Moin Eli,
Tatsächlich? Wo endet denn für dich die Meinungsfreiheit und
wo beginnt Antisemitismus?
Was hat dieses nun mit religiösen Gefühlen zu tun? Irgendwie
will ich keinen Zusammenhang finden, zu dem, was ich
geschrieben habe?!
Ein „religöses Gefühl“ ist ein Gefühl, das im Zusammenhang mit einer Religion steht. Exemplarisch sei hier der religiöse Aspekt des Judentums genannt. Somit wäre ein Angriff z.B. auf eine Synagoge auch ein Angriff gegen die jüdische Religion. Genau so kann es auch verbale Angriffe gegen die jüdische Religion geben und damit religiöse Gefühle verletzen (z.B. wenn die jüdische Religion böse diffamiert wird).
Wenn du nun „Meinungsfreiheit“ als höheres Gut propagierst, als z.B. religiöse Gefühle, dann kann man mal davon ausgehen, dass sich Antisemiten diesbezüglich kaum vornehm zurückhalten werden.
Und was soll unsere Gesellschaft
gewinnen, wenn zukünftig jeder ungebremst seine „Meinung“ über
bestimmte Religionen oder Angehörige bestimmter Religionen
kundtun darf?
Wieso ungebremst? Ich schrieb doch, dass die Meinungsfreiheit
anderen Rechten untergeordnet ist, aber eben nach meiner Sicht
keiner gefühlten Religion.
Es geht nicht um „gefühlte Religion“, sondern um religiöse Gefühle. Wenn z.B. religiöse Symbole verunglimpft oder in den Schmutz getreten werden, dann dürfte es kaum einen materiellen Schaden oder gar Personenschaden geben. Der Schaden, der durch dererlei tatsächliche oder verbale Aktionen entsteht, ist ein gefühlsmäßiger Schaden und der kann vom Geschädigten sogar als gravierender empfunden werden. Ähnlich ist es ja auch bei z.B. personenbezogenen Beleidigungen. Auch hier werden ja „nur“ Gefühle verletzt.
Wenn du die Meinungsfreiheit anderen Rechten unterordnest, dann ist dies aber bereits einer Begrenzung der Meinungsfreiheit. Wenn du religiöse Gefühle hier als untergeordnet ansehen willst, dann bedeutet das im Klartext, dass jeder über eine Religion oder Angehörige einer Religion sagen kann, was er will, also frei seine Meinung äußern kann.
Dass unsere Gesellschaft dadurch in irgend einer
Weise freidfertiger wird oder dies zu Verständigung zwischen
den Religionen beträgt kann ich nicht erkennen und alles
andere ist geistige Brandstiftung.
Es ging hier eben auch nicht um unsere Gesellschaft, sondern
um Staaten.
Welche Staaten?
Und hier eben auch nicht um ungebremste
Meinungsfreiheit, sondern um die massive Beschränkung der
selben, worunter dann sogar wissenschaftliche Untersuchungen
fiehlen. Somit erkenne ich auch hier keinen grossen
Zusammenhang, zu dem was ich geschrieben habe.
Klar, solche Beschränkungen gibt es auch in Deutschland. Hier steht das Recht des Einzelnen auf persönliche Integrität bzw. der Schutz von Religionen vor Verunglimpfung oder Ähnlichem vor dem Recht auf Meinungsfreiheit, und ich bin auch sehr froh, dass dies so ist.
Selbst wenn es so wäre, gelten „muslimische“ Gefühle weniger
als „jüdische“ Gefühle, oder „christliche“ oder
„buddhistische“ Gefühle?
???
Wie kommst du auf die absurde Idee, dass dieses bislang so in
der UN gewesen wäre?
Was? Du hast hier die Behauptung aufgestellt, dass es bei der UN vornehmlich um den Schutz „muslimischer“ Gefühle gehe und ich habe zurückgefragt, ob das irgend eine Rolle spielt.
Ich stellte nur fest, dass Menschenrechte nicht mehr
gewahrt werden können, wenn etwas so subjektives wie
„religiöse Gefühle“ hier als Kritierium einzieht und dieses
auch nicht einmal herzuleiten oder zu belegen ist.
Ich denke, das gelingt uns in Deutschland ganz gut.
So wurden
alleine mit dem Hinweis darauf, notwendige Prozesse im Rat
schon unterbunden, welche sich bspw. mit der Beschneidung von
Frauen befassen sollten. Sind das etwa ausuferende Meinungen?
*wunder*
Was hat jetzt „Beschneidung von Frauen“ mit Religion zutun?
Gruß
Marion