Matheaufgabe 2. Klasse

Hallo Mama’s und Papa’s, oder vielleicht sogar Lehrer/in,

hab mal eine Frage!

Also: Mathehausaufgabe 2. Klasse (noch nie in der Schule vorher gemacht):

a) Tim denkt sich eine Zahl. Er addiert 7, subtrahiert 2 und erhält 55.
b) Sina denkt sich eine Zahl. Sie subtrahiert 8, addiert 10, subtrahiert 2 und erhält 20.
c) Imre denkt sich eine Zahl. Er addiert 50, subtrahiert 25 und erhält 70.

Stehe ich mit meiner Meinung alleine, wenn ich behaupte daß dies viel zu schwer für einen Zweitklässler ist?

Das ist doch quasi eine Rechnung mit x (Unbekanntem).

Eure Meinungen interessieren mich sehr!

Dankende Grüße Motorradmieze

Hallo,

knifflig ist die Aufgabe schon, gerade wenn sie unbekannt ist und weil ein Zwischenschritt notwendig ist, aber definitiv nicht zu schwer für die 2. Klasse und auch ohne x und y lösbar.

Dahinter steckt das Prinzip des Rückwärtsrechnens, das mache ich auch noch mit meinen 5./6. Klässlern, die ebenfalls noch keine Variablen kennen. Man kann sich solche Aufgaben auch schematisch vorstellen:

 +7 -2
??? ---\> O ---\> 55

Die gesuchte Zahl ist das Fragezeichen, ein Zwischenschritt führt über O.

Ich weiß noch, dass es das so ähnlich aufgemalt in meinem Arbeitsheft für die 2. Klasse mit „Rechenmaschinen“ gab.

Prinzip verständlich?

Gruß sannah

Hai!

a) Tim denkt sich eine Zahl. Er addiert 7, subtrahiert 2 und
erhält 55.

Also 55 + 2 - 7 = 50

b) Sina denkt sich eine Zahl. Sie subtrahiert 8, addiert 10,
subtrahiert 2 und erhält 20.

20 + 2 - 10 + 8 = 20

c) Imre denkt sich eine Zahl. Er addiert 50, subtrahiert 25
und erhält 70.

70 + 25 - 50 = 45

Stehe ich mit meiner Meinung alleine, wenn ich behaupte daß
dies viel zu schwer für einen Zweitklässler ist?

Erste Frage „ja“ (stehst alleine), zweite Frage „nein“ (zu schwer).

Das ist doch quasi eine Rechnung mit x (Unbekanntem).

Nee, immer nur genau eine, siehe oben.

Der Plem

Hi Motorradmieze,

mein Sohn ist jetzt in der 3. Klasse Saarland und hat das auch im 2. Schuljahr durchgenommen. Ich als Mutter fand es aber auch sehr schwer und wir kämpfen jetzt im 3. Schuljahr noch teilweise mit den Aufgaben, weil ihm das Rückwärtsrechnen zeitweise schwer fällt.

LG Susi

Hi,

zunächst mal ist jede Rechnung eine mit mindestens einer Unbekannten. Das Niveau der Rechnungen ist imho für Zweitklässler durchaus im Rahmen.

Knifflig an diesen Aufgaben ist, daß der Schüler erkennen muß, daß Addition und Subtraktion die gegenläufigen Rechenwege sind, daß er also zu 55 2 addieren und dann 7 subtrahieren muß um auf das Ergebnis zu kommen.

Entscheidend ist, wie die Lehrkraft mit dieser HA umgeht, ob sie also erwartet daß ihre Schüler das problemlos lösen können oder ob sie hier auch ein „Versagen“ akzeptiert (und im Unterricht dann entsprechend darauf eingeht).
Aber prinzipiell finde ich es schon richtig, daß neben dem reinen Umgang mit Zahlen auch das logische Denken trainiert wird - auch schon in der zweiten Klasse.

Also meine Meinung: Schwer ja, aber nicht „viel zu schwer“.

Gruß Stefan

P.S.: meine Jungs sind aktuell in der ersten und dritten Klasse.

Hallo Stefan,

Entscheidend ist, wie die Lehrkraft mit dieser HA umgeht

Haha, einerseits sollen die Kinder es ohne Eltern schaffen, andererseits, müssen Sie bei Fehlern sofort nachsitzen (und dies ohne Bezug auf den Grund).

Aber prinzipiell finde ich es schon richtig, daß neben dem
reinen Umgang mit Zahlen auch das logische Denken trainiert
wird - auch schon in der zweiten Klasse.

Ich auch, aber dies kann man doch im Unterricht vorher durchnehmen, oder nicht?

Also meine Meinung: Schwer ja, aber nicht „viel zu schwer“.

Danke für Deine Meinung.

P.S.: meine Jungs sind aktuell in der ersten und dritten
Klasse.

Ich hab noch 7. und 9. Klasse, und damals war der Stoff viiiel einfacher!

Gruß Motorradmieze

Hallo,

a) Tim denkt sich eine Zahl. Er addiert 7, subtrahiert 2 und

erhält 55.

Also 55 + 2 - 7 = 50

b) Sina denkt sich eine Zahl. Sie subtrahiert 8, addiert 10,
subtrahiert 2 und erhält 20.

20 + 2 - 10 + 8 = 20

c) Imre denkt sich eine Zahl. Er addiert 50, subtrahiert 25
und erhält 70.

70 + 25 - 50 = 45

Ähn, ich weiß wie man das rechnet :wink:

Gruß Motorradmieze

Hallo sannah,

Dankeschön für Deine Meinung, aber das hätte man doch vorher in der Schule üben müssen, oder nicht?

Gruß Motorradmieze

Hallo Susi,

Danke für Deine Erfahrungswerte!

Gruß MoMi

Hi,

eine Textaufgabe in eine Aufgabe umwandeln, ist eine kleine Herausforderung, aber nicht unmöglich. Man muss nicht unbedingt x einsetzen, sondern auch einfach ein „leeres Kästchen“ hinmachen(so hatte ich es kennen gelernt, aber ist ja das selbe).

Hanzo

Hallo,

ganz ehrlich: Ich finde es klasse, dass heute (nachdem man uns Deutsche mit PISA wegen fehlender Vermittlung von Transferleistungen sehr deutlich angeprangert hat) schon so früh mehr als nur triviale x ±*/ y = z Aufgaben gestellt werden. Denn die Probleme des täglichen Lebens sind auch nicht nur 3+5=, sondern bestehen oft zunächst einmal in der Abstraktion aus einem Lebenssachverhalt einen geeigneten Rechenweg zu entwickeln. Und wenn Kinder damit Schwierigkeiten haben, dann zeigt dies deutlich, wie wichtig es ist, möglichst früh damit anzufangen.

Dieses „um die Ecke denken“ ist es, was man braucht um im Alltag und Beruf erfolgreich zu sein, und über stur auswendig gelernte Formeln hinausgehend eigene Lösungsansätze zu finden. Diese Transferleistung zu erbringen, ist doch das eigentlich Spannende. 55-10+3 kann jeder (notfalls mit dem Taschenrechner), hilft aber für die praktischen Alltagsprobleme wenig. Sich klar zu machen, dass man Formeln umstellen kann, dass man + und - beliebig reihen kann, … und so aus zunächst unlösbar erscheinenden Problemen eine einfach zu rechnende Formel werden kann, dass kann auch zum Spaß am Lernen führen, weil sich damit dann plötzlich offenbahrt, dass der ganze blöde und langweilige Kram aus der Schule wirklich einen Sinn und Zweck hat. Ohne dieses Abstraktionsvermögen nützt einem oft auch der Taschenrechner nichts. Ganz abgesehen davon ist es auch dieses Abstraktionsvermögen und diese Transferleistung, die man für alle höheren Bildungsabschlüsse braucht.

Gruß vom Wiz

Moin,

Stehe ich mit meiner Meinung alleine, wenn ich behaupte daß
dies viel zu schwer für einen Zweitklässler ist?

ob Du alleine stehst, kann ich nicht sagen, aber neben mir stehst Du nicht.
Meine Jungs hatten damals ähnliche Aufgaben zu lösen und seltsamerweise hatte deren Mutter damit ähnliche Schwierigkeiten wie Du jetzt. Mag sein, daß mein Beruf als Naturwissenschaftler mich vorbelastet, aber solche Gedankengänge sollten Kinder in diesem Alter schon nachvollziehen können und meißt können sie es.

Gandalf

Hallo,

ich weiß ja nicht, was vorher im Unterricht gelaufen ist. Wenn es schon Übungen zum Rückwärtsrechnen gab, der Aufgabentyp des „xy denkt sich eine Zahl“ bekannt ist, ginge das auch so.
Ich persönlich würde die Aufgabe evtl. schon im Unterricht vorbesprechen. Aber wie Steffie(?) auch schon sagte, manchmal geht es auch einfach nur darum, dass die Schüler sich mit der Aufgabe auseinander setzen sollen.

Gruß sannah

Auch meine Erfahrung
Huhu!

ich bin zwar „nur“ eine Hausaufgabenbetreuung, aber meine Erfahrung ist die gleiche: Das größte Problem ist, und zwar für die allermeisten und auch noch in der dritten Klasse, die Tatsache, dass sie plötzlich nicht mehr Zahlen und Rechenzeichen auf dem Papier haben sondern Worte. Bis da der Groschen für den Transfer gefallen ist, das dauert länger als die normalen ___+3-4=10 Aufgaben.

Kann man so nie sagen
Hallo Mieze,

wenn es dich beruhigt: In meiner momentanen 2. Klasse könnte das ohne jede Hilfe kein einziges Kind. Mit einigen Tipps vielleicht 2 Kinder.

Auf der anderen Seite vermute ich, dass das mein Neffe aus einer 1. Klasse dies mit etwas Überlegen rausbekäme!

Auch, wenn es die meisten Menschen seltsamer Weise nicht wissen: Kinder sind wahnsinnig unterschiedlich, und das wird sich auch nicht ändern (warum auch?).

Allerdings: Von dem Lösen so einer Frage sollte in der 2. Klasse nicht so etwas wie eine Versetzung abhängen. Aber warum nicht klugen Kindern so einen Brocken mal hinwerfen. Nur sollten die nicht so dollen Mathekinder nicht verzweifeln, wenn sie nur bahnhof verstehen! Und der Lehrer sollte das so auch vermitteln!

Gruß!
Karl

Hallo Motorradmieze,

ich verstehe Dich kommentarlos.

Hab auch einmal 2. und einmal 4. Klasse, und die Erfahrung gemacht,
das vorrausgesetzt wird, das die Mütter (welcher Vater ist schon zur HA-Zeit daheim…)sich selbst erst einmal in die Aufgabenstellung einarbeiten und oft schwierig, den Kind einen plausiblen Rechenweg transparent zu machen…

Wobei man auch nicht vergessen darf, das hier von 7 - 8 jährigen gesprochen wird, die nachmittags nur noch ein begrenztes Potential haben sich mit Hingabe solchen Rechenaufgaben zu stellen.

Wenn man dann, so wie Du, noch größere Kinder mit Hausaufgaben hat, ist der Nachmittag gut voll gewesen und im Haushalt trotzdem alles liegen geblieben.

Auch immer wieder mal kopfschüttelnd über die Lehrpläne, liebe Grüße.

Hallo,

a) Tim denkt sich eine Zahl. Er addiert 7, subtrahiert 2 und
erhält 55.
b) Sina denkt sich eine Zahl. Sie subtrahiert 8, addiert 10,
subtrahiert 2 und erhält 20.
c) Imre denkt sich eine Zahl. Er addiert 50, subtrahiert 25
und erhält 70.

Stehe ich mit meiner Meinung alleine, wenn ich behaupte daß
dies viel zu schwer für einen Zweitklässler ist?

Es gibt welche, die es können und es gibt welche, die es nicht können. Es gibt welche, deren Eltern das machen und es gibt welche, die das in der Nachhilfe gezeigt bekommen. Meine konnten das. Wenn man denen einen Abakus hinstellt, dann klappt das normalerweise ohne Probleme.

Das ist doch quasi eine Rechnung mit x (Unbekanntem).

Nein, das behaupten Leute, die durch unseren Matheunterricht nicht richtig Mathe gelernt haben. Da rechnet man einfach rückwärts. So wie es jeder Schüler macht, der sich fragt, wozu man dieses blöde x eigentlich braucht. So wie es jeder gemacht hat, bevor er mit Variablen umgehen musste.

Lasst doch die Kinder die „Fehler“ machen, damit die Lehrer der Klassen einfach sehen, dass es die Kinder nicht können.

Gruß

off topic

Haha, einerseits sollen die Kinder es ohne Eltern
schaffen, andererseits, müssen Sie bei Fehlern sofort
nachsitzen (und dies ohne Bezug auf den Grund).

DAS irritiert mich.
Warum müssen Kinder nachsitzen , wenn sie etwas falsch machen oder nicht verstehen?

Sangoma

Hallo,

Man muss nicht unbedingt x einsetzen, sondern auch einfach ein „leeres Kästchen“ hinmachen(so hatte ich es kennen gelernt, aber ist ja das selbe).

Ja genau…
Als ich das UP zuerst gelesen habe, dachte ich: wow, und das in der 2. Klasse…
Aber ich kann mich gut erinnern, dass in den Mathe-Übungsbüchern meiner Söhne diese Aufgaben auch so standen: graues Kästchen - 5 - 40 + 8 = 50 (nur mal so ausgedacht…) und die Schüler mussten das graue Kästchen ausrechnen.

Dahin müssen die Schüler aber erst kommen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass eines der schwierigsten Themen ist, Texte in Aufgaben umzusetzen und ich finde es schon gut, wenn das so früh wie möglich anfängt.

Aber: auch ich finde, dass das natürlich und gerade in der 2. Klasse vorher mit den Kindern geübt werden muss! Denn es ist nun mal kein einfacher Schritt von Text zu Rechenaufgabe mit grauem Kästchen. Und da sehe ich die Aufgabe schon bei den Lehrern… dass man als Eltern mit den Kindern noch zu Hause übt und bei Hausaufgaben hilft, ist klar.

Gruß
Shannon

Hallo,
wie ja schon einige andere schrieben, ist das geschilderte Prinzip der „Umkehraufgabe“ zwar nicht ganz einfach, aber auch nicht wirklich zu schwer :wink:

Ich weiß noch, dass ich sehr gestaunt habe, dass bei meiner Nichte in Finnland bereits in der 1.Klasse „Gleichungen mit einer Unbekannten x“ vorkamen (und die Kinder diese auch lösen konnten).
Manchmal trauen wir unseren Kindern vielleicht auch einfach zuwenig zu.

LG Beatrix