Hallo Inge2,
Worin ich Dir ganz entschieden widersprechen muss ist, dass
Jack Russell Terrier leicht zu erziehen sind.
Da sind wir verschiedener Meinung. Dass ein Jacky im Bau richtig triebig sein muss, unbestritten. Wäre er aber schwer zu erziehen, wäre er für die Jagd unbrauchbar. D.h. er darf die Beute nicht anschneiden, braucht absoluten Grundgehorsam, usw.
Nebenbei: warum wurden und werden ausgerechnet Terrier für Hundekämpfe „verwendet“? weil sie mutig sind, Schmerzen ignorieren können, klar, aber eben auch, weil sie extrem führerbezogen sind. Sie lassen sich nicht deswegen gut dazu ausbilden, weil sie andere Hunde hassen, sondern weil Herrchen gesagt hat, anderen Hund umbringen ist gut, mach das. Ansonsten hätte man viel eher HSH-Rassen genommen, die erstmal deutlich mehr eigene Aggressionsbereitschaft fremden Artgenossen gegenüber mitbringen als ein Terrier (was ja für typische HSH-Aufgaben wiederum völlig zu recht der Fall ist)!
„Selbst“ ein Hütehund sollte im besten Fall Eigensinn mitbringen, auch er wird nicht nur gelenkt, sondern arbeitet auch von sich aus an der Herde.
Woher glaubst Du kommen die Unmengen unerzogenen, kläffenden,
kleinen Wadenbeißer, die sich Jack Russell nennen?
Jackies sind sehr intelligent und brauchen unbedingt sehr viel
Beschäftigung/ Arbeit, dann erledigt sich schon so manches
Problem von selbst.
Genau da liegt auch meine Antwort. Ich glaube nicht, dass Jackies von Geburt an zu Wadenbeißern werden (das würde, wenn ich Dich richtig verstanden habe, der Eigenwilligkeit gleichkommen). Vielmehr sind es triebige Arbeitshunde, die entsprechend beschäftigt werden wollen, und, wenn sie es nicht werden, in der Tat eigene Wege gehen. Kein Aussie oder Border usw. würde z.B. als eigenwillig gelten, weil er jagen geht (respektive hüten), die Wohnungseinrichtung zerlegt, usw. wenn er nicht angemessen ausgelastet ist.
Schon gar nicht ein 9-jähriger, bisher überhaupt nicht erzogener Jack Russell
Auch hier bin ich der Überzeugung, dass auch ein 9jähriger Jacky ohne jedwede Erziehung gut auszubilden ist, wenn die Kommunikation klar, einheitlich und konsequent ist. Nicht nur Welpen können erzogen werden.
Um nochmal auf das OT-Thema Hundekämpfe zu kommen: selbst Terrier, die in der pit gearbeitet haben, lassen sich umerziehen, eben weil sie Herrchen gefallen wollen. Kann man ihnen vermitteln, andere Hunde angehen, ist ab sofort scheiße, werden sie es lassen. Es liegt an mir, ob ich meine Wünsche klar genug vermitteln und ggf. durchsetzen kann.
(Kommando „Sitz“ werte ich mal als Grundkommando für einen 2-3
Monate alten Welpen)
Klar ist „sitz“ ein Grundkommando, das auch ein Welpe leicht beherrschen kann, ich glaube aber, wir reden hier bei dem Ursprungspost über nichts anderes. Grundgehorsam in jeder Situation, bzw. Erziehung im Sinne von es gibt bestimmte Regeln im Leben des Hundes, die einzuhalten sind.
Ich kann nur jedem empfehlen, auch mit kleinen Hunden
unbedingt eine Hundeschule/Hundeverein zu besuchen.
Da kann ich Dir natürlich nur zustimmen, zumal es ja nicht in erster Linie darum geht, den Hund auszubilden, sondern darum, Herrchen und Frauchen die passende Kommunikation beizubringen, damit sie selbst dem Hund alles weitervermitteln können, worauf sie eben Wert legen.
Gruß,
Anna