Medizinische Ausrede für Alkoholverzicht

Moin,

mein Standardspruch: „Nein, danke, ich habe eine lichtempfindliche Leber!“, dazu ein fieses Grinsen. Meist ist dann Ruhe, falls jemand nachhakt, sage ich, dass mich ein Bier / Wein / Schnaps vor Sonnenuntergang zum Schielen bringt.

Gruß
Ralf

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hier gelangt das dann vom Psycho- übers Soziologische ins Ökonomische: Kein Einzelgänger aus Neigung, aber vom 10. bis 13. Lebensjahr Mopping-Objekt und seither bis vor relativ kurzer Zeit zutiefst davon überzeugt, im Geischde was Besseres zu sein und die anderen sind einfach alle zu plöt, hab ich in Berufstätigkeit immer zugesehen, dass ich Tätigkeiten finde, bei denen man nicht gar so viel nettwörken muss, genauer gesagt ganz ohne auskommt. Habe zwar, wenn darum gebeten, recht hübsche Betriebsausflüge arrangiert, aber bei Iwents immer ganz leise am Rand gestanden und mich frühestmöglich verdrückt, so dass ich in diesem Zusammenhang nie in solche Verlegenheiten gekommen bin. Und das eine Mal, als ich frisch in einem Betrieb war und der Jefe mich vorher betreffend die Anwesenheit der gesamten Außendienstmannschaft vorher warnte „Vorsicht, die wollen Sie unter den Tisch saufen!“ hab ich meinen Eigensinn ausgepackt und bei mir gedacht „Und das wollen wir dann mal sehen!“. Ich war ungefähr zweieinhalb Meter breit, aber untern Tisch hat mich keiner gekriegt.

Glück auf!

MM

Es war nicht meine Absicht, dass hier so eine grundsätzliche Diskussion draus wird.

Beim Verzicht auf Alkohol geht es ja nicht darum, dass jeder das Recht dazu hat und sich nicht erklären muss. Das stelle ich nicht in Abrede. Letztlich sind es Situationen bei denen man mit Leuten zusammen ist, die man nicht mit Grundsatzargumenten abspeisen will, sondern einfach nur darum eine kurze Ausrede zu haben, mit der das Thema schnell und endgültig vom Tisch ist.

Das Argument Auto kann man sehr häufig bringen. Aber nicht immer. Richtig übel ist es auf Partys o.ä., wenn die Freunde und Bekannte stark alkoholisiert mit einem anstoßen wollen. Aus reiner Sympathiebekundung. Hier kann man meistens das Auto-Argument bringen. Noch besser ist es, wenn man irgendwo ist, wo es eine Bar gibt. Ich sage dann immer, dass ich gerne eine Cola in einem Cocktailglas haben will. Die meisten Barleute verstehen das nicht gleich. Es hat den großen Vorteil, dass man mit jedem zuprosten kann, weil es so aussieht, als hätte man einen Cubra-Libre in der Hand…

Achja. Den wahren (schwerwiegenden) Grund kennen nur wenige gute Freunde. Und der würde einen Rattenschwanz an Nachfragen nach sich ziehen, auf den ich gerne verzichten möchte.

Nochmal:

Man muss da nicht argumentieren. Niemand.

Schöne Grüße

MM

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Ich finde die ganze Diskussion übrigens auch irritierend. In meiner Gegenwart ist noch kein Vegetarier wegen seiner Ernährung belächelt, kritisiert oder missioniert worden und ich kann mich auch nicht entsinnen, dass es mal dumme Kommentare, Überzeugungsversuche o.ä. gab, wenn jemand keinen Alkohol trinken wollte bzw. nur nicht alkoholische Getränkewünsche äußerte.

Seltsame Leute kennen hier manche.

Gruß
C.

Sodbrennen, Reflux vielleicht?

… die man nicht mit Grundsatzargumenten abspeisen will, …

Aber mit Lügen. Das ist aber wirklich rücksichtsvoll.

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Natürlich Lügen. Der wahre Grund geht (fast) niemanden was an.

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Andere Taktik für die Party:

Nein, ich bin Logiker und hatte mal einen Haarwurzelkatarrh.
Möchtest Du, dass ich Dir die Geschichte erkläre?
Da muss ich aber ein bisschen ausholen …

Ok, aalsooo … (alt. Das ist nämlich soo … !)

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Und nochmal: Niemand muss irgendwas begründen oder rechtfertigen, was er möchte oder nicht möchte. Lügen oder den wahren Grund sagen ist vollkommen überflüssig.

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also fassen wir zusammen:

  • du bist nicht in der lage, einfach nur „nein danke“ zu sagen.

  • es werden lügengeschichten bevorzugt gesammelt.

  • es gibt sehr geheimnisvolle & nebulöse gründe, die zwar andauernd erwähnt, aber nicht ausgeführt werden dürfen.

soweit erstmal richtig?

e.c.

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Moin,

das sind Notlügen, aus denen ungefähr die Hälfte unseres Lebens besteht.

Die Diskussion scheint hier ein wenig aus dem Ruder zu laufen, weil unterschwellig die Moral eingeschleppt wurde. Damit wird die Sache aber weit höher gehängt, als sie es eigentlich verdient hat.

Wer meint, auf der ewigen Wahrheit bestehen zu müssen. der betreue mal einen demenzkranken Menschen über längere Zeit rund um die Uhr. Da gibt es nur zwei Möglichkeit: Lügen lernen, besser gesagt: Notlügen erfinden lernen oder irre werden.

Gruß
Ralf

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Moin,

das sind Notlügen, aus denen ungefähr die Hälfte unseres Lebens besteht.

Ja, dein und Marvins Leben vielleicht. Die Anzahl meiner Notlügen kann ich auch noch in fortgeschrittenem Alter an meinen 10 Fingern abzählen.

das sind Notlügen,

Worin besteht denn die Not für Marvin? Hat er mit einem empfindlichen Übel zu rechnen, wenn er die Wahrheit sagt oder einfach „Kein Kommentar“?

Damit wird die Sache aber weit höher gehängt, als sie es eigentlich verdient hat.

Ja, nämlich weil sich wegen so einer bedeutungslosen Angelegenheit so viel Gedanken über eine gute Lüge gemacht wird, als ginge es um Leben und Tod.

Wer meint, auf der ewigen Wahrheit bestehen zu müssen.

Es gibt noch Alternativen zu „ewiger Wahrheit“ und „ewiger Lüge“.
Lügen sollte nicht zur Regel werden, sondern die Ausnahme bleiben.

Gruß Pontius

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Dann sage doch einfach, dass du ein trockener Alkoholiker bist und du nichts mehr trinken darfst.

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Es gibt eine herrliche Stelle in „Helden“ von G. B. Shaw:
„Sie behaupten, in ihrem ganzen Leben nur zweimal gelogen zu haben! Verehrtes Fräulein, ist das nicht ein bisschen wenig?! Ich bin ein recht wahrheitsliebender Kerl, aber bei mir würde das nicht für einen einzigen Vormittag reichen.“

Im übrigen geht uns Marvins wahrer Grund nichts an, er wird auch nur deshalb immer geheimnisvoller, weil das Gespräch sich im Kreis dreht.
Niemand muss etwas essen oder trinken, bloß weil andere das unbedingt wollen. Das wurde jetzt ungefähr fünfmal festgestellt.

Dennoch gibt es Menschen, die in bestimmten Situationen lieber zu Notlügen Zuflucht nehmem. Das hat seine Tücken, wurde aber auch bereits ausreichend dargelegt, meine ich.

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also fassen wir zusammen:

  • du bist nicht in der lage, einfach nur „ nein danke “ zu sagen.
  • es werden lügengeschichten bevorzugt gesammelt.
  • es gibt sehr geheimnisvolle & nebulöse gründe , die zwar andauernd erwähnt, aber nicht ausgeführt werden dürfen.
    soweit erstmal richtig?

stimmt. Und ?
Meine Ausgangsfrage war ob jemand zufällig eine vorübergehende „medizinische Ausrede“ kennt.
Auch habe ich gleich erklärt, dass ein Alkoholverzicht grundsätzlich nicht gerechtfertigt werden muss. Ich aber trotzdem, um entsprechende Ideen bat.

Wer keine Ideen hat, muss nichts schreiben. Alles andere sind Kommentare, die nichts mit meiner Ausgangsfrage zu tun haben.
Wenn ich für meine Frage (die weder unmoralisch ist, sich noch sonst gegen irgendwen richtet) hier persönlich angeflaumt werde, dann sollte man sich vor Augen führen, wie dieses Forum heißt: „Wer-weiss-was“ und nicht „stelle nur Fragen, an denen sich niemand stört“…

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Ich kann deinen Unmut verstehen aber ein bisschen hast Du auch Verantwortung dafür. Z.B. könntest Du nach einer gewissen Zeit, wenn Du merkst, dass die Diskussion nur im Kreis läuft, einfach eine Lösung per Häkchen kennzeichnen und hinterher muss Dich das Thema überhaupt nicht mehr interessieren.

War das mit den Antibiotika nix?
Das erfüllt doch das Vorübergehen.

nix und - mehr wollte ich nicht wissen.

e.c.

Welches Lied wäre da treffender als der oide Wolfgang Ambros:
„Des kannst net mach’n“

Gruß, K.