Meine Frage..vielleicht könnt ihr mir antworten :

…in wie fern löst das neue testament eigentlich das alte ab?

würde mich mal interessieren :smile:

Das kommt ganz darauf an, wen Sie fragen:

  1. Judentum : Überhaupt nicht. Das „Alte Testament“ (das im Judentum natürlich nicht so heißt) ist nach wie vor Gottes Wort.

  2. Christentum : Die überwiegenden christlichen Kirchen und Gemeinschaften sehen im NT die Fortschreibung der Geschichte Gottes mit den Menschen, die im AT begonnen hat. Im Sinne von Mt 5,18 ist die Botschaft der Evangelien ohne das AT nicht denkbar. Daher löst das NT das AT nicht ab, sondern setzt es fort.
    Allerdings gibt es durchaus Verschiebungen. Ist im AT die Befreiung des Volkes Israel aus Ägypten eines der zentralen Ereignisse (oder DAS zentrale Ereignis - Ansichtssache), tritt im Christentum natürlich die Botschaft der Evangelien und des Osterfestes an diese Stelle (und der Sonntag als Tag der Auferstehung wird an Stelle des Sabbat zum Feiertag). Gebote wie die Speisegebote werden als aufgehoben betrachtet. Nicht im Ganzen, aber in einzelnen Punkten kann man also schon von einer Ablösung sprechen.

2a. Seit Marcion (2. Jhd) gab und gibt es aber immer wieder auch Ansätze im Christentum, die das AT im NT als überholt ansehen. Nicht zuletzt während der NS-Zeit aber auch heute gibt es Ansätze, die das Christentum (aus unterschiedlichen Gründen) nur auf das NT gründen wollen. Sie stellen eine deutliche Minderheit dar, aber die betrachtet das AT als abgelöst.

Gruß, Martinus

Hallo,

…in wie fern löst das neue testament eigentlich das alte ab?

die Frage stell sich so eigentlich nicht, obwohl man ja schon
sagen könnte - wenn ich was neues habe, brauche ich das Alte nicht
mehr.
Die Botschaft Jesu fordert dem Menschen geistig mehr ab, als was das
AT (mos.Gesetz)leisten könnte.
Das mosaische Gesetz hat unzählige Vorschriften, die Botschaft Jesu
genau genommen nur ein (nachvollziehbares)Gebot welches auch all
jene Lehren des AT beinhaltet, deren Beachtung zum Heil führen.
(welche das eine Liebesgebot stützen)
Das ist schon ein „Quantensprung“.
Die Botschaft Jesu wurde auch denen verkündet, welche nicht im
mosaischen Gesetz involviert waren, dieses garnicht kannten und
auch nichts damit hätten anfangen können.
Trotzdem wurde sie verstanden und angenommen - wie heutzutage auch.
Paulus hat sich diesbezüglich sehr leidenschaftlich eingelassen.
Den Christen aus dem Heidentum wurde auch (fast) von Anfang an -
nach heftigen Diskussionen unter den Aposteln - die Beachtung
der mosaischen Gesetze erlassen.
An Stelle der Beschneidung - das Zeichen des alten Bundes mit Gott -
trat die Taufe für alle (auch für die Frauen) als Zeichen der
Zugehörigkeit zu Jesus.

Gruß VIKTOR
PS
Dies ist im profanen Leben auch nicht anders.
Wenn ein neuer Vertrag zwischen Vertragspartnern geschlossen wird,
kann ich den alten wegschmeißen,auch wenn der Neue Teile des Alten
beinhaltet.
Das NT ist eben keine „Ergänzung“ des AT, sondern neu aufgesetzt.
Warum manche da immer noch meinen das AT zu brauchen ist vielleicht
dadurch erklärbar, daß sehr viele Menschen sich nur dann „sicher“
fühlen, wen sie genau vorgeschrieben bekommen was sie zu tun haben.

OT: Quantensprung
Hallo VIKTOR,

ich hoffe, dass du mir den Hinweis nicht übel nimmst: http://www.zeit.de/1996/19/quanten.txt.19960503.xml

Grüße

Ulf

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Kurzer Abriss
Hallo NATALiiiiiiiE,

die Meinungen differieren, auch innerhalb des Christentums.
Nach häufigster Auffassung besteht der Alte Bund fort, der Neue übertrifft ihn einfach an Stärke und Intensität; während der Alte dem Menschen Detailgebote gibt, gibt ihm der Neue nur das Liebesgebot, dieses aber radikal. – Problem dieser Auffassung: Das Liebesgebot ist eigentlich im Alten Bund schon vorhanden. Wozu braucht es dann Kreuz und Auferstehung? Gewöhnlich wird geantwortet, das sei halt nur die Ausdeutung Gottes, was Er unter Liebe verstehe, und ohne diese Erklärung Gottes hätten die Menschen keine Fähigkeit, dem Liebesgebot ihrerseits nachzuleben. Dann aber ist die „Erklärung“ also doch irgendwie wesentlich und der Neue Bund wenigstens dem Alten als Kommunikationsmittel überlegen.

Dagegen lautet die traditionelle (und ebenfalls häufige) Auffassung, dass der Alte Bund vom Neuen konsumiert bzw. sogar durch den Neuen beendet worden ist. D. h. wenn im Alten Bund ein Befehl gegeben ist, gilt er grundsätzlich heute nicht mehr, wenn er nicht durch den Neuen Bund wiederum Gültigkeit erhält. Beispiel: Die 10 Gebote gelten nur insofern, als sich für christliche Ethik relevant sind, ausserhalb christlicher Ethik nützen sie nichts. Wenn man z. B. an Gott Vater glauben will, aber nicht an Jesus, dann nützt es nichts, dass man die Gebote im übrigen einhält. – Problem dieser Auffassung: Was hat der Alte eigentlich für die Christen noch zu sagen? Kann er trotzdem Gottes Wort sein? Die Tradition antwortet Ja. Beispiel: Gott befiehlt Saul, eine Horde Rinder zu töten. Saul gehorcht nicht und wird von Gott als König abgesetzt. Sagt uns nun diese Geschichte, dass wir für Gott Rinder schlachten sollen? Nein, sondern sie ist einfach ein Anwendungsfall des Grundsatzes, wir sollen Gott gehorchen. Das AT ist nach dieser Auffassung Illustration, nicht aber direktes Gesetz. Daher beziehen wir vieles davon auch nicht 1:1 auf uns, sondern interpretieren es je nach Schwere der Wahrheit, die es enthält. Dies gilt zwar auch für das Neue, dort jedoch stehen die höchsten, zum Teil auch 1:1 zu beziehenden Dinge drin.

Um sich mit dem Problem tiefer zu befassen, ist wohl Paulus (NT) der wichtigste Autor, ihm geht es dauernd um genau diese Frage.

Gruss,
Mike

Guten Tag!

  1. Christentum : Die überwiegenden christlichen Kirchen und
    Gemeinschaften sehen im NT die Fortschreibung der Geschichte
    Gottes mit den Menschen, die im AT begonnen hat. Im Sinne von
    Mt 5,18 ist die Botschaft der Evangelien ohne das AT nicht
    denkbar. Daher löst das NT das AT nicht ab, sondern setzt es
    fort.

Gestatte mir bitte einen Einwand.
Wie verträgt sich das mit der Erzählung bei Lukas von den Emmausjüngern? Wenn ich das recht verstehe, dann geht es da die ganze Zeit um ein Schriftverständnis, das Tod und Auferstehung Jesu bei den Propheten angekündigt finden will. Dass es sich so verhält, ist die Einsicht am Ende dieser Erzählung.
Gleiches findet man bei Lukas auch in der Erzählung von der Predigt Jesu in der Synagoge von Nazaret (4,16 ff): Gelesen wird der Prophet Jesaia, und Jesus erklärt - hier wie dort -, das sei jetzt in Erfüllung gegangen.
Um zugespitzt auszudrücken, was ich sagen will: Juden wie Christen lasen und lesen das AT, aber der gleiche Wortlaut hat gegensätzliche Bedeutung: Die einen lesen, dass der Messias kommen wird, die anderen lesen, um sich zu vergewissern, dass er wirklich gekommen ist.
NB: Diese Art, die „Schrift“ zu lesen, stammt genau aus der Schrift selbst.

Das ganze atemlose Gerenne der Frauen und der Apostel in der Osternacht, beruhigt sich das nicht erst, wenn klar wird, das alles genau so sich hat ereignen müssen - weil es geschrieben steht?

Ich sehe da keine Möglichkeit, von einer Fortsetzung zu sprechen.
Und Matthäus 5,18: Kann man das nicht auch so lesen, dass durchaus nicht nur der kleinste Buchstabe des Gesetzes vergehen kann und wird - wenn „alles geschehen ist“, wenn alles erfüllt ist? Und dazu gekommen zu sein, ist ja der Anspruch Jesu. Die Paulusbriefe sind voll mit Begründungen, dass große und kleine Buchstaben des Gesetzes nicht mehr gelten.

Nicht
im Ganzen, aber in einzelnen Punkten kann man also schon von
einer Ablösung sprechen.

Genau diese Einschränkung also bezweifle ich.
Kann man mir als einem Nichttheologen verständlich machen, worin mein Irrtum besteht, seit die Theologie diese Fortsetzungsthese betont?

Freundliche Grüße!
H.

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Hallo Mike,

die Meinungen differieren, auch innerhalb des Christentums.
usw.
usw.

Da haben wir aber doch unseren hl. Paulus, welcher sich da sehr
stark rein gehangen hat.(sagst Du ja auch)
Außerdem - in der „Kürze liegt die Würze“ - eine alte und immer
gültige Weisheit, welche Jesus sehr wohl beherzigte.
Diese Kürze - es auf den Punkt bringen - würde Deinen Beträgen auch
gut tun. Alles andere dienst nur dazu Nebel zu blasen.
Sachlich ist noch zu sagen, daß das „Liebesgebot“, welches die
„Gerechtigkeit an sich“ ist, so in seiner radikalen Forderung im
im AT (mos.Gesetz) eben nicht enthalten ist.
Wäre es doch,so wäre Die Botschaft Jesu für die Katz, er wäre
umsonst gestorben und auch Dein Christentum nur Schall und Rauch.
Jesus jedenfalls hat für sich beansprucht die Wahrheit zu
verkünden welche zum (ewigen)Heil des Menschen führt. Du mußt ihn
aber erst als Lügner hinstellen, ehe irgendeine andere Sicht
(Meinung !!)greift.(er hat sich dahingehend sogar wörtlich
geäußert und festgelegt)
Papst Franziskus will die Botschaft Jesu , also das „eine
Gebot“,wieder in den Mittelpunkt der Lehre der Kirche rücken.
Dem sollten wir uns anschließen weil wir so als Christen immer
richtig liegen, egal ob katholisch oder aus der Reformation
Gruß VIKTOR

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Hallo Ulf

ich hoffe, dass du mir den Hinweis nicht übel nimmst:

nö, warum auch.

http://www.zeit.de/1996/19/quanten.txt.19960503.xml

Sicher werden heutzutage oft Begriffe verwendet - welche aus
einer anderen Kategorie entlehnt sind - um etwas zu verdeutlichen.
Dies wird auch meistens so verstanden und sogar richtig !
Wenn sich ja jemand wichtig tut und dies kritisiert, ficht mich dies nicht an.
Gruß VIKTOR

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Wie meinen
Hallo VIKTOR,

es ist mir nicht ganz klar, ob das nun Zustimmung oder Ablehnung Deinerseits war.
In der Sache erzählst Du überhaupt nichts anderes als ich. Jedoch höre ich wieder mal einen vorwurfsvollen Ton („Kürze“ usw.).

Dazu ist Folgendes zu sagen.

Es greift zu kurz, wenn man (absichtlich oder unabsichtlich) die nächsten Zusammenhänge des Themas ausser Acht lässt. Diese sind: die Rolle des Judentums innerhalb des christlichen Glaubens, die ständige kirchliche Lehre von der Inspiration der Bibel, die Definitionen des AT in Tradition und Konzilien sowie die meist als Antwort darauf gelehrte Hierarchie der Wahrheiten.

Viel eher als Deinen Vorwurf könnte ich also verstehen, wenn jemand mich dahingehend kritisierte, dass ich diese Etiketten nicht ausdrücklich aufzählte - was hiermit nachgeholt sei.

Gruss,
Mike

Guten Tag NATALiiiiiE,

Meiner Ansicht nach kann man den Unterschied zwischen dem Alten und dem Neuen Testament so erläutern:
Das Alte Testament besteht im Wesentlichen aus dem Gesetz und den Propheten.

Jesus Christus sagt sinngemäß (Matthäus 5, 17): Ich bin nicht gekommen, das Gesetz und die Propheten aufzulösen, sondern zu erfüllen.

Es ist hier schon angeklungen, das Gesetz gibt einen klaren Rahmen, was man zu tun und zu lassen hat, danach kann man sich (und sein Leben) ausrichten:

Das generelle Bestreben des Menschen, ein höheres Wesen gnädig zu stimmen.

Es dürfte aber klar sein, dass es kein Mensch schafft, „die Gesetze“ in ihrer Gesamtheit zu erfüllen.

Dazu ist nach dem Neuen Testament Jesus, der Christus (Messias), gekommen, das Gesetz zu erfüllen, damit wir es nicht selbst tun müssen, sondern im Glauben an ihn und die Erlösung durch sein Blut Vergebung der Sünden und damit Gerechtigkeit vor Gott zu erhalten.

„Sünde“ – dieser altmodische Begriff wurde ziemlich verwässert, um nicht zu sagen pervertiert. Sünde ist allgemein fast nur noch mit Sexualität in negativem Sinn gleichgesetzt.

Der Apostel Paulus setzt ganz andere Akzente, wenn es um den Begriff Sünde geht.

In seinem Brief an die Galater im Kapitel 5, Verse 19 bis 23 nennt er drei Begriffe zu Sexualität (Unzucht, Unsauberkeit, Maßlosigkeit), zwei Begriffe zu Religion (Religiosität, Aberglauben), zwei Begriffe zu opulenten Mahlzeiten (Sauf- und Fressgelage); aber es dürfte überraschend sein, dass er acht Begriffe nennt zu unserem „politischen“ Leben:
Feindschaft, Streit, Eifer um nichts, Wut, hinterhältige Ränke, Zwietracht, Spaltungen, Neid.

Und das alles mündet in die „Forderung“ Jesu Christi: Du sollst Deinen nächsten lieben wie dich selbst.“

Gruß Walter VB

Hallo.

Es dürfte aber klar sein, dass es kein Mensch schafft, „die
Gesetze“ in ihrer Gesamtheit zu erfüllen.

So klar ist dieses nicht, wenn man bedenkt, dass die Juden welche danach leben, sehr wohl davon ausgehen. Hier wird es nicht sehr respektvoll, ihnen diese Sicht nun einfach einmal so abzusprechen.

So wüsste ich auch nicht, warum dieses nicht gehen sollte.

Dazu ist nach dem Neuen Testament Jesus, der Christus
(Messias), gekommen, das Gesetz zu erfüllen, damit wir es
nicht selbst tun müssen, sondern im Glauben an ihn und die
Erlösung durch sein Blut Vergebung der Sünden und damit
Gerechtigkeit vor Gott zu erhalten.

Hat er denn dieses Gesetz in seiner Gesamtheit erfüllt? Hier melde ich einmal meine Zweifel an, basierend auf den Erzählungen im NT.

„Sünde“ – dieser altmodische Begriff wurde ziemlich
verwässert, um nicht zu sagen pervertiert. Sünde ist allgemein
fast nur noch mit Sexualität in negativem Sinn gleichgesetzt.

Dabei ist Sex eben gerade keine Sünde, sondern Pflicht. Und auch das Sex Spass machen muss, ist eine Pflicht, welche G’tt nach dem AT jedem Menschen auferlegt hat :wink:

Und das alles mündet in die „Forderung“ Jesu Christi: Du
sollst Deinen nächsten lieben wie dich selbst.“

Ist diese Forderung nicht von G’tt?

Gruss,
Eli

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Hallo,

Und das alles mündet in die „Forderung“ Jesu Christi: Du
sollst Deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“

Ist diese Forderung nicht von G’tt?

zumal das ein Zitat Jesu aus 3 Mose 19,18 ist.

Viele Grüße,

Jule

Könnte es sein, daß hier unterschiedliche Verständnisse der Begriffe „Fortsetzung“ und „Ablösung“ vorliegen?

Gerade wenn man Jesus mit Verweis auf alttestamentliche Schriften als den Erlöser sieht, wird die Schrift ja fortgesetzt. Von einer Ablösung kann man sprechen, wenn man sagen würde: Wir können das NT ohne das AT lesen und verstehen, wir brauchen das AT nicht mehr; Jetzt ist das NT unsere einzige Heilige Schrift.
Aber gerade weil sich in Jesus (aus christlicher Sicht) die Verkündigung des AT erfüllt und wo Jesus (siehe z.B. auch oben Elimelech und Jule) in seinen Reden auf das AT Bezug nimmt und dessen Gebote bestärkt, kann man von einer Fortsetzung sprechen.

Martinus

Hallo Jule

Und das alles mündet in die „Forderung“ Jesu Christi: Du
sollst Deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“

Ist diese Forderung nicht von G’tt?

zumal das ein Zitat Jesu aus 3 Mose 19,18 ist.

ja,es ist die Antwort auf die Fang-Frage der Schriftgelehrten an
ihn,nach dem größten Gebot.(Matt.22.34-38)Er hat dieses Zitat nicht
„erfunden“ aber oft bekräftigt.
„Neu“ ist nur, daß er diese Forderung zum „Programm“, zum Zentrum
seiner Botschaft gesetzt hat, zum „Gesetz an sich“, welches der
Gottesliebe gleich zu setzen ist(Matt.22.39).
Neu ist auch, daß er der Beachtung diese Gebotes die Erfüllung des
„ganzen Gesetzes“ gleich gesetzt hat (Matt.22.40 u.a und zwar
definitiv.
Und neu ist auch,seine Feststellung, daß es Gottesliebe ohne die
Liebe zu dem Nächsten überhaupt nicht gibt.
Hier wird dann der Unterschied AT zu NT deutlich, mos.Gesetz zum
dem Gesetz des Gewissens, welches der „Text- Vorschriften“ nicht
bedarf.
Durchgehend in seiner Botschaft wird das Heil des Menschen abhängig
davon gezeigt, wie er dem Liebesgebot zu seinem Nächsten
nachgekommen ist, niemals abhängig davon, wie sehr er Gott
geliebt hat.(deutlich u.a. Matt.25.31-46)
Deswegen ist es für den Christen auch nicht nachvollziehbar, daß
diesem Gott, dem die Schöpfung des Seins zugedacht ist,an
der Beachtung irgendeiner läppischen Vorschrift gelegen wäre - wie
dies heidnischen Göttern zugedacht wird -daß der Mensch Gottesliebe
„demonstrieren“ müßte um zum Heil zu gelangen.

Gruß VIKTOR

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Hallo Nataliiiiiie,

Christen müssen kompromissbereit sein. Sie müssen auch das AT akzeptieren, da sonst das System der Erbsünde seine Basis verlöre und viele Bezüge auf das AT keinen Sinn mehr hätten.

Tatsächlich aber unterscheiden sich die auf das NT basierenden Religionen wesentlich von der damaligen auf dem AT basierenden jüdischen Religion.

Unterschiede:

  • der Gott des ATs ist für Gutes aber auch für Schlechtes verantwortlich (Sintflut, Hiob,…)
  • im NT tut Gott nur Gutes, für das Schlechte ist der Teufel zuständig.
  • das NT kennt einen Dualismus zwischen den Mächten des Guten und des Bösen.
  • das NT kennt das System der Erbsünde.
  • das NT spricht von einer Auferstehung der Guten im Paradies, im AT ruhen die Toten lediglich in Frieden.
  • das AT favorisiert die herrschende Klasse, während das NT eine Religion für das Volk ist.
  • im AT weist Gott die Menschen an, zu morden und Kriege zu führen, im NT sollst du deinen Nächsten lieben.
  • im AT empfielt Gott, alle zu ermorden außer den Jungfrauen. Diese sollen sie für sich behalten. Das NT entbehrt ähnlicher Passagen völlig.
  • laut AT darf man nur nicht töten, außer von Gott angeordnet, Jesus aber sagte ihnen, wer seinem Bruder auch nur zürnt, …
  • … vieles, vieles mehr, …

Gruß, FraLang

Hallo Elimelech,

die danach leben

Das Problem ist namentlich das erste Gebot: Kann ein Mensch jemals soviel Liebe entgegenbringen, wie dieses Gebot verlangt?

„von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allem Vermögen“. Wer bringt das fertig, den ganzen Tag geistig bei Gott zu sein? Wer weiss überhaupt, wie das genau gemeint ist? „Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken.“

Gruss,
Mike

Hallo Mike,

die danach leben

Das Problem ist namentlich das erste Gebot: Kann ein Mensch
jemals soviel Liebe entgegenbringen, wie dieses Gebot
verlangt?
"von ganzem Herzen, von ganzer Seele,…
Wer bringt das fertig,…
Wer weiss überhaupt, wie das genau gemeint ist?

genau.Und deshalb ist es für einen Menschen,welcher in der Botschaft
Jesu involviert ist völlig hirnrissig,das „Gesetz“ zu hinterfragen
um zu ergründen was Gottes Wille ist, wenn Jesus dies getan und auch
die Auslegung (die Wahrheit) für sich exklusiv"reserviert" hat.
Paulus hat sich da etwas gebildeter ausgedrückt als ich,aber es
kommt auf das Gleiche hinaus.
Und diese Sicht gilt - für den Christen - generell,womit sich die
Frage nach der „Gültigkeit“ des mos.Gesetzes für den Christen
garnicht stellt, egal wie und wo Schriftgelehrte und Theologen
in der Schrift herumstochern (wie Du, s.Deine Antwort an mich)
um dem mos.Gesetz noch was für den Christen brauchbares
abzugewinnen.
Auch Paulus hat sich, trotz klarer Stellungnahme, damit massig
schwer getan.Es muß wohl in der Natur des Menschen liegen, daß er
dem „Geschriebenem“ mehr Gewicht beimißt, als noch so guter auch
nachvollziehbarer Argumentation.
(z.Bsp." alle Schrift ist von Gott inspiriert" da kann
Jesu noch so viel schwätzen.)
Gruß VIKTOR

Hallo,

Christen müssen kompromissbereit sein. Sie müssen auch das AT
akzeptieren, da sonst das System der Erbsünde seine Basis
verlöre und viele Bezüge auf das AT keinen Sinn mehr hätten.

Du bist da ziemlich hartnäckig in Deiner Ignoranz.
Wenn Jesu nie was von „Erbsünde“ erwähnte, diese nicht kannte und
auch indirekt nie mit dem Heil der Menschen in Verbindung brachte,
wieso bringst Du (andere dürfen), der die „Erkenntnis“
aus den Schriften gewinnen will(ist doch so -oder nur schwätzen)
immer wieder die Erbsünde hier ein um AT zu begründen.
Der Hinweis auf den „Glauben“ der Christen oder Paulus usw. ist hier
erst mal nicht relevant.
Gruß VIKTOR

Hallo.

Das Problem ist namentlich das erste Gebot: Kann ein Mensch
jemals soviel Liebe entgegenbringen, wie dieses Gebot
verlangt?

Keine Ahnung nach welcher Zählung du hier gehst, aber auch dieses Gebot stellt an sich doch erst einmal kein Problem dar. Ansonsten kann hier jeder erst einmal nur für sich sprechen, aber anderen dieses gleich ebenso absprechen? Ich halte dieses nach wie vor für kritisch.

Wer weiss überhaupt, wie das genau gemeint ist?

Ja, ich kenne die Halacha hierzu und ich kenne die jüdische Gemeinde um zu wissen, dass dieses sehr wohl praktiziert wird. Somit bleibt meine Anregung für mich stehen, hier etwas vorsichtiger mit Formulierungen zu sein.

Gruss,
Eli

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Hallo.

zumal das ein Zitat Jesu aus 3 Mose 19,18 ist.

ja,es ist die Antwort auf die Fang-Frage der Schriftgelehrten
an ihn,nach dem größten Gebot.

So, so, immer wieder die „Fang-Fragen“ der Schriftgelehrten, das Bild vom bösen, hintertriebenen Juden, welches hier rumgeistert.

Es wird wie schon oft gesagt, endlich Zeit, sich von diesen alten Hass-Bildern zu lösen.

In diesem Sinn sind dieses keine Fang-Fragen, sondern ganz normale Diskussionen unter Schriftgelehrten. Wer darin ein böses Spiel sieht, sollte sich selber einmal fragen, wie er andere Menschen sieht und wie es bei dieser Wertung eigentlich mit der Nächstenliebe so steht.

„Neu“ ist nur, daß er diese Forderung zum „Programm“, zum
Zentrum seiner Botschaft gesetzt hat, zum „Gesetz an sich“, welches
der Gottesliebe gleich zu setzen ist(Matt.22.39).

Mh, auch das ist eben wie schon oft gesagt nicht neu.

Neu ist auch, daß er der Beachtung diese Gebotes die Erfüllung
des
„ganzen Gesetzes“ gleich gesetzt hat (Matt.22.40 u.a und zwar
definitiv.

Auch das ist wie schon oft gesagt so neu nicht. Das Neue ist hier, dass dieses so verstanden wurde, dass das ganze Gesetz nicht mehr erfüllt werden muss, wenn dieses Gebot erfüllt wird.

Und neu ist auch,seine Feststellung, daß es Gottesliebe ohne
die
Liebe zu dem Nächsten überhaupt nicht gibt.

Auch das ist wie schon oft gesagt, nicht neu.

Hier wird dann der Unterschied AT zu NT deutlich, mos.Gesetz
zum dem Gesetz des Gewissens, welches der „Text- Vorschriften
nicht bedarf.

Das ist nun wirklich das Neue, allerdings kann ich diesen logischen Schluss aufgrund der Aussagen im NT von Jesus nicht nachvollziehen und sehe hier einen massiven Widerspruch zu den Handlungen von Jesus selbst. Aber das hatten wir alles schon.

Deswegen ist es für den Christen auch nicht nachvollziehbar,
daß
diesem Gott, dem die Schöpfung des Seins zugedacht ist,an
der Beachtung irgendeiner läppischen Vorschrift gelegen wäre -
wie
dies heidnischen Göttern zugedacht wird -daß der Mensch
Gottesliebe
„demonstrieren“ müßte um zum Heil zu gelangen.

Also, ist deiner Meinung nach, dass AT für Christen nicht im Ansatz nachvollziehbar? Das ist für mich immer wieder das Grosse Wunder bei Christen, dass sie den G’tt aus dem AT zwar meinen in Jesus zu sehen, dann aber ihnen der G’tt aus dem AT so fremd und unverständlich bleibt.

Gruss,
Eli

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