Mindestens 72 Std keine Beerdigung

Hallo WWW-lers,

aus einen sehr traurigen Anlass, eine Frage:

Ein Freund der Familie ist plötzlich in Baden Württemberg gestorben.
Mir wurde berichtet, daß dieser Mensch frühestens 72 Std. nachdem dessen Tod festgestellt wurde, zu Grab getragen werden darf.

Ich verstehe das nicht und sehe absolut kein Sinn darin. Ausserdem ist das für den Hinterbliebenen eine unermessliche Qual.

Warum ist das so? Welchen Zweck hat das?

Ich bedanke mich für Eure Antworten!

Schöne Grüße,
Helena

3 Tage
Hi helena,

hier, sieh mal:
http://209.85.129.132/search?q=cache:Mxfb-_YKLwIJ:ww…

Nach 3-4 Tagen löst sich die sogenannte Leichenstarre wieder.

Freundlichen Gruss
Ray

Hallo,

mal leicht oT eine ganz praktische Frage: Wie will man unterhalb von 72h überhaupt eine Beerdigung nach den hier üblichen Sitten und Gebräuchen organisieren? Ich kenne eher den Fall, dass die Betroffenen gar nicht wissen, wie sie dass in den üblichen Zeitspannen organisieren sollen.

Ansonsten weiß ich ehrlich gesagt auch nicht, was an der Situation so unerträglich sein soll. Tot ist tot, ob beerdigt oder nicht, und die Zeit der Begräbnisvorbereitung ist auch eine Zeit es sich „intensiv mit der Situation“ auseinander setzens. So schlimm sie ist, sie hilft eben auch, das Geschehene national zu erfassen und emotional zu verarbeiten. Ein „Sarg zu und die Sache ist erledigt“ funktioniert ohnehin nicht. Wenn jemand meint, dass er durch eine schnellere Beerdigung leichter und schneller mit der Sache fertig würde, macht er sich etwas vor. Das braucht Zeit, und zwar nicht drei oder fünf Tage, sondern Monate oder sogar Jahre.

Gruß vom Wiz

Bestattung frühestens 48 Stunden nach Eintritt des
Hallo,

Ein Freund der Familie ist plötzlich in Baden Württemberg
gestorben.
Mir wurde berichtet, daß dieser Mensch frühestens 72
Std. nachdem dessen Tod festgestellt wurde, zu Grab getragen
werden darf.

das ist in den jew. Landesgesetzen geregelt. Nach meinen Quellen gilt in allen Bundesländern (auch BaWü) eine Frist von 48 Stunden (Ausnahme: Hamburg, dort keine Mindestfrist).

Warum ist das so? Welchen Zweck hat das?

Wie schon erwähnt, man will wohl verhindern, daß Scheintote beerdigt werden.

Gruß, Malte

Nachtrag: Ausnahmen
Hi nochmal:

fast alle Bundesländer lassen die Möglichkeit von Ausnahmegenehmigungen zu. Dies betrifft überall gesundheitliche Gründe (komische Formulierung, meint sowas wie hochinfektiöse Leichen), und in vielen Bundesländern auch religiöse Gründe (um bspw. islamischen Bestattungsregeln entsprechen zu können). Die Bedingungen dafür sind je nach Land unterschiedlich, meist muss die Möglichkeit eines Scheintodes definitiv ausgeschlossen sein.

Gruß,

Malte

Hallo Wiz,

mal leicht oT eine ganz praktische Frage: Wie will man
unterhalb von 72h überhaupt eine Beerdigung nach den hier
üblichen Sitten und Gebräuchen organisieren?

Bei uns in Spanien muß der Tote eben in diesem Zeitraum schon begraben sein. Sitten und Gebräuchen hin oder her.

Ich kenne eher
den Fall, dass die Betroffenen gar nicht wissen, wie sie dass
in den üblichen Zeitspannen organisieren sollen.

Na ja… Ich persönlich weiß es zum glück auch nicht. Aber ich denke, in Spanien würde Dir jeder sagen: Dafür gibt es eben die Bestattungsunternehmen!

Ansonsten weiß ich ehrlich gesagt auch nicht, was an der
Situation so unerträglich sein soll. Tot ist tot, ob beerdigt
oder nicht,

Wie gesagt, ich war noch nie in der Situation der Angehörigen. Aber ich kann mir denken es macht doch einen Unterschied zu wissen, daß der Angehörige seine (endgültige) Ruhe hat und schon diese Phase (die des Begrabens) vorbei ist. Jetzt können sie sich mit dem eigentlichen Trauer, als sehr intimes und höchstpersönliches Auseinandersetzen mit der Situation anfangen.

und die Zeit der Begräbnisvorbereitung ist auch
eine Zeit es sich „intensiv mit der Situation“ auseinander
setzens.

Mir schien ds ganz und gar nicht so. Bevor der Tote zu Grab getragen wird, ist Zeit von Kondolenzen, Besuche, ämtliche Behördengänge, etc…

So schlimm sie ist, sie hilft eben auch, das
Geschehene national zu erfassen und emotional zu verarbeiten.

…Dafür hat man das ganze weitere Leben Zeit.

Ein „Sarg zu und die Sache ist erledigt“ funktioniert ohnehin
nicht.

Das ist klar und keiner hat es behauptet.

Wenn jemand meint, dass er durch eine schnellere
Beerdigung leichter und schneller mit der Sache fertig würde,
macht er sich etwas vor.

Der Meinung bin ich auch.

Das braucht Zeit, und zwar nicht drei
oder fünf Tage, sondern Monate oder sogar Jahre.

Auch hier stimme ich Dir zu.

Schöne grüße,
Helena

Hallo Malte,
vielen Dank für Deine Antwort!

das ist in den jew. Landesgesetzen geregelt. Nach meinen
Quellen gilt in allen Bundesländern (auch BaWü) eine Frist von
48 Stunden (Ausnahme: Hamburg, dort keine Mindestfrist).

Das wird wohl so sein…

Wie schon erwähnt, man will wohl verhindern, daß Scheintote
beerdigt werden.

Das finde ich persönlich nicht nur grauenhaft, sondern auch schrecklich.
Wofür sind Ärzte da? Wofür die ganze medizinische Gerätschaft? Wann gab es zuletzt einen begrabenen Scheintote?

Ich kann nur mit dem Kopf schütteln! Unglaublich!

Aber Dir, Malte, nochmals vielen Dank!

Einen schönen Gruß,
Helena

Hi nochmal:

fast alle Bundesländer lassen die Möglichkeit von
Ausnahmegenehmigungen zu.

Daß die Tote noch länger unbegraben vor sich hin schmoren?

Dies betrifft überall
gesundheitliche Gründe (komische Formulierung, meint sowas wie
hochinfektiöse Leichen),

Also erst recht ein Fall für eine so-schnell-wie-mögliche Beerdigung! Siehe z.B. wenn Katastrophen passieren, eine der ersten Bedenken ist es, die Toten zu begraben, um genau das zu verhindern: Das ausbrechen und verbreiten von Infektionskrankheiten.

und in vielen Bundesländern auch religiöse Gründe (um bspw.
islamischen Bestattungsregeln entsprechen zu können).

Das würde ich eventuell gelten lassen. Aber ich finde richtig pietätlos den Hinterbliebenen gegenüber, sie eine ganze Woche warten zu lassen.

Die Bedingungen dafür sind je nach
Land unterschiedlich, meist muss die Möglichkeit eines
Scheintodes definitiv ausgeschlossen sein.

Und wofür sind da Ärzte da? Und das ganze Wissen um den Tod? Und die Geräte? Ich kann mich das Gefühl nicht entziehen, daß das ist als ob man erwartet, daß der Tot irgendwie wieder Aufersteht…

Vor 100 Jahren hätte ich das noch nachvollziehen können. Aber heutzutage?

Schöne Grüße,
Helena

Hi Ray,

Nach 3-4 Tagen löst sich die sogenannte Leichenstarre wieder.

Vielen Dank für Deine Antwort und für Deinen Link.
Ich verstehe aber nicht ganz, den Zusammenhang zwischen Leichenstarre (ja, der Begriff ist mir geläufig) und die 72-Std. „Bestattungssperre“

Auch Dir einen schönen Gruß,
Helena

Hallo,

und in vielen Bundesländern auch religiöse Gründe (um bspw.
islamischen Bestattungsregeln entsprechen zu können).

Das würde ich eventuell gelten lassen.

In der islamischen Tradition soll nicht gewartet werden, die Ausnahmegenehmigung ist also gerade in die andere Reichtung.

richtig pietätlos den Hinterbliebenen gegenüber, sie eine
ganze Woche warten zu lassen.
Daß die Tote noch länger unbegraben vor sich hin schmoren?

Entschuldige, aber das sind doch deine Befindlichkeiten. In der deutschen Kultur ist es nun mal anders und es wird nicht als „schmoren lassen“ empfunden, nicht mals als warten lassen. Im Gegenteil.

Und heutzutage wird eine Beerdigung oft sogar etwas hinausgezögert, weil es mit weiterverstreut wohnenden Verwandten und Freunden manchmal mehr Sinn macht, einige Tage zu warten.

Um es ganz deutlich zu sagen: niemand nimmt dir deine Meinung, aber bevor du solche Formulierungen gebrauchst und mangelnde Pietät unterstellst, solltest du dich etwas besser informieren.

Gruß
Elke

2 Like

Hallo,

Ich verstehe aber nicht ganz, den Zusammenhang zwischen
Leichenstarre (ja, der Begriff ist mir geläufig) und die
72-Std. „Bestattungssperre“

Schon mal versucht, einen Körper mit Leichenstarre umzubetten?

Gruß
Elke

Hallo,

Schon mal versucht, einen Körper mit Leichenstarre umzubetten?

Nein, aber mehrmals gesehen. Und doch gewaschen.
Was hat aber mit der Bestattung zu tun?

Gruß
Helena

Hallo,

und in vielen Bundesländern auch religiöse Gründe (um bspw.
islamischen Bestattungsregeln entsprechen zu können).

Das würde ich eventuell gelten lassen.

In der islamischen Tradition soll nicht gewartet werden, die
Ausnahmegenehmigung ist also gerade in die andere Reichtung.

Na also. Da gibts du mir sogar recht.

Daß die Tote noch länger unbegraben vor sich hin schmoren?

Entschuldige, aber das sind doch deine
Befindlichkeiten.

Natürlich. Ich rede ja immer grundsätzlich von mir selbst, es sei denn ich sage ausdrücklich etwas anderes. Und in diesem Fall, waren die meisten anwesenden genau dieser Meinung (wobei 3/4 Deutsche waren)

In der deutschen Kultur ist es nun mal
anders und es wird nicht als „schmoren lassen“ empfunden,

Na dann muß man damit leben, daß menschen, die ebenfalls in diesem Land leben, es andes empfinden und entsprechend es auch anders ausdrücken.

Und heutzutage wird eine Beerdigung oft sogar etwas
hinausgezögert, weil es mit weiterverstreut wohnenden
Verwandten und Freunden manchmal mehr Sinn macht, einige Tage
zu warten.

Das scheint mir eher der einzigen Grund dafür zu sein. Und aus der Sicht von den allermeisten Menschen, die bei der Beerdigung dabei waren, eben pietätlos.

Um es ganz deutlich zu sagen: niemand nimmt dir deine Meinung,
aber bevor du solche Formulierungen gebrauchst und mangelnde
Pietät unterstellst, solltest du dich etwas besser
informieren.

Über das was ich empfinde brauche ich ganz, ganz sicher keine Info. ich weiß was ich empfinde und durch aggresiven Wörtern wird sich das auch nicht ändern. Zumindest nicht in die wohl von dir erwünschte Richtung.

Gruß
Helena *die sich jetzt ausklinkt, denn ich muß mir so etwas, bei einer solchen Angelegenheit nicht sagen lassen.*

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Hallo helena,

Wann gab es zuletzt einen begrabenen Scheintote?

Tja, das ist doch die Frage! Wie will man denn rausfinden, ob jemand vielleicht scheintot war, als man ihn begraben hat?! Man kann doch nicht nach ein paar Stunden oder Tagen nochmal nachschauen, und diese Klingelapparatur, die irgendwann mal aktuell war, gibt es inzwischen auch nicht mehr.

Grüße,
Thorid

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hast Du keinen Hammer? Stell Dich nicht so an …
owT passte nicht mehr :smiley:

2 Like

Hallo Thorid,

Wann gab es zuletzt einen begrabenen Scheintote?

Tja, das ist doch die Frage!

Eben!

Wie will man denn rausfinden, ob
jemand vielleicht scheintot war, als man ihn begraben hat?!

Also heutzutage ist es unmöglich. Siehe die ganze Bestimmungen, Regelungen, Richtlinien, Gesetze, Anordnungen, etc, etc. die es im Bereich der Organspenden ja gibt.

Man kann doch nicht nach ein paar Stunden oder Tagen nochmal
nachschauen,

Nein, das nicht.
Aber JEDER der sich ein bißchen mit Medizin auskennt, weiß, daß wenn das Gehirn mehr als 30 Minuten (um ganz großzügig zu sein) nicht mit Blut versorgt wurde, ist der Mensch tot. Und wenn man sich etwas besser auskennt, kann man gut und gerne die Hälfte von dieser Zeit abziehen. Die ersten Auswirkungen treten ja nach 2 oder 3 Minuten ohne Sauerstoff!

und diese Klingelapparatur, die irgendwann mal
aktuell war, gibt es inzwischen auch nicht mehr.

Ja, die sah ich mal in einem Film von Sean Connery.

Schöne Grüße,
Helena

Hallo Helena,

Ich verstehe das nicht und sehe absolut kein Sinn darin. Ausserdem ist das für den Hinterbliebenen eine unermessliche Qual.

Das verstehe ich nicht. Warum ist das eine unermessliche Qual?

Unterscheidet sich die Trauer, ob jemand einen Tag früher oder später beerdigt wird?

Außerdem muss eine Beerdigung auch vorbereitet werden. Nicht jeder Angehörige wohnt um die Ecke.

Grüße
D.

den Fall, dass die Betroffenen gar nicht wissen, wie sie dass
in den üblichen Zeitspannen organisieren sollen.

Na ja… Ich persönlich weiß es zum glück auch nicht. Aber ich
denke, in Spanien würde Dir jeder sagen: Dafür gibt es eben
die Bestattungsunternehmen!

Hallo!
Ich habe leider schon einige Familienmitglieder begraben (lassen) müssen, und ich war jedesmal froh, einige Tage Zeit zu haben. Man musste erst einmal durchatmen, in zwei Fällen mussten die betagten Angehörigen sich soweit fassen, dass sie überhaupt äußern konnten, was getan werden sollte. Der Bestattungsunternehmer wurde gerufen, in größerer Runde Trauernazeige, -karten, Sarg ausgesucht, die Texte entworfen, über Blumenschmuck beraten, über Grabstelle diskutiert. Die weiter entfernt wohnenden Angehörigen und Freunde wurden benachrichtigt, Unterbringung und Verköstigung der Anreisenden organisiert, die Liste mit allen Bekannten und Freunden, die eine Trauerkarte mit Einladung zum Kaffee nach der Beerdigung erhalten sollten, musste zusammengestellt werden, die Karten dann geschrieben, mit persönlichen Texten. Im Blumenladen die Diskussion um Kränze, Schleifen und Beschriftung, damit nicht alles gleich aussieht, Gespräch mit dem Pfarrer über Gestaltung von Gottesdienst und Notizen zur Predigt, ein letzter Abschied der inzwischen angereisten Angehörigen in der Aufbahrungshalle etc. etc. etc. Ich habe bestimmt noch tausend andere Kleinigkeiten vergessen.

Ein ganz normales Prozedere bei uns hier. Und so komisch es klingt: Es hat Freude gemacht und geholfen, Trauer zu bewältigen, diese Dinge für den Verstorbenen zu tun, wie wenn man für jemanden, den man liebt, ein schönes Fest ausrichtet, „mit allem Drum und Dran“. Ich finde es z.B. bedrückend, wenn in Traueranzeigen steht: „Von Beileidsbekundungen am Grab bitten wir Anstand zu nehmen“. Natürlich hat man seine Gründe für einen solchen Wunsch, ich persönlich finde es schön, wenn die Menschen kommen und ein paar freundliche Worte sagen.

Gruß,
Eva

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Hallo Eva,

Ich habe leider schon einige Familienmitglieder begraben
(lassen) müssen,

Das tut mir leid.

Der
Bestattungsunternehmer wurde gerufen, in größerer Runde
Trauernazeige, -karten, Sarg ausgesucht, (…) Ich habe bestimmt
noch tausend andere Kleinigkeiten vergessen.

Ein ganz normales Prozedere bei uns hier. Und so komisch es
klingt: Es hat Freude gemacht und geholfen, Trauer zu
bewältigen,

Ich finde es schön und freue mich wirklich zu erfahren, daß es jemand dadurch geholfen ist.

Aber das alles kenne ich bei uns überhaupt nicht. Ich kann sogar sagen, daß diesen „Leichenschmaus“ kommt mir so vor, (und ich entschuldige mich schon jetzt für das was ich gleich sagen werde) als ob man feiert, daß derjenige (endlich) tot ist. Und ich weiß, daß die absolute Mehrheit meiner Landsleute auch so oder ähnlich denken.

Glaube mir: In meinem Kulturkreis ist das gar nicht üblich. Und ich weiß daß in mehreren Ländern aus dem spanischen Sprachraum auch nicht.

Die Karten um Angehörigen zu benachrichtigen sind bei uns absolut unbekannt. Wenn überhaupt (ich würde sagen, an den allerwenigsten Beerdigungen), und nur wenn der Tote eine katholische Messe erhält, dann manchmal wird ein Kärtchen verteilt, wo ein kleines Gebet und ein Abschied (ähnlich wie die Traueranzeigen hierzulande) gedrückt wird. Auch selten sind die Traueranzeigen in der Presse.

Und aus diesem Grund war mir völlig verständlich weshalb für die Witwe das alles eine echte Qual war (Das hat sie mir selbst gesagt) Mir würde es genauso gehen.

diese Dinge für den Verstorbenen zu tun, wie wenn
man für jemanden, den man liebt, ein schönes Fest ausrichtet,
„mit allem Drum und Dran“.

Jemand, bei der Beerdigung sagte ganz salopp: „Sollte ich mal so richtig Hunger haben, so setze ich ein entsprechendes Gesicht auf, kleide ich mich den Umständen entsprechend und suche mir eine mittelgrößere Beerdigung aus. Das täglich zu machen geht sicherlich auf das Gemüt, aber hungrig werde ich so nie wieder.“ Ich persönlich fand das gar nicht so lustig und sogar teilweise geschmacklos, aber ein Fünkchen Wahrheit habe ich jedoch darin erkennen können.

Ich finde es z.B. bedrückend, wenn
in Traueranzeigen steht: „Von Beileidsbekundungen am Grab
bitten wir Anstand zu nehmen“. Natürlich hat man seine Gründe
für einen solchen Wunsch, ich persönlich finde es schön, wenn
die Menschen kommen und ein paar freundliche Worte sagen.

Tja. Wenn ich das lese (in hiesigen Zeitungen), so denke ich mir immer, daß sie es so wollen, weil sie einen Heulanfall vor gesammelten Mannschaft verhindern wollen. In Spanien macht man das idR. auch nicht.

Schöne Grüße,
Helena

Hi,

In der islamischen Tradition soll nicht gewartet werden, die
Ausnahmegenehmigung ist also gerade in die andere Reichtung.

Na also. Da gibts du mir sogar recht.

Nein, du hast genau das Gegenteil impliziert, aber egal, ich gebs auf.

Daß die Tote noch länger unbegraben vor sich hin schmoren?

In der deutschen Kultur ist es nun mal
anders und es wird nicht als „schmoren lassen“ empfunden,

Na dann muß man damit leben, daß menschen, die ebenfalls in
diesem Land leben, es andes empfinden und entsprechend es auch
anders ausdrücken.

Leichen, die schmoren - das ist einfach ein despektierlicher Ausdruck in diesem Zusammenhang.

Das scheint mir eher der einzigen Grund dafür zu sein. Und aus
der Sicht von den allermeisten Menschen, die bei der
Beerdigung dabei waren, eben pietätlos.

Nein, eben NICHT pietätlos. Denn wenn die Befindlichkeit nicht exisitert, sondern eine dreitägige Wartepause NORMAL ist (und das ist sie in Deutschland, durch Tradition und wie oben geschrieben, durch Regeln), dann ist das überhaupt nicht pietätlos. Pietätlos war deine Ausdrucksweise.

Über das was ich empfinde brauche ich ganz, ganz sicher keine
Info.

Lies richtig und keine Angriffe, da wo keine sind.

ich weiß was ich empfinde und durch aggresiven Wörtern
wird sich das auch nicht ändern.

Ich habe dir doch gerade dein Empfinden zugestanden. Wenn du das nicht verstehen kannst, ist das nicht mein Problem.

Helena *die sich jetzt ausklinkt, denn ich muß mir so etwas,
bei einer solchen Angelegenheit nicht sagen lassen.*

Du lässt dir nie etwas sagen, dass ist hinlänglich belegt in diesem Forum und so oft wie du dich irgendwo ausklinkst, ist dss schon ziemlich erheiternd.

Elke

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