Mindestlohn: Bitte um zwei Szenarien

Halli Hallo liebes Forum,

ich bitte im Bezug auf die Auswirkungen des Mindestlohnes mir zwei Szenarien aufzuzeigen, was volkswirtschaftlich bei der Einführung eines Mindestlohnes geschieht. Einen „best case“ und einen „worst case“.
Die Wahrheit wird dann vielleicht (hoffentlich) bei diesem kontroversen Thema in der Mitte liegen. Mir persönlich verschließt sich der Sinn des Mindestlohnes, da aus meiner Sicht der Bezieher zugleich der Konsument ist. Mit anderen Worten: Die Katze beißt sich in den eigenen Schwanz, wenn im Niedriglohnsektor der Mindestlohn eingeführt wird. Verdient die Friseuse mehr, kann sich aber deswegen im Café auch nicht mehr gönnen, weil die Kellner nun ebefalls mehr Gehalt bekommen und das Café die Preise anhebt, verpufft der Effekt doch, oder?

Und im Anschluss an meine erste Frage: Inwieweit ändert sich das Aufgabenfeld der Gewerkschaften bzw. das Gewicht der Tarifverträge?

Volkswirtschaftlich gesehen ist das Thema so komplex… Ich wünsche mir eine sachliche Diskussion und kein ideologischen Grabenkämpfe!

Mir persönlich
verschließt sich der Sinn des Mindestlohnes

Hallo holowachuk,

nicht nur Dir geht das so. Der Mindestlohn wird nur von Nahles durchgedrückt, weil die SPD wieder auf die Beine kommen will.

Gruß Michael

In Bezug auf den Mindestlohn krankt es schon an der Grundidee. Man schaut sich die Situation der prekär beschäftigten Arbeitnehmer an. Klar, diese kommen mit ihrem Geld kaum aus. Verständlicherweise versucht man, die Situation dieser Menschen zu verbessern.

Nur leider übersieht man, dass der Lohn das Ergebnis von Angebot und Nachfrage ist. Die Niedriglohngruppe gibt es, weil sich eben Menschen finden, die für einen solchen Lohn arbeiten. Einzige Möglichkeit, dies zu ändern, ist, dass die Arbeitnehmer einen besseren Job finden. Dann muss der Arbeitgeber mehr Geld bieten, um wieder jemanden zu finden.

Mit dem Mindestlohn dagegen doktort man nur am Ergebnis herum. In der Folge werden viele Stellen wegfallen. Und vor allem wird der Einstieg in einen Job erschwert. Die hohe Jugendarbeitslosigkeit in vielen Ländern mit Mindestlohn beweist es.

Hi,

„Worst case“:

Den hast du schon teilweise angesprochen. Wenn die Leute dann „mehr“ verdienen, dann werden die Kosten der Mitarbeiter steigen. Die Firma erlangt dadurch weniger Gewinn.
Dies kann wiederum durch Erhöhung des Preises des Endproduktes oder Einschnitte der Jobs geschehen.
Es gäbe wieder mehr Arbeitslose, die dann wieder Zuschüsse vom Staat bräuchten.
Geht also wieder auf Steuergelder.
Durch die ganzen Erhöhungen könnten einige Firmen in ihrer Produktivität ausgebremst werden.
Dadurch wird wieder weniger exportiert. Weniger Einnahmen für Firmen & Staat.

Dieses Worst-Case würde darauf basieren, wenn der Gewinn der Firma konstant bleiben soll inkl. beständigen Wachstums…

„Best case“:

Die Leute, welche Arbeiten, hätten keine Rente in Armut (also es reicht für die Grundsicherung. Dies kommt aber auf die Höhe des Lohns an. Dazu mal hier eine kleine Rechnung)

Es gäbe keine Aufstocker, welche den Staat belasten. Dies ist auch gut für die Leute, da diese sich den Gang zum Amt sparen.

Des weiteren sind einige Kosten konstant geblieben, da nicht jedes Unternehmen ein Ausbeuterbetrieb ist und nicht alle Endprodukte somit betroffen sind.

Durch die Möglichkeit mehr Geld ausgeben zu können, werden die Leute dieses auch ausgeben. Dies kurbelt die Wirtschaft wieder an und spühlt Geld in die Kasse des Staates durch Steuern.
Wirtschaft läuft, Gewinn größer, mehr Leute einstellen möglich, Produktivität steigt. etc.

Dies würde darauf basieren, dass Gewinneinschnitte akzeptiert werden.

„Das Zwischending“:

Ja, der Mindestlohn kann Jobs kosten. Z.B. wenn Firmen ihren Gewinn auf der Basis „Ausbeutung“ aufgebaut haben (Zeitarbeitsfirmen z.B.).
Außerdem können Automatisierungsmaßnahmen durchgesetzt werden, was aber so oder so nur eine Frage der Zeit gewesen wäre (Technik eben).

Jedoch wird es dadurch keine Aufstocker mehr geben. Menschen werden Arbeit haben, von dem sie Leben können, ohne zum Amt zu laufen.

Es kann somit mehr Arbeitslose geben, welche dann aber auch „richtig Arbeitslos“ sind.
Jedoch werden auch andere Menschen den Sprung schaffen auf die Mindestlohn-Seite.

Auch der Gewinn wird evtl. eingeschnitten und dann kommt es aber auf die Firma drauf an, wie diese damit umgehen. Entweder Outsourcing, Gewinnverlust in Kauf nehmen , gesund schrumpfen oder ganz eingestampft werden.

Auch werden einige Firmen sagen: „Mit dem Mindestlohn werden wir uns jetzt gesund schrumpfen.“ und die Gehälter kürzen.

Somit ist auch die Frage, um wie viel das Endprodukt ansteigt und in welcher Sparte.

Zu deinem Beispiel:

Die Katze beißt sich in den eigenen Schwanz, wenn im
Niedriglohnsektor der Mindestlohn eingeführt wird. Verdient
die Friseuse mehr, kann sich aber deswegen im Café auch nicht
mehr gönnen, weil die Kellner nun ebefalls mehr Gehalt
bekommen und das Café die Preise anhebt, verpufft der Effekt
doch, oder?

Warum?
Wenn der Niedriglöhner für 5€/h gearbeitet hat, sowie die Kellnerin und nun ein Mindestlohn von 8,50€ eingeführt wird, wird doch auch mein Kaffe nicht um 3,50€ teurer, oder? Er wird evtl. um 10ct z.B. ansteigen. Wie vielen Leuten die 10ct jetzt zu viel sind und ob es überhaupt 10ct sein müssen, ist eine andere Rechnung.
Wie gesagt, in manchen Sparten ja, in anderen eben nein.

Und im Anschluss an meine erste Frage: Inwieweit ändert sich
das Aufgabenfeld der Gewerkschaften bzw. das Gewicht der
Tarifverträge?

Naja, der Staat sagt nur: So tief dürft ihr max. gehen! Tiefer nicht!

Arbeitnehmer & Gewerkschaften werden dann immernoch über einen Lohn streiten. Nur es ist eine Untergrenze gezogen worden!

Gruß,

Hanzo

Moin auch,

Mindestlohn ist für mich irgendwo zwischen OK und dringend nötig. Wie hoch der idealerweise sein soll kann ich schlichtweg nicht beurteilen. Ein Job, der mit € 3,50 pro Stunde bezahlt wird, ist es nicht wert, gemacht zu werden. Ob es davon Ausnahmen geben soll und welche, ist ein schwieriges Thema; die z.Zt. diskutierten Kurzpraktika bis 6 Wochen z.B. kann ich unterschreiben´, Ausnahmen als Eingliederung für Langzeitarbeitslose eher nicht.

Allerdings bin ich ziemlich sicher, dass es gehörige Mitnahmeeffekte geben wird. Das wird der Kaffeee eben nciht um 10 Cents teurer, sondern um 30, obwohl das wegen Mindestlohns nicht nötig wäre. Aber es ist eben eine hübsche Ausrede, um die Preise zu erhöhen.

Insgesamt wird weder das worst case noch das best case scenario eintreten, sondern irgendwas in der Mitte.

Ralph

Hallo,
ich nehme Bezug auf die unten gegebenen Antworten und meine gehört zu haben, dass aus dem Mindestlohn keine Existenzsicherung in der Rentenzeit erwächst.
Für mich ist und bleibt der Mindestlohn eine Jobvernichtungsmaschine.

Ich möchte hier mal zu bedenken geben, dass es nicht nur „normale“ Arbeitnehmer gibt.
und trotzdem werden sie von den angeblich ausbeuterischen Unternehmern gehalten.
Gerade in kleinen bis mittelständigen Unternehmen mit Bezug zur Umgebung, gibt es den unverheirateten Mitte 40 jährigen ohne Schulabschluss, Führerschein und Berufsausbildung, der auch mal gerne einen über den Durst trinkt, Am nächsten Tag kommt er dann später ohne gar nicht. Solche Leute werden durchgezogen und für Arbeiten wie z.B. Reinigungs- und Ausbesserungsarbeiten eingesetzt.
Diese Jobs fallen jetzt weg!

ODER

Ein Bekannter hat mehrere Sonnenstudios auf dem Land, Je Studio arbeiten ca. 8 Frauen für 6,5EUR/ h. Zusätzlich erhalten sie Besonnungskarten für 30.- EUR / Monat. Außerdem gibt es die Getränke umsonst. Die meisten treffen sich dort mit ihren Freundinnen. Fast alle sind verheiratet und verdienen sich so ein kleines Taschengeld dazu,
Ihm würde jetzt nichts anderes übrig bleiben, als allen zu kündigen und die Studios auf SB umzustellen.

grusspeke

Hallo,

Hallo,

Für mich ist und bleibt der Mindestlohn eine
Jobvernichtungsmaschine.

nicht nur…aber auch.

Für mich ist die Forderung nach einem Mindestlohn für alle (und darin liegt ja die Brisanz) eine dumme weil rigide (Nales) und vor allen Dingen populistische Stimmenfangtaktikt des sozialistisch (SPD/Grüne) (8,50 EUR) und noch mehr kommunistischen (SED-&gt:stuck_out_tongue_winking_eye:DS->DIE LINKE)(10,00 EUR) Lagers, welche mit ihrer Gleichmacherei immer noch nicht begreifen können/wollen, dass nicht nur nicht alle Menschen nicht gleich sind, sondern das man sie noch weniger - genau aus diesem Grund -, gleich machen kann. Die (marktwirtschaftlichen) Verhältnisse sind gefälligst den (Gehalts-) Bedürfnisssen anzupassen und nicht umfgekehrt?
Ist ja so, als wolle man mit aller Macht das Wetter der Regenschirmproduktion für den 4 o. 5 Jahresplan der Volkswirtschaft anpassen… Wie oft muss so etwas eigentlich noch schief gehen, bevor man lernfähig wird?

Aber 8,50 EUR oder noch besser 10,00 EUR klingt doch ganz toll und wer kann das schon nicht wollen …oder dem anderen nicht gönnen?

Ich möchte hier mal zu bedenken geben, dass es nicht nur
„normale“ Arbeitnehmer gibt.

Nales ist es Sch*egal wer vom Mindestlohn partizipiert und wer nicht. Es geht nur darum, Positionen zu verteidigen. Das gilt übrigens ebenso für Positionen derUnion auf der anderen Seite…

Solange nicht alle in der gleichen (auch infrastrukturellen) Arbeits- und Wirtschaftsituation sind, solange spricht sachlich genügend gegen den alle und alles gleichmachenden Mindestlohn!

grusspeke

Gruß
rolli

gibt es den unverheirateten Mitte 40 jährigen ohne Schulabschluss, Führerschein und Berufsausbildung… Solche Leute werden durchgezogen und für Arbeiten wie z.B. Reinigungs- und Ausbesserungsarbeiten eingesetzt.
Diese Jobs fallen jetzt weg!

Hallo,
die Politik sagt es anders.
Auch diese und gerade fuer diese wird der Mindestlohn eingefuehrt, damit auch sie mehr verdienen und nicht so ausgenutzt werden duerfen.

Diese Jobs fallen jetzt weg!

Das ist ja nun wirklich nicht Sache der Politik, wenn boese Unternehmer denen das Geld nicht goennen. Dann muss demnaechst ein Kuendigungs-Verhinderungs-bei-Mindestlohn-Gesetz her, was die Regierenden noch mehr erforderlich machen sollte, und ihnen sichere Einkuenfte bringen kann.
Komisch, dass die Regierten merken, wenn sich die Regierenden entfernen.
Gruss Helmut

Hallo.

die Politik sagt es anders.

Dann soll sie es auch bezahlen zB. mit einem bedingungslosen Grundeinkommen!

Das ist ja nun wirklich nicht Sache der Politik, wenn boese
Unternehmer denen das Geld nicht goennen. Dann muss demnaechst
ein Kuendigungs-Verhinderungs-bei-Mindestlohn-Gesetz her, was
die Regierenden noch mehr erforderlich machen sollte, und
ihnen sichere Einkuenfte bringen kann.
Komisch, dass die Regierten merken, wenn sich die Regierenden
entfernen.

Ich glaube es gibt kein Chef, eines mittelständigen Unternehmen, der seinen Mitarbeitern keinen höheren Lohn gönnt.
Du hast mich wohl falsch verstanden, Ich meine den Arbeitnehmer der vielleicht zusätzlich zu dem oa. aufgeführten … nicht lesen und schreiben kann … 3- 5 Abmahnungen hat …
absolut ineffektiv ist… nach der Mittagspause wieder angelernt werden muss … wo Chef oder Chefin - bei Verspätung- sich Sorgen macht und ihn zu Hause abholt usw.

Für den Mindestlohn wurde an einigen Stellschrauben gedreht, aber es bedarf einer grundsätzliche Überarbeitung der Gesetze.

grusspeke

Hallo,

ich bitte im Bezug auf die Auswirkungen des Mindestlohnes mir zwei Szenarien aufzuzeigen, was volkswirtschaftlich bei der Einführung eines Mindestlohnes geschieht. Einen „best case“ und einen „worst case“.

Die Frage ist viel zu undifferenziert. Genau das gleiche Problem denn der Mindestlohn in seiner jetzt geplanten Form hat.
Es wird Branchen bzw. Jobs geben, wo das chlicht keinen Einfluss hat, weil dort schon höhere Löhne gezahlt werden. Dann gibt es Jobs (oder eigentlich Menchen mit bestimmten Qualifikationen) wo das ein Problem sein kann, je nach dem wie weit der reale Lohn vom Mindestlohn weg ist. Hier spielt dann auch nich rein, inwieweit man den umgehen kann.

Die Wahrheit wird dann vielleicht (hoffentlich) bei diesem kontroversen Thema in der Mitte liegen. Mir persönlich verschließt sich der Sinn des Mindestlohnes, da aus meiner Sicht der Bezieher zugleich der Konsument ist.

Die Frage ist eben, was er wieviel konsumiert.

Mit anderen Worten: Die Katze beißt sich in den eigenen Schwanz, wenn im Niedriglohnsektor der Mindestlohn eingeführt wird. Verdient die Friseuse mehr, kann sich aber deswegen im Café auch nicht mehr gönnen, weil die Kellner nun ebefalls mehr Gehalt bekommen und das Café die Preise anhebt, verpufft der Effekt doch, oder?

Es kommt eben darauf an, welchen Anteil vom Einkommen sie dann für leistungen/Waren ausgibt, die von Mindestlöhnern erbracht/produziert werden.

Und im Anschluss an meine erste Frage: Inwieweit ändert sich das Aufgabenfeld der Gewerkschaften bzw. das Gewicht der Tarifverträge?

Das ist meiner Ansicht nach, die falsche Richtung. Der Mindestlohn ist doch eher eine Folge des geringen (bzw. zurückgegangenen) Gewichts der Gewerkschaften und Tarifverträge für große Teil der abhängig Beschäftigten.

Volkswirtschaftlich gesehen ist das Thema so komplex…

Eben, darum kann es keine einfachen Lösungen wie einen unterschiedslosen Mindestlohn geben ohne das es zu unerwünschten Nebeneffekten kommt.
Es gibt Argumente dafür, etwa wenn es um Wettbewerbsgleichheit geht. Dagegen spricht eine Höhe, die zuviele Arbeitsplätze kostet.
Vieleicht sollte sich der Staat einfach darauf konzentrieren, dass die Leute qualifiziert genug sind, um Jobs nachzugehen, die ein hohes Einkommen abwerfen. Denn durch den Mindestlohn allein wird der Wohlstand in Deutschland nicht größer. Dafür muss schon auch mehr bzw. besseres produziert werden.

Grüße

Moin,

Wie oft muss so etwas eigentlich
noch schief gehen, bevor man lernfähig wird?

Könntest du mal bitte ein Beispiel für ein Land liefern, in dem der Mindestlohn sich so negativ auf die Volkswirtschaft ausgewirkt hat, dass man von einem Scheitern sprechen kann?

Gruß

TET

Hallo,

Wie oft muss so etwas eigentlich
noch schief gehen, bevor man lernfähig wird?

Könntest du mal bitte ein Beispiel für ein Land liefern, in
dem der Mindestlohn sich so negativ auf die Volkswirtschaft
ausgewirkt hat, dass man von einem Scheitern sprechen kann?

Deutschland dürfte eines der Länder sein, die vom Scheitern eher überdurchschnittlich weit entfernt sind. Dummerweise wird diese Position der Stärke dazu genutzt, den nächsten Schwung staatlicher Umverteilungswohltaten unters Volk zu werfen. Dabei stürzt man sich - wie immer - auf die Personengruppen, die sowohl von der Stärke als auch inhaltlich optimal passen: Rentner, Eltern, Mütter, Geringverdiener. Von allen gibt es Millionen und wem würde man schon die Mütterrente, einen Mindestlohn, Kindergeld oder das Elterngeld nicht gönnen?

Also wird verteilt und verteilt und verteilt, bis fast jedem so viel (zwecks späterer Umverteilung) weggenommen wird, das er selber auf einen Teil des Umverteilungskuchens angewiesen ist. Dadurch wird das ganz auch unumkehrbar. Jeder Versuch, das System wieder zu entwirren, wird daran scheitern, daß Vereinfachung erst einmal bedeutet, daß einem Leistungen gestrichen werden. Welche Entlastungen sich dadurch gleichzeitig ergeben, ist kaum zu durchblicken, weil das Geld für die Umverteilung aus allen möglichen Einnahmequellen kommt.

Daraus ergibt sich, daß die Maschinerie ohne großen Knall nicht zu stoppen ist und genau darin liegt das Risiko: durch seine Umverteilungszusagen nimmt sich der Staat Handlungsfreiheit und geht verpflichtungen ein, die sich in der unfaßbar hohen Verschuldung staatlicher Haushalte manifestiert.

Daran werden wir scheitern und nicht an 8,50 Euro für Hamburgereinpacker, Regalauffüller und Blumenverkäufer. Der Mindestlohn reiht sich nur ein in eine lange Reihe vor allem der Wahltaktik entspringenden Wohltaten. Denn bezahlen wird den Mindestlohn am Ende nicht der Staat, nicht der Arbeitgeber und nicht der Papst, sondern der Kunde und der hat dadurch wieder weniger Geld in der Tasche, braucht also mehr Kindergeld, Rente, Elterngeld usw. Siehe oben.

Gruß
C.

Moin,

Hallo,

Wie oft muss so etwas eigentlich
noch schief gehen, bevor man lernfähig wird?

Könntest du mal bitte ein Beispiel für ein Land liefern, in
dem der Mindestlohn sich so negativ auf die Volkswirtschaft
ausgewirkt hat, dass man von einem Scheitern sprechen kann?

das von mir Zitierte bitte im Kontext zu der von mir angeführten Gleichmacherei sehen.

Gruß

TET

Gruß
rolli

Könntest du mal bitte ein Beispiel für ein Land liefern, in
dem der Mindestlohn sich so negativ auf die Volkswirtschaft
ausgewirkt hat, dass man von einem Scheitern sprechen kann?

Wenn du nur ein Beispiel hören willst: Frankreich.

Zu den empirischen Auswirkungen: http://de.wikipedia.org/wiki/Mindestlohn#Internation…

Gehen wir doch lieber mit gutem Beispiel und den positiven Aspekten eines Mindestlohns voran:
http://www.spiegel.de/karriere/mythen-der-arbeit-min…

Erstaunlicherweise liegen sehr viele Tariflöhne hierzulandeüber den derzeit gehandelten Mindestlöhnen. Und es herrscht eher Arbeitskräftemangel anstelle Überangebot an Arbeitskräften.

Die Einführung von Mindestlöhnen, als Zahl nenne ich einfach mal so 9,00 EUR/h, hätte keine nennenswerten Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Marktwirtschaft ist vermutlich etwas komplexer als „Teurer Arbeitslohn = Produktpreiserhöhung = keine Nachfrage = Entlassungen“. Wenn Marktwirtschaft derart einfachen mathematischen Rechnungen folgen würde, hätten wir alles im Griff und Vollbeschäftigung auf höchstem optimalem Lohnniveau…

Gruß
nasziv

Hallo,

ein interessanter Hinweis. Man muss aber genau lesen. Der Autor des Artikels bezieht sich nur auf Großbritannien. Zudem untersucht er Faktoren wie die „Beschäftigungsentwicklung zum Zeitpunkt der Mindestlohneinführung“ und erkennt „keine Delle“.

Der Mindestlohn hat vor allem langfristig schädliche Auswirkungen. Dabei geht es gar nicht in erster Linie darum, dass Stellen unmittelbar abgebaut werden. Problem ist, dass keine neuen Stellen geschaffen werden. Und das bringt man wiederum häufig nicht mit dem Mindestlohn in Verbindung. Denn wie will man etwas als Kriterium anrechnen, was es gar nicht gibt, nämlich keine neue Stelle, wo es ohne Mindestlohn vielleicht doch eine gegeben hätte?

Also, der Mindestlohn macht nicht unbedingt arbeitende Menschen arbeitslos. Deswegen finden ihn viele so ungefährlich. Er sorgt aber dafür, dass arbeitssuchende Menschen häufiger keine Stelle erhalten. Deswegen sind in Ländern mit Mindestlohn oftmals die Jugend- und Frauenarbeitslosigkeit (Wiedereinsteigerinnen nach Babypause) signifikant hoch.

Moin,

8,50€ Mindestlohn haben mit Gleichmacherei aber mal nichts zu tun.

TET

Hallo Ultra,

für die grundsätzliche Schädlichkeit eines Mindestlohns und die von dir geschilderten Folgen hast du für mich bestimmt mal einen Beleg, oder?

Gruß

TET

Komisch er ist gescheitert und es gibt ihn immer noch. Und pleite ist Frankreich jetzt auch nicht.

Hallo,

Gehen wir doch lieber mit gutem Beispiel und den positiven
Aspekten eines Mindestlohns voran:
http://www.spiegel.de/karriere/mythen-der-arbeit-min…

von wem ist der Artikel?
Joachim Möller Direktor d. IAB, gehört der Bundesagentur für Arbeit und wer hat das Mindestlohngesetz verfasst? Arbeitsministerin Nahles.
Ich schätze es wird kein Zusammenhang geben

grusspeke