Mein atheistisches Manifest

Ach … der ‚freie Wille‘

… Dadurch, daß er uns den freien Willen auch gab,
kann er eben nicht beeinflussen, was auf dieser Erde abläuft.

„Der freie Wille“ … er ist so abgedroschen, dass ich es kaum noch hören kann und ich mich schon fast fragen muss, warum ich darauf antworte. „Der freie Wille“ ist ein schönes menschliches Konstrukt, dass ihm fehlt aber auch alles Göttliche fehlt.
Auch wenn das Folgende abgedroschen ist … ich erwähne es doch: ER hat es bewusst, vorsätzlich geschaffen, und damit auch alles Grauenhafte, was auf dieser Welt geschieht. Er ist also grausam. Und er kann es nicht verhindern, er ist also nicht allmächtig …

… Wenn ich aber Gottes
Existenz leugne, dann wird das Rätsel auch nicht gelöst.
Wodurch ist der Urknall entstanden?

Ich erkläre also das nicht Erklärbare (die Entstehung der Welt) durch etwas nicht Erklärbares (Gott). Das ist wahrlich keine Erklärung! (frei nach Alfred Grosser)

Schöne Grüße
Stucki

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Sandkastenspiele
Hi Michael

Warum soll das bei Gott und der Welt anders sein, als bei mir und dem Kuchen?

Es zeigt sich immer wieder, daß die Gottesvorstellungen, gegen die sich sog. „Atheisten“ mit ihrem „A“ wenden, über den alten Mann mit dem Bart, der im Sandkasten spielt, nicht hinausreichen. Sie sind daher nur vermeintlich einen Deut weiter als die „Steht-alles-in-der-Bibel“-Gläubigen, gegen die sie polemisieren.

*einKuchenförmchenreich* :smile:

Metapher

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Hi Marion!

Vermutlich weil bei obigem Konzept außer Gott nichts existiert
hat. Woraus sollte er also den Kuchen machen, außer quasi aus
sich selbst ?

Aus dem Nichts vielleicht? Oder ist das gegen die Spielregeln? :wink:Zumindest sprachlich läßt sich übrigens unterscheiden zwischen „Und Gott wurde die Welt“ und „Und Gott schuf die Welt“.

Wenn du einen Kuchen backst gehe ich hingegen davon aus, dass
du die Zutaten vorher einkaufst und dir diesen nicht aus den
Rippen schneidest *g*.

Backmischung! Ist fast so gut, wie etwas aus dem Nichts zu schaffen!

Gruß
Michael

Hi Metapher!

Warum soll das bei Gott und der Welt anders sein, als bei mir und dem Kuchen?

Es zeigt sich immer wieder, daß die Gottesvorstellungen, gegen
die sich sog. „Atheisten“ mit ihrem „A“ wenden,
Mann mit dem Bart, der im Sandkasten spielt, nicht
hinausreichen. Sie sind daher nur vermeintlich einen Deut
weiter als die „Steht-alles-in-der-Bibel“-Gläubigen, gegen die
sie polemisieren.

Muss das für alle „sog. ‚Atheisten‘“ gelten? Sicher gibt es einen naiven Atheismus, so wie es auch eine naive Frömmigkeit gibt. Und der mag auch eher die Regel, als die Ausnahme sein. Aber sollte das wirklich schon alles sein? Meinst Du, es gibt nichts, was über diesen Küchen-Atheismus hinausgeht?

*einKuchenförmchenreich* :smile:

Da fällt mir noch eine Alternative zum Kuchenbacken ein (Marion beanstandete ja, ich müsse schließlich meine Zutaten irgendwo herbekommen): das Erbrechen der Welt und ihrer Geschöpfe. Die Bakuba kennen den Schöpfungsmythos, in dem Bumba zunächst allein ist und dann unter schrecklichen Schmerzen die Sonne erbricht, später den Mond und die Sterne, und schließlich die Prototypen der die Welt bewohnenden Geschöpfe. Es geht also auch ganz ohne Förmchen und ohne vorher einkaufen gehen zu müssen!

Gruß
Michael

Hallo,

wenn „Gott“ die Welt erschuf, war „er“ vor ihr existent und
nach ihrer Schaffung existiert sie als Teil von „ihm“. Also
ist die Welt „Gott“ oder zumindest ein Teil von „ihm“. Also
gibt es in der Welt nichts, das nicht „Gott“ ist.

Womit jegliches Reden über „ihn“, „sein Himmelreich“, „Sünde“,
„Hölle“, „Teufel“ etc. sich als blanker Unsinn bzw. Irrlehren
entpuppen.

Wenn alles, was Welt ist, automatisch auch „Gott“ ist (und das
muß bei einer Annahme „Gottes“ zwingend der Fall sein (s. o.),
müssen wir die Existenz dieses „Gottes“ als philosophische
Instanz abschreiben…
Uwe

Hallo Uwe, deinen Beitrag(Fragen und Erklaerungen dazu) haette ich nur nach ein paar Flaschen Wein zustande gebracht.
Nichts Logisches,nichts Handfestes einfach Unsinn.Gut,dass einige Antworten eine klare Aussage dazu machten.So wie Michael mit dem guten Vergleich mit einem Kuchen(leider kam dazu dummes Geschwaetz von Frank),oder wie Gallum mit dem guten Beispiel vom bauen eines Hauses.Peter hat schoen zusammengefasst was die einzige Autoritaet in Bezug auf Fragen ueber Gott,die Bibel sagt.Nur, warum sagt Peter das die Schoepfung ein Teil Gottes ist.Gott ist Gott-seine Schoepfung ist seine Schoepfung -nicht Gott.
Von Gott wird in der Bibel gesagt das er Koenig der Ewigkeit ist,also immer existiert hat(ohne Anfang ohne Ende).Somit gibt es sehr wohl ein „vor“ der Schoepfung.

Gruss Gerhard

Schöpfungsmythen

Bei fast allen antiken Schöpfungsmythen ist das Problem eines primordialen Substrates bekannt. Den Leuten, die diese Mythen formulierten, war das übrigens auch bekannt. Und es gibt manche alten Dokumente, die zeigen, wie man mit den daraus resultierenden Widersprüchen umgegangen ist. Der Papyrus Bremner-Rhind ist eines der erstaunlichsten Beispiele für das dafür nötige Abstraktionsvermögen.

Der Prototyp für den Bakuba-Mythos ist übrigens auch ein ägyptischer: Der Schöpfergott Ra schafft die Welt per Masturbation … später ist das in Speichel bzw. Tränen verharmlost worden.

Bei den Mythen, die ein primordiales Substrat voraussetzen, das entweder durch Zerstörung/Zerteilung oder durch Aufpropfen einer Ordnungsstruktur zum historisch existierenden Kosmos wird, hat dieses Substrat übrigens wohldefinierte Attribute … die alten Mythenerzähler waren nicht so naiv, wie viele heute immer noch meinen: Sie wußten, daß es Mythen sind, und die funktionieren halt anders als der rationale Verstand - denn den hatten sie auch.

Gruß

Metapher

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Hallo Michael,

Vermutlich weil bei obigem Konzept außer Gott nichts existiert
hat. Woraus sollte er also den Kuchen machen, außer quasi aus
sich selbst ?

Aus dem Nichts vielleicht? Oder ist das gegen die Spielregeln?

Keine Ahnung. Erklärst du mir, wie das Spiel funktioniert: „Aus Nichts die Welt schaffen“ ?

:wink:Zumindest sprachlich läßt sich übrigens unterscheiden
zwischen „Und Gott wurde die Welt“ und „Und Gott schuf die
Welt“.

Kannst du dir noch andere sprachliche Möglichkeiten vorstellen ? :smile:

Wenn du einen Kuchen backst gehe ich hingegen davon aus, dass
du die Zutaten vorher einkaufst und dir diesen nicht aus den
Rippen schneidest *g*.

Backmischung! Ist fast so gut, wie etwas aus dem Nichts zu
schaffen!

Nun ja, ich befürchte, es gibt ein paar Fragen, um deren Beantwortung kommen auch Atheisten nicht herum, wenn sie ernst genommen werden wollen :smile:

Gruss
Marion

Hi Marion,

Nun ja, ich befürchte, es gibt ein paar Fragen, um deren
Beantwortung kommen auch Atheisten nicht herum, wenn sie ernst
genommen werden wollen :smile:

natürlich möchte ich ernst genommen werden. Ich kämpfe schon mein ganzes Leben lang darum!

Nur sehe ich nicht so ganz, warum ein Atheist eine Meinung dazu haben sollte, ob ein Gott, an den er nicht glaubt, die Welt aus sich oder aus dem Nichts geschaffen hat. Ich habe da tatsächlich keine besondere Vorliebe, mir erscheint beides ungefähr gleich plausibel.

Gruß
Michael

Hallo Gerhard,

Von Gott wird in der Bibel gesagt das er Koenig der Ewigkeit
ist,also immer existiert hat(ohne Anfang ohne Ende).Somit gibt
es sehr wohl ein „vor“ der Schoepfung.

ob Du diesen Effekt nun beabsichtigtest oder nicht, jedenfalls gibst Du mir mit Obigem völlig Recht.

Gruß
Uwe

…und er buk den Kuchen ihm zum Bilde :wink:

Warum soll das bei Gott und
der Welt anders sein, als bei mir und dem Kuchen?

hi michael,

weil das, woraus DU den Kuchen gemacht hast, auch schon vorher außerhalb von dir existiert hat. das war ja bereits vorher „nicht-Du“.

Gruß
Uwe

Atheistische Schöpfungsmythen :smile:
Moin Michael,

Nun ja, ich befürchte, es gibt ein paar Fragen, um deren
Beantwortung kommen auch Atheisten nicht herum, wenn sie ernst
genommen werden wollen :smile:

natürlich möchte ich ernst genommen werden. Ich kämpfe schon
mein ganzes Leben lang darum!

Ok, hier ist nun deine ganz große und einmalige Chance *fg*.

Nur sehe ich nicht so ganz, warum ein Atheist eine Meinung
dazu haben sollte, ob ein Gott, an den er nicht glaubt, die
Welt aus sich oder aus dem Nichts geschaffen hat. Ich habe da
tatsächlich keine besondere Vorliebe, mir erscheint beides
ungefähr gleich plausibel.

Ich hatte dir zwei ganz konkrete Fragen gestellt, ich dachte, ich bekomme auf die eine Antwort von dir :smile:

Die Fragen zielten jedoch nicht auf eine christlich/gottesgläugibe Erklärung ab (dafür haben wir hier ja ausreichend Spezialisten :smile:), sondern eher darauf, wie sich die Atheisten die Welt, das Universum und all that erklären. Schöpfungsmythen fallen da wohl flach nehm ich mal an :smile:

Gruss
Marion

Hallo stucki!

… Dadurch, daß er uns den freien Willen auch gab,
kann er eben nicht beeinflussen, was auf dieser Erde abläuft.

„Der freie Wille“ … er ist so abgedroschen, dass ich es kaum
noch hören kann und ich mich schon fast fragen muss, warum ich
darauf antworte. „Der freie Wille“ ist ein schönes
menschliches Konstrukt, dass ihm fehlt aber auch alles
Göttliche fehlt.

Tja, wenn Du damit leben kannst, daß Du Dein Statement also nicht freiwillig abgegeben hast, sondern dies eine Folge von… ja was denn… biochemischen Abläufen war, kann ich das auch akzeptieren. Damit entziehst Du Dich allerdings jeglicher Verantwortung für Dein Handeln.

Auch wenn das Folgende abgedroschen ist … ich erwähne es
doch: ER hat es bewusst, vorsätzlich geschaffen, und damit
auch alles Grauenhafte, was auf dieser Welt geschieht. Er ist
also grausam. Und er kann es nicht verhindern, er ist also
nicht allmächtig …

Das weiß ich nicht, wenn er grausam wäre, wollte er es ja auch nicht verhindern.

… Wenn ich aber Gottes
Existenz leugne, dann wird das Rätsel auch nicht gelöst.
Wodurch ist der Urknall entstanden?

Ich erkläre also das nicht Erklärbare (die Entstehung der
Welt) durch etwas nicht Erklärbares (Gott). Das ist wahrlich
keine Erklärung! (frei nach Alfred Grosser)

Dann ist aber die Urknalltheorie auch keine Erklärung, denn wodurch der Urknall entstanden ist, weiß auch niemand. Diesen Gedanken weiterspinnend, gibt es für nichts eine Erklärung, weil ich immer wieder die Frage stellen muß, warum etwas so oder eben nicht so geschieht. Und irgendwann kommst Du dann wieder zur Frage, welchen Sinn das ganze haben soll. Und dann gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten, der Zufall (dann hat nichts einen Sinn) oder ein Wesen, das über diesen Dingen steht (dann kann man den Sinn zumindest in Frage stellen). Die Zufallstheorie ist aber um keinen Deut besser, nach Alfred Grosser.

Grüße

Gollum

Warum soll das bei Gott und
der Welt anders sein, als bei mir und dem Kuchen?

hi michael,

weil das, woraus DU den Kuchen gemacht hast, auch schon vorher
außerhalb von dir existiert hat. das war ja bereits vorher
„nicht-Du“.

Wenn ich das richtig verstehe, dann begründest Du die Identität der Schöpfung mit dem Schöpfer damit, dass für die Schöpfung nur das Material zur Verfügung stand, aus dem der Schöpfer zu dieser Zeit bestand. Das halte ich aber für keine plausible Begründung. Lassen wir mal den Quatsch mit dem Kuchen. Stellen wir uns ein Wesen vor, das aus sich heraus etwas Neues schafft: einen Einzeller, der durch Abschnürung ein Zweitwesen produziert. Dann sind Erst- und Zweiteinzeller zwar aus dem Material des Ersteinzellers entstanden, aber sie sind weder miteinander identisch, noch mit dem ursprünglichen Einzeller.

Gruß
Michael

Hi Marion,

natürlich möchte ich ernst genommen werden. Ich kämpfe schon
mein ganzes Leben lang darum!

Ok, hier ist nun deine ganz große und einmalige Chance *fg*.

[…]

Ich hatte dir zwei ganz konkrete Fragen gestellt, ich dachte,
ich bekomme auf die eine Antwort von dir :smile:

Oh, ich habe das für rhetorische Fragen gehalten, sorry.

Frage 1:
Erklärst du mir, wie das Spiel funktioniert: „Aus Nichts die Welt schaffen“ ?

Nein, kann ich nicht erklären.

Frage 2:
Kannst du dir noch andere sprachliche Möglichkeiten vorstellen ? :smile:

Ja, kann ich, da es mir aber nur darum ging, dass ich die Identitätsannahme nicht zwingend finde, hielt ich die beiden für schon ausreichend.

Gruß
Michael

Wenn ich das richtig verstehe, dann begründest Du die
Identität der Schöpfung mit dem Schöpfer damit, dass für die
Schöpfung nur das Material zur Verfügung stand, aus dem der
Schöpfer zu dieser Zeit bestand. Das halte ich aber für keine
plausible Begründung. Lassen wir mal den Quatsch mit dem
Kuchen. Stellen wir uns ein Wesen vor, das aus sich heraus
etwas Neues schafft: einen Einzeller, der durch Abschnürung
ein Zweitwesen produziert. Dann sind Erst- und Zweiteinzeller
zwar aus dem Material des Ersteinzellers entstanden, aber sie
sind weder miteinander identisch, noch mit dem ursprünglichen
Einzeller.

ok, das hat natürlich mit unserer menschlichen Art der Sichtweise und Benennung der Dinge und Sachverhalte so, wie wir sie wahrnehmen, zu tun. Ein anderes Beispiel: Die biologische Forschung hat bewiesen, daß im Laufe der Evolution das Leben (bzw. das, was wir Leben nennen!) aus „unbelebter“ Materie hervorgegangen ist. Vorher war es „unbelebt“, danach war es „lebendig“, nach der terminologischen Definition für „Leben“. Dennoch: die Essenz für die Entstehung von „Leben“ liegt in der „toten“ Materie bereits vor, womit m. E. bewiesen ist, daß sie so „tot“ nicht sein kann, Du verstehst?

Man kann zwar sagen, daß mal irgendwann ein Urwesen das was wir „Welt“ nennen aus sich selbst heraus geschaffen hat bzw. daß es aus diesem entstanden ist, aber durch seinen Ursprung ist es ja noch mit diesem „Ur“ verwandt, es ist eben „aus ihm“ und gleichzeitig „in ihm“, denn ein „außerhalb“ kann es ja nicht geben. Deshalb erleben wir es als getrennt, wenn wir nicht über den Tellerrand unserer menschlichen Wahrnehmung hinausschauen, in Wirklichkeit ist es aber eins, da es aus sich selbst besteht und nur aus sich selbst bestehen kann.

Gruß
Uwe

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hi metapher,

Wenn du an einen Gottesbegriff mit einem Venn-Diagramm
herangehst, solltest du über die Ergebnisse schmunzeln und sie
genießen, aber es lohnt wenig, daraus auch noch
Schlußfolgerungen zu ziehen, die so aussehen, als sollte man
sie ernst nehmen können.

ok, dann erklär doch mal, wie Du das Ganze siehst. Oder wirfst Du einfach die Flinte ins Korn, sagend, das sei „weder begreif- noch erklärbar“?

Gruß
Uwe

ok, das hat natürlich mit unserer menschlichen Art der
Sichtweise und Benennung der Dinge und Sachverhalte so, wie
wir sie wahrnehmen, zu tun.

Tjo, da ist was dran. Wir bedienen uns hier der Sprache und die mag zur Beschreibung bestimmter Sachverhalte nur sehr unvollkommene Mittel zur Verfügung stellen. Aber da wir müssen wir halt durch…

Dennoch: die Essenz für die Entstehung von „Leben“
liegt in der „toten“ Materie bereits vor, womit m. E. bewiesen
ist, daß sie so „tot“ nicht sein kann, Du verstehst?

Nee, nicht wirklich, vor allem nicht, in welchem Zusammenhang das mit der Ausgangsfrage nach der Identität von Schöpfer und Schöpfung steht.

Man kann zwar sagen, daß mal irgendwann ein Urwesen das was
wir „Welt“ nennen aus sich selbst heraus geschaffen hat bzw.
daß es aus diesem entstanden ist, aber durch seinen Ursprung
ist es ja noch mit diesem „Ur“ verwandt,

…bis hierhin komme ich noch mit…

es ist eben „aus ihm“

und gleichzeitig „in ihm“, denn ein „außerhalb“ kann es ja
nicht geben.

…und jetzt nicht mehr. Aber das mag wirklich daran liegen, dass ich da an die Grenze meiner intellektuellen Möglichkeiten stoße. Entweder der Schöpfer war immer schon Schöpfung (im Sinne des Produkts), dann ist keine Schöpfung (im Sinne eines Aktes) mehr notwendig. Schöpfer und Schöpfung sind identisch. Oder die Schöpfung (im Sinne eines Produkts) war noch nicht und wurde erst durch die Schöpfung (im Sinne eines Aktes); dann sehe ich aber keine plausible Begründung für die Identitäsannahme.

Gruß
Michael

Hallo gollum!

Tja, wenn Du damit leben kannst, daß Du Dein Statement also
nicht freiwillig abgegeben hast, sondern dies eine Folge
von… ja was denn… biochemischen Abläufen war, kann ich
das auch akzeptieren. Damit entziehst Du Dich allerdings
jeglicher Verantwortung für Dein Handeln.

Das ist eine pure Behauptung, die falsch und durch nichts gedeckt ist! Ja, ich kann mit den „biochemischen Abläufen“ als Grundlage meines Handelns leben. Darüber liegt aber eine Schicht, die wir Gewissen nennen - woher dieses auch immer kommt - und die die so genannte Freiwilligkeit „gängelt“.
Die Religiösen - besser: der „maßgebende“ Klerus - hat dieses Gewissen immer wieder korumpiert und seiner „Freiwilligkeit“ freien Lauf gelassen. Erst als die allgemeinen Menschenrechte formuliert wurden - die seinerzeit übrigens von der Kirche bekämpft wurden! - wurde es langsam besser. Und was im Namen Gottes alles passiert ist, wollen wir lieber nicht aufzählen!
Warum ich das sage: Gott hat einfach nur zugesehen und sich wohl gesagt „es ist euer freier Wille!“

Das weiß ich nicht, wenn er grausam wäre, wollte er es ja auch
nicht verhindern.

Eben!

Dann ist aber die Urknalltheorie auch keine Erklärung, …

Doch ist sie! Die ganze Physik ist darauf aufgebaut bzw. (umgekehrt) deutet auf einen Urknall hin. Und wer das abstreitet („Schöpfungstheoretiker“), sollte seinen Computer, Handy u.ä. auf den Müll schmeißen, denn sie funktionieren genau nach dieser Physik!

… denn wodurch der Urknall entstanden ist, weiß auch niemand.

Ich kann damit leben, dass das auch nie jemand wissen wird. Beschäftige Dich mal mit Erkenntnistheorie.

Diesen Gedanken weiterspinnend, gibt es für nichts eine Erklärung, …

na ja, immer nur menschengemachte, d.h. unzulängliche Erklärungen

… oder ein Wesen, das über diesen Dingen
steht (dann kann man den Sinn zumindest in Frage stellen).

Nein! Dann kann man beliebigen Sinn hinein definieren, was in den vergangenen Jahrhunderten und bis heute (Irakkrieg!) ja zu höchster Vollendung gediehen ist - „Gott will es“ (Kreuzzüge), „für Gott und Vaterland“ (nahezu alle Kriege), „Gott hat mir den Auftrag gegeben“ (Irak) usw. usw. usw.

Noch was: Eigentlich mag ich diese Vergleiche der Art „stell dir vor, du backst einen Kuchen“, wie sie auch in diesem Thread ja genug gebracht wurden, eigentlich mag ich sie nicht. Aber dennoch: Wenn ich etwas mache, so wie Gott die Welt gemacht hat - also, ich würde mich um meine Schöpfung sehr, sehr bemühen, sie pfleglich behandeln und dafür sorgen, dass sie wohl gedeiht!

Gruß, Stucki

PS: Ich hoffe, man zeiht mich ob des letzten Satzes jetzt nicht der Anmaßung.

Hallo gollum!

Tja, wenn Du damit leben kannst, daß Du Dein Statement also
nicht freiwillig abgegeben hast, sondern dies eine Folge
von… ja was denn… biochemischen Abläufen war, kann ich
das auch akzeptieren. Damit entziehst Du Dich allerdings
jeglicher Verantwortung für Dein Handeln.

Das ist eine pure Behauptung, die falsch und durch nichts
gedeckt ist!

Es war Deine Behauptung, daß keine Freiwilligkeit existiere. Mein posting ist nur eine logische Schlußfolgerung **Deiner> Behauptung.

Ja, ich kann mit den „biochemischen Abläufen“ als
Grundlage meines Handelns leben.

Wenn es keine Freiwilligkeit gäbe, sind die biochemischen Abläufe nicht nur Grundlage (womit ich auch noch leben kann), sondern sie sind Dein Handeln.

Darüber liegt aber eine
Schicht, die wir Gewissen nennen - woher dieses auch immer
kommt - und die die so genannte Freiwilligkeit „gängelt“.

Hm? Was gängelt jetzt die sogenannte Freiwilligkeit? Das Gewissen oder die Schicht, die darüber liegt. Wozu brauche ich ein Gewissen, wenn es keine Freiwilligkeit gibt? Was sollte mich denn davon abhalten, böses zu tun, wenn alles biochemische Abläufe sind?

Die Religiösen - besser: der „maßgebende“ Klerus - hat dieses
Gewissen immer wieder korumpiert und seiner „Freiwilligkeit“
freien Lauf gelassen. Erst als die allgemeinen Menschenrechte
formuliert wurden - die seinerzeit übrigens von der Kirche
bekämpft wurden! - wurde es langsam besser. Und was im Namen
Gottes alles passiert ist, wollen wir lieber nicht aufzählen!
Warum ich das sage: Gott hat einfach nur zugesehen und sich
wohl gesagt „es ist euer freier Wille!“

Du mußt aber schon ein bißchen differenzieren, die Kirche, oder die Christen haben kein Monopol auf Gott. Religion und Kirche haben nur am Rande miteinander zu tun. Aber genau das schrieb ich ja, ob das, was die Menschen im Namen Gottes aufführen wirklich Gottes Wille ist, bezweifle ich.

Das weiß ich nicht, wenn er grausam wäre, wollte er es ja auch
nicht verhindern.

Eben!

Wenn Du mir hier recht gibst, widersprichst Du Deinem eigenen Statement.

Dann ist aber die Urknalltheorie auch keine Erklärung, …

Doch ist sie! Die ganze Physik ist darauf aufgebaut bzw.
(umgekehrt) deutet auf einen Urknall hin. Und wer das
abstreitet („Schöpfungstheoretiker“), sollte seinen Computer,
Handy u.ä. auf den Müll schmeißen, denn sie funktionieren
genau nach dieser Physik!

Mein Computer und mein handy funktionieren nach der Urknalltheorie?
Warum, glaubst Du, ist es eine Theorie? Wenn es bewiesen wäre, wäre es keine Theorie, sondern ein Gesetz.

… denn wodurch der Urknall entstanden ist, weiß auch niemand.

Ich kann damit leben, dass das auch nie jemand wissen wird.
Beschäftige Dich mal mit Erkenntnistheorie.

Warum kannst Du dann nicht damit leben, daß Gott den Urknall ausgelöst haben könnte?

Diesen Gedanken weiterspinnend, gibt es für nichts eine Erklärung, …

na ja, immer nur menschengemachte, d.h. unzulängliche
Erklärungen

… oder ein Wesen, das über diesen Dingen
steht (dann kann man den Sinn zumindest in Frage stellen).

Nein! Dann kann man beliebigen Sinn hinein definieren, was in
den vergangenen Jahrhunderten und bis heute (Irakkrieg!) ja zu
höchster Vollendung gediehen ist - „Gott will es“ (Kreuzzüge),
„für Gott und Vaterland“ (nahezu alle Kriege), „Gott hat mir
den Auftrag gegeben“ (Irak) usw. usw. usw.

Stellst Du das jetzt in Frage oder definierst Du?

Noch was: Eigentlich mag ich diese Vergleiche der Art „stell
dir vor, du backst einen Kuchen“, wie sie auch in diesem
Thread ja genug gebracht wurden, eigentlich mag ich sie nicht.

In dieser Hinsicht bist Du noch ärger. Ich schreibe, daß ich die Existenz Gottes für nicht ausgeschlossen halte und Du argumentierst mit den Kreuzzügen und dem Irakkrieg.

Aber dennoch: Wenn ich etwas mache, so wie Gott die Welt
gemacht hat - also, ich würde mich um meine Schöpfung sehr,
sehr bemühen, sie pfleglich behandeln und dafür sorgen, dass
sie wohl gedeiht!

Du schließt von Dir auf Gott, geht’s nicht noch höher?

Grüße

Gollum

PS: Ich hoffe, man zeiht mich ob des letzten Satzes jetzt
nicht der Anmaßung.

Doch, das tue ich.**

‚Vor‘ und ‚nach‘ und der Heilige Augustinus
Hallo,

Von Gott wird in der Bibel gesagt das er Koenig der Ewigkeit
ist,also immer existiert hat(ohne Anfang ohne Ende).Somit gibt
es sehr wohl ein „vor“ der Schoepfung.

Es ist doch ein recht müßiger Streit: „Vor“ und „nach“ sind menschliche Begriffe, die ganz einfach aus ihrer Erfahrungswelt stammen. Das wusste schon der alte Kirchenvater Augustinus vor 1600 Jahren (!) als er sagte, dass Gott mit der Schöpfung auch die Zeit geschaffen hat, Fragen nach einem „davor“ also nicht erlaubt sind. Wenn man einen Gott annimmt, der nach diesen Kategorien denkt und handelt, ist er einfach ein menschliches Konstrukt. Nun, man hat ihn ja ohnehin immer so definiert, wie es einem am besten in den Kram passt.

Gruß, Stucki