Mifegyne=Abtreibungspille=RU486

Also gut…
…es war emotional und wohl auch etwas überreagiert von mir, als ich das geschrieben habe.
Ich entschuldige mich hiermit dafür Dich beleidigt oder evtl. verletzt zu haben, Stefanie (bist Du aber wahrscheinlicheh nicht, hab ich recht?) oder sonstwas schlimmes damit angestellt zu haben.

Sorry

Chris

____________________________________________
Titel Re: … so stands in der Zeitung
Thema Frauen und Feminismus
Autor Zauberm@us
Datum 18.12.2000 14:27 Uhr

Abtreibung an sich ist ein Skandal.

Darf ich fragen:
nimmst Du die Pille?
bist Du sterilisiert?
verwendest Du Gummis?
hast Du überhaupt Sex?!

Zauberm@us
_____________________________________________

Das ist beim besten Willen keine Aufforderung Dich
sterilisieren zu lassen. Außer Dir selber hat sich niemand in
diesem Diskussionsstrang derart verstiegen, andere
aufzufordern sich doch sterilisieren zu lassen.

In dieser Diskussion wird nicht mit Wattebällchen geworfen, aber ok, ich hab mich entschuldigt, nachdem… egal jedenfalls hab ich mich entschuldigt.

Ich nehme mal zu Deinen Gunsten an, dass Du Dich etwas zu
stark in diese Sache hineingesteigert hast. Alle anderen
Alternativen, die mir für Dein Verhalten einfallen, sind
wesentlich ungünstiger für Dich… Es sollte eigentlich eine
Binsenweisheit sein: Erst denken, dann schreiben (zumal sich
in diesen Foren jede Idiotie lückenlos nachvollziehen läßt).

Aber nachdem Du auch nicht gerade wählerisch mit Deiner Wortwahl bist, tapferer Roland, fände ich es schön, wenn Du von Deiner Wolke runtersteigen und inhaltlich was beiträgen würdest.

Oder ist Deine E-Mail-Adresse („neander“) ein Hinweis auf
Deine geistigen Fähigkeiten ?

Das reimert sich ja nicht mal.

Chris

wer verbietet Dir das?

Du betonst doch immer, daß an der ganzen Problematik die
Gesellschaft keinen Anteil habe…

So ein Schmarrn. Ich betone immer wieder (scheinbar nicht
genug) daß es mich ankotzt, daß jedeR, der einen Fehler macht,
dafür zuerst die Schuld an der bööösen Gesellschaft sucht,
bevor vor der eigenen Haustür gekehrt wird. Da gibt es einen
kleinen Unterschied.
Ich kann es einfach nicht einsehen, wie die Gesellschaft am
Schwangerwerden schuld sein soll. Auch in der Uni hab ich
davon bis jetzt noch nix gehört.

Am Schwanger werden ist die Gesellschaft sicher nicht schuld, aber an den von Dir so angefeindeten Gründen „Karriere statt Kinder“ etc. schon eher. Und das ist für mich eine krasse Naivität zu sagen: „Du bist schuld, daß Du schwanger geworden bist, deshalb darfst Du der Gesellschaft nicht böse sein, daß sie Dir eine Vereinbarkeit Deiner bisherigen Lebensplanung mit dem Kind nicht ermöglicht.“

Schönes Stichwort.Stimmt nicht ganz. Bei den Nazis gab es das
von oben her verordnete lebensunwerte Leben. Verdammenswert,
keine Frage. Kriterium war die „Volksgesundheit“, was immer
das sein mag. Abgetrieben bzw. zwangssterilisiert wurde, was
nicht ins arische Klischee passte.

Aber jede deutsche Frau war dazu verdammt, ihr Kind
auszutragen, egal unter welchen Umständen.

Hast Du nicht im letzten Posting geschrieben, daß damals
trotzdem abgetrieben wurde?

Nur unter besonders erschwerten Umständen, oft durch Engelmacher, aber das liegt ja vielleicht für Dich im Trend, daß für die Frauen, die abtreiben, dann wenigstens die Todestrafe gilt, indem sie an der schlecht gemachten Abtreibung krepieren .

Entschuldige, daß ich hier Deine weitern Äußerungen nicht
zitiere.

Schade, denn auf die eine oder andere Frage hätte ich gerne
mal eine Antwort, nachdem ich sie wiederholt gestellt habe.
ZB., ob es rechtens ist, einen total unbeteiligten dafür mit
dem Leben bezahlen zu lassen, weil man ungewollt schwanger
geworden ist/geschwängert hat.

Leider ist mir in der gesamten Geschichte der Abtreibung bis heute nicht untergekommen, wie irgendwer den Vater/Erzeuger so richtig in die Pflicht nimmt. Beraten lassen muß sich nur die Frau, auch in die Klinki muß letztendlich nur die Frau… Als Mann redet es sich halt einfach ganz leicht.

Zum Euthanasiethema mag ich hier nur kurz erwähnen,
daß ich zwei blinde, mehrfachbehinderte Geschwister habe…
Ich halte es jedoch für unbillig, von allen Eltern zu
verlangen, daß sie der Belastung durch ein behindertes Kind
fertig werden, wenn sie von der Gesellschaft damit alleine
gelassen werden, wie das ja so gerne geschieht (oh, schon
wieder die Geslleschaft…)

Wir können gern drüber reden, denn so ist ja unsere Diskussion
entstanden, wenn ich mich recht erinnere, also nur keine Scheu
:wink:. Aber daß die böööse Gesellschaft die Belastung die Eltern
alleine tragen läßt, die durch die Behinderung entsteht, ist
schlicht nicht wahr. Ich habe als Zivi und danach ehrenamtlich
in diversen Einrichtungen gearbeitet, im Mobilen Sozialen
Hilfsdienst, bei Behindertenfreizeiten, im Behindertenheim der
Diakonie usw.
Dabei habe ich kein Elternteil kennengelernt, das sich allein
gelassen gefühlt hat, noch habe ich dabei Behinderte
kennengelernt, die sich nicht am Leben gefreut hätten (und es
war die ganze Palette dabei).

Schön, daß Du in so einer heilen Welt Zivi sein durftest. Im Umgang mit z.B. „Gemeinsam leben, gemeinsam lernen“ wo sich vor allem meine blinde Schwester engagiert, sieht das dann (z.B. im ach so christilichen Bayern) dann schon anders aus, wenn z.B. Kinder wegen ihrer Behinderung nicht mehr in der gewohnten Umgebung großwerden und lernen dürfen.

Daß es im Leben keine Schicksalsschläge gibt, kann Dir niemand
garantieren, nicht einmal die total ideale Gesellschaft.

Daß jede® sie aber unbedingt einstecken muß, wenn er/sie sie abwenden könnte, lehne ich ab.

Was mich daran eben aufregt ist, daß es immer jemanden gibt,
der dafür bezahlen muß; die Umwelt, die dritte Welt, die
Kinder, das ungeborene Leben.

Aber, und das ist wirklich ein Problem: Die Umwelt geht z.B.
auch und gerade wegen der Überbevölkerung zugrunde. Und da
soll jede Frau, die ungewollt schwanger geworden ist, auf
jeden Fall und um jeden Preis ein Kind austragen müssen?

Das meinst Du doch hoffentlich nicht ernst, oder? Mach Dir
gefälligst Gedanken über alternative Lösungswege, vielleicht
fällt Dir da was ein.

Alternative Lösungswege zu was?

Karin

Am Schwanger werden ist die Gesellschaft sicher nicht schuld,
aber an den von Dir so angefeindeten Gründen „Karriere statt
Kinder“ etc. schon eher. Und das ist für mich eine krasse
Naivität zu sagen: „Du bist schuld, daß Du schwanger geworden
bist, deshalb darfst Du der Gesellschaft nicht böse sein, daß
sie Dir eine Vereinbarkeit Deiner bisherigen Lebensplanung mit
dem Kind nicht ermöglicht.“

Erstmal zum Karrieregedanken:
Das ist ja ok, ich finde auch, daß da Handlungsbedarf ist, wie es immer so schön in der Politik heißt, keine Frage, auch ich möchte, daß zB Medizinstudentinnen mit Kind nicht jedesmal blöd angemacht werden, wenn sie nach einer Dr.-Arbeit fragen. Außerdem hätte ichs auch gerne, wenn ich später nicht die ganze Kohle allein verdienen muß und noch was anderes in meinem Leben Platz hat außer Karriere und Klinik. Aber das mit der Dr.-Arbeit zB hat mit entsprechend mehr Engagement meiner Freundin letztendlich geklappt und das andere wird schon auch irgendwie hinhauen, dafür haben wir ja eine Partnerschaft.
Aber solange es da von der Legislative keine Regeln wie zB das Recht auf Halbtagsarbeit gibt (wundert mich eh, warums sowenige Halbtagsstellen für Akademiker gibt, das macht doch den Dienstplan viel flexibler?!) und ich das alles weiß, daß es mit Kind schwierig wird für die Karriere oder was auch immer man sich fürs Leben vorgenomen hat und ich trotzdem Sex habe, bin ich als (werdendes) Elternteil erstmal selbst gefragt, muß ich mir mal Gedanken machen und flexibel sein, dann wirds schon werden. Apropos Flexibilität: es wird von ArbeitnehmerInnen, insbesondere den Karriereorientierten immer mehr Flexibilität und Mobilität und Ertragen von beschissenen Arbeitsbedingungen gefordert und auch bereitwillig geleistet, damit es der Firma vom Chef besser geht - und dafür wird dann auch das eigene ungeborene Kind geopfert?! Diesen Gedanken find ich irgendwie witzig bzw. irrwitzig.

Zur Lebensplanung:
Auch hier soll ja immer alles flexibler werden, wenn es nach den offiziellen geht und offenbar wirds von der Gesellschaft, also uns allen, ohne Murren geschluckt. Aber kaum ist ein Kind unterwegs, sind wir wieder so unflexibel, daß das Kind halt einfach vor lauter Flexibilität keinen Platz hat in dieser Welt.
Komisch irgendwie, wie unflexibel wir Menschen auf einmal werden wenn es um das Leben eines anderen Menschen geht.

Nur unter besonders erschwerten Umständen, oft durch
Engelmacher, aber das liegt ja vielleicht für Dich im Trend,
daß für die Frauen, die abtreiben, dann wenigstens die
Todestrafe gilt, indem sie an der schlecht gemachten
Abtreibung krepieren .

Wenn ich Dir das jetzt bestätige, bin ich in diesem Brett endgültig persona non grata, deshalb laß ichs lieber :wink:, nein Sarkasmus beiseite, auch das muß natürlich abgestellt werden und wenn man genauso viel Hirnschmalz und Kohle wie in die Entwicklung von RU486 investieren würde, hätte man bestimmt reelle Chancen, das Problem zu lösen.
Aber jetzt stelle ich mal eine Frage, die hoffentlich nicht wieder als Brandrede aufgefaßt wird: Wessen Leben ist mehr wert, das der Mutter oder das des Kindes?

Huch, jetzt habe ich den Rest Deines Artikels verloren…da war noch was mit Umweltschutz und Überbevölkerung: Meinst Du nicht, daß es ethisch leichter zu vertreten wäre, wenn man Maßnahmen trifft, damit die Schwangerschaften, die zur Überbevölkerung führen erst gar nicht entstehen?

Alles andere beim nächsten Posting.
Chris

Teil2
s.o.

Schade, denn auf die eine oder andere Frage hätte ich gerne
mal eine Antwort, nachdem ich sie wiederholt gestellt habe.
ZB., ob es rechtens ist, einen total unbeteiligten dafür mit
dem Leben bezahlen zu lassen, weil man ungewollt schwanger
geworden ist/geschwängert hat.

Leider ist mir in der gesamten Geschichte der Abtreibung bis
heute nicht untergekommen, wie irgendwer den Vater/Erzeuger so
richtig in die Pflicht nimmt. Beraten lassen muß sich nur die
Frau, auch in die Klinki muß letztendlich nur die Frau… Als
Mann redet es sich halt einfach ganz leicht.

Schade, schon wieder. Ich werde wohl noch dumm sterben (grunzgrunz).
Natürlich bin auch ich dafür, daß beide Erzeugende dafür grade stehen, was sie tun. Das mit der Klinik können die Männer Euch aber leider noch nicht abnehmen (aber da Bauchhöhlenschwangerschaften ja schon ausgetragen worden sein sollen, kann man ja in Zukunft quotierte Schwangerschaften einführen).
Das mit dem Beratungsgespräch wäre eine Idee, aber was wäre dann, wenn der werdende Papa dann auf einmal sagt: au ja, ich will das Kind doch haben, trag es gefälligst aus, die Mama da aber immer noch keine Lust hat schwanger zu sein?

Wir können gern drüber reden, denn so ist ja unsere Diskussion
entstanden, wenn ich mich recht erinnere, also nur keine Scheu
:wink:. Aber daß die böööse Gesellschaft die Belastung die Eltern
alleine tragen läßt, die durch die Behinderung entsteht, ist
schlicht nicht wahr. Ich habe als Zivi und danach ehrenamtlich
in diversen Einrichtungen gearbeitet, im Mobilen Sozialen
Hilfsdienst, bei Behindertenfreizeiten, im Behindertenheim der
Diakonie usw.
Dabei habe ich kein Elternteil kennengelernt, das sich allein
gelassen gefühlt hat, noch habe ich dabei Behinderte
kennengelernt, die sich nicht am Leben gefreut hätten (und es
war die ganze Palette dabei).

Schön, daß Du in so einer heilen Welt Zivi sein durftest. Im
Umgang mit z.B. „Gemeinsam leben, gemeinsam lernen“ wo sich
vor allem meine blinde Schwester engagiert, sieht das dann
(z.B. im ach so christilichen Bayern) dann schon anders aus,
wenn z.B. Kinder wegen ihrer Behinderung nicht mehr in der
gewohnten Umgebung großwerden und lernen dürfen.

Was Du genau damit sagen willst, bleibt mir zwar verschlossen, weil ich die Organisation leider nicht kenne, aber ich war zB mal Schulbusfahrer für Behinderte Internatskinder aus der Provinz, die in Nürnberg zur Schule gingen. Aber da war jedem Beteiligten klar, daß es einfach nicht möglich ist, in Rothenburg und in Ansbach und in Lichtenau und in Aschaffenburg eine jeweils eigene Blindenschule hinzustellen, (analog natürlich für geistig Behinderte, Lernbehinderte oder Hörbehinderte). Eine Behinderung macht auch heute noch auf jeden Fall die auf dem Papier garantierte Chancengleichheit zunichte, klar, aber sie macht Dein Leben nicht weniger lebenswert.

Daß es im Leben keine Schicksalsschläge gibt, kann Dir niemand
garantieren, nicht einmal die total ideale Gesellschaft.

Daß jede® sie aber unbedingt einstecken muß, wenn er/sie sie
abwenden könnte, lehne ich ab.

Fragt sich, was der Preis dafür ist, sie abzuwenden. Und wer garantiert, daß das Kind, obwohl behindert, nicht doch ganz gerne leben würde? Was sagen Deine Schwestern dazu?

Was mich daran eben aufregt ist, daß es immer jemanden gibt,
der dafür bezahlen muß; die Umwelt, die dritte Welt, die
Kinder, das ungeborene Leben.

Aber, und das ist wirklich ein Problem: Die Umwelt geht z.B.
auch und gerade wegen der Überbevölkerung zugrunde. Und da
soll jede Frau, die ungewollt schwanger geworden ist, auf
jeden Fall und um jeden Preis ein Kind austragen müssen?

Das meinst Du doch hoffentlich nicht ernst, oder? Mach Dir
gefälligst Gedanken über alternative Lösungswege, vielleicht
fällt Dir da was ein.

Alternative Lösungswege zu was?

Zur Abtreibung aus Umweltschutzgründen.

Chris

P.S: Scheint ja doch noch eine Diskussion mit Inhalten zustandezukommen, *freu*.

Das mit dem Beratungsgespräch wäre eine Idee, aber was wäre
dann, wenn der werdende Papa dann auf einmal sagt: au ja, ich
will das Kind doch haben, trag es gefälligst aus, die Mama da
aber immer noch keine Lust hat schwanger zu sein?

Tja, wenn er auch mit Erziehungsurlaub nimmt und so…

Nicht jeder Mann sieht das so selbstverständlich wie Du.

Wir können gern drüber reden, denn so ist ja unsere Diskussion
entstanden, wenn ich mich recht erinnere, also nur keine Scheu
:wink:. Aber daß die böööse Gesellschaft die Belastung die Eltern
alleine tragen läßt, die durch die Behinderung entsteht, ist
schlicht nicht wahr. Ich habe als Zivi und danach ehrenamtlich
in diversen Einrichtungen gearbeitet, im Mobilen Sozialen
Hilfsdienst, bei Behindertenfreizeiten, im Behindertenheim der
Diakonie usw.
Dabei habe ich kein Elternteil kennengelernt, das sich allein
gelassen gefühlt hat, noch habe ich dabei Behinderte
kennengelernt, die sich nicht am Leben gefreut hätten (und es
war die ganze Palette dabei).

Schön, daß Du in so einer heilen Welt Zivi sein durftest. Im
Umgang mit z.B. „Gemeinsam leben, gemeinsam lernen“ wo sich
vor allem meine blinde Schwester engagiert, sieht das dann
(z.B. im ach so christilichen Bayern) dann schon anders aus,
wenn z.B. Kinder wegen ihrer Behinderung nicht mehr in der
gewohnten Umgebung großwerden und lernen dürfen.

Was Du genau damit sagen willst, bleibt mir zwar verschlossen,
weil ich die Organisation leider nicht kenne, aber ich war zB
mal Schulbusfahrer für Behinderte Internatskinder aus der
Provinz, die in Nürnberg zur Schule gingen. Aber da war jedem
Beteiligten klar, daß es einfach nicht möglich ist, in
Rothenburg und in Ansbach und in Lichtenau und in
Aschaffenburg eine jeweils eigene Blindenschule hinzustellen,
(analog natürlich für geistig Behinderte, Lernbehinderte oder
Hörbehinderte). Eine Behinderung macht auch heute noch auf
jeden Fall die auf dem Papier garantierte Chancengleichheit
zunichte, klar, aber sie macht Dein Leben nicht weniger
lebenswert.

Blinde ist ein gutes Beispiel: Meine blinde Schwester hat durch ihr Engagement bei „Gemeinsam leben, gemeinsam lernen“ - beachte doch bitte auch den zweiten Teil des Namens - erreicht, daß zwei blinde Mädchen in der Umgebung von München in die Regelschule gehen konnten. Die sog. lebenspraktischen Fähigkeiten (Blindenschrift etc.) haben sie, soweit ich das Modell im Kopf habe, in Nachmittagsunterricht erworben. Und das gerne, da sie sich dadurch den Umzug ins Internat erspart haben.

Es ist schlicht ein Skandal, daß in Bayern der 10. oder 12. Versuch (soviele sind es inzwischen sicher) einzeln vom Kultusministerium genehmmigt werden muß, weil die lieber nicht einsehen, daß die ach so wunderbaren Sonderschulen halt nicht der richtige Weg sind, 1. den Behinderten das Leben in der Alltagswelt beizubringen, und 2. den „Gesunden“ beizubringen, daß jeder Mensch ein Mensch ist. Und dann wird oft nichts genehmigt obwohl alle Beteiligten hohes Engagement zeigen, diesen Weg zu gehen.

Zu gemeinsamer Erziehung von Lernbehinderten mit „Gesunden“ empfehle ich Dir das Studium der Erfahrungen von Montessori-Einrichtungen, die dies schon lange pflegen. Aber ich finde es trotzdem haarsträubend, daß das immer noch als Ausnahme und nicht als Regel gehandhabt wird.

Daß es im Leben keine Schicksalsschläge gibt, kann Dir niemand
garantieren, nicht einmal die total ideale Gesellschaft.

Daß jede® sie aber unbedingt einstecken muß, wenn er/sie sie
abwenden könnte, lehne ich ab.

Fragt sich, was der Preis dafür ist, sie abzuwenden. Und wer
garantiert, daß das Kind, obwohl behindert, nicht doch ganz
gerne leben würde? Was sagen Deine Schwestern dazu?

Ich kann Dir aus eigenem Erleben berichten, daß ich von ca. meinem 13. Lebensjahr bis in das dritte Lebenjahrzehnt der Ansicht war, meine Eltern hätten besser daran getan, nicht so viele Kinder in die Welt zu setzen (ich bin die Jüngste) statt ihnen dann im Teenie-Alter die Probleme vorzuwerfen, die sie mit ihnen haben. Soviel zum Thema „Leben dürfen ist mehr wert als nicht leben zu müssen“. Das möchte ich aber in der Öffentlichkeit wirklich nicht vertiefen.

Und nur am Rande: „Geschwister“ ist ein Ausdruck, der Bruder und Schwester einschließt, sonst hätte ich selber gleich von „Schwestern“ schreiben können.

Zur Abtreibung aus Umweltschutzgründen.

So habe ich das nie geschrieben. Dieser Schluß stammt eindeutig von Dir.

P.S: Scheint ja doch noch eine Diskussion mit Inhalten
zustandezukommen, *freu*.

Aber für mich ist damit eigentlich alles gesagt.

Karin

Aber nachdem Du auch nicht gerade wählerisch mit Deiner
Wortwahl bist, tapferer Roland, fände ich es schön, wenn Du
von Deiner Wolke runtersteigen und inhaltlich was beiträgen
würdest.

Hallo Chris,

ja ich habe Deine Entschuldigung gelesen und nehme Dich daher auch weiterhin als ernsthaften Diskussionsgegner wahr. Mein Standpunkt ist, Entgleisungen sofort zu sanktionieren, damit die Leute auch sofort merken, dass sie hier zu weit gegangen sind. Auch ich bin in anderen Diskussionsforen sicher manchmal etwas über das Ziel hinausgeschossen und habe im Laufe der Jahre Einiges lernen müssen.
Undiszipliniertes Herumgeholze zerstört, besonders im Internet, jede vernünftige Diskussion. Aus dem Bauch heraus schreiben, nach dem Motto, „Mein Bauch gehört mir !“, das bringt’s nicht.
Besser, sich erstmal anderweitig abzureagieren, Leute wie Du tun das wahrscheinlich hiermit:
http://www.junge-union.de/schwarzwild/

Oder ist Deine E-Mail-Adresse („neander“) ein Hinweis auf
Deine geistigen Fähigkeiten ?

Das reimert sich ja nicht mal.

Dies ist ja mal eine wirklich originelle Antwort :smile:.

Trotz alledem vermisse ich bei Dir die Bereitschaft sich einmal mental in die Situation einer Frau zu versetzen, die vor der Frage steht ob sie abtreiben soll oder nicht. Diese Frage einfach auf die plakative Formel „Abtreibung ist Mord!“ zu reduzieren, wie Du es tust, und alle Frauen, die abtreiben, pauschal als Mörderinnen zu verunglimpfen, wird den komplexen Entscheidungsprozessen, die dabei ablaufen, in keiner Weise gerecht.

Gruß Roland

Schon wieder nix.
Hallo Friedensmann,

daß diese Diskussion schon spätestens seit den ersten Postings diesen Jahres im A*** ist, liegt nicht nur an mir, zwar auch an mir aber nicht nur. Trotzdem fand ich es interessant, zu welchen Äußerungen sich hier manche haben hinreissen lassen. Äußerungen, die in einer weniger anonymen Diskussion bestimmt nicht so schnell gekommen wären bzw. in einer öffentlichen Diskussion als Standpunkt gar nicht taugen täten. Insofern fand ich, hat sichs doch gelohnt :wink:.

Trotz alledem vermisse ich bei Dir die Bereitschaft sich
einmal mental in die Situation einer Frau zu versetzen,

ich finde davon gibt es schon genug Leute, die das tun. In der Minderheit sind meiner Ansicht nach (wie auch zB in diesem Forum), diejenigen, die sich in die Lage des Abzutreibenden versetzen, obwohl für ihn die Konsequenzen weit gravierender sind.

die vor der Frage steht ob sie abtreiben soll oder nicht. Diese
Frage einfach auf die plakative Formel „Abtreibung ist Mord!“
zu reduzieren, wie Du es tust, und alle Frauen, die abtreiben,
pauschal als Mörderinnen zu verunglimpfen, wird den komplexen
Entscheidungsprozessen, die dabei ablaufen, in keiner Weise
gerecht.

Gut, vielleicht habe ich sogar selbst das Wort Mord in den
Mund genommen, finde es aber eigentlich ganz angebracht: wie war das nochmal mit „Heimtücke, niedere Beweggründe…“ etc.? Auch wenn mir jetzt wieder alle auf die Füße treten: Aus der Perspektive des Ungeborenen halte ich die Bezeichnung „Mord“ für angebracht.
Wer jetzt an diesem Mord der eigentliche Täter ist, bleibt davon erstmal unberührt. Man könnte damit genausogut den Gynäkologen meinen, der das ganze durchführt, bzw. denjenigen, der die Möglichkeit dazu geschaffen hat. Ich sehe das aus der Sicht eines Mediziners, und in der Medizin ist das meiste (ganz im Gegensatz zu den Rechtswissenschaften) multifaktoriell begründet.
Das mit den Möglichkeiten ist überhaupt so ein Problem, das nur Probleme macht: solange es nicht die Möglichkeit zur Abtreibung gab (außer bei den Engelsmachern, ja ich weiß, aber ich lasse die jetzt mal aufgrund der geringen Zahl außer Acht), gab es überhaupt kein Problem. Die Probleme mit den Möglichkeiten werden in Zukunft auch noch zunehmen, wenn man an die Biotechnik (der Begriff ist ja weit positiver besetzt als das altmodische „Gentechnik“) denkt. Natürlich hat man ethische Werte, aber wenns an das eigene Leben bzw. die eigene Lebenserwartung geht, werden die bestimmt auf eine harte Probe gestellt.

Ach, übrigens:
Ich mache an dieser Stelle mal wieder meine Gebetsmühle an (*leierleier*): Ist es denn gerechtfertigt, ein schlagendes menschliches Herz zum Stillstand zu bringen (ganz wertneutral ausgedrückt diesmal), damit man sich mit Problemen wie zB „Wie mache ich mit meiner Karriere weiter“, „Wie komme ich mit einem behinderten Kind zurecht“, „Schaffe ich es, mein Kind zur Adoption freizugeben?“ nicht auseinandersetzen muß?

Chris

Ach, übrigens:
Ich mache an dieser Stelle mal wieder meine Gebetsmühle an
(*leierleier*): Ist es denn gerechtfertigt, ein schlagendes
menschliches Herz zum Stillstand zu bringen (ganz wertneutral
ausgedrückt diesmal), damit man sich mit Problemen wie zB „Wie
mache ich mit meiner Karriere weiter“, „Wie komme ich mit
einem behinderten Kind zurecht“, „Schaffe ich es, mein Kind
zur Adoption freizugeben?“ nicht auseinandersetzen muß?

Das genau müssen die entscheiden, an denen die Probleme letztendlich hängenbleiben. Genau das haben Dir hier ja auch schon etliche Frauen geantwortet. Einige haben dabei auf Verständnis gehofft, andere haben es einfach sachlich festgestellt.

Was heißt hier im Übrigen „…nicht auseinandersetzen muß?“
Du unterstellst damit implizit, dass Abtreibung die Frauen von jedweder Problembetrachtung entbindet. Und genau das ist Dein Denkfehler: Bevor eine Frau zu der Entscheidung kommt abzutreiben, hat sie die von Dir skizzierten Thematiken mindestens einmal rauf und runter reflektiert. Also mit oder ohne legalisierte Abtreibung: Diese Probleme werden auf jeden Fall reflektiert.

Mit Deiner Haltung maßt Du Dir an, es besser als die, die direkt betroffen sind, beurteilen zu können, ob Abtreibung statthaft ist oder nicht. Das ist bevormundend und in einer Gesellschaft, in der Frauen und Männer gleichberechtigt sind, nicht mehr angebracht (womit ich nicht ausdrücken will, dass es früher angebracht gewesen sein könnte). Falls Du wirklich einmal später Arzt bist und mit dieser Haltung mit Deinen PatientInnen umgehst, dürftest Du Probleme bekommen.

Der Grundkonsenz ist: Was zumutbar ist, entscheiden die, denen es zugemutet wird. Logisch, wer auch sonst? Wer gerade nicht betroffen ist, neigt immer auch dazu Dinge für zumutbar zu halten, die er für sich selbst nicht in Erwägung ziehen würde.

Viele Grüße, Roland

Ist wohl zwecklos…

Ach, übrigens:
Ich mache an dieser Stelle mal wieder meine Gebetsmühle an
(*leierleier*): Ist es denn gerechtfertigt, ein schlagendes
menschliches Herz zum Stillstand zu bringen (ganz wertneutral
ausgedrückt diesmal), damit man sich mit Problemen wie zB „Wie
mache ich mit meiner Karriere weiter“, „Wie komme ich mit
einem behinderten Kind zurecht“, „Schaffe ich es, mein Kind
zur Adoption freizugeben?“ nicht auseinandersetzen muß?

Das genau müssen die entscheiden, an denen die Probleme
letztendlich hängenbleiben. Genau das haben Dir hier ja auch
schon etliche Frauen geantwortet. Einige haben dabei auf
Verständnis gehofft, andere haben es einfach sachlich
festgestellt.

Haben die denn das Recht dazu? Diese Frage stelle ich jetzt nicht im juristischen Sinn. Einer ist bei der Frage ob Abtreibung oder nicht immer der/die Dumme, das ist klar. Aber kannst Du mir erklären, warum es ethisch vertretbar ist, daß Menschen ethisch unbedenklich getötet werden dürfen? - Weil es eine Einzelentscheidung ist? - Das ist etwas platt argumentiert für mein Verständnis.

Was heißt hier im Übrigen „…nicht auseinandersetzen muß?“
Du unterstellst damit implizit, dass Abtreibung die Frauen von
jedweder Problembetrachtung entbindet. Und genau das ist Dein
Denkfehler: Bevor eine Frau zu der Entscheidung kommt
abzutreiben, hat sie die von Dir skizzierten Thematiken
mindestens einmal rauf und runter reflektiert. Also mit oder
ohne legalisierte Abtreibung: Diese Probleme werden auf jeden
Fall reflektiert.

Reflektiert werden sie bestimmt, aber dann nicht angegangen.

Mit Deiner Haltung maßt Du Dir an, es besser als die, die
direkt betroffen sind, beurteilen zu können, ob Abtreibung
statthaft ist oder nicht. Das ist bevormundend und in einer
Gesellschaft, in der Frauen und Männer gleichberechtigt sind,
nicht mehr angebracht (womit ich nicht ausdrücken will, dass
es früher angebracht gewesen sein könnte).

Zum Glück gibt es noch eine Meinungsfreiheit und die nehme ich mir hiermit. Und das hat nix mit Gleichberechtigung zu tun. Ich interessiere mich ja auch für alles mögliche andere, von dem ich nicht direkt betroffen bin und nehme da sogar Einfluß drauf, indem ich z.B. zu Bürgerentscheiden gehe. Bin ich deswegen auch bevormundend??

Falls Du wirklich
einmal später Arzt bist und mit dieser Haltung mit Deinen
PatientInnen umgehst, dürftest Du Probleme bekommen.

Dieser Satz ist so oder ähnlich auch schon x-mal gefallen hier in der Diskussion und langweilt langsam. Was mich dabei wundert ist, daß Nichtmediziner immer gleich der Meinung sind, man wäre ein schlechter Welcher, wenn man nicht ihrer Weltanschauung entspricht. Interessanterweise berufen sich dieselben Nichtmediziner bei allen möglichen Problemen, die sie mit ihren Ärzten haben immer auf den Hippokratischen Eid (der zwar veraltet ist, aber trotzdem nicht minder aktuell in seiner Aussage aber leider nicht mehr obligatorisch) - und was Hippokrates zur Abtreibung gesagt hätte kann ich mir sehr gut vorstellen, Du auch?
Deshalb denke ich nicht, daß ich Probleme bekommen werde.

Der Grundkonsens ist: Was zumutbar ist, entscheiden die, denen
es zugemutet wird. Logisch, wer auch sonst? Wer gerade nicht
betroffen ist, neigt immer auch dazu Dinge für zumutbar zu
halten, die er für sich selbst nicht in Erwägung ziehen würde.

Und wieder frage ich: Ist es für das abgetriebene Kind zumutbar? Wieso antwortet mir da niemand drauf?

Chris

Hi Ihr, hi Marion,
zu diesem Zitat:

…ich schreibs ja nur ungern: auch darüber ist weiter oben
schon geschrieben worden. zur wiederholung zitiere ich die
gynäkologin meiner freundin. sie sagte mir, daß
mifegyne=RU486=Abtreibungspille deshalb so schlecht läuft,
weil eben alles in die hände der frau gelegt wird. damit kommt
die frau psychisch nicht so gut klar, dann ist der arzt als
mittäter gefragt.

Daran glaube ich nicht. Frauen kommen mit vielem psychisch erstaunlich gut klar. Ich vermute eher, daß wir nicht in einer Gesellschaft leben, die gut damit klar kommen würde, wenn eine Sache wirklich und tatsächlich ganz „in den Händen der Frau“ läge. Gerade die Reproduktion, die Entscheidung über die Nachkommenschaft war und ist immer eine Frage von Macht und von immenser Bedeutung (gewesen). Denke beispielsweise an heute noch praktizierte Formen von Bevölkerungspolitik, wo z.B. neugeborene Mädchen getötet oder Frauen (Witwen) verbrannt werden.

Nur als (amüsanter) Anstoß, wie Gesellschaft auch sein könnte: das Buch „die Töchter Egalias“ von Gert Brandenberg (oder Brantenberg?, ist zu lange her, als daß ich den Nachnamen noch genau wüsste und ich finde es gerade nicht im Regal).

Zum Abtreibungsthema äußere ich mich selten. Allerdings ist es, wenn es schon darum geht, aus meiner Sicht im Grunde schon viel zu spät. Alle Frauen sollten eher lernen (können), wann und ob sie selbstbewußt schwanger und/oder Mutter werden (und bleiben) wollen - und natürlich ggf. dies wirkungsvoll zu verhindern - ob mit guten und kostenlosen Verhütungsmitteln, Wendo,… .

Aber wenn schon ungewollt schwanger, sollte keine einzige mehr auf irgendwelchen Hinterzimmertischen von Pfuschern verbluten müssen - das will ich ausdrücklich betonen.

husthustkrächtz

Marion,
wenn Du schreist, dann bitte schön laut und mit tiefer Stimme, damit auch die Wände wirklich wackeln.
Der zitierte Laut scheint eher darauf hinzudeuten, daß Du zwischendrin Deine Stimmbänder überangestrengt haben könntest.

husthustkrächtz

kommt einfach nicht so wirkungsvoll und tut Dir irgendwann im Hals weh. Daher auch von mir:

gute besserung,

und effektive Schreie!

danke, geht schon wieder.

Freut mich! :smile: