Hallo,
ohne behaupten zu wollen, Heideggerexperte zu sein,kann ich dir den Gedanken doch vielleicht zugänglich machen.
Der Mensch ist ein Seiendes. Als Seiendes kommt ihm ein Sein zu. Das Sein des Menschen liegt in seinem erkennenden Dasein im Gegensatz zum bloßen Vorhandensein der Dinge.
Zwischen Sein und Dasein gibt es offenbar eine Kluft, also so, dass das Sein und das Dasein nicht-identisch sind. Durch diese wird das Dasein vom Sein als bestimmtes Hier- und Jetztsein - im Gegensatz zur Allgemeinheit des Seins - bestimmt abgegrenzt.
Im Vorhandensein und Dasein ist das Sein also in negativ abgegrenzt und als bloßes Sein verborgen. Indem wir nun das Wesen der Differenz von Sein und Dasein/Vorhandensein zunächst negativ begreifen, als das, was Dasein und Vorhandensein nicht ist, ebnen wir - ganz kantianisch übrigens - den Weg zur Erkenntnis des Seins. Also erkennen wir durch die Erkenntnis seiner Verborgenheit im Dasein und Vorhandensein das Wesen des Seins - es entbirgt sich als Abgrenzungsbegriff des Daseins, dem ein Sein zukommt, und das durch dieses Zukommen von diesem Sein entfremdet wird.
Im Gegensatz zum Sein kommt ihm Sein zu, „Das Sein ist nicht.“ so könnte man sich das behalten.
Hier sehen wir auch einen Anknüpfungspunkt zum Nichts, denn wir sehen, dass das genichtete Sein nicht Nichtsein sein muss, sondern i.A. Anderssein bedeutet, wodurch sich der Zusammenhang dynamisch gestaltet. Das Nichts ist die nichtende und dadurch transformierende Komponente der Welt, ohne das Nichts kann das Sein nicht als Dasein sein und würde als leerer Begriff verpuffen (Begriff des unendlichen Gottes).
Ich hoffe, dass die Terminologie zumeist hinhaut. Die Idee glaube ich dargestellt zu haben.
Grüße
Clydefrog