Hi,
Zwischenfrage (so mein ursprünglicher Ansatz!), Charme hin
oder her:
Weshalb beschäftigen sich NaWi nur mit bestimmten Erfahrungen?
Weshalb lassen sie andere von vorn herein außer Acht?
Tut sie nicht. Klar ist aber, dass bestimmte Bereiche von bestimmen Erfahrungen nicht profitieren und sie deswegen aussen vor lassen.
Aber evtl kannst du ein konkretes Bsp nennen, das wir diskutieren können.
Weshalb fällt es den „Wissenschaften“ so schwer, gesammelte
tausendjährige Erkenntnisse/Erfahrungen/Methoden wie z.B. TCM
grundsätzlich erst mit einem NoGo abzustempeln?
Wie gesagt, sind Erfahrungen keine Beweise, sondern nur Ideen für Hypothesen, Deswegen rangieren sie bei Überarbeitung von Hypothesen erst mal weit unten. I.a. würde man sie dann in eine Theorie einbauen, wenn sich unabhängig gezeigt hat, dass die Erfahrung als Hypothese einen überprüfbaren Bewewis erbracht hat. Genau dieser Schritt kann im Grunde von jedem aus jeder Fachrichtung erbracht werden - fehlt aber bisher für die geannten Eso/Para Erfahrungen.
Dass sich NaWis nicht an den Beweis selber heranmachen ist auch klar: Aus theoretischen (z.B.physikalischen) Überlengungen heraus sind z.B. schwebende Wesen oder Nahtoderfahrungen extrem unwahrscheinlich und werden daher nicht weiter verfolgt (gemäß dem Prinzip: wenn ich Butter will schaue ich auch nicht unterm Sofa sondern im Kühlschrank nach). Die theoretische Überlegung hat hierbei einen höheren Stellewert, weil sie a) keine subjektive Erfahung ist und b) entsrpechend empirisch belegt, beides Dinge, die mehr wiegen als die reine Erfahrung.
Meine Frage war auch nicht, worin sich NaWi und Eso/Para
hinsichtlich Methodik etc. unterscheiden, nur, weshalb NaWi
vieles außen vor lässt. Und alles andere in Richtung Eso/Para
abschiebt. Woran mag das liegen?
Abschieben ist nicht ganz richtig. Sie lässt nur Wege bach liegen, die im Moment keinen Erfolg versprechen. Wenn ich eine Rakete bauen will, bringt es eben mehr, sich mit Trägheit, Luftwiderstand, Beharrungskräften, Fliehkräften, Reibungswärme etc zu beschäftigen, als Geistererscheinungen zu studieren um daraus einen Schwebantrieb (also Antigravitation) abzuleiten.
Das könnte man auch in Eso und PaWi so machen, dazu müsste man
nur erstmal definieren, was man eigentlich untersuchen will
und wie man das gescheit machen könnte.
Das würde bedeuten, du setzt Eso/Para mit NaWi und anderen
Wissenschaften gleich. Ist doch nicht so.
weil sie es eben nicht wollen. die entsprechenden Methoden stehen ja jedem offen. Solange diese Leute aber größtenteils (aber nicht alle!) sich dadurch differenzieren wollen, dass sie eben gar kein Rüstzeug haben um auch nur einen Versuch eiens Belegs erbringen zu können, werden sie auch nicht weiterkommen.
Ein Schamane hat
völlig andere Interessen, Absichten und Funktionen wie ein
NaWi. Ziel der Esoterik ist nicht Wissenschaft und
publizieren/predigen. Außer einem „das ist nicht
reproduzierbar“, „das ist nicht erwiesen“ u.ä. bleibt einem
NaWi nichts in der Argumentation. Wäre an sich auch kein
Problem …
Ich verstehe nicht ganz, was du meinst. Publilizieren ist neben eigener Reputation auch das bekanntgeben von Information für alle und gleichzeitig eine Angriffsfläche. Es steht jedem frei letters to the editor zu schreiben und darzulegen, warum das Quatsch ist, was XY publiziert hat. Gleichwohl sollte man dann selber auch schon was auf dem Kasten haben.
Predigen tut keiner, ausser der Werbung („iss dies“ und „mach das“). Hinweise auf eine bessere naturwissenschaftliche Ausbildung in der Schule halte ich dagegen für eine gute Predigt.
Das kommt nur darauf an, was für das Gebiet gerade von
Interesse ist, bzw. was einen relevanten input geben könnte.
Nun hat eine Chemiker wenig von esoterischen Erfahrungen
seiner Frau, im Zuge der Untersuchung von schizoiden Zuständen
oder Wahrnehmungsschwierigkeiten könnte das aber durchaus von
Interesse sein.
Der Chemiker und seine „kranke“ Frau. Du setzt aber extrem
konträre Beispiele.
Um es zu verdeutlichen.
Wo setzt du deine (Ab)Grenz(ung)en? Bei
krankhaft? Interesselosigkeit?
Das ist jedem (Forscher) selbst überlassen. Manche bewegen sich ein Leben lang nur auf einem engen Thema, andere machen alles mögliche. Wie oben beschrieben sind die erfahrungen aber oft nicht zielführend. Früher war das durchs anders, aber da war die Wissenschaft noch nicht so instrumentalisiert und Erfahrung war das beste was man bekommen konnte.
Wobei schon die alten Völker Mathematik verwendeten um Prognosen zu erstellen und sich nicht komplett auf die einschätzung von XY verlassen zu müssen.
Ich bin nun mal ein Subjekt, und habe subjektive Erfahrungen,
die einem anderen „objektiv“ betrachtet unwahrscheinlich
erscheinen. Selbst ein Einzelfall kann subjektiv
erlebt/erfahren sein. Wo grenze ich wen in welche Richtung ab?
Gerade beim Übergang von absoluter zu relativer Häufigkeit grenzt du subjektiv gegen objektiv ab.
Grüße,
JPL