Meister/Techniker in Deutschland-Master im Ausland

Halo Leute,

es geht mir hier um die Gleichstellung des Bachelors und des deutschen Meisters. Ich habe dieses Forum nicht verfolgt, bin mir aber sicher, dass dieses Thema ausgiebig diskutiert wurde

Bachelor und Meister sind gleichgestellt worden. Meine erste Frage ist: habe ich was verpasst? Wurde vor dieser Entscheidung nicht in den Medien berichtet? Ich lese eigentlich regelmäßig Nachrichten und diese ganze Diskussion ist offenbar an mir vorbei gegangen. Naja ist jetzt auch egal.

Auf Wikipedia habe ich gelesen, dass man mit der Gleichstellung, den deutschen Meister im Ausland transparenter machen möchte. Deshalb hat man ein Ranking aufgestellt. Der Bachelor ist nun auf dem selben Rang wie der Meister und der Techniker.

In Deutschland kann man mit dem Meister nicht unmittelbar den Master machen - man muss trotzdem den Bachelorabschluss erlangen. Wie sieht es denn nun aus, wenn ich mit einem deutschen Meister im Ausland, sagen wir Frankreich, Italien oder England den Master machen will. Die Menschen dort sehen ja nur, dass diese 2 Abschlüsse gleichwertig sind. Kann man nun also 3 Jahre Bachelorstudium umgehen, indem man den Meister macht, im Ausland den Master erlangt und zurück nach Deutschland kommt?

Deutschland muss ja einen in der EU erlangten Masterabschluss anerkennen.

Ich bezweifle, dass die Universitäten im Ausland einen Bachelorabschluss verlangen, eher einen vergleichbaren Abschluss, denn es bewerben sich ja Studenten aus aller Welt und nicht alle Länder haben einen Bachelor/Master System.

Kann diese Theorie so funktionieren?

Hi,

die Gleichstellung, von der du redest, hat nichts damit zu tun, was der Abschluss einem an Studienzugangsberechtigungen o.ä. bringt. Diese Rangliste sagt(e) nur etwas darüber aus, wie angesehen, wichtig, interessant, beliebt, … diese Abschlüsse sind.

Wer den Meister hat, aber kein (Fach)abitur, hat keine Hochschulzugangsberechtigung, weder hier noch im Ausland.

die Franzi

Hallo, danke für deine Antwort.

Wie kann aber eine Universität im Ausland prüfen, ob ein Bewerber die Zugangsberechtigung für einen Masterstudienplatz hat, wenn in der Zulassungsvoraussetzung ein Bachelor- oder ein vergleichbarer Abschluss verlangt wird und doch eben dieser Ranking als Vergleichsgrundlage dient?

Falls der Bewerber nebenbei noch eine Fachhochschulreife und somit die Zulassungsvoraussetzung für ein Studium an einer Universität im Ausland besitzt, dann ist doch diese Situation doch noch undurchsichtiger für eine Universität oder etwa nicht?

lg

Hi,

diese Gleichstellung ist nur eine Übersetzung der deutschen Abschlüsse für das Ausland. Nirgendwo im Ausland gibt es nämlich sowas wie die deutsche Berufausbildung.
Das heißt: Ein deutscher Meister kann weder im Ausland noch in Deutschland studieren.
Aber ein ausländischer Arbeitgeber weiß jetzt besser, wie gut ein deutscher Meister ausgebildet ist.

Um im Ausland oder in Deutschland studieren zu können, braucht man weiterhin eine Hocvhschulzugangsberechtigung. Abit oder Fachabi also. Ich hab extra noch mal ein paar Artikel zu dieser Gleichstellung gelesen, und nirgendwo ist von Hochschulzugang die Rede, nur von Vergleichbarkeit.

die Franzi

Naja, mit Sicherheit eine sehr Diskussionswürdige Entscheidung von der Frau Schavan.

Aber dank dir :smile:

OT: Meister und Studium in BY
Hallo Miezekatze

ich habe dir schon lange nicht mehr widersprochen :wink:

Um im Ausland oder in Deutschland studieren zu können, braucht
man weiterhin eine Hocvhschulzugangsberechtigung. Abit oder
Fachabi also.

Das stimmt in seiner Pauschalität so mittlerweile nicht (mehr).

Selbst in BY gibt es mittlerweile die Möglichkeit ohne Abi zu studieren. Ds nennt sich „Hochschulzugang für beruflich Qualifizierte ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung“.

http://www.uni-erlangen.de/studium/berufsabschluss.s…

Ich kenne mich auch nicht in allen Details aus, der Zahl der Studienplätze hierfür ist meines Wissens nur sehr beschränkt, man unterliegt einer Art Probezeit (Probestudium), der Zugang ist nur fachgebunden möglich und man muss an einem Beratungsgespräch teilnehmen, das einen realistischen Eindruck über Inhalte, Aufbau und Anforderung des Studiums im Studium vermitteln soll.

In dem Link findets du auch Regelungen zum Hochschulzugang ohne Abi und ohne Meister/Techniker

Angeblich wird diese Art der Studienmöglichkeit aber wenig genutzt.

Mit normalem (Fach-)Abi hat man eben auch diese ganzen Einschränkungen nicht …

Gruß
Wawi

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Hi Franzi,

Hi,

Wer den Meister hat, aber kein (Fach)abitur, hat keine
Hochschulzugangsberechtigung, weder hier noch im Ausland.

echt: http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,6118…

Ist das dann eine Ente?

Gruß, Karin

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Hi,

das hab ich absichtlich ausgelassen, teils, um die UP nicht noch weiter zu verwirren, teils um nicht so genau daran denken zu müssen. Wenn ich sehe, wie unsere Schüler mit den Anforderungen der BOS zu kämpfen haben…

die Franzi

Hallo!

In dem Link findets du auch Regelungen zum Hochschulzugang
ohne Abi und ohne Meister/Techniker
Angeblich wird diese Art der Studienmöglichkeit aber wenig
genutzt.

Bei diesen Studienmöglichkeiten geht es um MINT-Fächer. Dabei sind Absolventen von Haupt- und Realschulen unabhängig von weiterer gewerblicher Ausbildung schlichtweg chancenlos.

Gruß
Wolfgang

Hallo auch,

Wer den Meister hat, aber kein (Fach)abitur, hat keine
Hochschulzugangsberechtigung, weder hier noch im Ausland.

das mag vll wieder Bundesland-abhängig sein, aber Meister und Fachwirte dürfen mittlerweile auch studieren. Und das sogar über die Grenzen eines Fachabiturs hinaus. Hier heißt es z.b.

„Meistern, Technikern und Fachwirten wird ein allgemeines Hochschulzugangsrecht zuerkannt“

Quelle: http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,6118…

Was aber der UP meint, ist, ob ein Meister einen Master machen darf - im In- oder Ausland. Und das kann ich mir beileibe nicht vorstellen… ein Master ist die Vertiefung/Erweiterung eines akademischen Hoschschulstudiums (3fach gemoppelt, aber heutzutage wird ja schon jeder Fernlehrgang als Studium bezeichnet…), ein Meister erfüllt diese Voraussetzung mE nicht und würde mit Pauken und Trompeten untergehen.

Wie soll man sich das vorstellen? Der Maurermeister legt nen Jura-Master ab? Ich jedenfalls verstünde die Welt nicht mehr, wenn denn dies im Bereich des möglichen wäre…

Gruß, Leebo

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Hallo

Bei diesen Studienmöglichkeiten geht es um MINT-Fächer.

Bei diesen Studienmöglichkeiten geht es um ALLE Fächer!
Das erkennt man an der Formulierung „Der allgemeine Hochschulzugang“ …

sind Absolventen von Haupt- und Realschulen unabhängig von
weiterer gewerblicher Ausbildung schlichtweg chancenlos.

Nach den Chancen wurde nicht gefragt, aber ich schließe mich dir absolut an.

Gruß
Wawi

Hi

das

das hab ich absichtlich ausgelassen,

würde ich jetzt auch sagen an deiner Stelle :wink:

Denn diese Formulierung

Ein deutscher Meister kann weder im Ausland noch in Deutschland studieren.

klingt nicht danach.

Wenn ich sehe, wie unsere Schüler mit den
Anforderungen der BOS zu kämpfen haben…

Wie ich oben bei Wolfgang schon schrieb: es wurde nicht gefragt, ob es einfach bzw. ob es realistische Chancen gibt …
Denn da sind wir denke ich alle einer Meinung.
Bei mir an der Schule haben wir eine Fachschule für Techniker, die ja nach der neuen Regelung auch einen „allgemeinen Hochschulzugang“ bekommen. Wenn ich sehe wer da alles studieren dürfen sollte, wird mir regelmäßig übel …

Gruß
Wawi

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Hallo Franzi,

ich bilde seit 13 Jahren Industriemeister aus. Einer hat es tatsächlich geschafft, im Anschluss daran seinen Master zu bestehen. Ohne Abitur/Fachabitur mit Realschule (Sek. 1)!! Der promoviert sogar!

Durch die neue (?) Regelung streben 3 angehende Industriemeister (weil es in der Öffentlichkeit war z.B. Tagessschau) ein Studium an. Also es ist möglich. Selbst die TU Braunschweig wird sie nehmen - ohne Abi und Fachabi!! Ob sie es schaffen, weiß ich natürlich nicht.

Gruß
Hans

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Hallo,

es gab da mal eine Hauptschülerin, die eine Krankenschwesterausbildung abschloss. Danach hat sie im Abendstudium ihre Allgemeine Hochschulreife abgelegt. Danach entschloss sie sich, Medizin zu studieren. Dieses schloss sie erfolgreich ab. Sie promovierte danach erfolgreich - und gewann letztlich beim Jauch die 1.000.000€.

Siehe hier:
http://www.stern.de/tv/sterntv/stern-tv-rtl-jauchs-m…

Und die Moral von dieser Geschichte ist: wenn du Dich bilden willst, ist in Deutschland alles möglich. Es hängt von dir ab.

Gruß
Hans

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Hallo,

guck http://www.deutscherqualifikationsrahmen.de/de/faq/

Gruß
Otto

Hi,

und ich unterrichte an der FOS/BOS und bereite die Leute auf ein Studium vor. Da sehe ich, woran es ihnen mangelt, wenn sie bei uns ankommen. Ein erschreckend hoher Prozentsatz der Techniker sind gefährdet, weil es in Mathe und Physik hapert. Wenn sie bestehen, haben sie allerdings gute Chancen.
Weitre Lücken sind schnelles Auswendiglernen sowie das Bewusstsein dafür, dass man bestimmte Dinge einfach auswendiglernen MUSS. Dazu kommt, dass sie nicht verstehen, wie man selbständig formuliert und wofür man das können muss. Und das sind nur die größten Lücken.
Mit nachgeholtem (Fach)abitur sieht das gleich viel besser aus, kein Thema. Viele Erfolgsgeschichten, du zitierst ja an anderer Stelle einige.
Natürlich gibt es auch Ausnahmen. 1 in 13 Jahren entspricht in etwa der Quote, die ich mir da vorstelle. Aber die Mehrheit braucht 1-2 zusätzliche Schuljahre, um eine Chance zu haben.

die Franzi

Zur Problemlösung des UP antworte ich Dir, grundsätzlich sind wir Daccord!

Hi,

und ich unterrichte an der FOS/BOS und bereite die Leute auf
ein Studium vor. Da sehe ich, woran es ihnen mangelt, wenn sie
bei uns ankommen. Ein erschreckend hoher Prozentsatz der
Techniker sind gefährdet, weil es in Mathe und Physik hapert.

Bei angehenden Industriemeister ebenso. Hinzu kommt die Chemie und die Statistik.

Weitre Lücken sind schnelles Auswendiglernen sowie das
Bewusstsein dafür, dass man bestimmte Dinge einfach
auswendiglernen MUSS.

Bei uns sind bestimmte Hilfsmittel erlaubt - jedoch muss am effektiven Nutzen gearbeitet werden.

Dazu kommt, dass sie nicht verstehen,
wie man selbständig formuliert und wofür man das können muss.

Stimmt! Formulierungsübungen sind bei mir auch ganz wichtig. Aber sie lernen das und das relativ schnell.

Mit nachgeholtem (Fach)abitur sieht das gleich viel besser
aus, kein Thema. Viele Erfolgsgeschichten, du zitierst ja an
anderer Stelle einige.
Natürlich gibt es auch Ausnahmen. 1 in 13 Jahren entspricht in
etwa der Quote, die ich mir da vorstelle. Aber die Mehrheit
braucht 1-2 zusätzliche Schuljahre, um eine Chance zu haben.

Ich glaube auch nicht, dass 2022 10% der Master Meister oder Techniker sind, aber ich denke die 0,03% könnten steigen, wir beide arbeiten ja daran.

Gruß Hans

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Hola,

Grundproblem ist die Annahme, dass ein schlechter Schüler, der nicht mal Gymnasium besucht, dumm ist und damit im Leben nichts erreichen wird. Daher auch die Übertrittsmeucheleien in den Grundschulen…

Wenn man nicht automatisch jeden Menschen aufgrund prägnanter Eigenschaften vorverurteilt und einen Stempel fürs Leben aufdrückt - ich möchte mcih da gar nicht ausschließen -, könnte man sich die ganze Diskussion sparen. Denn dann würde man drauf schaun, was hinten rauskommt, wie’s so schön heißt.

Soll heißen: Dass der Bursch gerade die Hauptschule besucht, muss nicht heißen, dass er nicht in 40 Jahren Chefarzt in einer Klinik sein könnte. Genauso vergönne ich einem Meister seinen Studienabschluss, wenn er sich durchbeißt und alles besteht - denn das hat er verdient, wie jeder Abiturient auch.

Gruß, Leebo

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Hi,

hier geht es nicht darum, ob Menschen dumm sind oder nicht - es geht darum, ob sie direkt nachdem sie ihren Meister gemacht haben, bereits ausreichende Fähigkeiten erworben haben, um in einem Studium mithalten zu können, oder nicht. Ich plädiere dafür, dass sie dazwischen noch ein Jahr weiterführende Schule investieren sollten. Danach stehen die Chancen extrem gut :smile:

die Franzi

Hallo Leute, eigentlich geht mir hier die Diskussion am Thema vorbei :smile:

Es geht mir nicht darum zu wissen, ob jemand mit einem Meister bereits ausreichende Kenntnisse für ein Masterstudium hat.

Es geht mir um die Frage, ob Universitäten im Ausland einen Meister zu einem Masterstudium zulassen, da er einen vergleichbaren Abschluss zum Bachelorstudium hat.

Da das Ausland das Schulsystem hier nicht richtig durchblickt, wurde ja dieses Ranking erstellt. Somit kann man sich bei einer Bewerbung immer auf die Gleichwertigkeit zum Bachelor berufen und sich so die 6-7 Semester Masachinenbau-Bachelor ersparen. Denn wie bereits gesagt, verlangen die Universitäten im Ausland einen vergleichbaren Abschluss zu einem Bachelor, denn nicht jedes Land hat das Bachelor/Master System.

lg