Medizinische Ausrede für Alkoholverzicht

Hallöchen,

gibt es irgendeine kurzfristige Erkrankung oder Medikamente, die man kurzfristig einnehmen muss, bei denen man keinen Alkohol trinken soll ? Also nichts schwerwiegendes wie Krebs oder so…

Ich weiß, dass man keinen Grund angeben muss, wenn man keinen Alkohol trinkt. Da ich früher aber bei „sozialen Events“ was getrunken habe, möchte ich eine kurze „Ausrede“ haben, warum ich keinen Alkohol trinken (kann), um das Thema zu erledigen. Der wahre Grund ist wesentlich schwerwiegender und den möchte ich nicht herumerzählen.

VG

Mir fällt einfach kein Grund ein, weshalb man nicht einfach sagen kann: „Nein, danke“.
Ich möchte nicht falsch verstanden werden, ich trinke ab und zu Wein. Aber sicher nicht zu öffentlichen Anlässen und schon gar nicht, wenn es von mir erwartet wird, denn ein guter Wein will mit Ruhe in einer angenehmen Atmosphäre getrunken werden (meine persönliche Meinung). Bei öffentlichen Events ist die Qualität des Weines in der Regel eher mies und ich bin in aller Regel mit dem Auto unterwegs.
Beides für sich allein genommen ist jeweils ein ausreichender Grund.
Ein sicher akzeptierter medizinischer Grund wäre: „Ich bin trockener Alkoholiker“.
Neutraler würde ich formulieren: „Ich habe ein beginnendes Magengeschwür.“

Das kann man dann über Jahre hinweg bemühen, da es nie zum Ausbruch kommt, weil man ja auf den Alkohol vorsichtshalber verzichtet.

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Oh ja, das Problem kenne ich seufz Ich war grad mal nen Monat bei nem neuen Arbeitgeber, die Kollegin Susi feierte ihre Hochzeit mit Sekt und Knabbereien. Morgens um 9:30 Uhr.
Nun pflege ich 1) überhaupt keinen Sekt zu trinken (wääääh!) 2) schon gar nicht am frühen Morgen und 3) schon gar nicht auf der Arbeit.
Entsprechend bat ich um den Orangensaft pur. „Jana, darfst keinen Alkohol mehr trinken? Oder bist schwanger?“ Totenstille im Raum, alle Blicke auf mir. Ganz ehrlich, da wäre mir eine „Ausrede“ durchaus gelegen gekommen.

Und im Nachhinein scheinen mir „Antibiotika“ doch ein guter Grund zu sein. Schlimm genug, damit’s jeder einsieht, nicht sooo tragisch als dass man Dich deswegen irgendwie „abstempeln“ würde. Das Problem dabei ist natürlich, dass je nach Schnittmenge der zuhörenden Menschen nicht dauerhaft funktioniert :wink: Da müsstest dann echt überlegen, ob Du Dir einen freundlichen Satz „vielen Dank, ich möchte (ggf. mit Hinweis auf die Tageszeit oder die Art des Getränks) nicht“ zurechtlegst.

Ganz gut klappt auch die Sache mit „Autofahren“ - aber auch da gibt’s hartnäckige Gestalten, die meinen, dass Du nach ein, zwei Gläslein Gedöns doch „lockerlässig“ noch fahrtüchtig wärest.

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Find ich gut. Hat auch den Vorteil, dass, wenn man weiterhin zum Alkoholkonsum gedrängt wird, antworten kann: „Und jetzt wächst das Magengeschwür gerade kräftig!“

Ich hätte ruhig geantwortet: „nein, ich möchte gerade keinen Alkohol trinken. Ist das ein Problem?“ Auch noch in der dann etwas schärferer Variante „ist das ein Problem für dich?“

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Du bist auch toll. Ich war in dem Moment einfach sprachlos, entsetzt und von dieser Frechheit komplett überfordert.

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Das kann ich sehr gut verstehen. Die Reaktion ist ja auch eine Frechheit. Deshalb ist es aber gut, sich für solche Situationen künftig zu wappnen und sich vorher zu überlegen, was man sagt. Keinerlei Vorwurf von mir in deine Richtung!

Nur musst du wie jeder sich die Gedanken machen, ob und wie er /sie dieses gesellschaftliche „Spiel“ mitspielt. Ich habe da auch einige Jahre mal so mal so reagiert. Seit geraumer Zeit habe ich da aber eine „passive leck mich“-Strategie. Es ist nicht mein Problem, wenn manche gesellschaftliche Gruppen Alkohol so eine Bedeutung zukommen lassen. Ich muss da nicht mitmachen. Dabei ist, glaube ich, wichtig, dass man das nicht per se mit einem moralischen Ton tut. Auch die Variante gibt es ja. Das geht in die Richtung der schärferen Variante, die ich genannt habe. Die würde ich erst ziehen, wenn anderes nicht wirkt.
Grundsätzlich würde ich aber keine gesundheitlichen Gründe anführen, die nicht stimmen. Und auch keine gesundheitlichen Gründe in Kreisen, wo man seine Diagnosen auch sonst nicht auf dem Tablett trägt.
Wichtig ist die innere Haltung dazu. Wenn man sich die bewusst macht, ist eine erneute Überrumpelung nicht völlig ausgeschlossen, aber unwahrscheinlicher.

Was ist das für eine kranke Gesellschaft in der man sich dafür rechtfertigen muss?
Sag einfach, du bist zum Islam konvertiert. Vielleicht wird das eher akzeptiert.

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Und das ist leider nur wenig überzeichnet…

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Es wird aber immer besser. Es gibt immer mehr Kreise, in denen es normal ist, selbst entscheiden zu dürfen, ob bzw. wann jeder Alkohol trinken möchte.

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Vielen Dank für die Beiträge.

Natürlich braucht man keinen Grund anzugeben, wenn man nichts trinken will.
Es geht aber hier um Leute, die man schon länger kennt und die schon fragen, was der Grund sei.
Nicht weil sie wollen, dass jeder trinkt, sondern einfach nur um zu fragen, ob irgendwas nicht stimmt. Oder ob es einem schlecht geht… Es ist nicht böse gemeint, wenn die fragen, weil man früher durchaus was getrunken hat. Und dieses Thema will ich gerne schnell abhaken, ohne groß höchst private Dinge zu erzählen, zumal da ja auch Leute dabei sind, die man kaum kennt.

Das mit den Antibiotika ist ein guter Tipp. Dann müsste ich aber erklären, warum ich es nehme.
Das mit dem Magengeschwür geht für mich in die richtige Richtung, klingt aber etwas heftig. Es gibt doch bestimmt irgendeine kurzfristige Magen- oder Darmverstimmung, mit nem eleganten medizinischen Fachbegriff…

Wenn das einfache ‚Nein‘ nicht akzeptiert wird, kann man auch erzählen, dass man Fahrer auf Abruf ist.
Wird üblicherweise akzeptiert

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Wie wäre es mit verstärkten Aufkommen von Helicobacter pylori in deinem Magen? Das ist ein netter medizinischer Begriff der auch schon relativ verbreitet bekannt ist.

Und wenn du denen sagst, dass du aktuell keinen Alkohol trinken darfst, reicht das nicht? „Gesundheitliche Gründe“ oder Hinweis auf Unverträglichkeit mit Medikamenten reichen da auch nicht? Das geht dann schon Richtung Übergriffigkeit.

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Warum Lügen? Ein „Nein!“ Muss akzeptiert werden, alles Andere wäre Nötigung.

Und auf „Warum?“ „Ich will keinen Alkohol trinken!“ nicht „ich darf nicht, weil …!“.
Das hat jeder zu akzeptieren, und Nein versteht man im tiefsten Amazonas (in deren Sprache).

Ausser in Griechenland, da schenkt der Kellner immer Wein nach, obwohl man eh den Kopf schüttelt …

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Du hast ja recht.
Aber der Fragesteller will nicht anecken, das müssen wir schon akzeptieren.

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Du sollst in Griechenland auch nicht Nee sagen! :wink:

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Hallo,

ich trinke durchaus gerne Wein - zB zum Abendessen.

Ich kenne aber auch diese Blicke und Bemerkungen, wenn ich mal keinen Alkohol haben will. mein Führerschein ist schließlich meine Existenzgrundlage. Und wenn ich keinen Bock auf Diskussionen habe, dann habe ich Reflux = vulgo Sodbrennen.

&tschüß
Wolfgang

pfff… meine Leberwerte spinnen und ich will keinen Stress mit meinem Arzt. Alle zwei Tage bin ich dran…

Da gäbe es bei mir keine Diskussion, alldieweil im Ernstfall nicht nur der Auto-, sondern auch der Eisenbahnführerschein weg ist.

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