Man möge sich nochmal erinnern, warum die Grünen hier aktiv werden wollen:
Das Umweltministerium war in den letzten Jahrzehnten in der Hauptsache ein Feigenblättchen, das schön aussah, aber, wenn es darauf ankam, übergangen wurde.
Ein Beispiel von unzähligen:
Das Wirtschaftsministerium entwickelte unter gütiger Mithilfe der Autokonzerne eine schöne Abgasverordnung, nach der auch dicke schwere Autos, die viel CO2 in die Luft pusten, als „klimafreundlich“ gelten. Tolle Sache.
Die Meinung des Umweltministeriums dazu? Nicht relevant. Im Zweifel ging es immer um „Wirtschaft“ und „Arbeitsplätze“ (allerdings nicht so sehr die im Zusammenhang regenerativer Energien, sondern die da, wo große Konzerne seit langem viel Macht haben).
Von daher ist es überfällig, da ranzugehen.
Der Verstoß der Grünen kann doch nur bedeuten, dass sie in einem eventuellen Koalitionsvertrag so etwas reinschreiben wollen wie:
Bei allen Gesetzesvorhaben kann das Umweltminsterium sein Veto einlegen, wenn die von CDU/CSU/SPD (!!) 2021 festgelegten Klimaziele dadurch in Gefahr geraten drohen.
Und dann? Dann ist der Bundestag ausgeheblt und wir leben in einer Öko-Diktatur?
Natürlich nicht. Dann kann z. B. unter der Leitung des Bundeskanzlers die Bundesregierung und/oder der ganze Bundestag immer beschließen: Na und, wir machen das Gesetz trotzdem.
Natürlich würde sich die Bundesgierung dann unglaubwürdig machen. Mehr aber nicht.
Von daher: Sinnvoller Vorstoß, hier ein demokratiegefährdendes Problem herbeizureden ist unsinnig.