Das Argument ist nicht von der Hand zu weisen. Der Staat schwimmt im Geld, was sich auch bei den Zinssätzen bemerkbar macht. Das einzige nachvollziehbare Argument für eine Vermögensteuer ist, daß das die SPD „ihr Profil schärfen will“, was nichts anderes heißt, daß sie den unterbezahlten Arbeitern und Arbeitslosen zeigen möchte, daß sie „denen da oben“ in die Tasche greift. Das Problem ist nur, daß die Arbeitslosen die Linke wählen und es die unterbezahlten Arbeiter praktisch nicht mehr gibt (und die verbliebenen wählen entweder die Linke oder afd).
Das zweite Problem ist, daß Menschen mobil sind und wir einen globalen Steuerwettbewerb haben. Wer glaubt denn ernsthaft, daß Frau Klatten jedem morgen von Starnberg ins Büro fährt? Ihr Vermögen kann sie genauso verwalten, wenn sie ihren Wohnsitz in Vaduz oder in London hat und wenn sie mal Familie oder Freunde besuchen will, dann reist sie halt mal für ein paar Tage ein. Klar, sie muß die Tage am Ende im Blick halten, daß sie am Ende wieder in Deutschland steuerpflichtig wird, aber das bekommt man schon hin, wenn man nicht gerade Boris Becker heißt.
Und wo Du gerade die ach so gebeutelte Automobilindustrie erwähnst: schau Dir mal an, wie viele Milliarden sie in den letzten Jahren an die Aktionäre ausgeschüttet haben und wie verhalten sie in die Erforschung von Innovationen sie investiert haben.
Hast Du Dir das denn mal angeschaut? Angesichts der Formulierung bzw. der impliziten Aussage, habe ich daran ernsthafte Zweifel. Oder anders: wie viel höher als die Dividende sollten denn die F&E-Aufwendungen Deiner Ansicht nach sein? 10%, 50%?