Hallo gollum!
Tja, wenn Du damit leben kannst, daß Du Dein Statement also
nicht freiwillig abgegeben hast, sondern dies eine Folge
von… ja was denn… biochemischen Abläufen war, kann ich
das auch akzeptieren. Damit entziehst Du Dich allerdings
jeglicher Verantwortung für Dein Handeln.
Das ist eine pure Behauptung, die falsch und durch nichts
gedeckt ist!
Es war Deine Behauptung, daß keine Freiwilligkeit existiere. Mein posting ist nur eine logische Schlußfolgerung **Deiner> Behauptung.
Ja, ich kann mit den „biochemischen Abläufen“ als
Grundlage meines Handelns leben.
Wenn es keine Freiwilligkeit gäbe, sind die biochemischen Abläufe nicht nur Grundlage (womit ich auch noch leben kann), sondern sie sind Dein Handeln.
Darüber liegt aber eine
Schicht, die wir Gewissen nennen - woher dieses auch immer
kommt - und die die so genannte Freiwilligkeit „gängelt“.
Hm? Was gängelt jetzt die sogenannte Freiwilligkeit? Das Gewissen oder die Schicht, die darüber liegt. Wozu brauche ich ein Gewissen, wenn es keine Freiwilligkeit gibt? Was sollte mich denn davon abhalten, böses zu tun, wenn alles biochemische Abläufe sind?
Die Religiösen - besser: der „maßgebende“ Klerus - hat dieses
Gewissen immer wieder korumpiert und seiner „Freiwilligkeit“
freien Lauf gelassen. Erst als die allgemeinen Menschenrechte
formuliert wurden - die seinerzeit übrigens von der Kirche
bekämpft wurden! - wurde es langsam besser. Und was im Namen
Gottes alles passiert ist, wollen wir lieber nicht aufzählen!
Warum ich das sage: Gott hat einfach nur zugesehen und sich
wohl gesagt „es ist euer freier Wille!“
Du mußt aber schon ein bißchen differenzieren, die Kirche, oder die Christen haben kein Monopol auf Gott. Religion und Kirche haben nur am Rande miteinander zu tun. Aber genau das schrieb ich ja, ob das, was die Menschen im Namen Gottes aufführen wirklich Gottes Wille ist, bezweifle ich.
Das weiß ich nicht, wenn er grausam wäre, wollte er es ja auch
nicht verhindern.
Eben!
Wenn Du mir hier recht gibst, widersprichst Du Deinem eigenen Statement.
Dann ist aber die Urknalltheorie auch keine Erklärung, …
Doch ist sie! Die ganze Physik ist darauf aufgebaut bzw.
(umgekehrt) deutet auf einen Urknall hin. Und wer das
abstreitet („Schöpfungstheoretiker“), sollte seinen Computer,
Handy u.ä. auf den Müll schmeißen, denn sie funktionieren
genau nach dieser Physik!
Mein Computer und mein handy funktionieren nach der Urknalltheorie?
Warum, glaubst Du, ist es eine Theorie? Wenn es bewiesen wäre, wäre es keine Theorie, sondern ein Gesetz.
… denn wodurch der Urknall entstanden ist, weiß auch niemand.
Ich kann damit leben, dass das auch nie jemand wissen wird.
Beschäftige Dich mal mit Erkenntnistheorie.
Warum kannst Du dann nicht damit leben, daß Gott den Urknall ausgelöst haben könnte?
Diesen Gedanken weiterspinnend, gibt es für nichts eine Erklärung, …
na ja, immer nur menschengemachte, d.h. unzulängliche
Erklärungen
… oder ein Wesen, das über diesen Dingen
steht (dann kann man den Sinn zumindest in Frage stellen).
Nein! Dann kann man beliebigen Sinn hinein definieren, was in
den vergangenen Jahrhunderten und bis heute (Irakkrieg!) ja zu
höchster Vollendung gediehen ist - „Gott will es“ (Kreuzzüge),
„für Gott und Vaterland“ (nahezu alle Kriege), „Gott hat mir
den Auftrag gegeben“ (Irak) usw. usw. usw.
Stellst Du das jetzt in Frage oder definierst Du?
Noch was: Eigentlich mag ich diese Vergleiche der Art „stell
dir vor, du backst einen Kuchen“, wie sie auch in diesem
Thread ja genug gebracht wurden, eigentlich mag ich sie nicht.
In dieser Hinsicht bist Du noch ärger. Ich schreibe, daß ich die Existenz Gottes für nicht ausgeschlossen halte und Du argumentierst mit den Kreuzzügen und dem Irakkrieg.
Aber dennoch: Wenn ich etwas mache, so wie Gott die Welt
gemacht hat - also, ich würde mich um meine Schöpfung sehr,
sehr bemühen, sie pfleglich behandeln und dafür sorgen, dass
sie wohl gedeiht!
Du schließt von Dir auf Gott, geht’s nicht noch höher?
Grüße
Gollum
PS: Ich hoffe, man zeiht mich ob des letzten Satzes jetzt
nicht der Anmaßung.
Doch, das tue ich.**