Unser Rechtssystem lieber Chris, ist so gestaltet, daß für
Einzelne diese Fragen nicht entstehen sollten, da sie immer
andere Handlungsmöglichkeiten haben (überall, außer bei
Schwangerschaften).
Versteh ich jetzt nicht, ehrlich gesagt, wenn ich weiß, was meine Handlung für Folgen haben kann, bin ich auch für sie verantwortlich, warum denkst Du, daß das bei Schwangerschaften anders sein soll?
Karriere ist im Rahmen der persönlichen
Lebensentfaltung ein schützenswertes Rechtsgut.Wenn sie mir
jemand bedroht, dann darf ich ihn allerdings nicht töten,
sondern muß andere Wege wählen: Zur Polizei gehen,
Verfassungsgerichte anrufen, Versicherungen einschalten, etc.
(je nach Situation).
Nur bei Schwangerschaften sind solche alternativen Lösungswege
nicht vorgesehen.
Wie kann ein ungeborener Mensch irgend etwas bedrohen? „Bedrohen“ ist für mein Verständnis etwas Aktives, was ein ungeborener Mensch idR nicht fertigbringt.
Am ehesten könnte ich dies also eine
Gesetzenlücke nennen, für die sich niemand so recht zuständig
fühlt.
Diese Gesetzeslücke existiert nicht, sie wirde nicht explizit im Paragraphen 218 erwähnt und ist damit illegal.
Und solange diese Lücke besteht, entscheiden die
betroffenen Frauen selbst, ob ein Karriereverzicht für sie
zumutbar ist.
Wie gesagt: Vollkaskomentalität. Alles muß heutzutage möglich sein. Das ist aber eine unreelle Sichtweise, der Mensch ist trotz aller technologischen und sozialen (?) Fortschritte immer noch ein biologisches Wesen, das geboren wird, krank werden kann, sogar sterben und… schwanger werden.
Oder hast Du einen vergleichbaren Fall aus dem normalen Leben
im Auge? Dann solltest Du Deine Frage aber deutlich präziser
stellen.
Entschuldigung, bitte selbst präziser formulieren?! Ein Fall in dem jemand aus Karrieregründen abgetrieben hat oder was meinst Du??
Viele Grüße, Stefanie
P.S. Wenn Du Schwangerschaftsabbruch mit „Leichen“
gleichsetzt, dann ersetzt Du natürlich auch durch starke
Worte, was Dir an Argumenten fehlt.
Versteh ich nicht, ist es illegitim, abgetriebene Feten/Embryos als Leichen zu bezeichnen? Mir kommt es so vor, als hättest Du Schwierigkeiten damit, zu akzeptieren, daß bei einem Schwangerschaftsabbruch der z.B. (illegal) zur Erhaltung der Karriere durchgeführt wird, ein Mensch ins Gras beißt.
Natürlich benutzen wenige solch drastische Ausdrücke wie ich. Nur sind das dann meistens Leute, die keine eigene Erfahrung mit der Realität eines Abbruches haben, sie haben einfach noch nicht gesehen, was dabei rauskommt.
Vielleicht hast Du ja einen alternativen Begriff für mich. „Weiches Ziel“ vielleicht? Karrierebedrohung? Unfall?
Das lasse ich jetzt aus
meiner Argumentation mal draußen, um die verschiedenen Aspekte
nicht ständig zu vermischen, wie dies in einer solchen
Diskussion ja schnell geschieht.
Stimmt.
Schönen Sonntag,
Chris