Mein atheistisches Manifest

Hallo,

wenn „Gott“ die Welt erschuf, war „er“ vor ihr existent und nach ihrer Schaffung existiert sie als Teil von „ihm“. Also ist die Welt „Gott“ oder zumindest ein Teil von „ihm“. Also gibt es in der Welt nichts, das nicht „Gott“ ist.

Womit jegliches Reden über „ihn“, „sein Himmelreich“, „Sünde“, „Hölle“, „Teufel“ etc. sich als blanker Unsinn bzw. Irrlehren entpuppen.

Wenn alles, was Welt ist, automatisch auch „Gott“ ist (und das muß bei einer Annahme „Gottes“ zwingend der Fall sein (s. o.), müssen wir die Existenz dieses „Gottes“ als philosophische Instanz abschreiben.

Als moralische Instanz kann sie ebensowenig taugen, denn eine solche basiert auf der Annahme, irgendetwas in der Welt könne „nicht gottgewollt“ oder „fern von Gott“ sein, was jeglicher Vernunft widerspricht.

Nach diesen klärenden Erkenntnissen sehe ich mich dem Wunder der Existenz und dem Wunder der Existenz des Wunderns gegenüber. Die Welt existiert und ich kann sie wahrnehmen. Vielleicht trügen mich in mancher Hinsicht meine Sinne, aber im Allgemeinen weiß ich, ich kann mich auf sie verlassen.

Die Welt existiert und nur wir Menschen sind in der Lage zu beurteilen, was richtig und falsch, was gut und böse ist. Richtig und falsch, gut und böse für die Welt nämlich. Das ist die erste Aufgabe für den Einzelnen: das Erkennenlernen des Richtig und Falsch, des Gut und Böse für die Welt.

Widerspruch und/oder Ergänzungen erbeten.

Gruß
Uwe

Lieber Uwe,

viel Spass noch auf Deiner Theodizee.

x-nada

wenn „Gott“ die Welt erschuf,

Ja, wenn!

Fritz

Hallo Uwe,

wenn „Gott“ die Welt erschuf, war „er“ vor ihr existent und
nach ihrer Schaffung existiert sie als Teil von „ihm“. Also
ist die Welt „Gott“ oder zumindest ein Teil von „ihm“. Also
gibt es in der Welt nichts, das nicht „Gott“ ist.

Wenn wir die Existenz eines höeren Bewusstseins, das manche Gott nennen vorraussetzen, dann ergibt es sich für mich auch in dieser Form.
Vorraussetzen kann man es freilich nicht auf logischem Wege, was wäre das für ein Höheres Bewusstsein, wenn es so erfassbar wäre.
Für mich ist seine Existenz dadurch völlig ausser Frage, dass ich in besonderen Zuständen, die ich mal als die „Stille“ bezeichne sein Sein in meinem Sein einfach wahrnehme.

Womit jegliches Reden über „ihn“, „sein Himmelreich“, „Sünde“,
„Hölle“, „Teufel“ etc. sich als blanker Unsinn bzw. Irrlehren
entpuppen.

Konzepte, wie alles, selbst die Bezeichnung „Gott“ ist ein Konzept.
Wir brauchen Konzepte, um schrittweise zu erkennen.
Der der es Vater im Himmel nennt empfindet sicherlich das gleiche Sein in der Stille, wie der, der es anders oder gar nicht benennt.
Nun ist es meine Theorie, dass wir alle reifen, nicht nur körperlich, nicht nur seelisch, auch spirituell.
Und zunächst einmal braucht man wohl einfache Konzepte, ausserdem braucht man je weniger weit entwickelt man ist umso mehr Sicherheit.
Klare Ansagen, Gebote, Verhaltensrichtlinien, Strafen und Belohnungen.Und so weiter.
Daneben gibt es wohl viele Menschen, die Dinge einfach besser erfassen können, wenn man sie in Bilder verkleidet.
Meine Erfahrung ist die, dass man, je weiter man reift, umso unmittelbarer auch das „Sein“, die Kraft, die manche Gott nennen aushalten kann.
Dann erübrigt sich das, was Du oben mit Unsinn bezeichnest.
Was allerdings harte Worte sind, denn sie fegen ein bisschen über das hinweg, was anderen in ihren Herzen heilig ist.

Wenn alles, was Welt ist, automatisch auch „Gott“ ist (und das
muß bei einer Annahme „Gottes“ zwingend der Fall sein (s. o.),
müssen wir die Existenz dieses „Gottes“ als philosophische
Instanz abschreiben.

ALs Hilfskonzept würde ich eher sagen.Und als von uns getrennte Instanz.
Was Du schreibst sehe ich genauso, und daraus ergibt sich für mich schon auf logischem Wege, dass die Trennung von dem Bewusstsein, das manche Gott nennen eine Illusion ist.
Erreiche ich dann Zustände der absoluten Stille des Verstandes, spüre ich das auch sehr deutlich, da ist keine Trennung, „Gott“ ist Sein, welches siich in der Welt der Manifestationen, im Menschen selber schaut. So wird es Bewusstsein.
Das kann natürlich niemals auf logischem Wege bewiesen werden, aber an diese Stelle gehört das Werkzeug Logik meiner Ansicht nach auch nicht hin, diese Ebene ist einfach eine Nummer zu groß für so ein Werkzeug.

Als moralische Instanz kann sie ebensowenig taugen, denn eine
solche basiert auf der Annahme, irgendetwas in der Welt könne
„nicht gottgewollt“ oder „fern von Gott“ sein, was jeglicher
Vernunft widerspricht.

Ja, mein Reden, da werden eingefleischte Christen manchmal ganz böse, wenn ich sage auch das „Böse“ ist gottgewollt, und von „Gott“.Villeicht liegt im „Bösen“ sogar mehr Gutes als im „Guten“, denn am „Bösen“ wachsen wir doch viel stärker, es ist der perfekte Auslöser für seelische Entwicklungen.

Nach diesen klärenden Erkenntnissen sehe ich mich dem Wunder
der Existenz und dem Wunder der Existenz des Wunderns
gegenüber. Die Welt existiert und ich kann sie wahrnehmen.
Vielleicht trügen mich in mancher Hinsicht meine Sinne, aber
im Allgemeinen weiß ich, ich kann mich auf sie verlassen.

Die Welt existiert und nur wir Menschen sind in der Lage zu
beurteilen, was richtig und falsch, was gut und böse ist.
Richtig und falsch, gut und böse für die Welt nämlich. Das ist
die erste Aufgabe für den Einzelnen: das Erkennenlernen des
Richtig und Falsch, des Gut und Böse für die Welt.

Diese letzten 2 Absätze enthalten für mich tiefe Wahrheit, frei von dogmatischen pseudospirituellen Zwängen. Und zeigen mir, dass es gar nicht notwendig ist, an irgendwen oder irgendwas in ein Konzept gefasstes zu glauben, um demütig zu sein, und den Weg, Mensch zu sein zu gehen.
Besonders der letzte Satz hat es mir angetan, und formuliert etwas, nach dessen Formulierung ich lange gesucht habe:
„Richtig und Falsch für die Welt“.
Ja, ich bin mir nicht ganz sicher, ob Du es auch so meinst, wie ich es verstehe, auf die Welt, in der Menschen sich als von „Gott“ getrennt wahrnehmen, was eine Weile lang gut und richtig ist, notwendig, um sich zu entwickeln, da muss es richtig und falsch geben.
Auf der Ebene, wo sich das als Illusion erweist, und wir „Gott“ schauen, und wieder eins mit „Gott“ werden, da gibt es das richtig und falsch nicht, weil wir sind schon längst vollkommen.
So machen mit den Gut/Böse -Konzepten viele Religiöse meiner Ansicht nach den Fehler, die Ebenen zu verwechseln, bzw. gar nicht zu erkennen, dass es eine Ebene gibt, auf der sich solche Dualitäten erübrigen.

Das ist mein Bild von dem Ganzen, ohne Anspruch auf Richtigkeit…

Flora

Hallo Uwe,

dass die jüdisch-christliche Gottesrede, die davon erzählt, Gott habe sich auf eine Geschichte mit freien Geschöpfen eingelassen, also seine Allmacht freiwillig begrenzt (letztes Symbol dafür ist christlich das Kreuz) - dass diese Gottesrede logisch paradox ist, ist nicht erst dir aufgefallen, sondern ist Gegenstand des Denkens seit mindestens anderthalb Jahrtausenden.
Dass es oft gerade die paradoxen Symbole sind, die die Wahrheit konkreten Lebens erschließen - das zumindest wirst du vielleicht zugestehen.

Gruß,
Peter

Hi,

wenn „Gott“ die Welt erschuf, war „er“ vor ihr existent und
nach ihrer Schaffung existiert sie als Teil von „ihm“.

Vor ? Zeitlich „vor“ ? Die Zeit selbst ist Teil des Universums. Deine erste Aussage macht keinen Sinn und mithin auch nicht die davon abgeleiteten Folgerungen.

Gruß
Jochen

Hallo Uwe,

schau mal hier: http://www.thorstenspahr.de/p6.html

Ist das etwas für dich?

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Hallo Peter,

danke für Deine Antwort,

Dass es oft gerade die paradoxen Symbole sind, die die
Wahrheit konkreten Lebens erschließen - das zumindest wirst du
vielleicht zugestehen.

das würde ich vielleicht, wenn ich es denn verstehen würde. Welche weiteren „paradoxen Symbole“ meinst Du denn, warum sind sie Deiner Meinung nach „paradox“?

Gruß
Uwe

[Ergänzung]
Hallo Uwe,

mein Lektüretipp:

Atheist? Allerdings! des unversöhnlichen Arno Schmidt.

U.a. enthalten in dem Sampler „Kleiner Atheismus - Katechismus“ ISBN 3251002252 Buch anschauen

Viele Grüße
Diana

Hallo,

Gott gehört nicht zur Welt, weshalb Deine Fundamentalgrundlage nicht mehr da ist.

Gott gab uns die Entscheidungsfreiheit, wir können immer frei wählen, das Gute oder das schlechte. Weshalb vieles dass passiert, gemacht wird, etc eben nicht gottgewollt ist. Liess die Zeitrung, denkst Du dass dies alles gottgewollt ist? Oder dies alles weder gut noch böse ist?

Gruss
beat

Hallo, Diana,

du hast sooo Recht! Ein Leckerbissen dieser Arno Schmidt!

Fritz

Hallo Uwe,

ich sehe das genau so wie du, dass die Welt ein Teil von Gott ist, da er der Erschaffer ist.Nur sehe ich Gott nicht als philosophische Instanz, sondern als reales Geisteswesen das in einer anderen Dimension tatsächlich existiert. Kein Mensch hat Gott jemals als personifiziertes Wesen gesehen. Wenn nun jemand behauptet das es einen Gott gibt, so kann er das nur wenn er gleichzeitig davon überzeugt ist, dass die Bibel sein Wort ist. Der ganze Glaube an Gott steht und fällt mit der Bibel, denn sie ist die einzige Instanz die für sich in Anspruch nimmt von Gott zu stammen und gleichzeitig die ältesten schriftlichen Überlieferungen über Gott enthält. Was steht denn nun in der Bibel über Gott, sein Himmelreich, Sünde und Teufel? Ich will jetzt nicht die ganze Bibel niederschreiben, sondern versuchen einmal in Kurzform das wiederzugeben was ich daraus gelesen bzw. verstanden habe. Die Bibel berichtet :

Lange bevor es Menschen überhaupt gab, erschuf Gott Millionen von anderen Geistgeschöpfen, die in der gleichen Dimension wie Gott lebten und noch immer leben. Diese Geisteswesen sind aber nicht Gottes Roboter, sondern mit der Gabe des freien Willens ausgestattet. Das erste Geisteswesen das Gott erschuf wird in der Bibel als sein Werkmeister bezeichnet, der Gott zur Seite stand und die nächsten Geisteswesen erschuf. Das einzige Privileg Gottes bestand darin das nur er allein geehrt bzw. angebetet werden sollte, da er etwas höheres als alle anderen Geistswesen darstellt.
Irgendwann kam dann der Entschluss Menschen gemäß ihrem Gleichnis zu erschaffen, aber in einer anderen Dimension. Sie sollten nicht in der gleichen Dimension leben, sondern im Weltraum auf der Erde, jedoch die geistigen Eigenschaften widerspiegeln. Auch die Menschen sollten nur Gott anbeten und keinen anderen. Die Prüfung, ob diese Schöpfung erfolgreich war- denn sie hatten auch die Gabe des freien Willens- bestand darin, dass sie nicht von dem Baum der Erkenntnis essen sollten. Wenn sie davon essen würden, würden sie sterben. Was sterben bedeutet wussten die Menschen von den Tieren, denn diese hatten kein ewiges leben. Die Menschen waren so geschaffen, das sie hätten ewig leben können ohne krank zu werden. Nun kam es dazu das ein Geisteswesen in der anderen Dimension rebellierte und die Menschen dazu bewog von diesem Baum zu essen indem er behauptete
Gott sage die Unwahrheit. Dieses Geistwesen machte sich in dem Moment zum Vater der Lüge bzw. zum Widersacher Gottes, Satan dem Teufel. Satan bedeutet: Widersacher. Die Menschen nun aßen von dem Baum der Erkenntnis und begannen nun langsam zu altern und zu sterben. Sie wurden zu Sündern. Sünde heißt: das Ziel verfehlen. Sie waren nun unvollkommen in ihrer physischen Eigenschaft. Alle Nachkommen die gezeugt wurden ererbten diese physische Unvollkommenheit, denn was man selber nicht besitzt, kann man nicht vererben. So wurden alle Menschen zu Sündern und waren dazu verdammt zu sterben. Eigentlich schien die Schöpfung nun verloren. Ein vollkommenes Leben ging verloren, durch den Sündenfall mussten alle Nachkommen der Menschheit sterben. Die Rebellion in der himmlischen Dimension ging unterdessen unvermindert weiter. Die Bibel berichtet davon, das sich die Rebellen sogar materialisierten und auf der Erde durch Verkehr mit den Menschen Nachkommen zeugten, sogenannte Nephilim- vielleicht haben hier die griechischen Götter ihren Ursprung? Diese Nachkommen waren den Menschen körperlich und geistig überlegen. Zu diesem Zeitpunkt sandte Gott die Sintflut und tötete alles Leben auf der Erde, bis auf Noah und seine Angehörigen. Die Nephilim Rematerialisierten sich wieder und kehrten in die andere Dimension zurück. Die Bibel berichtet das Gott ihnen danach die Fähigkeit der Materialisierung nahm.Alle Nachkommen der Menschen stammten nun von Noah und seiner Familie ab. Noch heute kennt man die Volksstämme der SEMiten, HAMiten und JAPHiten. Wie bei Noah und seiner Familie gab es trotz der Misere in der sich die Menschheit befand immer wieder Menschen die Gott aufrichtig anbeteten, durch den Sündenfall aber verloren waren. Ein vollkommenes Leben das verloren ging konnte nur durch ein vollkommenes gerettet werden. Ähnlich einer Waage die man ins Gleichgewicht bringen möchte. Auf der Erde gab es aber keines, also ging der Werkmeister- Gottes erstgeborenes Geistgeschöpf- auf die Erde, wohlweislich das er getötet werden würde - da die meisten Menschen unter dem geistigen Einfluss der Rebellen standen - um dort den Menschen Gottes Willen kundzutun.
Als der Werkmeister – Jesus – getötet wurde, war die Wegrichtung der Menschheit wieder ins Gleichgewicht gebracht worden. Von nun an konnte jeder Mensch für sich entscheiden welchen Weg er gehen möchte. Entweder ein Gottgefälliges Leben führen um einmal später von den Toten auferweckt zu werden und ewig auf einer bereinigten Erde zu leben, oder leben wie es ihm gefällt jedoch ohne eine Auferstehungshoffnung. Als Jesus starb, bekam er von Gott seinen Lohn als König im Himmel zu regieren. Die erste Amtshandlung bestand darin, die Rebellischen Geisteswesen aus den himmlischen Örtern zu treiben. Die Bibel berichtet von einem Krieg der im Himmel ausbrach und Satan und seine Dämonen zur Erde hinabgeschleudert wurden – der Einflussbereich der rebellischen Geisteswesen war nun beschränkt – und auf ihre Endgültige Vernichtung warten. Die Ordnung im Himmel – andere Dimension – war nun wieder hergestellt. Das Königreich war nun im Himmel aufgerichtet. Die Bibel berichtet weiter, dass als nächstes dieses Königreich auf die Erde übergreifen wird. Dem König – Jesus – werden 144.000 Mitregenten, die von der Erde erkauft worden sind ( also ehemalige Menschen) zur Seite gestellt um für 1000 Jahre über die Erde zu regieren. - Diesen Gedanken griffen übrigens die Nazis auf als sie vom 1000jährigen Reich sprachen. In der Wallhalla sind zum bspl. 144 Säulen aufgestellt, je eine für 1000 Regenten -. Zum Beginn dieser 1000 jährigen Herrschaft wird die Erde gereinigt werden, das wird wohl der jüngst Tag sein an dem jeder einzelne Mensch abgeurteilt wird. Nach dieser Reinigung wird es keinen Menschen mehr geben der Gott verachtet. Die Regierung wird dann daran gehen die Erde in den Zustand zu versetzen wie es ursprünglich von Gott vorgesehen war – unter der Mithilfe der Menschen die noch leben - und die Toten nach und nach aufzuerwecken um ihnen Gelegenheit zu geben sich für oder gegen Gott zu entscheiden. Die Bibel berichtet weiter das am Ende der 1000 Jahre der Widersacher Gottes, Satan, noch einmal für kurze zeit losgelassen wird um die Menschen zu prüfen. Nach dieser Prüfung werden Satan und seine Dämonen endgültig vernichtet. Die Menschen werden den Status des ersten Menschen erreicht haben und ohne zu altern oder krank zu werden auf der Erde leben können. Vielleicht ist das die Grundbedingung um einmal den Weltraum zu besiedeln ? Die Regierung wird nach den 1000 Jahren die wiederhergestellte Erde Gott übergeben und selber zurücktreten um andere Aufgaben wahrzunehmen. Was Gott danach mit der Menschheit vorhat ist in der Bibel nicht festgehalten. Die Bibel stellt sich für mich als ein geschlossenes Ganzes dar, da diese Geschichte sich wie ein roter Faden vom Anfang bis zum Ende durch sie hindurchzieht. Von einer Hölle ist keine Rede. Auch mit nach dem Tod auf Wolke 7 sitzen ist keine Rede. So habe ich die Bibel verstanden. Der größte Trick des Widersachers ist es den Menschen glauben zu machen das es ihn gar nicht gibt.

Gruß Peter

Welche weiteren „paradoxen Symbole“ meinst Du denn, warum sind
sie Deiner Meinung nach „paradox“?

Hallo Uwe,

naja, das platteste Beispiel ist die Rose, die nur mit Dornen eine Rose ist.
Gute Bilder und Geschichten fügen doch immer das, was eigentlich unvereinbar ist, zur Einheit zusammen und helfen damit uns Menschen, unsere Widersprüche zu erkennen und zu versöhnen, ohne sie zu leugnen.
Wenn in dem Totalitäts-Symbol „Gott“ Allmacht und Ohnmacht zusammenerzählt werden (wie es die Bibel tut), dann könnte das etwas für uns Menschen höchst Hilfreiches sein (und dann würde sich dieses Erzählen dadurch als „wahr“ erweisen - als Gottes Wort…).

Gruß,
Peter

Hi Uwe,

wow, ein MANIFEST! Obwohl mein eigener Atheismus eigentlich ein rein praktischer ist, finde ich solche Begründungsversuche durchaus interessant.

Was ich nicht verstanden habe:

wenn „Gott“ die Welt erschuf, war „er“ vor ihr existent und
nach ihrer Schaffung existiert sie als Teil von „ihm“. Also
ist die Welt „Gott“ oder zumindest ein Teil von „ihm“. Also
gibt es in der Welt nichts, das nicht „Gott“ ist.

Ich schaffe etwas, zum Beispiel einen Kuchen. Um ihn schaffen zu können, muss ich bereits vor dem Kuchen existiert haben. Nach der Schaffung des Kuchens existiert außer mir auch noch der Kuchen, aber der Kuchen ist kein Teil von mir. Es gibt einen Kuchen, der nicht ich ist. Warum soll das bei Gott und der Welt anders sein, als bei mir und dem Kuchen?

Gruß
Michael

Hallo Uwe,

ich frage mich gerade, wie Du beweisen willst, dass diese Welt existiert. Durch das, was Du siehst, fühlst, wahrnimmst? Wohl kaum, denn das ist rein subjektiv…
Existierst Du? Ich weiß es nicht. Existiere ich? Hmh, vielleicht. Aber in welcher Form? Wo? Wann? Ich weiß es nicht. Ich glaube, dass ich exisitere, hier heute und als Mensch…

Wie wolltest Du von dieser unseriösen Basis aus einen Gottesbeweis oder Nichtgottesbeweis antreten? Deine Basis ist genauso schlecht, wie die der Gottes-Gläubigen. Und das macht eben Glauben aus (auch Deinen, denn Atheismus ist nichts anderes als Glauben, so logisch verbrämt er auch daherkommt)

Grüße
Jürgen

Hallo Uwe!

wenn „Gott“ die Welt erschuf, war „er“ vor ihr existent und
nach ihrer Schaffung existiert sie als Teil von „ihm“. Also
ist die Welt „Gott“ oder zumindest ein Teil von „ihm“. Also
gibt es in der Welt nichts, das nicht „Gott“ ist.

Wenn ich ein Haus baue, ist es dann Teil von mir? Bin ich dann dafür verantwortlich, wenn es abbrennt?

Womit jegliches Reden über „ihn“, „sein Himmelreich“, „Sünde“,
„Hölle“, „Teufel“ etc. sich als blanker Unsinn bzw. Irrlehren
entpuppen.

Warum das? Dadurch, daß er uns den freien Willen auch gab, kann er eben nicht beeinflussen, was auf dieser Erde abläuft.

Wenn alles, was Welt ist, automatisch auch „Gott“ ist (und das
muß bei einer Annahme „Gottes“ zwingend der Fall sein (s. o.),
müssen wir die Existenz dieses „Gottes“ als philosophische
Instanz abschreiben.

Als moralische Instanz kann sie ebensowenig taugen, denn eine
solche basiert auf der Annahme, irgendetwas in der Welt könne
„nicht gottgewollt“ oder „fern von Gott“ sein, was jeglicher
Vernunft widerspricht.

An Gott zu glauben widerspricht jeglicher Vernunft, weil es wissenschaftlich nicht nachweisbar ist, daß er existiert, deshalb heißt es ja „glauben“. Dadurch, daß er uns den freien Willen gab, kann natürlich nicht alles, was wir tun, gottgewollt sein. Wenn Du ein Lagerfeuer im Wald machst und der Wind sorgt dafür, daß der ganze Wald abbrennt, war es wohl nicht Dein Wille, das dies passierte, ähnlich sehe ich das mit Gott, er gab uns den freien Willen, aber er ist nicht immer damit einverstanden, wie wir uns entscheiden.

Nach diesen klärenden Erkenntnissen sehe ich mich dem Wunder
der Existenz und dem Wunder der Existenz des Wunderns
gegenüber. Die Welt existiert und ich kann sie wahrnehmen.
Vielleicht trügen mich in mancher Hinsicht meine Sinne, aber
im Allgemeinen weiß ich, ich kann mich auf sie verlassen.

Inwiefern kannst Du Dich auf sie verlassen?

Die Welt existiert und nur wir Menschen sind in der Lage zu
beurteilen, was richtig und falsch, was gut und böse ist.

Da habe ich meine Zweifel.

Richtig und falsch, gut und böse für die Welt nämlich. Das ist
die erste Aufgabe für den Einzelnen: das Erkennenlernen des
Richtig und Falsch, des Gut und Böse für die Welt.

Warum gibt es dann noch immer soviel Elend in der Welt? Warum gibt es Kriege, Verbrechen, Ignoranz, Selbstsucht? Wo wir doch wissen, was gut und was böse ist?

Wie schon oft hier gepostet, lasse ich die Frage ob der Existenz Gottes offen. Logisch ist seine Existenz nicht, aber ausgeschlossen ist es auch nicht. Wenn ich aber Gottes Existenz leugne, dann wird das Rätsel auch nicht gelöst. Wodurch ist der Urknall entstanden? Da war einmal das NICHTS und plötzlich knallt es und kurz darauf sitze ich am Computer und tippe diese Zeilen. Logisch ist das auch nicht.
Wenn man alle großen Religionen dieser Welt näher betrachtet, gibt es bei allen mindestens ein Überwesen.
Ich denke, daß entweder die Menschen früher zur Erklärung diverser Naturgewalten und Phänomänen ein übermächtiges Wesen erdachten, um sich diese erklären zu können, oder daß Gott wirklich Kontakt mit ihnen aufgenommen hat, da ich nicht dabei war, kann ich es weder bestätigen noch widerlegen. Ein Priester hat zu mir einmal gesagt, daß Gott so groß und mächtig ist, daß der Mensch es ohnehin nicht verstehen könnte, versuche einem Hund die Relativitätstheorie zu erklären.
Aber eines ist für mich klar: Wenn es keinen Gott geben sollte, welchen Sinn kann das Leben dann haben? Wozu hast Du dann gelebt, wenn Du nach Deinem Tod Dich nicht mehr erinnern kannst? Inwiefern kann die Existenz des Universums überhaupt Sinn haben, wenn nicht jemand, der über diesen Dingen steht, dies gewollt haben kann?
Schon die Anzahl der Religionen und deren teilwiese unterschiedliche Sicht gewisser Dinge macht mich stutzig. Jede für sich glaubt die Wahrheit für sich gepachtet zu haben und alle anderen seien im Irrtum, keine berücksichtigt, daß es doch menschliche Interpretationen sind, an die sie glauben oder eben nicht.
Vielleicht sind alle im Irrtum und Gott ist ein ganz anderer, hat weder mit der Bibel, dem Koran, den vedischen Schriften und was sonst noch als grundlage jeweiliger Religion dient, am Hut.

meint

Gollum

gar nicht manifest
Hi

Die Ideen von Schöpfergöttern haben es an sich, daß sie allerlei ebenso lustige wie auch sinnlose Paradoxa ergeben, wenn man sie anthropomorph (also in menschlichen Analogien) denkt, oder sogar mengentheoretisch ("… ist Teilmenge von …" usw).

Wenn du an einen Gottesbegriff mit einem Venn-Diagramm herangehst, solltest du über die Ergebnisse schmunzeln und sie genießen, aber es lohnt wenig, daraus auch noch Schlußfolgerungen zu ziehen, die so aussehen, als sollte man sie ernst nehmen können.

Grüße

Metapher

genial

Ich schaffe etwas, zum Beispiel einen Kuchen. Um ihn schaffen
zu können, muss ich bereits vor dem Kuchen existiert haben.
Nach der Schaffung des Kuchens existiert außer mir auch noch
der Kuchen, aber der Kuchen ist kein Teil von mir. Es gibt
einen Kuchen, der nicht ich ist. Warum soll das bei Gott und
der Welt anders sein, als bei mir und dem Kuchen?

Hi Michael.
Genial! die hohe Filosofie auf dem Boden der Tatsachen. Oder im Magen.:smile:))

Moin Michael,

Was ich nicht verstanden habe:

wenn „Gott“ die Welt erschuf, war „er“ vor ihr existent und
nach ihrer Schaffung existiert sie als Teil von „ihm“. Also
ist die Welt „Gott“ oder zumindest ein Teil von „ihm“. Also
gibt es in der Welt nichts, das nicht „Gott“ ist.

Ich schaffe etwas, zum Beispiel einen Kuchen. Um ihn schaffen
zu können, muss ich bereits vor dem Kuchen existiert haben.
Nach der Schaffung des Kuchens existiert außer mir auch noch
der Kuchen, aber der Kuchen ist kein Teil von mir. Es gibt
einen Kuchen, der nicht ich ist. Warum soll das bei Gott und
der Welt anders sein, als bei mir und dem Kuchen?

Vermutlich weil bei obigem Konzept außer Gott nichts existiert hat. Woraus sollte er also den Kuchen machen, außer quasi aus sich selbst ?

Wenn du einen Kuchen backst gehe ich hingegen davon aus, dass du die Zutaten vorher einkaufst und dir diesen nicht aus den Rippen schneidest *g*.

Gruss
Marion

Ich schaffe etwas, zum Beispiel einen Kuchen. Um ihn schaffen
zu können, muss ich bereits vor dem Kuchen existiert haben.
Nach der Schaffung des Kuchens existiert außer mir auch noch
der Kuchen, aber der Kuchen ist kein Teil von mir. Es gibt
einen Kuchen, der nicht ich ist. Warum soll das bei Gott und
der Welt anders sein, als bei mir und dem Kuchen?

tach michael,

magst du deinen kuchen nicht?
zu schwarz geworden, falsch gewürzt oder von unanständiger form?
hast du deinen kuchen aus langeweile gebacken?
tust du nun rasierklingen und glassplitter rein und verschenkst ihn?
tust du du nicht!
du ißt ihn auf und machst ihn zu einem teil deiner selbst.
so einfach ist das.
oder traust du deiner backkunst nicht?

*mampf* & gruß,
frank