Hallo Istiden,
danke für die Antwort.
Welche Ausbildung haben Sie?
Ich bin Student und stehe kurz vor meinem Abschluss ( schreibe gerade die Diplomarbeit ) und habe insgesamt für das Studium ( Naturwissenschaft ) 11 Semester gebraucht. Das Mädchen ist nicht das erste Nachhilfekind von mir. Habe somit schon Erfahrung.
Das Mädchen wechselte pünktlich zur 7. Klasse von der
Hauptschule zur Realschule.
Hatte sie eine Empfehlung für diese Schulform?
Sie hatte nach der Grundschule die Empfehlung auf die Hauptschule zu gehen, was sie auch 2 Jahre gemacht hat. In der 6. Klasse haben die Eltern den Klassenlehrer der Hauptschule gefragt, ob das Mädchen wohl es in der Realschule schaffen könnte. Der Lehrer hat das bejaht und so kam das Mädchen auf die Realschule.
Sie hat eine Klasse 6 Hauptschule abgeschlossen und wurde
dann auf eine Realschule überwiesen, weil sie so gute
Leistungen gezeigt hatte?
Ja, ihr Zeugniss bestand überiwegend aus einsen. Es gab keine drei.
Welches Bundesland ist es denn?
NRW
Sie hat definitv sehr große Lücken, sodass
man nicht die ganze Schuld auf die Lehrer schieben kann.
Und wo kommen diese Lücken her?
Ich korrigiere: nicht die ganze Schuld auf die Realschul-Lehrer schieben kann. Ich hatte das Mädchen nicht, als sie noch zur Hauptschule ging, aber ich denke, dass das Niveau der Hauptschule, verglichen mit den anderen Hauptschulen in der Stadt, schon relativ niedrig ist. Meines Wissens nach hat diese Hauptschule einen schlechten Ruf.
Ich
gebe mein Bestes, um diese Lücken zu füllen. Da die guten
Noten nach 3 Monaten Nachhilfe ( 2 Stunden/Woche )
hier scheint ein Satz nicht beendet worden zu sein?
Sorry. "Da die guten
Noten nach 3 Monaten Nachhilfe ( 2 Stunden/Woche ) immer noch nicht kamen…"
habe ich
mich an die Klassenlehrerin gewandt und sie gefragt, ob man
z.B. nach dem regulären Unterricht den Schülern einen
Klassenraum zur Verfügung stellen könnte, wo Schüler ( die
wollen ) zusammen die Hausaufgaben machen können.
Die Idee ist gut und ist nicht neu:smile:
Nur, bei allem Repekt, Sie haben da ihre Kompetenzen doch
etwas überschritten. Das hätten die Eltern selbst in der
Schule (zu angemessenen Zeiten und angemessenen Besprechungen)
vorschlagen können/ sollen.
Ich hatte noch
andere Vorschläge gemacht, aber ich wurde eigentlich ständig
grob zurück gewiesen.
Dann sollen doch die Eltern das regeln. Die werden vielleicht
nicht zurückgewiesen mit Ihren guten Ideen?!
Die Idee stammt auch von den Eltern. Der Vater arbeitet jeden Tag bis 10 Uhr abends, die Mutter kann nicht sooo gut deutsch, deshalb haben die mich gebeten, dass ich zur Klassenlehrerin gehen soll.
Ich hatte das Gefühl, dass die Lehrerin
nur ihren Job machen will und ihr alles andere sch*** egal
ist.
Diesen Punkt habe ich gerade bei der Antwort zu SarahS beantwortet. Nach der Info von SarahS glaube ich nun, dass sie einfach nichts sagen wollte, weil die Eltern nicht dabei waren. Ich hatte jedoch ein Schreiben mit der elterlichen Erlaubnis dabei. Anscheinend ist das nicht ausreichend.
Kann auch sein, dass die nur sehr höflich geblieben ist.
Nun ja, ich wurde ständig unterbrochen. Das finde ich nicht sehr höflich.
Am nächsten Tag, nach diesem Gespräch, teilte mir das
Mädchen, der ich Nachhilfe gebe, mit, dass ihre
Klassenlehrerin wohl sie ausgefragt hätte, wer ich sei,
Das sagt einiges. Ich stelle mir vor, dass mich irgendwer
anruft, den ich nicht kenne, sich als Nachhilfelehrer
vorstellt von X und mir dann erklärt, was man alles so an der
Schule mal eben an guten Ideen noch umsetzen könnte… nicht
böse gemeint, aber könnte das nicht etwas merkwürdig ankommen?
Ich habe sie nicht einfach so angerufen. Ich hatte einen Termin mit ihr. Die Klassenlehrerin ist wohl davon ausgegangen, dass ein Elternteil mitkommt. Das war aber nicht der Fall.
Das wäre ich auch, wenn ich etwa Angst haben müsste, dass
meine Lehrerin nun von mir denkt, ich hätte sie (und die ganze
Schule) total schlecht geredet?!
Was hat das Kind denn damit zu tun bitte? Das Kind hat nie schlecht über ihre Klassenlehrerin geredet. Ich bin dahin gegangen, weil ich befürchte, dass das Mädchen sitzen bleibt und nicht wegen irgendwelchen anderen Sachen.
Das klingt unbedarft, aber mich stört daran, dass die Eltern
sich da raushalten, Ihnen das überlassen… und es stört mich
auch, dass Sie sich zwar mit den Eltern gut verstehen, aber
das Kind da vom Schlitten zu fallen scheint.
Warum die Eltern nicht mit der Klassenlehrerin redet, das habe ich ja bereits oben erklärt. Zum Elternsprechtag kommt die Mutter aber IMMER und nimmt zur Not eine Freundin mit, die ihr dann alles ganz genau übersetzt.
Als ich zur Klassenlehrerin gegangen bin, war mir schon klar, dass das auch Auswirkungen auf das Kind haben kann. Deshalb habe ich natürlich auf meine Formulierungsweise geachtet, geachtet, dass die Klassenlehrerin nichts missversteht und bin noch nicht mal sauer geworden, als ich zum x-ten Mal unterbrochen wurde. Ich habe schon sehr darauf geachtet, dass nichts auf die Kleine zurück fällt.
Vielleicht ist das Kind überfordert mit den Anforderungen der
Realschule? Vielleicht ist es Erwartungen von Eltern
ausgesetzt, die es nicht erfüllen kann? Und die Nachhilfe
bringt ja auch wenig?
Vielleicht. Das wird sich dann zeigen. Es war ihr Wunsch auf die Realschule zu gehen. Da der Klassenlehrer der Hauptschule nichts dagegen hatte, haben die Eltern und das Mädchen es einfach mal probiert. Bis jetzt sagt sie immer noch, dass sie gerne auf der Schule bleiben möchte.
Zur Zeit versuchen wir noch, dass das Mädchen die 7. Klasse
schafft.
Wir… die Eltern und Sie, nehme ich an?
Wir = die Eltern, ich und das Mädchen, denn ohne das Mädchen läuft eh nichts. Sie möchte die Realschule machen und sie weiß auch, dass es sehr schwer werden kann, aber sie möchte es wenigstens versuchen. Und wir ( diesmal die Eltern und ich ) versuchen sie dabei so gut wie möglich zu unterstützen.
Wo genau positioniert sich das Kind in diesem „Bündnis“?
s.o.
Gruß,
thechen