Meldeportal der AfD eine gute Idee ?

Hallo,


Einerseits finde ich eine Plattform, die für unbegründete Denunziationen verwendet werden könnte, grundsätzlich bedenklich. Erinnern sie doch an beste totalitaristische Mittel, um die eigene Macht zu sichern. Nach dem Zusammenbruch des real existierenden Kommunismus erwartet man derlei eher heutzutage im islamisch geprägten Despotismus (z.B. Erdogan).
Allerdings gibt es doch einen entscheidenden Unterschied.
Dort sind es die Herrschenden, die sich solcher Mittel bedienen würden. Bei der AfD handelt es sich um eine Oppositionspartei, die nicht ganz ohne Grund befürchtet, dass an Bildungseinrichtung einseitige Indoktrination betrieben werden könnte.
Mit Schaudern erinnere ich mich noch selbst an Darstellungen einzelner Lehrer meiner Schule, die die an der Befreiung der Mogadischo-Geiseln beteiligte GSG 9 sei eine „Mörderbande“. Aussagen einzelner Schüler im Unterricht, sie würden „die Israelis am liebsten ins Meer zurück jagen“ sowie Verharmlosung der RAF-Terroristen als „Leute, die nur ihr Ding durchziehen“, blieben unwidersprochen (zumindest vom Lehrkörper) und ungemeldet. Zu meiner Schande muss ich einräumen, dass ich als Schüler auch zu opportunistisch eingestellt war, solche Vorkommnisse beim Oberstufenleiter oder Rektor anzuzeigen. Das hätte ich vermutlich schwer bereut. Eine Meldeplattform wäre da wirklich ein Weg gewesen, solche Widerwärtigkeiten bekannt zu machen und für die Allgemeinheit auf Abstellung hinzuwirken.
Sollte die Möglichkeit einer solchen Meldeplattform (ggf. anonym) eurer Meinung nach eingerichtet werden oder nicht?

Gruß
rakete

Nein.

Nein.
Selbst die AfD hat kalte Füße bekommen.

Populistischer Publicity Gag der Brandstifter.
So was können sich nur verwirrte Geister ausdenken.
Wird hoffentlich bald entfernt werden müssen.

Sobald denen da ein Anwalt mit der DSGVO auf die Pelle rückt ist Schicht im Schacht und die Parteikasse leer…

Man braucht das nicht unbedingt. Denn man wird damit nicht das bestehende System durchbrechen können, das man unter dem Aspekt der Schweigespirale betrachten kann. Was als politisch „richtig“ gilt, ist heute vorgegeben. Man hat eine Gesinnungsethik etabliert: Es kommt nicht mehr darauf an, welche Konsequenzen zum Beispiel die Massenmigration hat. Es kommt darauf an, dass man die Massenmigration gut zu finden habe. Demenstprechend hat „man“ eben die AfD schlecht zu finden.

Interessant ist, dass sich diese Veränderung gerade an in diesen Tagen in Bayern am besten sehen lässt. Dort galt jahrelang die Prämisse, „man“ habe christlich, konservativ und parteilich zu sein. Welche Partei als einzige die Macht haben durfte, ist nicht schwer zu erraten. Das hat sich jetzt geändert. Die Menschen in Bayern sind umgeschwenkt, denn sie haben mitbekommen, dass ein Wechsel in der Meinungsführerschaft stattgefunden hat. Und als „guter Bayer“ muss man heute für die Massenmigration und das Experiment der Integration sein, denn wenn man es nicht wäre, gölten die Bayern als Schmuddelkinder, als Rebellen, die sich nicht anpassen und bei den Systemvertretern auffallen. Siehe die Kirche, die heute grüne Positionen von der Kanzel predigen lässt. Deswegen ist auch Söders und Seehofers Politik gescheitert, die Migration kritisch anzugehen. Die beiden haben den Unmut der linksgrünen Meinungsführer in Berlin auf sich gezogen. In Bayern will man aber schön brav sein und nicht anecken. Morgen wird das Wahlvolk daher die Partei in den Himmel heben, die am krassesten repräsentiert, dass es auch schön brav, also opportunistisch ist, nämlich die Grünen.

Wie auch immer, in den Schulen gelten ähnliche Prinzipien und die Einrichtungen der AfD werden das nicht ändern können. Die Lehrer agieren doch auch nur so, weil sie nicht anecken wollen.

Notwendig sind also keine Lehrer-Meldeportale (wenn man das überhaupt so bezeichnen kann, die AfD betont ja selber deutlich, die Beteiligten sollen zunächst das direkte Gespräch mit Lehrer bzw. Schule suchen). Notwendig wäre aber eine ehrliche Debatte.

Und da ist es schon bezeichnend, mit welchem Furor nun gegen die Aktionen der AfD gewettert wird. Hat man da ein schlechtes Gewissen? Warum sagt denn keiner, die Aktion der AfD sei unnötig, da die Schulen politisch neutral seien? Stattdessen hört man Rechtfertigungen, wie etwa die, aufgrund einzelner Aussagen von AfD-Politikern und trotz des Wissens, dass der Höcke-Flügel nur für einen kleinen Teil der Partei steht, dürfe man die gesamte Partei als rechtsradikal bezeichnen. In anderen Parteien ist man da gnädiger, siehe etwa die antisemitischen Ausfälle eines Bremischen SPD-Senators: Bremens Innensenator Ulrich Mäurer hat der israelischen Armee vorgeworfen, Dutzende Palästinenser „hingerichtet“ zu haben. Dafür wird der SPD-Politiker heftig kritisiert. Zu einer Entschuldigung kann er sich nicht durchringen.

Schweigespirale?`
Wer verbietet dir gerade, deine Meinung zu sagen? Bastelt weiter an dieser Fiktion.

Ich habe Unterricht in den 70ern genossen. Die Mehrheit der Lehrer vertrat eine stramme, rechtskonservative Meinung, und die wurde uns auch immer wieder vorgetischt (im Geschichtsunterricht, in Biologie, in Deutsch, in Musik …). Es gab Ausnahmen. Beschweren konnten wir uns nirgends. Wir haben versucht, als Schüler dagegen zu wehren. Nicht sehr erfolgreich. Erst mit dem Radikalenerlass wurden wir NPD-Funktionäre als Lehrer los.

Siboniwe

Dann wärst du also auch dagegen, dass AfD-freundliche Lehrer nicht gemeldet werden, sondern man ihnen ihre politische Ansicht lässt, solange sie sich dienstlich korrekt verhalten? Gut so.

Andere sehen das anders:

Mitglieder des Elternbeirats reagieren irritiert. „Ich bin geplättet“, sagt der Zweite Vorsitzende, Bernd Bischof. Wie sich der Wechsel der Schulleitung auf das Klima an der Schule auswirke, müsse man abwarten. „Wie aber solche Menschen an solche Positionen kommen“, frage er sich schon. Für Michaela Frank „passt das einfach nicht zusammen“. Immerhin sei das Prädikat „Schule ohne Rassismus“ ein „Aushängeschild“.

Die von der AfD geforderte Toleranz gilt offenbar nicht für die Leute selbst. Und eine Begründung hat man schon parat: [Die AfD ist eine populistische, nationalistische und zutiefst unsympathische Partei. Diese Einschätzung teilen Kritiker von ganz links bis hin zur CDU und der Katholischen Kirche – so ganz falsch kann sie also nicht sein.]
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Anders formuliert: Weil selbsternannte Meinungsführer die AfD unsympathisch finden, sollen Schulen sich also gegen die AfD positionieren. Die AfD dagegen darf noch nicht mal austesten, was sich dagegen machen lässt, sondern der Staat müsse dafür sorgen, dass ihre Maßnahmen in Opposition dazu

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Hi,

als Lehrer (oder Mitglied der Schulleitung) darf man eine eigene politische Meinung haben, darf sich aber dienstlich nicht dazu äußern. Man soll und muss die Meinung der Schüler gelten lassen und selbständiges Denken fördern.
Er darf aber natürlich Parteimitglied sein und politische Funktionen haben. Er darf privat auch auf Demos gehen.
Eltern hingegen, und Schüler auch, haben keinerlei Einschränkung der Meinungsfreiheit. Sie dürfen sich Sorgen machen, wenn der neue Schulleiter einer Partei angehört, die ihnen missfällt. So wie jeder Bürger sich Sorgen machen und diese ausdrücken darf, wenn irgendeine Partei, die ihm missfällt, zu viel Macht bekommt. Wir haben sogar ein Instrument dafür in der Hand: Wahlen.
Und der Schulleiter darf sehr wohl AfD-Mitglied sein. Wenn er seine politischen Überzeugungen den Schülern und Lehrern aufzwingt, kriegt er Probleme (Dienstrecht), egal, ob er nun die AfD bevorzugt oder die Grünen oder die Grauen Panther oder die Piratenpartei oder oder.

Es ist ganz einfach.

die Franzi

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Hi,

habe ich doch oben grade. Aber für Dich nochmal: Schulen sind politisch neutral.

die Franzi

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Hi,

nur, weil man mit seiner Meinung nicht viel Gesellschaft hat, oder niemanden hört, der eine ähnliche Meinung äußert, kann man nicht von Schweigespirale reden. Man kann auch einfach eine Meinung haben, mit der man recht alleine ist.
und wenn ich mich nicht traue, meine Meinung zu äußern, weil ich Gegenargumente bekomme, dann ist meine Meinung nicht verboten - die anderen könnten einfach recht haben, oder mehr sein, oder beides. Und ich trau mich nicht, oder habe aufgegeben, oder bin einsichtig geworden.

Wäre es verboten, wären einige Mitglieder hier in dem Forum gesperrt.

die Franzi

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Wobei allerdings das Mäßigungsgebot zu beachten ist, aber auch in unserem Lehrerkollegium befanden sich mehrere Stadträte. Und bei Beschwerden ist der zu gehende Weg nicht eine anonyme Denunziation im Internet, sondern das Dienstrecht (womit Herr Höcke bei einer Rückkehr in den Schuldienst durchaus noch seine Probleme bekommen wird…)

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Seit wann braucht es denn ein Portal der AfD, um so etwas melden zu können?

Das war schon immer möglich,
aber wir wissen ja, dass Du gern auf einen solchen Zug aufspringst…

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Selbstverständlich wäre ich dagegen, dass AfD-freundliche Lehrer denunziert gemeldet werden, wenn sie sich im Unterricht korrekt verhalten.

Tatsächlich ist an der Schule meines Sohnes ein Lehrer tätig, der AfD-Mitglied ist; er hat auch zwei Jahre lang die Klasse meines Sohnes unterrichtet. Bislang hat er sich aber in keinster Weise politisch bedenklich geäußert , weshalb es m.E. auch keinen Grund gibt, ihn wo auch immer zu melden.

Was ich in diesem Zusammenhang allerdings spannend finde, ist, dass ausgerechnet Leute, die sich sonst lautstark darüber aufregen, dass beispielsweise bei MeToo Personen „an den Pranger gestellt“ würden, überhaupt kein Problem mit einem Internet-Pranger haben, wenn er von der AfD betrieben wird.

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Auch ich halte diese Meldestelle für eine scheinheilige Aktion der AfD. Ich bin sicher, es geht der Partei nicht im geringsten um demokratische Rechte, sondern im Gegenteil um den Versuch, Schüler und Eltern zu gewinnen für antidemokratische, nationalistische, rassistische Ziele.

Messe ich da mit zweierlei Maß, wie die stark Rechten uns Linken immer vorwerfen? Nein, wenn die SPD eine ähnliche Meldestelle eingerichtet hätte, fände ich es genauso daneben.
Wir sind hier nicht im Iran, wo man für abweichende Meinungen schnell den Kopf verliert! Warum hat die AfD nicht in die Länderparlamente den Vorschlag einer seriösen, parteiunabhängigen Meldestelle eingebracht?

Vielleicht deshalb, weil heutige Schulen nichts mehr mit den 70er Jahren zu tun haben? Weil Eltern regelmäßig gegenüber Lehrkräften mit Anwalt und Klagen drohen und selbst Grundschulkinder ankündigen, den Lehrer „anzuzeigen“, wenn sie nicht ihren Willen kriegen? (Ich kenne mehrere Fälle)

Wenn die AfD ernsthaft Kinder schützen wollen würde, gäbe es ein sehr lohnendes Feld: Noch immer gibt es ein riesiges Dunkelfeld häuslicher sexueller und anderer Gewalt. Leider keinesfalls nur bei Migrantenfamilien, so leid es mir tut. Es gibt zwar da auch schon ein Netz guter Hilfen, aber ein sensibles kluges, mit den Fachkräften abgestimmtes Wirken könnte da viel Gutes bewirken! Also, AfD, ran ans Werk, wenn du Menschen ernsthaft helfen willst!

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Hallo Rakete,

von dem Politikverständnis der AfD gesehen, ist das eine ausgezeichnete Idee. Damit hatten die Nazis schon großen Erfolg.

Sie können mit diesen Daten die Listen der „Volksfeinde“ auffüllen, die nach der „Revolution“ in die Umerziehungslager wandern sollen.

Und warum auf halbem Weg stehen bleiben? Sollten Kinder nicht auch Eltern melden, die sich despektierlich gegenüber der AfD äußern? Sollten diesen Eltern nicht die Kinder entzogen werden, damit diese – Eltern wie Kinder – in besagten Lagern der Umerziehung zugeführt werden?

Was mich aber an dieser erbärmlichen „Diskussion“ – die ja in Wahrheit nur plumpe Propaganda für die AfD ist – besonders ärgert ist die Einführung von wissenschaftlichen Begriffen wie „Schweigespirale“ durch die heilige Einfalt. Die Schweigespirale hat Lisbeth hier in Mainz entwickelt. An Nazis hat sie dabei nicht gedacht.

Seit 1945 brüllen die Rechtsradikalen ihre brauen Parolen bei jeder Gelegenheit. Sie morden und üben Terrorakte aus. Es ist die einzige Bevölkerungsgruppe, die mit der Schweigespirale keine Berührungspunkte aufweisen.

Der parlamentarische Arm von rechtsradikalen Terroristen ist die AfD: Drei dieser Verbrecher waren auf dem „Trauermarsch“ der AfD in Chemnitz.

Der NSU ist noch lange nicht tot.

HJS

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#wirsindmehr

Na gut. Aber Diffamierungen unter der Gürtellinie darf die Schule auch nicht tolerieren. Da sollte ein Lehrer eingreifen. Tut er das nicht, haben die Schüler das selbe Dilemma wie ich damals.
Gruß
rakete

Da war man in den 70ern noch recht offen. Konservative hatten wir natürlich auch und die hatten auch keinen Hehl daraus gemacht, dass sie damals F.J.S. gut fanden. Aber ebenbürtige Entgleisungen, wie die Verharmlosung des RAF-Terrorismus und Israelhetze gab es da eher weniger.
Gruß
rakete