Mifegyne=Abtreibungspille=RU486

Schlieslich
:: handelt es sich bei dieser Sichtweise um eine Meinung,
und
:: nicht um eine allgemein anerkannte Erkenntnis.
:
: … dann frag mal Deine Gynäkologin.

Offensichtlich teilen auch viele Gynäkologen deinen
Standpunkt nicht, sonst gäbe es wohl kaum
noch Ärzte, die eine Abtreibung durchführen würden.
Interessant ist in diesem Zusammenhang,
wer sich aus deiner Sicht hier eigentlich zum „Möder“ macht,
derjenige, der die Tat wünscht (also
die Frau), oder derjenige, der die Tat durchführt (also der
Arzt) ?. Erwähnt werden sollte in
diesem Zusammenhang vielleicht auch noch, dass viele Ärzte
die neue Abtreibungspille (die die
„Tat“ ja in die Hände der Frau selbst legen würde)
anschenend ignorieren, angeblich weil sie
damit weniger Geld verdienen.

…ich schreibs ja nur ungern: auch darüber ist weiter oben schon geschrieben worden. zur wiederholung zitiere ich die gynäkologin meiner freundin. sie sagte mir, daß mifegyne=RU486=Abtreibungspille deshalb so schlecht läuft, weil eben alles in die hände der frau gelegt wird. damit kommt die frau psychisch nicht so gut klar, dann ist der arzt als mittäter gefragt. deshalb ist sie vom markt genommen worden. das das mit den ach so geldgeilen ärzten in der presse besser läuft, ist mir sonnenklar.

::: es gibt schätzungen, nach denen ungefähr zwei drittel
aller
::: menschen ungewollt entstanden sind.
::
:: Ja und ? Wenn du damit sagen willst, dass die Menschen
:: weltweit besseren Zugang zu Verhütungsmitteln haben
sollten,
:: dann kann ich dir zustimmen. Aber…wieviele Menschen gäb
es
:: dann heute nicht, die es aber jetzt doch gibt ??
:
: Ja bitte: stell Dir vor: Du bist ungewollt entstanden.
Hättest
: Du es jetzt lieber, Du wärst abgetrieben worden?

Gegenfrage: Hätte ich dann ein Bewußtsein, dass mir bewußt
macht, dass „ich“ abgetrieben
wurde ?

Wieso tut das was zur Sache?

Das ist wahr. Nur gibt es leider nicht immer jemanden, der
gewillt ist, diese Belastung mit der Frau
zu teilen (auch der Staat oder die Gesellschaft nicht).

das sollen dann aber bitteschön die eltern unter sich ausmachen und nicht die/den/das dritte(n) dafür mit dem leben bezahlen lassen.

: Am Rande, liebe Marion, auch wenn Du hier MOD bist, finde
ich
: Deinen Ton ganz schön unter aller S**.

Da ich hier MOD bin, versuche ich meinen Ton zu mäßigen. Ich
kann auch ganz anders *g*. Was
findest du denn an meinem Ton unter aller S** ? Ich bin
gerne bereit, mich zu bessern :smile:
Allerdings solltest du bedenken: wie es in den Wald
hineinruft, so schallt es heraus. Und jemand
der andere Menschen des Mordes bezichtigt (obwohl dies
keineswegs gesellschaftlicher Konsens
ist, denn Mord ist in unserer Gesellschaft strafbar), der
braucht glaub ich was die Wortwahl
anderer angeht auch nicht so empfindlich sein.

die einzige, die hier das wort „mord“ in den mund genommen hat, bist du.
was ich auf den tod nicht ausstehen kann verrate ich dir hier (nochmal): wenn jemand die argumente ausgehen und dann sagt: wenn du dich über xyz aufregst, solltest du aber zuerst mal … ich nehme mir die freiheit nämlich selber heraus mit wem ich wann über was diskutiere.

… gerade von einem guten Diskussionsstil.

Bislang hat sich ausser dir noch niemand über meinen
Diskussionsstil beschwert

vielleicht nicht explizit über deinen, aber das brett hier hat schon einen gewissen ruf…

Großbuchstaben schreibe. Diese ist kein Geschrei sondern
soll die Betonung eines bestimmten
Wortes hervorheben, die ansonsten innerhalb eines
geschriebenen Textes verloren geht.

es ist im netz allgemein anerkannt, daß… ach, was red ich.

husthustkrächtz

gute besserung,
chris

mehr ist dir nicht eingefallen? wie schade.

Tss, tss, daß Ihr Emanzen Euch immer gleich angegriffen und
chronisch benachteiligt fühlen müßt…

ach Chrissi, in dem Moment, in dem der Mann auch die
Schwangerschaft übernimmt, bin ich gerne bereit, ihn in diesem
Punkt als „nicht bevorteilt“ anzusehen.

ist es denn immer eine belastung, schwanger zu sein? ich hätte das gefühl manchmal ganz gerne gehabt, meine liebe marion. aber du darfst beruhigt sein - männer leben dafür nicht so lang wie ihr armen frauen, das macht dich doch wieder froh, oder?

Ich habe selbst eine Tochter (1/2 a alt) (ok, ist gewollt
entstanden, deshalb gilts wohl wieder nicht) an deren Pflege
ich mich rege und begeistert beteilige, ich persönlich schiebe
niemandem etwas in die Schuhe.

Naja, es gilt in sofern nicht, als dass man bei den anderen
Schwangerschaften wohl von „nicht gewollt“ ausgehen kann und
das deshalb auch wohl nicht miteinander vergleichen kann.

woher habe ich nur gewußt, daß du sowas sagen würdest? langsam machts mir hier richtig spaß!

In besagtem Absatz ging es halt einfach mal um die Frau, die
abtreibt. Daß der Vater des Kindes in meinen Augen genauso
mitverantwortlich ist, würdest Du wissen, hättetst Du meine
Postings weiter oben gelesen (Du bist doch Moderatorin hier,
oder??).

*lach* du bist niedlich. Klar ist der Vater genau so
mitverantwortlich. Nur kann sich jeder Mann, der auf diese
Verantwortung „keinen Bock“ hat, dieser ziemlich leicht
entziehen. Dieses Verantwortungsgefühl ist also bestenfalls
ein schönes Ideal das aber der Realität keineswegs entspricht.
Die Frau, die schwanger ist, muss sich jedoch mit der Realität
auseinandersetzen.

sie kann sich genauso leicht der verantwortung entziehen, du süße. wenn die frau „keine böckin“ hat, dann gibt sie das kind zur adoption frei. aber stimmt es gibt ja noch die sache mit der abtreibung. da geht die frau dann vorher zum beratungsgespräch und sagt: ich hab keinen bock auf ein kind, weil ich karriere machen will oder ähnliches, kriegt den beratungsschein und das ist alles ethisch unbedenklich, weil allgemein anerkannt. (natürlich, das hast nicht alles du gesagt, aber ich lang mir einfach ans hirn, was ich hier so lesen muß).

Interessant ist in diesem Zusammenhang,
wer sich aus deiner Sicht hier eigentlich zum „Möder“ macht,
derjenige, der die Tat wünscht (also
die Frau), oder derjenige, der die Tat durchführt (also der
Arzt) ?.

…ich schreibs ja nur ungern: auch darüber ist weiter oben
schon geschrieben worden. zur wiederholung zitiere ich die
gynäkologin meiner freundin. sie sagte mir, daß
mifegyne=RU486=Abtreibungspille deshalb so schlecht läuft,
weil eben alles in die hände der frau gelegt wird. damit kommt
die frau psychisch nicht so gut klar, dann ist der arzt als
mittäter gefragt. deshalb ist sie vom markt genommen worden.
das das mit den ach so geldgeilen ärzten in der presse besser
läuft, ist mir sonnenklar.

Schön, damit beantwortest du aber meine obige Frage nicht.

Gegenfrage: Hätte ich dann ein Bewußtsein, dass mir bewußt
macht, dass „ich“ abgetrieben
wurde ?

Wieso tut das was zur Sache?

Kann „ich“ unter etwas leiden, was „mir“ nicht bewußt ist ?

die einzige, die hier das wort „mord“ in den mund genommen
hat, bist du.

Vielleicht solltest du deine eigenen Postings auch selbst mal lesen :smile:

… ich nehme mir die freiheit nämlich selber heraus mit wem
ich wann über was diskutiere.

Gute Idee. Dann will ich mir diese Freiheit auch mal herausnehmen und diese „Diskussion“ hier von meiner Seite aus beenden. Die Frage, an der ich interessiert bin lautet nämlich: wie kann man die Zahl der Abtreibungen in Zukunft möglichst verringern oder ganz gegen Null bringen. Wenn du dazu konkrete (und realistische, sprich praktikable) Vorschläge hast, können wir die Diskussion gerne wieder aufleben lassen. Ansonsten ist dies vermutlich tatsächlich eher eine Frage für das Brett „Ethik“, wie ein anderer User bereits anmerkte.

husthustkrächtz

gute besserung,

danke, geht schon wieder.

so long
Marion

Die Welt ist böse und…
besteht aus Abtreibungsgegnern, die Frauen an der Karriere hindern wollen…

Bei den Frauen, Stefanie und Marion heißt es :immer nur: Den Karriereverzicht müßt Ihr :Frauen abkönnen. (…)

Sehe ich genauso, aber ich glaube nicht, daß diese Diskussion
noch irgendwo hinführt. Sie zeigt mir wieder einmal, daß ich
mein Leben selbst planen muß - notfalls auch entgegen den
Leuten, die mir schaden wollen.

Du wolltest über Karrier und Abtreibung diskutieren oder nicht? Was kann ich dafür, daß Du bei dieser Diskussion erst an Deine Karriere gedacht hast und nicht an die Gesellschaft?

Vermutlich könnten die Abtreibungsgegner sehr viel bewirken,
wenn sie die Forderung nach Karriereverzicht als eine Zumutung
anerkennen würden und endlich Strukturen schaffen, die Kinder
und Karriere vereinbar machen. Aber sie wollen es nicht. Sei’s
drum. Ich glaube nicht, daß hier in absehbarer Zeit eine
Einigung durch Überzeugungsarbeit möglich ist.

Viele Grüße, Stefanie

Kleiner Rat von mir (auch wenn du es nicht gerne hören wirst), Stefanie: laß Dich sterilisieren.

… denn ich habe mit der Karrierediskussion nicht angefangen,
ich habe immer nur versucht, Argumente zu entkräften, die ich
für unzutreffend halte.

Unw wie wäre es mal einfach, eigene Argumente, z.B. die gesellschaftlichen Probleme, selber und ohne auf den Echo-Effekt zu warten, in die Diskussion einzubringen?

„Ihr Frauen seid böse, wenn ihr abtreibt“ ist leicht gesagt. Schwerer ist es natürlich zu sagen, was können wir alle (und nichts anderes ist „die Gesllschaft“ oder aber „der Staat“) dazu tun, daß:

Familien in diesem Lande nicht per se ein Armutsrisiko eingehen (zur Erläuterung: Risiko eingehen bedeutet nicht zwingende Realisierung von Armut in jedem Einzelfall. Dies nur als Anmerkung, da Du ja offensichtlich glücklicherweise selber nicht betroffen bist)

Männer stärker von Anfang an in die Verantwortung für die Kindererziehung eingebunden sind, wenn die Frau gerne arbeiten möchte (Stichwort Erziehungsurlaub: „Will eine Mutter bereits vor Ablauf des dritten Lebensjahres ihres Kindes wieder arbeiten, ist der Vater des Kindes verpflichtet, dieses zu versorgen. Er hat im Gegenzug nur die Ansprüche an die Mutter des Kindes, die eine Mutter im anderen Fall an den Vater des Kindes hätte.“)

Gerade das letztere ist sehr wichtig, da immer noch Frauen bei Einstellungen gerade im höher qualifizierten Bereich benachteiligt werden, denn „sie könnten ja mal Kinder kriegen und dann stehen sie 3 Jahre nicht mehr zur Verfügung.“ Letzeres habe ich selber früher schon als Elektroingenieurin erlebt. Ist ein Mann zur Beteiligung an der Erziehung verpflichtet, läuft dieses Argument von (Personal-)chefs leichter ins Leere.

Karin

Was hast Du denn für ein Problem?
Was ist um Gottes Willen so schlimm daran, daß ich die Gesellschaft nicht persönlich aufs Tapet gebracht habe, Karin??
Wir können uns gerne hier drüber unterhalten (hab eh grad Kapazitäten frei, vielleicht sind pendragon und stefanie mir nicht gewachsen, wer weiss?).
Meine Meinung: wenn ich erwachsen bin und einen IQ > 80 habe, weiß ich, was passieren kann, wenn ich mit jemandem schlafe. Wenn dann was passiert bin ich dafür verantwortlich und nicht die Gesellschaft. Finde ich auch ganz gut so, denn ich bin gerne Mensch und habe nichts dagegen, daß das Leben nicht planbar ist.

Daß die Gesellschaft, wenn sie vernünftig genug ist und sich nicht selber den Ast absägen will, auf dem sie sitzt, dafür sorgen sollte einen Generationenvertrag „abzuschließen“, der das Kinderkriegen attraktiv macht, halte ich auch für richtig. Daß Leute, die keine Kinder bekommen (zB aus Karrieregründen oder weil sie keinen Bock drauf haben oder weil sie sichs nicht zutrauen) beruflich im Vorteil sind, finde ich auch und deshalb sollen sie auch angemessen in die Rentenkasse einzahlen bzw. in die Sozialversicherung und Steuern, damit denen, die Kinder kriegen, welche uns später hoffentlich alle mal durchfüttern können, das Kinderhaben erleichtert wird - alles das ist richtig und in meinen Augen wichtig. Daß wir uns laut BVG momentan in Sachen Unterstützung für Kinderhabende am unteren Rand des Ausreichenden bewegen, wird von mir nicht bestritten, ich habe lange genug kein BaFög bekommen und weiß was es heißt, zu schuften, um mir das Studium zu finanzieren.
Aber ich habe da noch Hoffnungen in unsere momentane Regierung, die Scheiße wieder auszubügeln, die uns der FC Schwarze Kohl(e) eingebrockt hat. Ich für meine Wenigkeit bekomme zB auf einmal BaFög - andere müssen weiter hoffen, ich weiß.
So. War Dir das sozialpolitisch genug?

Chris (der sich schon manchmal fragt, ob…)

Eben nicht :smile:

Sehe ich genauso, aber ich glaube nicht, daß diese Diskussion
noch irgendwo hinführt. Sie zeigt mir wieder einmal, daß ich
mein Leben selbst planen muß - notfalls auch entgegen den
Leuten, die mir schaden wollen.

Vermutlich könnten die Abtreibungsgegner sehr viel bewirken,
wenn sie die Forderung nach Karriereverzicht als eine Zumutung
anerkennen würden und endlich Strukturen schaffen, die Kinder
und Karriere vereinbar machen. Aber sie wollen es nicht. Sei’s
drum. Ich glaube nicht, daß hier in absehbarer Zeit eine
Einigung durch Überzeugungsarbeit möglich ist.

  1. Du bist für dein Leben sowieso selbst verantwortlich, und was du machst, ist immer deine Entscheidung, die nur auf dein Wunsch von einem Mitredner in einer öffentlichen Diskussion eingeschätzt werden kann. Wer sich falsch benimmt, wird von der Gemeinschaft ignoriert.
  2. Diese Überzeugungsarbeit hat schon viel bewirkt und wird weiter gehen und weiter bewirken: auch an den negativen Beispielen kann man gut lernen. Zum Beispiel, wenn ein angeblich netter Mann (mit der ärztlichen Berufsethik dazu) in der Diskussion ein mieses argumentum ad hominem benutzt, es ist ein Erfolg: nämlich man sieht seine Selbstentblößung. Du gewinnst, und er verliert:
    Gutta cavat lapidem

Kleiner Rat von mir (auch wenn du es nicht gerne hören wirst),
Stefanie: laß Dich sterilisieren.

Das dachte ich mir schon, daß jetzt die persönlichen Anfeindungen beginnen, nachdem ich die Diskussion weiter oben mit Dir abgebrochen habe.

Lieber Chris, zur Sterilisation sehe ich momentan keinen Anlaß, denn es kann sich noch viel ändern im Leben.

  • Vielleicht ist sogar in Deutschland die Vereinbarkeit von Kindern und Karriere für Frauen in paar Jahren schon möglich. (Schröder kommt ja allmählich auf die Idee der Ganztagskinderbetreuung).
  • Ebenso könnten wir in eines unserer Nachbarländer ziehen, wo diese Vereinbarkeit schon heute möglich ist, wie z.B. Frankreich oder Schweden.
  • Oder mein Freund möchte eines Tages Hausmann werden.
  • Oder wir schaffen es eines Tages mit 2 Akademikergehältern, eine funktionierende private Kinderbetreuung zu organisieren - wenn wir erstmal beide auf festen Stellen sind, ohne ständige Umzüge und Auslandsaufenthalte.

Du siehst, es sind noch viele Möglichkeiten offen.

Für einen angehenden Arzt ist Deine Bemerkung allerdings mehr als peinlich. Und im Sinne einer sachlichen Diskussion löschwürdig.

Viele Grüße, Stefanie

Re: Eben nicht :smile:
Hi Peet,

Klar setze ich auch auf Überzeugungsarbeit. Trotzdem denke ich, daß jede Diskussion irgendwann enden muß. Spätestens dann, wenn jede Seite ihre Argumente gebracht hat und sich das Ganze anfängt im Kreis zu drehen. Das war meiner Meinung nach hier der Fall. Daß die stillen Mitleser im Hintergrund sich ihre Meinung dann selbst bilden, habe ich schon weiter oben erwähnt.

  1. Du bist für dein Leben sowieso selbst verantwortlich, und
    was du machst, ist immer deine Entscheidung, die nur auf dein
    Wunsch von einem Mitredner in einer öffentlichen Diskussion
    eingeschätzt werden kann. Wer sich falsch benimmt, wird von
    der Gemeinschaft ignoriert.

Was Du machst, ist leider nicht immer nur Deine Entscheidung.
Wenn z.B. die Abtreibungsregelung wieder verschärft würde, dann griffe das in die Entscheidungsfreiheit sehr vieler Frauen ganz direkt ein. Trotzdem halte ich nichts davon, bestimmte Leute krampfhaft überzeugen zu wollen. Insbesondere dann, wenn schon die gemeinsamen Voraussetzungen nicht gegeben sind. Wenn ich noch das Recht auf gleiche Karrierechancen von Frauen und Männern diskutieren muß, dann beende ich lieber die Diskussion und setze meine Energie sinnvoller ein.

Z.B. muß ich endlich mal meinen Vortrag über „Kinder und Karriere“ ausarbeiten, den ich auf der Physikerinnentagung gehalten habe. Wenn ich den fertig habe, setze ich hier einen Link (natürlich mit Pendragons Erlaubnis) und mal sehen, welche Diskussionen sich dann ergeben …

  1. Diese Überzeugungsarbeit hat schon viel bewirkt und wird
    weiter gehen und weiter bewirken: auch an den negativen
    Beispielen kann man gut lernen. Zum Beispiel, wenn ein
    angeblich netter Mann (mit der ärztlichen Berufsethik dazu) in
    der Diskussion ein mieses argumentum ad hominem benutzt, es
    ist ein Erfolg: nämlich man sieht seine Selbstentblößung. Du
    gewinnst, und er verliert:
    Gutta cavat lapidem

Da mag natürlich was dran sein. Allerdings ist dies dann weniger die Macht der Diskussion, sondern vielmehr eine Selbstdemontage.
:wink:

Viele Grüße, Stefanie
http://www.diskussionen-im-netz.de

Meine Meinung: wenn ich erwachsen bin und einen IQ > 80
habe, weiß ich, was passieren kann, wenn ich mit jemandem
schlafe.

Meine Erfahrung ist, daß Männer ab einem gewissen Grad der Erregung nicht mehr an die Folgen des Bumsens zu denken fähig sind. Wenn dann die Frau auch leider die Pille nicht verträgt, der Mann meint, als alternative Empfängnisverhütung reiche „aufpassen“, dann steckt ganz schnell die Frau mit nem Kind in der Sch*.

Wenn dann was passiert bin ich dafür verantwortlich
und nicht die Gesellschaft.

Meine Argumentation mit der Gesellschaft bezog sich auf die Verantwortung für die Lebensbedingungen von Familien.

Daß Leute, die keine Kinder bekommen (zB aus Karrieregründen
oder weil sie keinen Bock drauf haben oder weil sie sichs
nicht zutrauen) beruflich im Vorteil sind, finde ich auch und
deshalb sollen sie auch angemessen in die Rentenkasse
einzahlen bzw. in die Sozialversicherung und Steuern, damit
denen, die Kinder kriegen, welche uns später hoffentlich alle
mal durchfüttern können, das Kinderhaben erleichtert wird -
alles das ist richtig und in meinen Augen wichtig.

Warum, zum Teufel, muß ich für’s Kindererziehen bezahlt werden, wenn ich viel lieber mitsamt dem Kind meinem Beruf als Elektro-Ingenieurin nachgehen möchte!!!

Aber ich habe da noch Hoffnungen in unsere momentane
Regierung, die Scheiße wieder auszubügeln, die uns der FC
Schwarze Kohl(e) eingebrockt hat. Ich für meine Wenigkeit
bekomme zB auf einmal BaFög - andere müssen weiter hoffen, ich
weiß.
So. War Dir das sozialpolitisch genug?

Leider verstehe ich den Zusammenhang zwischen „sozialpolititsch“ und „genug“ nicht. Ich gebe meine politischen Meinungsäußerungen nicht quantitativ sondern eher qualitativ an.

Wie schon weiter oben angegeben, finde ich es eine Katastrophe, daß immer noch Kinder haben und Erfolg im Beruf haben speziell für Frauen so unvereinbar gestaltet wird. Versprechen der Politiker für bessere Ganztagsbetreuung (zumindestens hier in Bayern, da dies ja Ländersache ist) sind bisher nach wie vor Lippenbekenntnisse, und daß Frauen mal im Alter eine bessere Rente haben sollen, wenn sie schon nicht ihrem Beruf, den sie aus Interesse ergriffen haben, nachgehen dürfen, halte ich auch schlicht für eine Krücke. Die Frage darf sich einfach nicht stellen: Kinder oder Beruf.

Dabei muß ich zugeben, daß ich in der Hinsicht der Ganztagsbetreuung meiner Tochter zu den „Privilegierten“ gehört habe. Als Alleinerziehende habe ich immer einen Platz in Kindergarten und Hort für sie gefunden. Bloß: Muß man sich wirklich scheiden lassen müssen, bzw. darf man besser gleich nicht heiraten, wie in meinem Fall, um diese Vereinbarkeit geboten zu bekommen?

Aber ich sehe schon, auch in Deiner Generation, Chris, ist es einem Mann schwer zu vermitteln, daß auch Frauen es schön finden, einen Beruf zu haben und Kinder als die schönste Freizeitbeschäftigung der Welt anzusehen.

Karin

GrunzGrunz.

Meine Erfahrung ist, daß Männer ab einem gewissen Grad der
Erregung nicht mehr an die Folgen des Bumsens zu denken fähig
sind. Wenn dann die Frau auch leider die Pille nicht verträgt,
der Mann meint, als alternative Empfängnisverhütung reiche
„aufpassen“, dann steckt ganz schnell die Frau mit nem Kind in
der Sch*.

Wenn man und frau das verhindern wollen, muß das halt vorher überlegt sein. in den meisten (ernsthaften) beziehungen dauert es am anfang eine weile, bis es „dazu“ kommt. die kann man/frau dazu nutzen, sich gedanken zu machen, finde ich. und ich habe mir sagen lassen, daß es noch andere formen der verhütung geben soll, als gummis oder orale kontrazeptiva

Meine Argumentation mit der Gesellschaft bezog sich auf die
Verantwortung für die Lebensbedingungen von Familien.

ja, seh ich auch so, daß die gesellschaft da ein betätigungsfeld haben sollte. nur halte ich es für kurzsichtig, immer zuerst nach der gesellschaft zu schreien, wenn man ein problem hat. damit fällt man früher oder später meist auf die schnauze.

Warum, zum Teufel, muß ich für’s Kindererziehen bezahlt
werden, wenn ich viel lieber mitsamt dem Kind meinem Beruf als
Elektro-Ingenieurin nachgehen möchte!!!

kanst du ja auch, wer hindert dich denn dran? höchstens dein partner. das muß man halt mit dem partner ausmachen und nicht die gesellschaft dafür anklagen, daß man in der eigenen beziehung keinen konsens finden kann?!

War Dir das sozialpolitisch genug?

Leider verstehe ich den Zusammenhang zwischen
„sozialpolititsch“ und „genug“ nicht. Ich gebe meine
politischen Meinungsäußerungen nicht quantitativ sondern eher
qualitativ an.

da beeindruckst du mich aber ganz schön… nur vergißt du dabei, daß das adverb „genug“ auch in qualitativem kontext gebraucht werden kann (http://www.duden.de)

Wie schon weiter oben angegeben, finde ich es eine
Katastrophe, daß immer noch Kinder haben und Erfolg im Beruf
haben speziell für Frauen so unvereinbar gestaltet wird.
Versprechen der Politiker für bessere Ganztagsbetreuung
(zumindestens hier in Bayern, da dies ja Ländersache ist) sind
bisher nach wie vor Lippenbekenntnisse, und daß Frauen mal im
Alter eine bessere Rente haben sollen, wenn sie schon nicht
ihrem Beruf, den sie aus Interesse ergriffen haben, nachgehen
dürfen, halte ich auch schlicht für eine Krücke. Die Frage
darf sich einfach nicht stellen: Kinder oder Beruf.

frage: hast du ein gutes gewissen dabei, dein kind in eine ganztagsbetreuung zu stecken?

Dabei muß ich zugeben, daß ich in der Hinsicht der
Ganztagsbetreuung meiner Tochter zu den „Privilegierten“
gehört habe. Als Alleinerziehende habe ich immer einen Platz
in Kindergarten und Hort für sie gefunden. Bloß: Muß man sich
wirklich scheiden lassen müssen, bzw. darf man besser gleich
nicht heiraten, wie in meinem Fall, um diese Vereinbarkeit
geboten zu bekommen?

Aber ich sehe schon, auch in Deiner Generation, Chris, ist es
einem Mann schwer zu vermitteln, daß auch Frauen es schön
finden, einen Beruf zu haben und Kinder als die schönste
Freizeitbeschäftigung der Welt anzusehen.

wieso denn, meine freundin macht das gleiche studium wie ich, nach wie vor - ich geb zu, die schwangerschaft und die geburt konnte ich ihr nicht abnehmen…, dafür habe ich mir eine eine weniger attraktive diss ausgesucht, damit sie intensiver forschen kann etc. ich brauch deine vermittlung gar nicht mehr, karin. :wink:
aber das mit dem vermitteln liegt vielleicht u.a. an der qualitativen argumentationsweise vieler emanzipierter frauen, die bei den meisten männern den fluchtreflex weckt.

chris

ceterum censeo abruptio esse delendam. grunz.

Hallo Stefanie

Für einen angehenden Arzt ist Deine Bemerkung allerdings mehr
als peinlich. Und im Sinne einer sachlichen Diskussion
löschwürdig.

Da hast du sicherlich recht. Andererseits: kann jemand (der eben keine sachliche Diskussion führt, und damit bist jetzt sicher nicht du gemeint :smile:) und seinen Standpunkt zudem noch auf eine vermeintliche Ethik aufbaut, sich diesbezüglich selbst mehr diskreditiern und demaskieren als grade mit solch einer Bemerkung ? ich denke, du verstehst was ich meine.

lieben Gruss
Marion

Meine Erfahrung ist, daß Männer ab einem gewissen Grad der
Erregung nicht mehr an die Folgen des Bumsens zu denken fähig
sind. Wenn dann die Frau auch leider die Pille nicht verträgt,
der Mann meint, als alternative Empfängnisverhütung reiche
„aufpassen“, dann steckt ganz schnell die Frau mit nem Kind in
der Sch*.

Wenn man und frau das verhindern wollen, muß das halt vorher
überlegt sein. in den meisten (ernsthaften) beziehungen dauert
es am anfang eine weile, bis es „dazu“ kommt. die kann
man/frau dazu nutzen, sich gedanken zu machen, finde ich. und
ich habe mir sagen lassen, daß es noch andere formen der
verhütung geben soll, als gummis oder orale kontrazeptiva

Richtig, und ich als Frau kann ja sooo gut Scheidenzäpfchen einführen, wenn mich ein geiles und leider viel stärkeres Mannsbild festhält, weil er „das Zeug nicht mag“… Diesem Vorurteil hat meine Tochter ihr Leben zu verdanken. Ich sehe aber keinen Grund, warum ich anderen Frauen in dieser Situation vorschreiben sollte, ein Kind alleine großziehen zu müssen.

kannst du ja auch, wer hindert dich denn dran? höchstens dein
partner.

Partner war nicht, der … Aber lassen wir das, mein obiger Beitrag war schon autobiographisch genug.

Wie schon weiter oben angegeben, finde ich es eine
Katastrophe, daß immer noch Kinder haben und Erfolg im Beruf
haben speziell für Frauen so unvereinbar gestaltet wird.
Versprechen der Politiker für bessere Ganztagsbetreuung
(zumindestens hier in Bayern, da dies ja Ländersache ist) sind
bisher nach wie vor Lippenbekenntnisse, und daß Frauen mal im
Alter eine bessere Rente haben sollen, wenn sie schon nicht
ihrem Beruf, den sie aus Interesse ergriffen haben, nachgehen
dürfen, halte ich auch schlicht für eine Krücke. Die Frage
darf sich einfach nicht stellen: Kinder oder Beruf.

frage: hast du ein gutes gewissen dabei, dein kind in eine
ganztagsbetreuung zu stecken?

Ja. Das schlechte Gewissen, das den Eltern dabei immer gemacht wird, und auch das Problem, das manche Eltern dabei haben, daß ihr Kind dann die Kindergärterinnen auch mit Liebe bedenkt (kann bis zur Eifersucht gehen) ist das eigentlich Schädliche an der Ganztagsbetreuung, nicht die Betreuung an sich. Dies gilt selbstverständlich für eine **gute> Ganztagsbetreuung, aber daß die Bereitstellung einer qualitativ hochwertigen Ganztagsbetreuung schon wieder ein gesellschaftliches Problem darstellt, darf ich in diesem Zusammenhang wohl nicht mehr schreiben…

wieso denn, meine freundin macht das gleiche studium wie ich,
nach wie vor - ich geb zu, die schwangerschaft und die geburt
konnte ich ihr nicht abnehmen…, dafür habe ich mir eine eine
weniger attraktive diss ausgesucht, damit sie intensiver
forschen kann etc. ich brauch deine vermittlung gar nicht
mehr, karin. :wink:

Ich wollte Dir höchstens eine Erkenntnis vermitteln, aber dagegen scheinst Du resistent zu sein.

aber das mit dem vermitteln liegt vielleicht u.a. an der
qualitativen argumentationsweise vieler emanzipierter frauen,
die bei den meisten männern den fluchtreflex weckt.

Diese Erfahrung habe ich auch schon gemacht, daß manche Männer es nicht abkönnen, wenn Frauen nicht nur ja und amen zu den göttlichen männlichen Erkenntnissen sagen, sondern eine eigene vielleicht sogar auch noch abweichende Meinung äussern.

ceterum censeo abruptio esse delendam. grunz.

Schön hast Du das gesagt. Aber Abbrüche hat es sogar in der Nazi-Zeit und in anderen Zeiten ähnlich strikter Abtreibungsverbote gegeben.

Und noch was, weil Du Dich ja so mit Lexika auskennst: ´"grunz" habe ich im Stowasser nicht gefunden, kannst Du mir ein lateinisches Lexikon empfehlen, in dem ich die Übersetzung für dieses Wort finde?

Karin**

wieso? auch mir ist es in diesem thread nahegelegt worden, mich sterilisieren zu lassen!?
sonst seid ihr doch auch nicht so zimperlich…

gruß und kuß

chris

danke!

Richtig, und ich als Frau kann ja sooo gut Scheidenzäpfchen
einführen, wenn mich ein geiles und leider viel stärkeres
Mannsbild festhält, weil er „das Zeug nicht mag“… Diesem
Vorurteil hat meine Tochter ihr Leben zu verdanken. Ich sehe
aber keinen Grund, warum ich anderen Frauen in dieser
Situation vorschreiben sollte, ein Kind alleine großziehen zu
müssen.

Gut, es gibt solche und solche Umstände, unter denen man schwanger werden kann. Sogar ich weiss, daß auch Männer Fehler machen können, bei manchen ist das chronisch, weiß ich auch (nur warum diese Typen idR keine Probleme haben eine Partnerin zu finden und viele, die wirklich was drauf haben nicht, ist eins der großen Rätsel der Menschheit, zumindest meiner Wenigkeit).

kannst du ja auch, wer hindert dich denn dran? höchstens dein
partner.

Partner war nicht, der … Aber lassen wir das, mein obiger
Beitrag war schon autobiographisch genug.

Daß Deine Situation nicht einfach ist, glaub ich Dir auch gern.
Nur daß 130000 Frauen jedes Jahr in ihrer Partnerschaft vergewaltigt werden oder ganz ohne eigenes verschulden schwanger werden… kann ich hier nicht nachvollziehen. Ich finde es bemerkenswert, daß die Frage, die ich hier in unterschiedlicher Weise gestellt habe, nämlich, ob die Durchsetzung eigener Lebenspläne das Töten menschlichen Lebens rechtfertigt usw, noch kein einziges mal beantwortet wurde. Statt dessen wird mir unterstellt, daß ich ein ganz Schlimmer sei, der Fauen an den Herd ketten wolle oder so. Nur eine klare Antwort gabs nicht.
Weiterhin finde ich es komisch, daß meine folgende Sichtweise so uneinsehbar ist: daß das Kind dabei dasjenige ist, das die ganze Zeche zahlt und daß das nicht angehen kann, daß das eine Bestrafung unbeteiligter ist - kann hier komischerweise niemand teilen.

Ja. Das schlechte Gewissen, das den Eltern dabei immer gemacht
wird, und auch das Problem, das manche Eltern dabei haben, daß
ihr Kind dann die Kindergärterinnen auch mit Liebe bedenkt
(kann bis zur Eifersucht gehen) ist das eigentlich Schädliche
an der Ganztagsbetreuung, nicht die Betreuung an sich. Dies
gilt selbstverständlich für eine gute
Ganztagsbetreuung, aber daß die Bereitstellung einer
qualitativ hochwertigen Ganztagsbetreuung schon wieder ein
gesellschaftliches Problem darstellt, darf ich in diesem
Zusammenhang wohl nicht mehr schreiben…

wer verbietet Dir das?

Ich wollte Dir höchstens eine Erkenntnis vermitteln, aber
dagegen scheinst Du resistent zu sein.

Wie so viele hier.

aber das mit dem vermitteln liegt vielleicht u.a. an der
qualitativen argumentationsweise vieler emanzipierter frauen,
die bei den meisten männern den fluchtreflex weckt.

Diese Erfahrung habe ich auch schon gemacht, daß manche Männer
es nicht abkönnen, wenn Frauen nicht nur ja und amen zu den
göttlichen männlichen Erkenntnissen sagen, sondern eine eigene
vielleicht sogar auch noch abweichende Meinung äussern.

Natürlich gibt es solche Männer, sogar ich kenne solche, denke aber, daß sie in der Minderheit sind. Was ich damit sagen wollte ist, daß es Frauen gibt, die mit Zeter und Mordio reagieren, wenn sie jemand darauf aufmerksam macht, daß es noch was anderes gibt als dieses Emanzen-Schwarz-Weiss. Die der Meinung sind, daß die Frauen seit Anbeginn der Menschheit nur geknechtet und versklavt wurden. Daß die Selbstverwirklichung der Frau, die totale absolute Gleichstellung das einzig erstrebenswerte Ziel ist, das jedes Mittel rechtfertigt.

ceterum censeo abruptio esse delendam. grunz.

Schön hast Du das gesagt. Aber Abbrüche hat es sogar in der
Nazi-Zeit und in anderen Zeiten ähnlich strikter
Abtreibungsverbote gegeben.

Schönes Stichwort.Stimmt nicht ganz. Bei den Nazis gab es das von oben her verordnete lebensunwerte Leben. Verdammenswert, keine Frage. Kriterium war die „Volksgesundheit“, was immer das sein mag. Abgetrieben bzw. zwangssterilisiert wurde, was nicht ins arische Klischee passte.
Heute legt jedeR selbst fest, was lebensunwertes Leben ist. Oben habe ich schon geschrieben (oder war es weiter unten?), daß ein fünftel in einer von der „Zeit“ durchgeführten Umfrage befragten Frauen sich einen Abbruch zumindest überlegen würde, wenn sie pränatal wüßten, daß ihr Kind zur Fettleibigkeit neigen würde. Auch wenn die Frage evtl aus dem Zusammenhang gerissen ist und die Antworten meinetwegen so provoziert worden ist, charakterisiert sie die allgemein anerkannte Gesellschaftliche Haltung zum andersartigen menschlichen Sein doch sehr gut: heutzutage boomt die Pränataldiagnostik, die zT an sich schon gefährlich für das Ungeborene ist (Chorionzottenbiopsie/Fruchtwasseraspiration). Es ist in weiten Teilen der Gesellschaft anerkannt, daß behinderte Kinder ohne ethische Probleme abgetrieben werden dürfen. Ist das dann weniger faschistisch, nur weil es nicht der Staat, sondern stellvertretend die Mutter oder der Vater in die Wege leitet? Daneben werden die diagnostischen Maßnahmen immer mehr verfeinert. Man will möglichst früh wissen, ob das Kind denn gesund sei. Die Forschung versucht, zB bei Ultraschalluntersuchungen die geringsten Abweichungen von der Norm mit späteren Handicaps in Verbindung zu bringen. Die Eltern werden oft schon sehr früh verunsichert, ihr Kind hätte zB eine 5%ige Wahrscheinlichkeit, an Morbus Down erkrankt zu sein und gleichzeitig wird die Möglichkeit zur weiterführenden Diagnostik angeboten. Fruchtwasser kann genetisch untersucht werden (0,5% Risiko eines Abgangs dabei). Fällt hier eine Positive Diagnose (dh, man stellt etwas fest), geht es genauso automatisch weiter: „wir können das dann nächste Woche weg machen“.
Ganz angenehm, man braucht immer nur „ja“ sagen, das ethische Problem regeln ja die Ärzte für eineN.
Auf die Art wird der Anteil der Behinderten in unserer Gesellschaft ständig geringer, die „Volksgesundheit“ steigt in Folge dessen. Die jetzt lebenden Behinderten bzw ihre Eltern dürfen sich Sachen anhören wie „sowas muß doch heute nicht mehr sein“ oder ähnliches (selbst schon erlebt!). Ist das dann ethisch korrekt, weils im Einklang mit der gesellschaftlichen Norm ist? Das finde ich ganz schön schlimm - die schöne neue Welt wird immer realer, weil das einzige Ideal immer klarer herauskristallisiert wird, durch Medien, Werbung oder Politik. Das Ideal vom beruflich erfolgreichen, schlanken Schönen,ewig jungen Menschen, der die Gesellschaft nichts kostet, der sich trotzdem alles leisten kann, nie krank wird und wenn doch, sucht man sich im Focus den passenden Doc, der einen repariert.
Klar stören da solche Lästigkeiten wie Kinder, die nur Zeit beanspruchen. Die möchte man dann haben, wenn die eigene verlängerte Pubertät (so mit Mitte dreißig) vorbei ist und man merkt, daß das Ideal der Werbung nicht der Sinn des Lebens gewesen sein kann. Dann sind die Kinder plötzlich willkommen, aber sie sollten bitteschön gesund sein. Mindestens.

Natürlich möchte ich damit nicht Dich anklagen, sondern einfach nur unsere gesellschaftliche Moral hinterfragen, die ich in diesem Thread in Teilen bestätigt gesehen habe und was mich zu der einen oder anderen Äußerung veranlaßt hat, die ich vielleicht nicht so plakativ hätte äußern dürfen.
Nur: ich habe einfach keinen Bock auf diese Schöne Neue Welt, in der das Leben scheinbar so furchtbar rational durchgeplant ist und die gesellschaftlichen Ideale auf die oben genannten reduziert werden.
Was mich daran eben aufregt ist, daß es immer jemanden gibt, der dafür bezahlen muß; die Umwelt, die dritte Welt, die Kinder, das ungeborene Leben.

Und noch was, weil Du Dich ja so mit Lexika auskennst:
´"grunz" habe ich im Stowasser nicht gefunden, kannst Du mir
ein lateinisches Lexikon empfehlen, in dem ich die Übersetzung
für dieses Wort finde?

meinst Du: Stowasser: Jammern, aber richtig? Hab ich leider nicht zuhause.

Chris

Ja. Das schlechte Gewissen, das den Eltern dabei immer gemacht
wird, und auch das Problem, das manche Eltern dabei haben, daß
ihr Kind dann die Kindergärterinnen auch mit Liebe bedenkt
(kann bis zur Eifersucht gehen) ist das eigentlich Schädliche
an der Ganztagsbetreuung, nicht die Betreuung an sich. Dies
gilt selbstverständlich für eine gute
Ganztagsbetreuung, aber daß die Bereitstellung einer
qualitativ hochwertigen Ganztagsbetreuung schon wieder ein
gesellschaftliches Problem darstellt, darf ich in diesem
Zusammenhang wohl nicht mehr schreiben…

wer verbietet Dir das?

Du betonst doch immer, daß an der ganzen Problematik die Gesellschaft keinen Anteil habe…

Schönes Stichwort.Stimmt nicht ganz. Bei den Nazis gab es das
von oben her verordnete lebensunwerte Leben. Verdammenswert,
keine Frage. Kriterium war die „Volksgesundheit“, was immer
das sein mag. Abgetrieben bzw. zwangssterilisiert wurde, was
nicht ins arische Klischee passte.

Aber jede deutsche Frau war dazu verdammt, ihr Kind auszutragen, egal unter welchen Umständen.

Entschuldige, daß ich hier Deine weitern Äußerungen nicht zitiere. Zum Euthanasiethema mag ich hier nur kurz erwähnen, daß ich zwei blinde, mehrfachbehinderte Geschwister habe… Ich halte es jedoch für unbillig, von allen Eltern zu verlangen, daß sie der Belastung durch ein behindertes Kind fertig werden, wenn sie von der Gesellschaft damit alleine gelassen werden, wie das ja so gerne geschieht (oh, schon wieder die Geslleschaft…)

Was mich daran eben aufregt ist, daß es immer jemanden gibt,
der dafür bezahlen muß; die Umwelt, die dritte Welt, die
Kinder, das ungeborene Leben.

Aber, und das ist wirklich ein Problem: Die Umwelt geht z.B. auch und gerade wegen der Überbevölkerung zugrunde. Und da soll jede Frau, die ungewollt schwanger geworden ist, auf jeden Fall und um jeden Preis ein Kind austragen müssen?

Und noch was, weil Du Dich ja so mit Lexika auskennst:
´"grunz" habe ich im Stowasser nicht gefunden, kannst Du mir
ein lateinisches Lexikon empfehlen, in dem ich die Übersetzung
für dieses Wort finde?

meinst Du: Stowasser: Jammern, aber richtig? Hab ich leider
nicht zuhause.

Nein, ich meine das Lateinlexikon „Der kleine Stowasser“, in dem die Vokabel „grunz“, die Du als Abschluß Deines lateinischen Satzes hingestellt hast, wirklich nicht enthalten ist.

Karin

wer verbietet Dir das?

Du betonst doch immer, daß an der ganzen Problematik die
Gesellschaft keinen Anteil habe…

So ein Schmarrn. Ich betone immer wieder (scheinbar nicht genug) daß es mich ankotzt, daß jedeR, der einen Fehler macht, dafür zuerst die Schuld an der bööösen Gesellschaft sucht, bevor vor der eigenen Haustür gekehrt wird. Da gibt es einen kleinen Unterschied.
Ich kann es einfach nicht einsehen, wie die Gesellschaft am Schwangerwerden schuld sein soll. Auch in der Uni hab ich davon bis jetzt noch nix gehört.

Schönes Stichwort.Stimmt nicht ganz. Bei den Nazis gab es das
von oben her verordnete lebensunwerte Leben. Verdammenswert,
keine Frage. Kriterium war die „Volksgesundheit“, was immer
das sein mag. Abgetrieben bzw. zwangssterilisiert wurde, was
nicht ins arische Klischee passte.

Aber jede deutsche Frau war dazu verdammt, ihr Kind
auszutragen, egal unter welchen Umständen.

Hast Du nicht im letzten Posting geschrieben, daß damals trotzdem abgetrieben wurde?

Entschuldige, daß ich hier Deine weitern Äußerungen nicht
zitiere.

Schade, denn auf die eine oder andere Frage hätte ich gerne mal eine Antwort, nachdem ich sie wiederholt gestellt habe. ZB., ob es rechtens ist, einen total unbeteiligten dafür mit dem Leben bezahlen zu lassen, weil man ungewollt schwanger geworden ist/geschwängert hat. Auch so manche andere frage finde ich zu wichtig, um sie einfach so unter den Tisch fallen zu lassen, tut mir leid.

Zum Euthanasiethema mag ich hier nur kurz erwähnen,
daß ich zwei blinde, mehrfachbehinderte Geschwister habe…
Ich halte es jedoch für unbillig, von allen Eltern zu
verlangen, daß sie der Belastung durch ein behindertes Kind
fertig werden, wenn sie von der Gesellschaft damit alleine
gelassen werden, wie das ja so gerne geschieht (oh, schon
wieder die Geslleschaft…)

Wir können gern drüber reden, denn so ist ja unsere Diskussion entstanden, wenn ich mich recht erinnere, also nur keine Scheu :wink:. Aber daß die böööse Gesellschaft die Belastung die Eltern alleine tragen läßt, die durch die Behinderung entsteht, ist schlicht nicht wahr. Ich habe als Zivi und danach ehrenamtlich in diversen Einrichtungen gearbeitet, im Mobilen Sozialen Hilfsdienst, bei Behindertenfreizeiten, im Behindertenheim der Diakonie usw.
Dabei habe ich kein Elternteil kennengelernt, das sich allein gelassen gefühlt hat, noch habe ich dabei Behinderte kennengelernt, die sich nicht am Leben gefreut hätten (und es war die ganze Palette dabei).
Daß es im Leben keine Schicksalsschläge gibt, kann Dir niemand garantieren, nicht einmal die total ideale Gesellschaft.

Was mich daran eben aufregt ist, daß es immer jemanden gibt,
der dafür bezahlen muß; die Umwelt, die dritte Welt, die
Kinder, das ungeborene Leben.

Aber, und das ist wirklich ein Problem: Die Umwelt geht z.B.
auch und gerade wegen der Überbevölkerung zugrunde. Und da
soll jede Frau, die ungewollt schwanger geworden ist, auf
jeden Fall und um jeden Preis ein Kind austragen müssen?

Das meinst Du doch hoffentlich nicht ernst, oder? Mach Dir gefälligst Gedanken über alternative Lösungswege, vielleicht fällt Dir da was ein.

für dieses Wort finde?

meinst Du: Stowasser: Jammern, aber richtig? Hab ich leider
nicht zuhause.

Nein, ich meine das Lateinlexikon „Der kleine Stowasser“, in
dem die Vokabel „grunz“, die Du als Abschluß Deines
lateinischen Satzes hingestellt hast, wirklich nicht enthalten
ist.

ach, Karin, wenn Du nur andere Sätze, die ich geschrieben habe mit dem gleichen Eifer beantworten würdest…

Chris

wieso? auch mir ist es in diesem thread nahegelegt worden,
mich sterilisieren zu lassen!?
sonst seid ihr doch auch nicht so zimperlich…

also, ich habe jetzt spaßeshalber mal diesen Diskussionsstrang nach Beiträgen von Dir durchsucht. Es gibt dort keinen Beitrag von Dir, auf den Dir geantwortet worden ist, dass Du Dich sterilisieren lassen solltest.

Meinst Du nicht auch, dass Du hier etwas übertreibst (da bin ich noch gutmütig, wenn ich mich so ausdrücke, Böswilligere könnten auch von einer glatten Lüge sprechen…) ?

Nichts für ungut

Roland

Na dann…

Schau mal ins Archiv unter „Re: So stands in der Zeitung“, 18.12.2000, Autor:Z@ubermaus.

Chris

Also ich kann nur nochmal bekräftigen, was ich im vorherigen Beitrag geschrieben habe: Niemand hat Dich aufgefordert, Dich sterilisieren zu lassen. Du hast geschrieben:

Schau mal ins Archiv unter „Re: So stands in der Zeitung“,
18.12.2000, Autor:Z@ubermaus.

Und das habe ich gefunden:
____________________________________________
Titel Re: … so stands in der Zeitung
Thema Frauen und Feminismus
Autor Zauberm@us
Datum 18.12.2000 14:27 Uhr

Abtreibung an sich ist ein Skandal.

Darf ich fragen:
nimmst Du die Pille?
bist Du sterilisiert?
verwendest Du Gummis?
hast Du überhaupt Sex?!

Zauberm@us
_____________________________________________

Das ist beim besten Willen keine Aufforderung Dich sterilisieren zu lassen. Außer Dir selber hat sich niemand in diesem Diskussionsstrang derart verstiegen, andere aufzufordern sich doch sterilisieren zu lassen.

Ich nehme mal zu Deinen Gunsten an, dass Du Dich etwas zu stark in diese Sache hineingesteigert hast. Alle anderen Alternativen, die mir für Dein Verhalten einfallen, sind wesentlich ungünstiger für Dich… Es sollte eigentlich eine Binsenweisheit sein: Erst denken, dann schreiben (zumal sich in diesen Foren jede Idiotie lückenlos nachvollziehen läßt).

Oder ist Deine E-Mail-Adresse („neander“) ein Hinweis auf Deine geistigen Fähigkeiten ?