Martin Heidegger: Entborgenheit/Verborgenheit

Hallo Forum,

ich habe eine Frage zu Martin Heidegger.

Und zwar frage ich mich, wieso sich das „sein“ entbirgt, wenn es sich doch eigentlich verbirgt…

Das macht in meinem Kopf einfach keinen Sinn. Nein, wirklich nicht. Gibt es denn vielleicht ein bildliches Beispiel dazu?

LG

Holo

Hallo,

Und zwar frage ich mich, wieso sich das „sein“ entbirgt, wenn
es sich doch eigentlich verbirgt…

das Sein entbirgt sich nicht, wenn es sich entbirgt, sondern entweder es entbirgt sich oder es verbirgt sich. Das zuerst. Und dann entbirgt es sich immer nur dem Dasein, als verborgenes ist es - erkenntnistheoretisch und somit „unheideggerisch“ gesprochen - unerkannt, aber latent immer da („da“ hier NICHT im Sinne Heideggers).

Gruß

Bona

Guten Abend!

Und zwar frage ich mich, wieso sich das „sein“ entbirgt, wenn
es sich doch eigentlich verbirgt…

Umgekehrt wird die Geschichte zunächst interessanter:
Das Sein verbirgt sich, wenn es sich entbirgt. Das Sein verbirgt sich gerade im Entbergen und durch das Entbergen, denn das Sein entbirgt sich in das Seiende und verbirgt sich damit selbst, d.h. als es selbst (Seinsvergessenheit).
Indem es sich aber solchermaßen verbirgt, entbirgt es sich gerade - als das (entbergend-verbergende) Sein des Seienden.
Anders gesagt: Das Sein entbirgt sich gerade dadurch, dass es als das Sichverbergen währt.

Das macht in meinem Kopf einfach keinen Sinn. Nein, wirklich
nicht. Gibt es denn vielleicht ein bildliches Beispiel dazu?

Lies beispielsweise Heideggers Schrieb von der „Zeit des Weltbildes“ (in den „Holzwegen“) um zu verstehen, wie das Sein auf das Bild bezogen ist. Die Aufforderung, ein bildliches Beispiel des Seins zu geben, gerät in solche Seinsfremde, dass es noch nicht einmal in der Widersprüchlichkeit mehr sein Rettendes finden kann.

E.T.

Hallo,

ohne behaupten zu wollen, Heideggerexperte zu sein,kann ich dir den Gedanken doch vielleicht zugänglich machen.

Der Mensch ist ein Seiendes. Als Seiendes kommt ihm ein Sein zu. Das Sein des Menschen liegt in seinem erkennenden Dasein im Gegensatz zum bloßen Vorhandensein der Dinge.

Zwischen Sein und Dasein gibt es offenbar eine Kluft, also so, dass das Sein und das Dasein nicht-identisch sind. Durch diese wird das Dasein vom Sein als bestimmtes Hier- und Jetztsein - im Gegensatz zur Allgemeinheit des Seins - bestimmt abgegrenzt.

Im Vorhandensein und Dasein ist das Sein also in negativ abgegrenzt und als bloßes Sein verborgen. Indem wir nun das Wesen der Differenz von Sein und Dasein/Vorhandensein zunächst negativ begreifen, als das, was Dasein und Vorhandensein nicht ist, ebnen wir - ganz kantianisch übrigens - den Weg zur Erkenntnis des Seins. Also erkennen wir durch die Erkenntnis seiner Verborgenheit im Dasein und Vorhandensein das Wesen des Seins - es entbirgt sich als Abgrenzungsbegriff des Daseins, dem ein Sein zukommt, und das durch dieses Zukommen von diesem Sein entfremdet wird.
Im Gegensatz zum Sein kommt ihm Sein zu, „Das Sein ist nicht.“ so könnte man sich das behalten.

Hier sehen wir auch einen Anknüpfungspunkt zum Nichts, denn wir sehen, dass das genichtete Sein nicht Nichtsein sein muss, sondern i.A. Anderssein bedeutet, wodurch sich der Zusammenhang dynamisch gestaltet. Das Nichts ist die nichtende und dadurch transformierende Komponente der Welt, ohne das Nichts kann das Sein nicht als Dasein sein und würde als leerer Begriff verpuffen (Begriff des unendlichen Gottes).

Ich hoffe, dass die Terminologie zumeist hinhaut. Die Idee glaube ich dargestellt zu haben.

Grüße

Clydefrog

Herrlich!
Hi,

das Sein entbirgt sich nicht, wenn es sich entbirgt, sondern
entweder es entbirgt sich oder es verbirgt sich.

das sind Sätze, derentwegen Heidegger (für mich) schon fast Slapstickqualitäten hat :wink:

‚Das Nichts nichtet‘ ist auch so einer.

Gandalf

P.S.
Mir ist bewusst, daß das eine provokante Überspitzung ist!

Heidegger als Nazi
Hi,

der badisch-schwäbische „Bauernphilosoph“ Professor Martin Heidegger wollte mit seinen Sprachkonstrukten klammheimlich seinen versteckten ideologischen Glauben legitimieren. So abgehoben können Philosophen sprechen, dass man sie nicht mehr mit der normalen Sprache ergreifen kann, sondern nur, wenn man bereit ist, der neuen Sprachlogik zu folgen :smile:

Es bestätigen sich wieder mal die Erkenntnisse der Gruppen- und Massenpsychologie: Wer glaubt, wird SELIG! Wie Nietzsche formuliert: Das Verrückt-sein ist beim Einzelnen höchst selten, aber in Gruppen das Normale. Und der badisch-schwäbische „Bauernphilosoph“ war einmal ein Nazi :smile:

Gruß
C.

Hallo,

der badisch-schwäbische „Bauernphilosoph“ Professor Martin
Heidegger wollte mit seinen Sprachkonstrukten klammheimlich
seinen versteckten ideologischen Glauben legitimieren. So
abgehoben können Philosophen sprechen, dass man sie nicht mehr
mit der normalen Sprache ergreifen kann, sondern nur, wenn man
bereit ist, der neuen Sprachlogik zu folgen :smile:

Es bestätigen sich wieder mal die Erkenntnisse der Gruppen-
und Massenpsychologie: Wer glaubt, wird SELIG! Wie Nietzsche
formuliert: Das Verrückt-sein ist beim Einzelnen höchst
selten, aber in Gruppen das Normale. Und der
badisch-schwäbische „Bauernphilosoph“ war einmal ein Nazi :smile:

du laberst nur Schwachsinn nach und hast dich einmal mehr blamiert - ist eigentlich auch nicht der Rede wert, soll hier nur kurz noch erwähnt werden.

B.

5 Like

‚Schwachsinn‘
Wer ohne vernünftige Argumente kommuniziert, ist von seinem Geist noch nicht reif für das heutige Medienzeitalter, der klammert sich noch, wie sein PSEUDO, geistig und emotional an das Mittelalter. Heidegger glaubte zeitweise an die Ideologie der Nazis, das ist zumindest eine allgemeine, in der Philosophiegeschichte übliche Interpretation. Heidegger war ein Philosoph, der nach meiner Einschätzung das eigene „Sein“ verfehlte und den seine Gläubigen mit Beleidigungen anders Denkender verteidigen wollen, das ist einfach blamabel für einen philosophischen Diskurs. Deinen plumpen Vorwurf von „Schwachsinn“ gebe ich gerne wieder an dich zurück.

Guten Tag!

Heidegger glaubte zeitweise an die Ideologie
der Nazis, das ist zumindest eine allgemeine, in der
Philosophiegeschichte übliche Interpretation.

Ich sehe weit und breite keine „übliche Interpretation“, also nicht den Hauch eines Konsenses zur Frage „Heidegger und die Nazis“.
Diese Auflistung verdeutlicht das Stimmengewirr mE ganz anschaulich:
http://de.wikipedia.org/wiki/Heidegger_und_der_Natio…

Selbst in jedem einzelnen von uns ein Stimmengewirr: Ich würde mich mit meinem Heidegger-Verständnis an die Positionen 2-5 und 7 (zweiter Satz) anschließen.
Jegliche Einstimmigkeit in dieser Frage ist m.E. trefflich als „Schwachsinn“ zu bezeichnen.
„Schwachsinn“ st es m.E. auch -verzeih!- das Thema „Heidegger und die Nazis“ ansprechen meinen zu müssen, nur weil das Thema „Heideggers Philosophie“ angesprochen ist. Und zwar sage ich das -wohlgemerkt- wenige Zeilen nach meinem Bekenntnis zu Position 7 (zweiter Satz).

E.T.

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Höchst undemokratisch

Jegliche Einstimmigkeit in dieser Frage ist m.E. trefflich als „Schwachsinn“ zu bezeichnen.

Hi,

aber das ist keine Rechtfertigung für den unakzeptablen Vorwurf von „Schwachsinn“! Ich mag H’s gestelztes Gefasel vom „Sein“ einfach nicht. Mit „Einstimmigkeit“ meine ich nur diejenigen, die mit mir einig sind. Und die Spekulationen, ob man H. „objektiv“ als Nazi-Gläubigen bezeichnen kann oder nicht, ist mir dabei völlig gleich-gültig. Es geht mir einzig und allein darum, dass in einer demokratischen Mediengesellschaft mit politisch verbürgtem Recht auf freie Meinungsäußerung, Andersdenkende nicht einfach mit „Schwachsinn“ diskriminiert werden, ohne auch nur ein einziges vernünftiges Gegenargument!!

Jede Rechtfertigung dieser Art von Kommunikation ist wieder höchst undemokratisch, abgesehen davon, dass es eines Philosophierenden unwürdig ist!!!

Heidegger war kein Vordenker der Demokratie und es entspricht leider vielen orientierungslosen Menschen, sich lieber rückwärts anstatt vorwärts zu orientieren, das passt besser zur typisch deutschen Beamtenmentalität :smile:))

Gruß
C

Guten Abend!

Jegliche Einstimmigkeit in dieser Frage ist m.E. trefflich als „Schwachsinn“ zu bezeichnen.

aber das ist keine Rechtfertigung für den unakzeptablen
Vorwurf von „Schwachsinn“!

DIESER Satz war auch nicht auf dich bezogen, sondern, wenn schon, der darunter stehende.

Ich mag H’s gestelztes Gefasel vom
„Sein“ einfach nicht.

Ist ja in Ordnung.

Und die Spekulationen, ob
man H. „objektiv“ als Nazi-Gläubigen bezeichnen kann oder
nicht, ist mir dabei völlig gleich-gültig.

Der „Schwachsinn“, bei dem Begriff verbleibe ich, besteht auch weniger im Ob des Bezeichnens als vielmehr im Wann (= in welchem Zusammenhang) des Bezeichnens.
Ein schwach entwickelter Sinn für das richtige Wann = Schwach-Sinn.

Es geht mir einzig
und allein darum, dass in einer demokratischen
Mediengesellschaft mit politisch verbürgtem Recht auf freie
Meinungsäußerung, Andersdenkende nicht einfach mit
„Schwachsinn“ diskriminiert werden

Jetzt fehlt nur noch das unvermeidliche Rosa-Luxemburg-Diktum :wink:

Heidegger war kein Vordenker der Demokratie

Ein Weißbiertrinker war er übrigens auch nicht.

E.T.

Völlig unzureichende Rechtfertigung

Der „Schwachsinn“, bei dem Begriff verbleibe ich, besteht auch
weniger im Ob des Bezeichnens als vielmehr im Wann (= in
welchem Zusammenhang) des Bezeichnens.
Ein schwach entwickelter Sinn für das richtige Wann =
Schwach-Sinn.

Du unterstellst mir frank und frei, dass ich das „Wann“ von Heidegger in Bezug auf seine Nazi-Zeit nicht zu unterscheiden wüsste, das ist doch eine saudumme Unterstellung! H. war für mich lange Zeit mal eine Orientierung zum Existentialismus, dessen Position ich ja selber vertrete. Deine beharrliche Verteidigung des Begriffs „Schwachsinn“, übernommen von einem rückwärts orientierten „Mittelalter-Gläubigen“, ist eine völlig unzureichende Rechtfertigung.

Gruß
C.

Guten Abend!

unzureichende Rechtfertigung

ich rechtfertige mich nicht, zumal ich nicht der Urheber des Schwachsinns bin :wink:

Du unterstellst mir frank und frei, dass ich das „Wann“ von
Heidegger in Bezug auf seine Nazi-Zeit nicht zu unterscheiden
wüsste, das ist doch eine saudumme Unterstellung!

Ach was, das „Wann“ bezieht sich darauf, wann man sinnvollerweise die Thematik „Heidegger+NS“ in eine Diskussion zur „Philosophie Heideggers“ einführt, und wann das einfach nur ein oberflächlicher Schwachsinn ist.

H. war für
mich lange Zeit mal eine Orientierung zum Existentialismus

Na Gott sei Dank bist du davon abgekommen :wink:
Ich finde es eine furchtbarbare Vergewaltigung, Heidegger als Existentialisten zu lesen.
Zumindest solange man sich, landauf landab, unter einem Existentialisten jenen kleinen schielenden Mann mit Brille vorstellt.

E.T.

P.S.: Antwort, falls sinnvoll, frühestens am Donnerstag. Ich muss auf Auslandsreise.

Moin,

der badisch-schwäbische „Bauernphilosoph“ Professor Martin
Heidegger wollte mit seinen Sprachkonstrukten klammheimlich
seinen versteckten ideologischen Glauben legitimieren.

interessante Theorie, nur schlecht belegt. Behaupten kann man viel.

Es bestätigen sich wieder mal die Erkenntnisse der Gruppen-
und Massenpsychologie: Wer glaubt, wird SELIG! Wie Nietzsche
formuliert: Das Verrückt-sein ist beim Einzelnen höchst
selten, aber in Gruppen das Normale. Und der
badisch-schwäbische „Bauernphilosoph“ war einmal ein Nazi

Und wenn Du mir jetzt noch den Zusammenhang konstruieren magst.
So ist das nur sophistisches Getöse.

Gandalf

Denker und Schlangenbeschwörer!
Hi,

das Einzige, was wirklich logisch ist bei deiner Schlangen-Rechtfertigung (ich bleibe dabei, dass du deine eigenen „unlogischen“ Sprachspiele rechtfertigst, mit den Schlängeleien, ist dein Satz, du seist ja nicht - ich zitiere höchst genüsslich - „nicht der Urheber dieses Schwachsinns.“, hihihi…

Guten Abend wünsch ich Deitscheland, dem Land der Dichter, Denker und Schlangenbeschwörer!
C.

Hi,

interessante Theorie, nur schlecht belegt. Behaupten kann man
viel.

„Meinen“ kann man sogar noch viel mehr, mein Gutester, sofern man die Zusammenhänge kennt. Das mag manchen rückwärts orientierten Gläubigen schockieren…

Aber so ist das Leben!
C.

Tach,

„Meinen“ kann man sogar noch viel mehr, mein Gutester, sofern
man die Zusammenhänge kennt. Das mag manchen rückwärts
orientierten Gläubigen schockieren…

OK, es bleibt also beim Getöse.
Mehr hab ich eigentlich auch nicht erwartet, immerhin erfüllst Du diese Erwartung.

Gandalf

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Danke ohne ‚Getöse‘
Persönliche Meinungen entstehen aus einer langen Kette von Wissen und Erfahrungen. Du kannst eine persönliche Meinung (das was mir gehört) nicht einfach mit beleidigenden Begriffen versuchen, aus der Welt zu schaffen. Eine persönliche Meinung, zumal über einen Toten, ist nicht deshalb gleich ein „Getöse“, weil du diese persönliche Meinung in deinen naiven Glauben an eine „objektive Philosophie“ nicht akzeptieren kannst. Trotzdem Danke für deine, wenn auch höchst spärliche, „Schnelle-Otto- Kommunikation“.

Tach,

Trotzdem Danke für deine, wenn auch höchst spärliche,
„Schnelle-Otto- Kommunikation“.

wuff, ich habe gebellt

Gandalf

Wer bei diesem Gefasel vom „Sein“ des Philosophen Prof. Heidegger nicht VER-RÜCKT (!) wird, bezogen auf den Nutzen seines eigenen Lebens, der muss doch wenigstens fürchterlich besoffen werden. Es ist das Schicksal aller Abhängigen, dass sie das nicht merken. Heidegger hat sein EIGENES Sein leider lebenslang versäumt, wie übrigens mindestens 99,8% aller Menschen. Sie wissen scheinbar alles, was außen ist, aber nichts von sich selbst.