Liebe Experten,
kann mir jemand erklären, was es mit dem „Massenerhebungseffekt“ bezogen auf den Klimawandel und den Gletscherrückgsng auf sich hat?
Vielen Dank im Voraus
Lg Janina
Liebe Experten,
kann mir jemand erklären, was es mit dem „Massenerhebungseffekt“ bezogen auf den Klimawandel und den Gletscherrückgsng auf sich hat?
Vielen Dank im Voraus
Lg Janina
Moin, Janina,
bevor die wahren Experten kommen, geb ich mal meinen Senf dazu:
Wenn die Gletscher wegschmelzen, vermindert sich der Druck auf die darunterliegenden Gesteinsschichten, worauf diese anfangen, sich zu erheben, also gewissermaaßen ein Bergenaufstand ))
Gruß Ralf
1000 Dank! Dann passt meine Antwort, ich war mir nicht sicher, ob es was mit der Hebung von Skandinavien zu tun hat!
Du hast mir sehr geholfen!!! Vielen, vielen Dank!
Kannst Du mir vll. auch noch sagen was stärker ist ein Hurrikan oder ein Tornado? Ich finde nur unterschiedliche Aussagen im I-net!
Vielen Dank im Voraus
Lg Janina
Hallo,
kann mir jemand erklären, was es mit dem
„Massenerhebungseffekt“ bezogen auf den Klimawandel und den
Gletscherrückgsng auf sich hat?
Zusätzlich zu dem was drambeldier schon gesagt hat, möchte ich noch in Bezug zum Klimawandel etwas ergänzen. Hier geht es ja um den Anstieg des Meeresspiegels. Der Meeresspiegel kann lokal, wo es zu Massenhebungen kommt, weniger stark steigen oder sogar fallen, wenn sich das Land schneller hebt als der Meeresspiegel steigt.
Auf der anderen Seite gibt es aber auch Massensenkungen, z.B. aufgrund der großen Menge an abgelagerten Sedimenten in vielen großen Flussdeltas. Das verstärkt dann analog den Meeresspiegelanstieg dort.
Beispiele:
Durch das Abschmelzen der Gletscher z.B. in Alaska (und teilweise immer noch als Reaktion auf das Ende der letzten Eiszeit) hebt sich dort die Erde, und zwar extrem schnell, so dass der Meeresspiegel dort z.B. in bestimmten Regionen rasant fällt.
Yakutat, Alaska: -11,5 mm/Jahr
Im Mississippi-Delta dagegen senkt sich die Erde, so dass der Meeresspiegel dort rasant steigt.
Grand Isle, Louisiana: +9,2 mm/Jahr
Gut sieht man das z.B. auch in dieser Grafik, wo verschiedene Pegel zum vergleich abgebildet sind. Der Pegel in Alaska fällt, der in Texas (unweit des Mississippi-Deltas) steigt deutlich schneller als der Rest:
http://en.wikipedia.org/wiki/File:U._S._Sea_Level_Tr…
Vom Meeresspiegelanstieg sind also verschiedene Gegenden deutlich unterschiedlich betroffen. Das blöde ist, dass v.a. viele tiefliegenden Flussdeltas am stärksten betroffen sind. Auch steigt der Meeresspiegel ganz unabhängig von Landsenkungen oder -hebungen teils sehr unterschiedlich auf der Welt. Insgesamt gibt es daher Gebiete die aufgrund der lokalen Gegebenheiten überdurchschnittlich stark betroffen sein werden und welche, in denen kaum etwas passiert. Von daher kann ein globaler Anstieg von 70cm an bestimmten Orten kaum spürbar sein und an anderen dagegen zu einem lokalen Anstieg von 1,5m führen.
vg,
d.
Kannst Du mir vll. auch noch sagen was stärker ist ein
Hurrikan oder ein Tornado? Ich finde nur unterschiedliche
Aussagen im I-net!
Hallo,
das kann man nicht vergleichen. Ein Tornado ist eine kleinräumige Erscheinung, mit einem Durchmesser von etwa so 100m bis 1 km. Ein Hurrikan kann dagegen riesige Ausmasse erreichen, mehr als 500 km. Dementsprechend entstehen sie auch auf völlig verschiedene Weise, aber das würde hier entschieden zu weit führen und ist auch noch längst nicht komplett geklärt. Nur kurz: Hurrikane entstehen über warmen Meeren, Tornados an Land - auch hier in Deutschland.
Zur Frage (was auch immer „stärker“ bedeuten soll): Tornados erreichen höhere Windgeschwindigkeiten, mehr als 500, ev. 700 km/h, Hurrikane (und ihre Verwandten Taifune, Zyklone) weniger als 300. Aber ein Tornado schlägt eine schmale Schneise, während ein tropischer Wirbelsturm ganze Landstriche verwüsten kann.
Tornados in Deutschland sind übrigens eine Glaubensfrage: nachgewiesen sind sie seit dem Mittelalter, man schätzt ca. 100 pro Jahr. Trotzdem steht in alten Lehrbüchern als Dogma (hab ich auch so gelernt, neben vielem anderen Unsinn), dass es in Deutschland garkeine Tornados geben könne wegen der geologischen Bedingungen. Nachdem sie aber sogar im Fernsehen gelegentlich zu sehen sind, behelfen sich die Traditionalisten damit zu behaupten, die Tornados in Deutschland würden nicht Tornados, sondern Windhosen heissen. Da musst du dich wohl danach richten, was dein Lehrer hören will.
Gruss Reinhard
Welche Massen erheben sich denn da?
Die (Gebirgs-)Massen heben nicht nicht sich, sondern die Temperatur, den Luftdruck und schließlich die Baumgrenze.
Welche Massen erheben sich denn da?
Die (Gebirgs-)Massen heben nicht nicht sich, sondern die
Temperatur, den Luftdruck und schließlich die Baumgrenze.
Und Temperatur, Luftdruck und Baumgrenze gehören zu den Massen. Naja.
Gruß Ralf
Und Temperatur, Luftdruck und Baumgrenze gehören zu den
Massen.
Nein.
Vielen Dank für die ausführliche Antwort!
Ich hatte auch bei wiki geschaut, aber keine Merkmale gefunden wie ich die beiden vgl. könnte! Danke jetzt weiß ich mehr!
Lg Janina
Und Temperatur, Luftdruck und Baumgrenze gehören zu den
Massen.Nein.
Guten Tag,
… das dort unter dem Link
http://de.wikipedia.org/wiki/Massenerhebungseffekt
Gruß M°-°M
die Luftmassen gemeint sind, die orographisch am Gebirge aufsteigen?
Der Antworter (M°-°M) etwas durcheinander geworfen hat?
… das dort unter dem Link
http://de.wikipedia.org/wiki/Massenerhebungseffekt
Gruß M°-°Mdie Luftmassen gemeint sind, die orographisch am Gebirge
aufsteigen?
So wie es dort beschrieben wird, können nur Gebirgsmassen gemeint sein, die die Temperatur anheben.
Ich interpretiere das aber anders.
„Der Massenerhebungseffekt ist ein klimatisches Phänomen“
also kein geologisches.
In diesem Artikel wird nur sehr kurz erklärt, weshalb der atmosphärische Temperaturgradient im Gebirge nicht mit dem Verlauf der Standardatmosphäre identisch ist.
Man könnte es auch so ausdrücken:
Auf SL hätten wir bei ISA-Standardatmosphäre eine Temperaturabnahme von 6 Grad pro 1000 m feuchtadiabatisch oder 10 Grad trockenadiabatisch.
Dadurch, das im Gebirge die Lufterwärmung aber nicht in SL erfolgt, sonder in einigen hunderten Metern höher, ist diese Temperaturschichtung nach oben verschoben, also hypsometrisch abgeschwächt.
Stelle dir den erwänten Anstieg der Schneegrenze so vor: an einer senkrecht aufsteigenden Felsnadel mit 6000 m Höhe hast du die Standard Schneegrenze, weil keine weitere Erwärmung der Luft erfolgt (bei gedachtem senkrechten Sonnenlichteinfall).
In einem sanft auf 6000 m Höhe steigendem Gelände ist die Luftmasse in gleicher Höhe wärmer, die Schneegrenze liegt höher.
Genau das bezeichnet der Name „Massenerhebungseffekt“
Richtig!
Hi,
so jetz geb ich auch noch meinen Senf dazu:
der „Massenerhebungseffekt“ ist ein Begriff aus der Klimatologie und Janina hat ihre Frage auch ins richtige Brett gestellt.
Der ausdruck mag unglücklich gewählt sein, blöderweise bringt einem da die engl. Bezeichnung auch nicht weiter (mountain mass elevation).
Es ist dabei die statische Erhebung eines Gebirges gemeint und nicht der dynamische Prozess der Hebung.
Die Hebung des skandinavischen Schildes und anderer von mächtigen Eismassen befreiter Gebiete bezeichnet man in der Geologie als isostatische Ausgleichsbewegung Stichwort ISOSTASIE
Gruss
m@x
den Link hab ich vergessen
http://de.wikipedia.org/wiki/Isostasie
http://de.wikipedia.org/wiki/Postglaziale_Landhebung
Gruss
M@x
ich habe die Namen durcheinander geworfen. Dein Bezugslink und die Antwort war schon korrekt.
Der Antworter (M°-°M) etwas durcheinander geworfen hat?
Gruß, R
Ich interpretiere das aber anders.
[…]
Genau das bezeichnet der Name „Massenerhebungseffekt“
Und das Ergebnis habe ich oben bereits zusammengefasst. Was also interpretierst Du anders?
Subsidenz
Hallo,
Im Mississippi-Delta dagegen senkt sich die Erde, so dass der
Meeresspiegel dort rasant steigt.
Grand Isle, Louisiana: +9,2 mm/JahrGut sieht man das z.B. auch in dieser Grafik, wo verschiedene
Pegel zum vergleich abgebildet sind. Der Pegel in Alaska
fällt, der in Texas (unweit des Mississippi-Deltas) steigt
deutlich schneller als der Rest:
http://en.wikipedia.org/wiki/File:U._S._Sea_Level_Tr…
vg,
d.
Hi,
das Delta selbst wird eher zuklein sein um isostatosche Ausgleichsbewegungen zu bedingen. wobei ich nicht eine großräumigere Absenkung des ganzen Bereich durch Sedimente anzweifeln möchte.
vielmehr wollte ich nur ergänzen, dass es auch durch die Kompaktion der abgelagerten meist sehr feinen sedimente zur Absenkung kommt (siehe Venedig)
Gruss
Mqx
Hallo,
das Delta selbst wird eher zuklein sein um isostatosche
Ausgleichsbewegungen zu bedingen. wobei ich nicht eine
großräumigere Absenkung des ganzen Bereich durch Sedimente
anzweifeln möchte.
Es gibt zumindest aktuelle Forschungsergebnisse, die besagen, dass ein großer Teil der heutigen Senkungsbewegungen im Mississippi-Delta auf die Ablagerung von Sedimenten zurückzuführen ist.
http://trs-new.jpl.nasa.gov/dspace/bitstream/2014/40…
Dieser Effekt spielt natürlich nur in Deltas eine nennenswerte Rolle, in denen die Flüsse große Mengen von Sedimenten ablagern, was beim Mississippi-Delta der Fall ist. Insbesondere durch das Abfließen von großen Schmelzwassermengen nach dem Abtauen der Eisschilde nach der letzten Eiszeit wurden hier große Mengen von Sedimenten abgelagert, die heute noch für einen Großteil der Subsidenz verantwortlich sind.
vielmehr wollte ich nur ergänzen, dass es auch durch die
Kompaktion der abgelagerten meist sehr feinen sedimente zur
Absenkung kommt (siehe Venedig)
Sicher, natürlich gibt es auch noch eine ganze Reihe von anderen Effekten. Wieviel die Effekte beitragen, hängt immer vom Einzelfall ab. Die Ablagerung großer Sediment-Mengen in Flussdeltas ist halt ein Effekt der zur Absenkung führt. Im Einzelfall kann dies natürlich von anderen Effekten überlagert werden, aber im wesentlichen hast du ein überdurchschnittliches Maß an Absenkung in Flussdeltas. Das ist halt im Zusammenhang mit dem Meeresspiegel insofern problematisch, weil dies die Situation dort aufgrund der geringen Höhe über dem Meeresspiegel noch verschärft.
vg,
d.
Ich interpretiere das aber anders.
[…]
Genau das bezeichnet der Name „Massenerhebungseffekt“Und das Ergebnis habe ich oben bereits zusammengefasst. Was
also interpretierst Du anders?
Nun, eventuell gibt es ja auch zwischen uns ein Missverständnis.
Diese Antwort
Es sind aber keine "Gebirgsmassen", sondern Luftmassen, die erhoben werden und einen anderen Temperaturverlauf als Standard haben... das dort unter dem Link
Gruß M°-°M
die Luftmassen gemeint sind, die orographisch am Gebirge
aufsteigen?So wie es dort beschrieben wird, können nur Gebirgsmassen gemeint sein, die die Temperatur anheben.