstehen, aber ich bin nicht einverstanden!
Und wenn ein deutscher Minister hier die Kritiker von
Unrechtspraktiken auffordert, „was besseres“ vorzuschlagen,
dann fällt ihm offenbar zur Terrorbekämpfung nichts besseres
ein.

Ich bleibe dabei - siehe oben - dass die Frage berechtigt ist.

bei dem Anschlag vom 9 11. 2001 kamen wahrscheinlich mehr
Deutsche ums Leben als beim Bislang schlimmsten Anschlag in
Deutschland

Ja, aber die Betroffenheit war eine andere, als wäre der Kölner Dom gesprengt worden.

Wie die beiden verhinderten Attentate der letzten Zeit gezeigt
haben, scheint die Polizei mit dem bisherigen
Überwachungsinstrumentarium erfolgreich zu sein.

Da gebe icgh Dir wiederum recht… aber selbst dafür wird Schäuble kritisiert, indem man ihm unterstellt, das wäre quasi fingiert gewesen.

Eine absolute Sicherheit wird es nicht geben, aber wie
„Administrationshaft“ (also das Wegsperren TerrorVERDÄCHTIGER)
unsere Sicherheit signifikant verbessern soll, ist mir ein
absolutes Rätsel.

Fordere ich ja auch nicht!

Grüße, M

Hallo M,

im Gegensatz zu Dir trägt der Kollege Schäuble eine gewisse
Verantwortung in solchen Fragen… und da finde ich es
legitim, dass er von Kritikern nicht immer nur ein „so nicht“,
sondern eben auch konkrete Vorschläge einfordert.

Nun ja, ich dagegen finde, im Zusammenhang mit Folter und Freiheitsberaubung gibt es nicht viel vorzuschlagen.
Nebenbei: Wer redet eigentlich das Unsicherheitsgefühl herbei, mit dem er begründet, dass er verfassungsgegebene Rechte aushölen muss? Na? Oder glaubst Du wirklich daran, dass Du permanent von bärtigen Amokläufern bedroht bist? Ich jedenfalls nicht …

Grüße
Jürgen

Hi

nochmal: ich gebe Dir im großen und ganzen mit der Kritik an
Guantanamo Recht! Trotzdem finde ich die Schäuble-Aussage
durchaus „angebracht“.

Es gibt Aussagen, die meinen Verstand übersteigen, und das ist eine davon. Ich verstehe die dahinter liegende Logik nicht

geben, nicht durch eben diese Mittel schützen muss.

Warum nicht? (ernsthafte Frage)
Wenn wir (= der Rechtsstaat) gegenüber den Feinden der
Freiheit unsere eigenen Prinzipien über Bord werfen, dann sind
wir moralisch kaum besser als die Terroristen.

Ernsthafte Antwort: der Rechtsstaat ist manchmal nicht
„genug“.

jetzt begibst Du dich auf ein sehr dünnes Eis.

Wenn -nur als Beispiel- Leute eine Frau tagelang vergewaltigen
und dann umbringen, evtl vor laufender Kamera, und dann eine
eher lächerliche Strafe kriegen wg. verminderter
Schuldfähigkeit, würde ich persönlich eben andere, härtere
Sanktionen befürworten.

Ist wann und wo hierzulande passiert? Bitte keine Freak Cases Konstruieren

Und was soll man auch machen?
Auf der Flucht erschiessen? (Org Zit Vox Populi Anno 77)
Dem „Gesunden Volksempfinden“ überlassen?

Und wie toll unsere rechtsstaatlichen Mittel bei Terroristen
funktionieren, hat man ja auch schon gesehen.

Ach?
Also ich finde, dass die RAF irgendwie nicht mehr da ist.

Ich empfinde deine Aussagen als seltsam:
"bei manchen Verbrechen ist „der Rechtsstaat“ also die Rechtsstaatlichen Prinzipien nich hinreichend wirksam wie z.B.:
„keine Strafe ohne Gesetz“
„Jeder hat das Recht vor einem ordentlichen Gericht zu erscheinen und auf angemessenen Rechtsbeistand“
„Die Würde des Menschen ist unantastbar“ (Nicht die Würde des Deutschen, die Würde des Nichtmuslimen, die würde des Gesetzestreuen Bürgers)

Was nicht heißt, Guantanamo ist die Lösung… aber „unser
Rechtsstaat“ eben auch oft nicht, mehr will ich damit nicht
sagen.

Es sind zwei paar Stiefel, ob man die praktische Durchführung des Rechtes und des Rechtsstaates kritisiert, oder ob man die Prinzipien des Rechtsstaates über Bord wirft

Ergo ist dieses ganze Gedöns über „das Verwirken von
Grundrechten“ nur ein Vorwand, um TerrorVERDÄCHTIGE bereits
ohne jegliches Verfahren nach dem Motto „Wo Rauch ist, ist
auch Feuer“ auf eine Reise in die Dunkelheit zu schicken.

Nun ja, ein inzwischen uns allen bekannter Herr hat
facettenreich geschildert, was ihm alles passiert ist. Zu
seinem Werdegang davor hat er geschwiegen…

Sein Werdegang ist dafür auch vollkommen irrelevant.
Wie bereits erwähnt ist die Würde des Menschen unantastbar. Egal was er eventuell getan haben könnte, was einen Verdacht (!) rechtfertigte, die Behandlung danach war eines Rechtsstaates unwürdig.

bei dem Gedanken,
dass potentielle Terroristen bei uns tun und lassen können,
was sie wollen, ist mir genauso unwohl wie bei der
Vorstellung, dass man allein auf Grund eines Verdachts
weggesperrt wird.

You can´t have the cake and eat ist.
Solange eine Terrorzelle einfach NICHTS oder herzlich wenig tut, kann man gegen diese Leute nichts machen!
Ist halt so. man kann ja schlecht Leuten in den Schädel gucken und ihre Gedanken lesen.
das man Gruppen, bei denen ein Terrorpotenzial besteht, überwacht, ist ja was anderes und hat mit der Fragestellung nichts zu tun.

Das erschreckende ist doch: gerade in Deutschland „lebt“ der
Terrorismus.

Ach, wirklich?
Worauf beruht deine Aussage, dass gerade Deutschland eine herausgehobene Stellung in dieser Hinsicht hat.

Und darauf hat noch niemand eine Antwort, und
speziell Schäubles Kritiker nicht.

Daher nochmal: ich bin sehr neugierig auf Deine konkreten
Ideen, was man denn tun könnte!

Solange diese Leute nichts tun, solange kann man nichts machen. erst wenn Attentate in ein konkretes Planungsstadium eintreten, kann gehandelt werden.

bei dem Anschlag vom 9 11. 2001 kamen wahrscheinlich mehr
Deutsche ums Leben als beim Bislang schlimmsten Anschlag in
Deutschland

Ja, aber die Betroffenheit war eine andere, als wäre der
Kölner Dom gesprengt worden.

Ändert das was an der blanken Faktenlage?

Wie die beiden verhinderten Attentate der letzten Zeit gezeigt
haben, scheint die Polizei mit dem bisherigen
Überwachungsinstrumentarium erfolgreich zu sein.

Da gebe icgh Dir wiederum recht… aber selbst dafür wird
Schäuble kritisiert, indem man ihm unterstellt, das wäre quasi
fingiert gewesen.

Ich nicht, und zahlreiche andere auch nicht.

Eine absolute Sicherheit wird es nicht geben, aber wie
„Administrationshaft“ (also das Wegsperren TerrorVERDÄCHTIGER)
unsere Sicherheit signifikant verbessern soll, ist mir ein
absolutes Rätsel.

Fordere ich ja auch nicht!

You cant have the cake and eat it.
Entweder wir halten uns an rechtsstaatliche Prinzipien, oder eben nicht. und dann sind wir ganz schnell beim „Schuldig bei Verdacht“ und dem „Feindstrafrecht“

Das ist nicht tolerierbar, denn genu dann werden die Terroristen erreichen, was sie wollen, nämlich den Untergang der freiheitlichen Gesellschaftsordnung.

mehr Sicherheit bringt das wohl auch nicht.

Aber wozu führt es, wenn wir im Kampf gegen den Terrorismus den Rechtsstaat verlassen?

  • Bissle Folter, weil der Verdächtige könnte ja was wissen? (was, wenn er eben doch nichts weiss?)
  • Administrativhaft, am besten ohne irgendwelche Angehörigen zu informieren
  • Leute „verschwinden“ lassen?
  • die VEB Horch-Guck-Greif in eine GmbH umwandeln und reaktivieren?

Was hilft es der Gesellschaft, wenn der Staat, um Verbrecher zu bekämpfen, selber zum Verbrecher wird.
Was hilft es, wenn der Staat um Terroristen zu bekämpfen in der Bevölkerung selber Angst und Schrecken (Terror im wahrsten Sinne des Wortes) verbreitet.

es ist klar: Wenn der Staat zum Verbrecher wird, dann haben die „privaten“ Verbrecher nichts zu lachen.
Aber welchen Preis müssen wir als Gesellschaft dafür zahlen?
Beispiele dazu kann man z.B. in der neueren Argentinischen oder Chilenischen Geschichte nachlesen.

Und jetzt gebe ich die Frage an dich zurück: Was soll man ausserhalb der Rechtsstaatlichen Ordnung gegen Terroristen machen, um die Gesamtsicherheit der Bevölkerung zu erhöhen?

Gruß
Mike

Hallo, Mike,
ich wollte Dir an dieser Stelle einfach mal Danke sagen.
Gruß
Eckard

Fühle Dich reich besternt
Hi Mike,

ich habe den ganzen Tag überlegt, wie ich so etwas in der Art formulieren könnte - danke, dass Du das gemacht hast!

LG
Guido, dessen Angst vor einem Überwachungsstaat a la Orwell sehr viel konkreter und begründeter ist als die Angst vor Terrorismus - wie kann DIESER Mensch in DIESER Position tätig sein?!

Ebenfalls: *** , it’s highly appreciated owT

Hallo,

„Eine Gesellschaft, die ihre Freiheit zugunsten der Sicherheit aufgibt, hat beides nicht verdient.“

Benjamin Franklin

Grüsse

Jörg

Hallo, MASCH

Mein Fazit: ich finde Guantanamo nicht gut, kann aber
grundsätzlich verstehen, dass man zu solchen Mitteln greift.

Du weisst nicht genau was in Guantanamo abgeht, aber Du kannst
grundsätzlich verstehen, dass man zu solchen Mitteln (die Du nicht kennst!) greift.
Ich fasse es nicht!

Du wärst also grundsätzlich damit einverstanden, dass Du in ein Internierungslager gebracht werden würdest, dort gefoltert werden würdest und deine durch Folter erpressten Aussagen gegen dich verwendet werden dürften.
Ist es Das was Du meinst?

Gruß
karin

Schäubles Guantanamo
Hallo, Mike

Schäubles:

„Diejenigen, die sagen, Guantanamo ist nicht die richtige
Lösung, müssen bereit sein, darüber nachzudenken was die
bessere Lösung ist. Denn allein mit der Kritik ist kein
Problem gelöst.“

hat mich auch empört.

Schäuble rechtfertigt damit aussergesetzliche und unrechtmässige Festnahmen, Folter und unter Folter erpresste „Geständnisse“.

Anscheinend hat Das weder Frau Merkel noch Herrn Beck gestört.

Gruß
karin

Hallo, Mike
hat mich auch empört.

Schäuble rechtfertigt damit aussergesetzliche und
unrechtmässige Festnahmen, Folter und unter Folter erpresste
„Geständnisse“.

Anscheinend hat Das weder Frau Merkel noch Herrn Beck gestört.

Gruß
karin

Hallo Karin,

mit knappen Worten hast du es auf den Punkt gebracht.

Danke!

Gruß

Peter