'Mein Kind ist hochbegabt' - Ein neuer Trend?

Antwort des Threaderstellers
Wow, das Thema hat ja eingeschlagen wie eine Bombe!

Es beschäftigt mich vor allem deshalb, weil ich Lehramt studiere und sozusagen nahtlos mitbekomme, wie die Entwicklung bei den Schülern ist. Sei es bei meinen beiden Schwestern, die noch in der Schule sind, oder bei meinen zahlreichen Nachhilfeschülern.

Ich picke mal ein paar eurer Antworten raus, zu denen ich meine, was zu sagen zu haben:

1.) Ich glaube nicht, dass ich unsere Leistungen damals überschätze. „Damals“ bezieht sich auf 1994, als ich in der vierten Klasse war. Nur, damit ihr vielleicht besser einordnen könnt, wovon ich rede. Wenn ich also die heutigen Viertklässler - ein Jahrzehnt später - anschaue, fällt mir schon ein starker Leistungsabfall verglichen mit uns früher auf. Ich glaube schon, dass ich dabei noch objektiv bin, denn ich vergleiche teilweise direkt mit meinen alten Viertklassaufsätzen von früher und denen meiner Nachhilfeschüler. Selbst in dem Fall, dass die Aufsätze von der inhaltlichen Seite her annähernd gleich gut wären (was sie selbst bei absoluter Objektivität, nämlich wenn ich die beiden Aufsätze von Unbeteiligten lesen lasse, nicht sind): Wir hatten damals kaum Rechtschreibfehler (vielleicht mal hier und da ein Kommafehler oder den einen oder anderen Fehler bei einem für die Jahrgangsstufe schwierigen Wort), aber zumindest konnten wir einen vom Satzbau her fehlerfreien Satz verfassen - selbst die Schwächsten in unserer Klasse. Das nimmt mich schon Wunder, wenn ich sehe, wie das heute so abläuft - als Lehramtsstudent beschäftige ich mich ja quasi direkt mit der Materie.

2.) Ich hatte mal eine Nachhilfeschülerin. In ihrer Familie gab es zehn (!) Kinder, etwa die Hälfte davon „Eigenproduktion“ :smile:, der Rest adoptiert. Das Mädchen (leibliches Kind) war meiner Meinung nach ein aufgewecktes, etwas vorlautes Mädchen, das eher durchschnittlich begabt war, ich würde sagen so zwischen Note 2 und 3. In der Schule schrieb sie recht schwankhafte Noten zwischen 3 und 5 - meiner Meinung nach, weil sie einfach zu unkonzentriert war und weil sie auch etwas lernfaul war. Die Mutter jedoch betete mir bei jeder Nachhilfestunde vor, dass sie einen IQ-Test habe machen lassen und dass der IQ des Mädchens über die Maßen hoch sei. Sie sei hochbegabt (diesen Floh hatte ihr der Psychologe ins Ohr gesetzt und das wahrscheinlich auch nur, weil sie ihn dazu gedrängt hatte) und sei soooo unterfordert, ob ich das auch so sähe. Nur mit Mühe konnte ich ihr beibringen, dass ihre Tochter ein ganz normales Mädchen ist. Das wollte sie nicht gerne hören, aber sie fand sich damit ab.
Eines der adoptierten Kinder ist Autist (wurde ja auch in diesem Thread angesprochen). Seit ich ihr die Wahrheit über ihre Tochter beigebracht hatte, versuchte sie sich mit dem Autismus ihres Sohnes zu profilieren. Dass die Familie so wenig Unterstützung erfahre, dass sie unbedingt eine teure Delphintherapie in Florida mit ihm machen wolle, sie bat in der Tageszeitung um Spenden und ließ sich dabei sehr mitleidshascherisch darstellen. Ich fand das schlimm, wie sich die Familie mit ihren „abnormalen“ bzw. „besonderen“ Kindern brüsten wollte. Eben ein erhöhtes Geltunsgbedürfnis. Hätte sie dem autistischen Jungen wirkich etwas Gutes tun wollen, hätte sie sich meiner Meinung nach vor dessen Adoption überlegt, dass er vielleicht in einer anderen Familie, die finanziell auf stabileren Beinen steht als eine dann 12-köpfige Familie, mehr Aufmerksamkeit und bessere Behandlungsmöglichkeiten hätte bekommen können…

3.)Ich weiß nicht, wo das her kommt, ob durch Medien und/oder Lehrer, aber fast jede Nachhilfemutter, die ein neues Kind zu mir bringt, teilt mir erst einmal - offensichtlich um meine Bestätigung bittend mit -, dass ihr Kind hochbegabt sei, ADS habe, hyperaktiv sei oder eine Lese- und Rechtschreibschwäche habe. Das kann doch nicht sein, dass die Kinder heute alle so krank sind? Manchmal denke ich mir: „Wenn dein Kind eine Lese- und Rechtschreibschwäche hat, dann üb doch mehr mit ihm, anstatt Karriere zu machen!“, „Wenn dem Kind Aufmerksamkeit fehlt, warum gibst du sie ihm nicht?“
Ich weiß nicht, sehe ich das zu hart oder übersehe ich da etwas?

Euer G., der sich diese Fragen nicht nur deshalb stellt, weil er in seinem zukünftigen Lehrerberuf gerne etwas seine Nerven schonen möchte… :smile:

Ich habe das Gefühl, dass seit einiger Zeit ein Trend
aufgekommen ist, Kinder „hochbegabt“ zu nennen. Heutzutage
scheint es fast schon ein Trend zu sein, die
Hochbegabtenprüfung zu machen - viel zu schnell wird Kindern
dann Hochbegabtentum zugeschrieben.

Ich kenne nur eine „Hochbegabtenprüfung“, die darf man in
Bayern mit einem 1,0 Abitur machen und kann so ein Stipendium
bekommen. Wer dafür infrage kommt verfügt in der Tat über
herausragende Begabung, warum sollte man denjenigen dann nicht
als hochbegabt bezeichnen?

Ja, das habe ich einfach etwas unglücklich ausgedrückt. Ich meinte einfach diesen Test beim Psychologen, der auch schon Kinder auf Hochbegabtentum testet.
Leute, die die offizielle „Hochbegabtenprüfung“ bestehen, halte auch ich für tatsächlich (und einzig und allein) hochbegabt.

H wie Hola.

Ich kenne nur eine „Hochbegabtenprüfung“, die darf man in
Bayern mit einem 1,0 Abitur machen und kann so ein Stipendium
bekommen. Wer dafür infrage kommt verfügt in der Tat über
herausragende Begabung, warum sollte man denjenigen dann nicht
als hochbegabt bezeichnen?

Ist doch logisch betrachtet eine unsinnige Einrichtung.

Wie wird zwischen dem klassischen Zwist unterschieden, also den Schülern, die solche Noten spielend erreichen ohne viel Zutun, und denen, die sich beide Beine vom Lernaufwand ausreißen müssen?

Auf Grund meiner Einblicke kann ich inzwischen ohne Hörensagen bestätigen, daß die Notenvergabe vor allem am Gymnasium generell irgendwie geändert werden muß. Fleißarbeit in allen Ehren, aber es hat eingebürgert, den Schülern die guten Noten hinterherzuschmeißen.

Man trifft tendenziell mehr und mehr junge Leute mit 12, 13, teilweise 14 oder sogar 15 Punkten, bei denen sich schon nach 10 Sekunden Konversation diese Bewertungen schlicht als unberechtigt herausstellen.

Stichwort Absacken des Niveaus der Abschlüsse insgesamt.

Nachdem sicherlich die wissenschaftlichen Erkenntnisse angezogen haben über die letzten Jahrzehnte, kann man inzwischen von Jahr zu Jahr sinkende Anforderungen beobachten.

Bestes Beispiel ist der Realschulabschluß in Baden-Württemberg.

Mein einstiger Realschulabschluß noch vor der Jahrtausendwende in Sachsen war um ein drastisches Maß anspruchsvoller als die Umsetzung in BaWü aktuell. Um BaWü in Schutz zu nehmen, muß man allerdings ein dickes Ausrufezeichen setzen, daß dort überhaupt geprüft wird nach der 10. Klasse. Auch das ist keinesfalls selbstverständlich in der bundesdeutschen Bildungslandschaft.

Auf der anderen Seite werden die Noten trotzdem immer noch für viel Paukerei vergeben. Einzige Ausnahme sind die Beruflichen Gymnasien in den jeweiligen Bundesländern.

Weil dort meistens weiterführende ingenieur- oder mathematisch-naturwissenschaftliche Fachkenntnisse vermittelt werden, ist die Bewertung dort angepaßt worden, so daß zwar (anscheinend) formal die Noten für weniger erreichte Prozente vergeben werden, es jedoch vergleichsweise viel mehr Leistung bedarf, um diese Noten dann zu erreichen.

Der Notenmaßstab wird also nicht zum Drücken der echten Guten respektive zum Fördern der puren Pauker instrumentalisiert.

So eine willkürliche Grenze festzulegen wie 1,0, ist unter diesen ganzen Einflußfaktoren schlicht Unfug. Warum denn nicht ein anderer Durchschnitt? 1,1? 1,2?
Was, wenn sich in einem Jahrgang drei Fleißige mit durchschnittlichem IQ eine 1,0 erarbeitet haben, der echte Hochbegabte aber mit dem Prinzip „das Minimum geben, um das Maximum zu erreichen“ eine 1,2 schafft?

Die 1,0er sind dann zwar sichtlich fleißig gewesen und mit Sicherheit keine dummen Menschen, doch sind sie nicht begabt - aber der, der noch leichtfüßig zulegen kann, der Hochbegabte eben, derjenige mit Potential zur Steigerung, der fällt durch so ein bürokratisches Raster durch - das Gegenteil von dem, was die Zielstellung dieser „Hochbegabtenprüfung“ gewesen ist.

Solche Einrichtungen erklären im Nebeneffekt auch die starke Verknüpfung von sozialer Herkunft und Qualität des Abschlusses in Bayern.

Die einzige eche Hochbegabtenprüfung ist und bleibt der ausführliche, lange Intelligenztest beim Psychologen.

MfG

H wie Hola.

…Ich weiß nicht, wo das her kommt, ob durch Medien und/oder
Lehrer, aber fast jede Nachhilfemutter, die ein neues Kind zu
mir bringt, teilt mir erst einmal - offensichtlich um meine
Bestätigung bittend mit -, dass ihr Kind hochbegabt sei, ADS
habe, hyperaktiv sei oder eine Lese- und Rechtschreibschwäche
habe. Das kann doch nicht sein, dass die Kinder heute alle so
krank sind?

Zynisch wie ich bin, muß ich bemerken:

Stelle nicht solche ketzerischen Fragen, schon gar nicht hier in dem
Forum, sonst bist Du ganz schnell der böse Hardliner :wink:

Ich sehe es aber ähnlich wie Du. Die Eltern sind sich heute für gar nichts mehr zu blöde.

MfG

Hallo,

kann ich mal einige der Sachen, die du hier behauptest
kritisch betrachten:

1.) Ich glaube nicht, dass ich unsere Leistungen damals
überschätze. […] denn
ich vergleiche teilweise direkt mit meinen alten
Viertklassaufsätzen von früher und denen meiner
Nachhilfeschüler.

Vielleicht liegt das ja auch daran, dass du
dich mit Nachhilfeschülern vergleichst.

2.) Ich hatte mal eine Nachhilfeschülerin. In ihrer Familie
gab es zehn (!) Kinder, etwa die Hälfte davon
„Eigenproduktion“ :smile:, der Rest adoptiert.

Das halte ich für sehr unwahrscheinlich.
Ich kenne mich ziemlich gut aus mit Adoptionen.
Eine Familie mit sovielen eigenen und adoptierten
Kindern hätte in Deutschland extremen Seltenheitswert.

Das Mädchen
(leibliches Kind) war meiner Meinung nach ein aufgewecktes,
etwas vorlautes Mädchen, das eher durchschnittlich begabt war,
ich würde sagen so zwischen Note 2 und 3. In der Schule
schrieb sie recht schwankhafte

(??)

Noten zwischen 3 und 5 - meiner
Meinung nach, weil sie einfach zu unkonzentriert war und weil
sie auch etwas lernfaul war. Die Mutter jedoch betete mir bei
jeder Nachhilfestunde vor, dass sie einen IQ-Test habe machen
lassen und dass der IQ des Mädchens über die Maßen hoch sei.
Sie sei hochbegabt (diesen Floh hatte ihr der Psychologe ins
Ohr gesetzt und das wahrscheinlich auch nur, weil sie ihn dazu
gedrängt hatte)

?? Was soll das denn für ein Psychologe sein?
Nimmst du hier nicht viel Hörensagen als bare Münze
und drehst dir das so, dass es in dein Argument passt.

und sei soooo unterfordert, ob ich das auch so
sähe. Nur mit Mühe konnte ich ihr beibringen, dass ihre
Tochter ein ganz normales Mädchen ist.

?? Das klingt jetzt unheimlich überheblich, das ist
dir schon klar?

Das wollte sie nicht
gerne hören, aber sie fand sich damit ab.

Und das gleich auch.

Eines der adoptierten Kinder ist Autist (wurde ja auch in
diesem Thread angesprochen). Seit ich ihr die Wahrheit über
ihre Tochter beigebracht hatte,

und jetzt noch mehr? Wer bist du??

versuchte sie sich mit dem
Autismus ihres Sohnes zu profilieren. Dass die Familie so
wenig Unterstützung erfahre, dass sie unbedingt eine teure
Delphintherapie in Florida mit ihm machen wolle, sie bat in
der Tageszeitung um Spenden und ließ sich dabei sehr
mitleidshascherisch darstellen. Ich fand das schlimm, wie sich
die Familie mit ihren „abnormalen“ bzw. „besonderen“ Kindern
brüsten wollte. Eben ein erhöhtes Geltunsgbedürfnis. Hätte sie
dem autistischen Jungen wirkich etwas Gutes tun wollen, hätte
sie sich meiner Meinung nach vor dessen Adoption überlegt,
dass er vielleicht in einer anderen Familie, die finanziell
auf stabileren Beinen steht als eine dann 12-köpfige Familie,
mehr Aufmerksamkeit und bessere Behandlungsmöglichkeiten hätte
bekommen können…

Wie gesagt, ich bezweifle das diese Familie so existiert.
Selbst Pflegekinder (großer Unterschied zu Adoptivkindern)
werden nicht in solchen Mengen und nicht so wahllos
in Familien gegeben.
War das Kind bei der Platzierung in der Familie noch
klein, war wahrscheinlich vom Autismus noch nichts
bekannt. War es schon älter, wäre es nicht in diese
Familie gekommen.

3.)Ich weiß nicht, wo das her kommt, ob durch Medien und/oder
Lehrer, aber fast jede Nachhilfemutter, die ein neues Kind zu
mir bringt, teilt mir erst einmal - offensichtlich um meine
Bestätigung bittend mit -, dass ihr Kind hochbegabt sei, ADS
habe, hyperaktiv sei oder eine Lese- und Rechtschreibschwäche
habe. Das kann doch nicht sein, dass die Kinder heute alle so
krank sind?

Vielleicht nur die, die Nachhilfe brauchen?

Manchmal denke ich mir: „Wenn dein Kind eine Lese-
und Rechtschreibschwäche hat, dann üb doch mehr mit ihm,
anstatt Karriere zu machen!“, „Wenn dem Kind Aufmerksamkeit
fehlt, warum gibst du sie ihm nicht?“

Kann es sein, dass du „Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom“ falsch
interpretierst?

Ich weiß nicht, sehe ich das zu hart oder übersehe ich da
etwas?

Zumindest biegst du dir hier einige Fakten schön.

Gruß
Elke

PS: zum eigentlichen Thema wollte ich nur anmerken, dass
ich ebenfalls finde, dass ADS, ADHS, Hochbegabung usw.
inflationär gebraucht werden, was denjenigen, die wirklich
daran leiden, ganz und gar nicht hilft.
Aber darum ging es mir meinem Posting nicht.

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HB hat NICHTS mit Schulnoten zu tun!!
Hallo Ulrich!

Und eine Bitte: Hochbegabung hat
nichts, aber auch rein gar nichts mit den Leistungen in der
Schule zu tun.
Es gibt HB-Kinder, die in Sonderschulen landen, weil sie
keinen Bock auf den Stoff haben, weil er zu langweilig ist.

Für diese so richtige, wichtige und immer leider wieder vergessene Tatsache bekommst Du von mir ein Sternchen!

Stichwort Underachiever: http://underachiever.brainsborough.de/

http://www.matthias-jung.de/hochbegabung.htm

Zum Anteil von HBs in der Schule sei noch gesagt, dass die Gauss´sche Glocke auch hier Anwendung findet.

Angelika

Notenfindung *grrrrr*
Hallo Yvi!

Es ist immer schön, wenn junge Leute gute Abschlüsse bekommen, doch ich sehe jetzt aktuell in meinem direkten Umfeld wie unterschiedlich die Notenfindung ist.

Schul/Abi-Noten haben nicht immer wirklich etwas mit der Leistung zu tun.
Und das meine ich völlig unabhängig von Begabung oder nicht.

Wenn man die „netten“ Lehrer bekommt, die mit hohen Punktzahlen nur so um sich werfen, dann steigen halt die Chancen auf einen tollen Schnitt.
Bekommen Schüler die Lehrer, die sich um Gerechtigkeit bemühen, sieht die Sache anders aus.

Und es sage mir niemand, das gäbe es nicht!

Wenn in einer Jahrgangsstufe nun der eine Kurs in Literatur wirklich hart ackern muss für seine Noten, während der andere vorwiegend zuhause arbeiten darf (kein Scherz!) und dann auch noch Granatenbewertungen bekommt, überwiegend mit 13 Punkten, so ist das eine Kategorie, die mich den Kopf schütteln lässt.

Hat der Schüler nun mehrere dieser Kurse, so wird er toll abschneiden. Selbst dann, wenn er die Klausuren im Abi mit Abweichungen schreibt und in die mündliche Prüfung muss.
Wer prüft ihn denn? Die eigenen Lehrer!

Ich will damit Euren guten Schnitt nicht abwerten, aber zumindest die Möglichkeit von „Schwein gehabt“ nicht ausschließen!

Und, btw, wer sagt eigentlich, dass eine 3 „nur“ eine 3 ist??
Zu meinen Schulzeiten gab es selten 1en, die waren wirklich außergewöhnlichen Leistungen vorbehalten.

Angelika

Hallo Candi,

schick mir mal den Topf Weisheit, aus dem du täglich löffelst, ich benötige dringend davon - bin nämlich stark unterbegabt (laut meiner Eltern).

Viele Grüße
Dipl.

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Hi,

zu 1.) ich glaube du überschätzt deine Fähigkeit objektiv zu beurteilen. Du kannst nicht objektiv sein wenn du deine eigenen Arbeiten und die von heutigen Schülern vergleichst. Objektiv wäre es wenn du Arbeiten aus diesem Zeitraum von diversen unterschiedlichen Schülern nimmst und diese dann mit vergleichbaren Arbeiten (Gleiche Themen!) aus der heutigen Zeit vergleichst. Dein Gefühl ist also, durch die Nachhilfe verstärkt, sehr subjektiv ebenso deine Beurteilung.

zu 2.) Welches Märchen soll das denn sein? Sorry aber da bindest du und nen Bären auf. Ausser es wäre keine Familie im eigentlichen Sine sondern eine SOS Kinderdorf Familie, und da gibt es Hilfen.

zu 3.) Fakt ist das frührer LRS nicht so oft diagnostiziert wurde weil Eltern sich sperrten dagegen, ich stelle dabei in Frage ob dies richtig ist. Weiterhin werde vile Schüler zu LRS Kindern weil sie die Art und Weise der Vermittlung des Schreibenlernens geändert hat. Zu meiner Grundschulzeit war das schreiben in Druckschrift in der Grundschule verboten, heute wird damit angefangen und nach einem Jahr kommt die Schreibschrift und damit werden nach meinem Empfinden LRS-Kinder produziert. Ich habe dies an meinen beiden gut beobachten können, da haben sie gerade eine Schriftform beherrscht und schon mussten sie eine zweite erlernen und nur noch diese verwenden, während das Schriftbild in der ersten Schriftform mittlerweile einigermaßen war wurde es durch Hinzunahme der zweiten Schriftform definitiv schlechter. Gerade Kinder die sich in feinmotorischem Bereich schwer tun werden hier zu Leghastenikern.
Was ADS, ADHS usw angeht, hier mag es Mißbrauch geben der aber nicht nur von Elternseite her erfolgt sondern auch von Lehrerseite her bestärkt wird.
Kleines Beispiel:
Mein Jüngster hat Probleme mit dem Lesen und mit dem schreiben gesprochener Worte (Sie sollen ja schreiben wie sie es hören *Augen verdreh*) dadurch wird er sehr unruhig im Unterricht. Das erste was ich zu hören bekam war der Vorschlag ihn auf ADS testen zu lassen *grumpf*, hab ich nicht gemacht statt dessen bin ich zum Ohrenarzt (KA wollt mir keine Überweisung geben) und hab ihn durchchecken lassen. Raus kam eine auditive Hörstörung, d.h. er hört alles sehr gut ist auch im Frequenzbereich viel breitbandiger als Otto - Normal - Mensch aber er kann definitiv die Laute nicht unterscheiden, laut HNO würde dies wahrscheinlich auch auf einen gewissen Anteil von ADS und ADHS Kindern so sein. Diese Kinder können Laute in einer lauten Umgebung nicht genau definieren, seit mein Sohn vorne sitzt, ist es wesentlich besser geworden und kein Lehrer redet mehr von ADS.

Ich weiß nicht, sehe ich das zu hart oder übersehe ich da
etwas?

Nun du solltest nicht vorschnell urteilen sondern alle seiten betrachten, Eltern nehmen in ihrer Hilflosigkeit oft gerne den Rat von erfahrenen Pädagogen, Ärzten usw. an weil sie sich sonst einfach das Verhalten ihrer Sprößlinge erklären können.

der sich diese Fragen nicht nur deshalb
stellt, weil er in seinem zukünftigen Lehrerberuf gerne etwas
seine Nerven schonen möchte… :smile:

Du fragst nicht du erteilst schon Vorverurteilungen und scheinst für dich schon die Schuldigen gefunden zu haben ist ja soooo einfach.
Grundsätzlich ist es immer vom Einzelfall abhängig und man sollte geflissentlich darauf achten hier nicht alle über einen Kamm zu scheren, für die Zukunft wünsch ich dir starke Nerven und den Mumm dich auch mal selbst in Frage zu stellen.

Nordische Grüße
Andrea

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Eine sehr gute Stellungnahme! Stimmt leider alles so wie beschrieben, zumindest aus meiner Erfahrung.

Hallo Ulrich!

Und eine Bitte: Hochbegabung hat
nichts, aber auch rein gar nichts mit den Leistungen in der
Schule zu tun.
Es gibt HB-Kinder, die in Sonderschulen landen, weil sie
keinen Bock auf den Stoff haben, weil er zu langweilig ist.

Stimmt natürlich, ich hatte es nur nicht für nötig gehalten, das extra zu erwähnen. Ich bin mal von dem Ideal ausgegangen, dass Noten das abbilden könnten :smile:

Hallo,

kann ich mal einige der Sachen, die du hier behauptest
kritisch betrachten:

1.) Ich glaube nicht, dass ich unsere Leistungen damals
überschätze. […] denn
ich vergleiche teilweise direkt mit meinen alten
Viertklassaufsätzen von früher und denen meiner
Nachhilfeschüler.

Vielleicht liegt das ja auch daran, dass du
dich mit Nachhilfeschülern vergleichst.

Oh ja, das kann natürlich sein. Wobei ich schon sagen muss, dass ich (dank seeehr ehrgeiziger Eltern) auch einige Schüler hab, die eigentlich nicht schlecht sind, sondern deren Eltern (im Hinblick auf die Zukunft) nur wollen, dass ihre Kinder noch besser werden (z.B. von 3 auf 2 oder 1 springen).

Zum Rest:
Mag alles überheblich klingen, aber so ist es nicht unbedingt gemeint. Der Inhalt entspricht natürlich der Wahrheit, so unglaublich es auch klingen mag. Warum es so lief, wie es gelaufen ist, kann wohl nur das dafür zuständige Amt begründen.

Du fragst nicht du erteilst schon Vorverurteilungen und
scheinst für dich schon die Schuldigen gefunden zu haben ist
ja soooo einfach.
Grundsätzlich ist es immer vom Einzelfall abhängig

richtig

und man

sollte geflissentlich darauf achten hier nicht alle über einen
Kamm zu scheren, für die Zukunft wünsch ich dir starke Nerven
und den Mumm dich auch mal selbst in Frage zu stellen.

Danke, kann ich gebrauchen!

H wie Hola.

…Ich weiß nicht, wo das her kommt, ob durch Medien und/oder
Lehrer, aber fast jede Nachhilfemutter, die ein neues Kind zu
mir bringt, teilt mir erst einmal - offensichtlich um meine
Bestätigung bittend mit -, dass ihr Kind hochbegabt sei, ADS
habe, hyperaktiv sei oder eine Lese- und Rechtschreibschwäche
habe. Das kann doch nicht sein, dass die Kinder heute alle so
krank sind?

Zynisch wie ich bin, muß ich bemerken:

Stelle nicht solche ketzerischen Fragen, schon gar nicht hier
in dem
Forum, sonst bist Du ganz schnell der böse Hardliner :wink:

Ich sehe es aber ähnlich wie Du. Die Eltern sind sich heute
für gar nichts mehr zu blöde.

Du hattest Recht :smile:

Hat der Schüler nun mehrere dieser Kurse, so wird er toll
abschneiden. Selbst dann, wenn er die Klausuren im Abi mit
Abweichungen schreibt und in die mündliche Prüfung muss.

Huhu,

ich finds auch merkwürdig, dass manche Leute ein Abi bekommen, das locker eine ganze Note besser ist, als der Schnitt ihrer Abiturklausuren (oder umgekehrt, so wars bei mir :wink:)

Da hat man in der 12 mal ein paar mittelmäßige Referate gehalten, ab und an was ausm Buch abgelesen und ansonsten fünf mal hintereinander dasselbe gesagt und schwupp, steht man da mit einer eins im Mündlichen. Schriftlich leider nur drei minus, aber kommt ja doch auf ne zwei raus.
Im Abi dann die Abweichungsprüfung, aber der Schüler war doch immer so nett, und am Ende hat man dann doch die zwei geschenkt gekriegt.

Gerade weil es für Lehrer so schwer ist, objektiv zu bleiben, finde ich es unmöglich, dass (zumindest in NRW) in der 12 und 13 die „Sonstige Mitarbeit“ genauso zählt wie die Klausuren.
In der Mittelstufe, wo die Schüler lernen sollen, sich mündlich auszudrücken, ok. Aber dass so etwas Schwammiges wie „Sonstige Mitarbeit“ ein Abi eine ganze Note besser oder schlechter machen kann- finde ich ziemlich merkwürdig.

Hilft ja auch den Schülern nicht unbedingt weiter. Wer ne eins in Mathe hat, weil er immer seine Hausaufgaben an die Tafel geschrieben hat und dann verständlicherweise meint, er wäre ganz toll in Mathe, dann anfängt, das zu studieren und irgendwann feststellen muss, dass er doch nicht so ganz viel versteht - da ist es dann ein bißchen spät.

Grüße
Sonja, froh, dass der Ärger vorbei ist.

Mathe, Revolution
Hallo!

Hilft ja auch den Schülern nicht unbedingt weiter. Wer ne eins
in Mathe hat, weil er immer seine Hausaufgaben an die Tafel
geschrieben hat und dann verständlicherweise meint, er wäre
ganz toll in Mathe, dann anfängt, das zu studieren und
irgendwann feststellen muss, dass er doch nicht so ganz viel
versteht - da ist es dann ein bißchen spät.

Daneben kann mir keiner Erzählen, dass Noten garnichts widerspiegeln. Wenn jemand an der selben Schule in jedem Fach besser oder schlechter als ein anderer ist und auch einige Kurse mit dem zusammen hat, dann ist das einfach unglaubwürdig. Das würde ja auch bedeuten, dass man, wenn es nur auf die Kurse/Lehrer ankäme, keine Voraussagen zum Abschneiden machen könnte vor Lehrerbekanntgabe. Und welche Kurse kommen Deiner Meinung nach am ehesten in Frage? An unserer Schule war der Mathe-LK zu einem großen Teil von echten Mathetalenten besetzt, da wir eine mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse hatten und da aus der ganzen Umgebung entsprechende Leute hinkamen und nicht woanders hingingen

Äh, bei uns hat sicher keiner ne eins im Mathe-LK, nur weil er nett seine Aufgaben anschrieb. Das muss ich aber mal ganz deutlich sagen, dass dies gerade für Mathe überhaupt nicht hinkommt. Ich habe das erlebt und auch Kommilitonen haben mir gleiches erzählt.

Unser Lehrer hat mir zB mal erzählt, dass es garnicht leicht für ihn sei, ne Matheklausur zu stellen, da er darauf bedacht war, dass die schlechtesten im Kurs doch wenigstens die Chance hätten ein paar Punkte zu holen (vielleicht drei oder so) und gleichzeitig musste er versuchen ganz oben die Leute aufzusplitten, damit da nicht plötzlich 5*15 Punkte stehen oder 3*0 Punkte.

Und die mündlichen Noten Noten wurden zu großem Teil am Erarbeiten von neuen Inhalten festgemacht.

Das ging schriftlich auch noch, aber dann kam er in die Situation, dass er fast zwei Leuten die selbe mündliche Nachprüfung hätte stellen müssen. Der eine hätte nur wenige Punkte gebraucht, war entsprechend schlecht, die andere brauchte für eine Verbesserung 13 oder 14 Punkte. Das ist dann echt schwer, denn haben die Aufgaben großen Anspruch und entsprechndes Entfaltungspotential hätte der Schüler sicher versagt, andersrum hätte die Schülerin in der 08-15 Prüfung kaum Entfaltungsmöglichkeit der Fähigkeiten gehabt.

VG, Stefan

Wie meinst du das genau? Fachgerechte Prüfung? Was genau soll
das sein? Von wem?

Die erste Anlaufstelle ist ja meist der Lehrer. Der muss den Eltern dann klarmachen, dass zumeist ein Mangel an den geforderten Fähigkeiten vorliegt, keine Unterforderung. Es geht darum, zu erkennen welche Förderung dem Schüler am besten hilft, das kann ein Lehrer aus seiner distanzierten Position deutlich besser als die Eltern. Wenn die Schule als ganzes, d.h. auch Direktorat und Klassenlehrer, die Eltern nicht davon abbringen können, dann wird meist ein Psychologe bemüht (durch die Eltern).
Bis Mitte der 90er traf durchaus die Befürchtung des einleitenden Beitrags zu, viele Psychologen wollten sich rühmen ein verkanntes Genie entdeckt zu haben.
Da die daraus entstehenden Fälle von sonderpädagogischer Förderung so gut wie nie zum Erfolg, sondern öfter zu nicht-sozialisierbaren Inselbegabten führten, hat sich dies in den letzten Jahren stark gebessert.

Hi Richard,

Die erste Anlaufstelle ist ja meist der Lehrer.

Paßt.

Der muss den Eltern dann klarmachen, dass zumeist ein
Mangel an den geforderten Fähigkeiten vorliegt,
keine Unterforderung.

Nein. Der sollte erstmal ansatzweise verstehen, was HB bedeutet.
http://www.gymnasium-trittau.de/Eltern/begabtenfoerd…

Es geht darum, zu erkennen welche Förderung dem Schüler am besten
hilft, das kann ein Lehrer aus seiner distanzierten Position
deutlich besser als die Eltern.

Nein, so leicht ziehst du den Kopf nicht aus der Schlinge.
Es gibt Kollegien, die aufgrund der „Lizenz zum Lehren“ meinen, nur sie alleine hätten die Fähigkeiten und das Recht, über junge Menschen ein Urteil abzugeben. Weiterhin ist ein Lehrer auch nur ein Mensch. Deine Aussage der „distanzierten Position“ kann ich so pauschal nicht gutheißen. Das ist ein wenig Augenwischerei.
Haben denn heutige Lehrer eine fundierte psychologische und pädagogische Ausbildung? (Zumindest so viel, wie sie an der Schule gebraucht würde)
Meines Wissens: nein. Aber ich würde mich da gerne korrigieren lassen.

http://www.uni-giessen.de/fb03/didaktik/Personen/Wol…
http://www.goethe.de/wis/sub/thm/de54297.htm

Wenn die Schule als ganzes, d.h. auch Direktorat und Klassenlehrer,
die Eltern nicht davon abbringen können, dann wird meist ein
Psychologe bemüht (durch die Eltern).

Welche Position nimmst du jetzt eigentlich ein? Die der „Die Schule hat immer Recht“?

Bis Mitte der 90er traf durchaus die Befürchtung des
einleitenden Beitrags zu, viele Psychologen wollten sich
rühmen ein verkanntes Genie entdeckt zu haben.

Viele? Nenn mal bitte konkrete Beispiele.

Mal davon abgesehen, auch die Psychologen sind nur Menschen, wie die Lehrer auch. Soll heißen: Auswüchse und schwarze Schafe findest du in allen Lebensbereichen.

Wie auch immer, ein IQ Test von einem Psychologen ist etwas gänzlich anderes als die Notengebung in der Schule.

Unsere Jungs wurden mit dem AID2 getestet: http://www.testzentrale.de/?mod=detail&id=175
Solche IQ Tests sind so konstruiert, daß der Einfluß des Testenden möglichst eliminiert wird. Wir reden hier über standardisierte Verfahren und nicht über die dehnbaren Erfolgskontrollen einer Schule.
Nochmals: das sind 2 Paar ganz verschiedener Schuhe.

Da die daraus entstehenden Fälle von sonderpädagogischer
Förderung so gut wie nie zum Erfolg, sondern öfter zu
nicht-sozialisierbaren Inselbegabten führten, hat sich dies in
den letzten Jahren stark gebessert.

Inselbegabte? Was haben die mit HB zzu tun?

http://www.spiegel.de/sptv/magazin/0,1518,284504,00…
http://de.wikipedia.org/wiki/Inselbegabung

BTW:
Was mich auch hier im Thread geärgert hat. Die nahezu automatische Assoziation einer schlechten Note mit dem Verursacher „Schüler“, während kaum hinterfragt wird, ob der Lehrende nicht auch eine Mitverantwortung an Noten trägt.

mfg Ulrich

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Hallo!

Daneben kann mir keiner Erzählen, dass Noten garnichts
widerspiegeln. Wenn jemand an der selben Schule in jedem Fach
besser oder schlechter als ein anderer ist und auch einige
Kurse mit dem zusammen hat, dann ist das einfach
unglaubwürdig.

Na klar…aber wo werden denn schon nur Schüler der selben Schule verglichen? Meine Meinung dazu, inwieweit Noten Begabung widerspiegeln steht weiter unten: Knapp zur Hälfte. Ich gehe auch davon aus, dass ein gewisses Mindestmaß erreicht sein muss,um eine akzeptable Note zu bekommen.

Das würde ja auch bedeuten, dass man, wenn es
nur auf die Kurse/Lehrer ankäme, keine Voraussagen zum
Abschneiden machen könnte vor Lehrerbekanntgabe.

Nee, nee, ich meinte das nicht auf individuelle Kurse bezogen. Ich hab die Erfahrung gemacht, dass man mit einigem „Aufmerksam-Tun“, Vorlesen und Tafelwischen auch völlig talentfrei eine gute SoMi-Note bekommen kann. Beinahe bei jedem Lehrer. Dass man dann noch Klausuren schreiben muss, ist klar, aber die Sonstige Mitarbeit kann einen dann ganz schön wieder hochziehen, wegen dieser unsäglichen Methode, 50:50 zu rechnen.

Und welche
Kurse kommen Deiner Meinung nach am ehesten in Frage?

Wie gesagt, wahrscheinlich alle

Äh, bei uns hat sicher keiner ne eins im Mathe-LK, nur weil er
nett seine Aufgaben anschrieb. Das muss ich aber mal ganz
deutlich sagen, dass dies gerade für Mathe überhaupt nicht
hinkommt. Ich habe das erlebt und auch Kommilitonen haben mir
gleiches erzählt.

Ich habe Mathe bloß als Beispiel genommen, weil es ein Fach ist, das jeder hat und mir als erstes einfiel.
In Mathe kann ich nun bloß vom Grundkurs sprechen: Die Klausuren einer bestimmten Schülerin waren im Schnitt glatt zwei und sie hatte nie etwas Besseres als eine drei auf dem Zeugnis. Obwohl sie anwesend war und Hausaufgaben gemacht hat; und nur von dem ganzen oben beschriebenen Drumherum Abstand genommen hat. Klar, selbst schuld, sie hätte ja auch mal was an die Tafel schreiben können :wink:
Aber ich würde deren mathematische Begabung immerhin höher einschätzen, als die eines Schülers, der alle seine Klausuren vier schreibt, aber all diese Nebendinge, für die kein direktes mathematisches Talent vonnöten ist, eifrig einsetzt, dafür eine zwei als „Sonstige Mitarbeit“ bekommt und im Endeffekt dann auch auf eine drei kommt.

[…]

Und die mündlichen Noten Noten wurden zu großem Teil am
Erarbeiten von neuen Inhalten festgemacht.

Dann hast du wirklich Glück gehabt; das ist ja der Idealfall, unter dessen Bedingungen ich die Sache mit dem 50:50 rechnen von SoMi und Klausuren noch einigermaßen ok fände.
Aber das hab ich leider nie irgendwo erlebt, dass auch mündliche Noten strikt nach der Qualität des Gesagten vergeben würden.

Wenns so wäre, ok. Aber in der Praxis fließt so viel in die mündlichen Noten mit ein, das nichts mit Beherrschen des Unterrichtsstoffs zu tun hat, dass die Aussage, die Noten über Begabung machen, ganz schön verwässert wird.

Grüße
Sonja

1 Like

Ha wie Hola.

Für diese so richtige, wichtige und immer leider wieder
vergessene Tatsache bekommst Du von mir ein Sternchen!

Was absoluter Nonsens ist.

Neueste Erkenntnisse über Intelligenz widerlegen die Ausrede vom
„absolut Unterforderten“. Es handelt sich vor allem um einen eklatanten Erziehungsmangel, wenn das vermeintlich begabte Kind
sich nicht ausreichend beteiligt, um wenigstens vernünftige Noten
zu schreiben - sofern man von den psycho-sozial gestörten Minderleistenden absieht.

Für Hochbegabung gilt auch nicht einfach so die „GAUSSsche Glockenkurve“, sondern es von zwei Standardverteilungen Abweichung
ausgegangen, womit man bei IQ 130 landet. Anders formuliert: 2% einer Menge von Menschen.

MfG