Melodie eingeben

Hallo!
Um nach der Herkunft einer Melodie zu fragen, möchte ich sie hier einstellen. Aber mit Capella (ältere Version noch dazu) wird es nicht gehen.
Ich könnte die Noten mit Buchstaben angeben; aber wie die Notenwerte?
Vor Jahren gab es dazu hier mal eine Anleitung. Wo kann ich die finden, bitte?
Freundlichen Gruß!
H.

Hallo,

wenn du die Noten hast, warum nicht einscannen (oder als Screenshot) und als Grafik über einen Uploaddienst verlinken?

Gruß
Booze

ach, manche schreiben einfach
1/4 c
1/2 e usw.

das können leute mit notenkenntnissen dann schon entziffern.

oder mit strichen für die auzuhaltenden schläge drunter, z.b.

c d e e f


Hallo hannes,

ich habe mir mal ein System entwickelt, einstimmiges schnell ohne Notenblatt aufzuschreiben, oder eben wie hier in einem Forum zu posten (gebe dann eine Legende mit). Wenn es nicht zu komplex ist, lässt sich das sogar super vom Blatt lesen. Und zwar wie folgt:

4/4 = Taktangabe
| = Taktstrich
c4 = Viertelnote c
d#"8 = Achtelnote zweigestrichenes dis
3/8(… ab8 …) = Achteltriole as, alternative Schreibweise: ab3/8
p2 = halbe Pause
p oder p1 = ganze Pause
H16. = punktierte Sechzehntelnote (drei Zweiunddreißigstel) großes H
fcg# = Versetzungszeichen am Zeilenanfang (hier z.B. für A/f#)
fo = aufgehobenes Versetzungszeichen (aus ursprünglichem f# wird f)
_ (Unterstrich) = Bindebogen

Das wär’s dann schon für den Hausgebrauch. Meist verzichte ich auf die Angabe der Oktave (z.B. c") und schreibe bloß den Notennamen © hin, weil ich als Aufschreiber schließlich den Melodieverlauf kenne. Es gehen auch sehr komplexe Sachen. Dafür wird’s zwar immer schwerer lesbar, aber dennoch bleibt es stets gut zu entziffern. Durch Verwendung von Klammern lassen sich beliebige, auch verschachtelte Tuplets darstellen. Das mache ich aber wie’s gerade besser passt (siehe oben: Achteltriole). Meist schreibe ich das Tuplet voran und setze in Klammern, was sich innerhalb des Tuplets abspielt wie z.B. in einem halben Triplet, dessen Schläge in 2 Viertel, 1 Quintuplet und 4 Achtel unterteilt sind:

3/2(c4 e4 5/8(f#4 a8 g8 f#8) e8 d8 c8 H8)

Und dann gibt’s noch allerhand weitere Möglichkeiten, sich die Schreiberei zu vereinfachen wie z.B.:

|: :expressionless: = Wiederholungszeichen
[1] = erster Kasten (bei Wiederholungen)
[2] = zweiter Kasten (bei Wiederholungen)
~ = Triller
\ = Downslide
/ = Upslide
u.s.w.

Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt. Ich will nicht behaupten, dass es besser ist als andere mir bekannte Möglichkeiten (z.B. Tabs, die aber für Nicht-Saiteninstrumentalisten von vornherein völlig ungeeignet sind), aber schneller zu notieren geht es so allemal, sowohl von Hand auf Papier als auch mit der Tastatur am PC. Und man braucht bei einstimmigen Melodien - dafür ist’s gedacht - keinen ASCII-Zeichensatz. Jetzt noch ein kleines Beispiel:

fcg# 4/4 p2 3/4(a4 g4 a4) | 3/4(a3/4 f3/2)_f2 | p4 h8 h8 3/4(h4 c’4 d’4) | 3/4(d’4 c’4 a4) e2 | p4 3/8(a8 a8 a8)_3/8(a8 a4)_3/8(a8 h8 c’8) | 3/4(c’4 h4 c’4) h2 | p4 3/16(g16 g16 g16) 3/4(g4 a4 h4) | 3/4(h4 a4 h4) a2 | u.s.w.

Errät es jemand?

LG
Huttatta

OT

ich habe mir mal ein System entwickelt

hut(tata) ab für deine motivation. das system ist an sich so naheliegend, dass es wenig überraschend mehrmals parallel entwickelt worden ist, natürlich mit kleinen kosmetischen unterschieden, aber im prinzip gleich.

schau dir mal das notationsprogramm lilypond an, das funktioniert genau nach diesem prinzip. außerdem kann man extrem schöne noten damit setzen. du wirst sehen, bis auf ein paar kleinigkeiten kommst du mit deinem system sehr schnell mit lilypond zurecht, und wenn du dir schon die mühe machst, etwas so aufzuschreiben, kannst du es gleich als notensatz ausgeben lassen.

ich habe anfang des jahrtausends als klingeltonproduzent gearbeitet, damals noch für die alten düdldü-nokias, die zum teil auch einen eingebauten klingeltoneditor hatten. wieder das gleiche prinzip, natürlich noch vereinfacht und für die möglichkeiten der telefone angepasst.

es wird dich also hoffentlich freuen zu hören, dass du nicht allein bist und dein system sich nahtlos in eine reihe von sehr praktischen und verbreiteten notationssystemen einfügt.

Hi gyuri,

hut(tata) ab für deine motivation. das system ist an sich so
naheliegend, dass es wenig überraschend mehrmals parallel
entwickelt worden ist

ja, „entwickeln“ wäre in meinem Fall wohl etwas übertrieben. Das war keine Arbeit, sondern ist vor Jahren ganz spontan aus der Not heraus entstanden, etwas in einem Forum posten zu müssen, nämlich genau hier bei w-w-w, z.B. /t/6-jazz-akkorde-aufschluesseln-erbitte-hilfe/35387…

paar kleinigkeiten kommst du mit deinem system sehr schnell
mit lilypond zurecht, und wenn du dir schon die mühe machst,
etwas so aufzuschreiben, kannst du es gleich als notensatz
ausgeben lassen.

Nun, ich mache das ja nicht, um riesige Passagen oder Partituren aufzuschreiben, sondern wie gesagt bloß als schnelle Notiz meist kleiner Phrasen und Themen, die einem zu den unöglichsten Zeiten in den Kopf schießen können. Wirklich aufschreiben tue ich von Hand oder mit MuseScore. Der Name Lilypond ist mir nicht völlig ungeläufig (sehe es mir gerade in einem anderen Tab an und stelle fest, dass die Logik sich tatsächlich in sehr vielen Punkten mit meiner deckt).

es wird dich also hoffentlich freuen zu hören, dass du nicht
allein bist und dein system sich nahtlos in eine reihe von
sehr praktischen und verbreiteten notationssystemen einfügt.

Im Grunde wäre es doch gar nicht verkehrt, um auf das Ursprungsposting zurückzukommen, wenn man sich auf eine gemeinsame Syntax, vereinfachte einigen könnte und diese zu verwenden. Es wäre jedenfalls eine Lösung für das Problem, Musik in Foren oder Newsgroups, von denen mir bisher nur TAB-Newsgroups bekannt sind, darzustellen. Andererseits genügt ja eine in einer Textdatei abgelegte, in das Posting kopierte Legende und schon kann man wild drauf los schreiben. Dann kann’s letztendlich jeder machen, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Bloß eindeutig muss es sein.

Kennst du vielleicht außer Lilypond noch Quellen für sowas? Das würde mich jetzt doch sehr interessieren.

LG
Huttatta

es gibt/gab auch musicTeX, aber das hab ich nie im detail angeschaut. wäre aber vermutlich gar nicht so uncool, wenn man hier zusätzlich zu LaTeX auch sowas implementieren würde, dann könnten wir hier richtig schöne noten posten.