Hallo,
Du kannst machen, was Du willst. Jeder darf die Grenze selber ziehen, ab der Ausgaben für ihn überprüfungswürdig sind. Ob das nun 50, 100 oder 500 Euro pro Jahr sind. Jeder darf auch die Mühe dagegen rechnen, die er damit hat, Geld einzusparen bzw. was ihm an Komfort verloren geht, wenn man auf jeden Cent schaut.
Natürlich ist es Quatsch, für einen Cent je Liter beim Sprit Unterschied zehn Kilometer Umweg zu fahren. Wohl aber macht es natürlich Sinn, abends statt morgens zu tanken, wenn man ohnehin auf dem Weg zur Arbeit oder nach Hause ist. Zwei Euro sind dabei locker je Tankfüllung drin und auf das Jahr gerechnet sind das auch gerne mal 100 Euro.
Natürlich kann man den Fernseher laufen lassen, wenn man mal eben in einen anderen Raum geht. Andererseits ist ein Stecker vor einem zweiwöchigen Urlaub schnell herausgezogen, was einerseits wieder ein paar Kröten an Strom spart, die Lebensdauer des Gerätes verlängert und nicht zuletzt die Gefahr eliminiert, daß die Kiste in der Abwesenheit Feuer fängt.
Natürlich kann man beim Grundversorger bleiben, wenn der nur 2 Cent pro Kilowattstunde teurer ist als irgendein windiger Anbieter, bei dem man mit sechs Monatsbeiträgen in Vorkasse treten muß. Beträgt der Unterschied allerdings 5 Cent je Kilowattstunde und ist der alternative Anbieter nicht ganz so windig, ist das wieder leicht verdientes (bzw. gespartes) Geld.
Interessant sind auch die vielen kleinen Ausgaben, die man per Lastschrift vom Konto einziehen läßt. 10 Euro monatlich für eine Handyversicherung, 10 Euro monatlich für Netflix, 49 Euro jährlich für Amazon prime, 10 Euro monatlich für spotify, 100 Euro jährlich für eine Gepäckversicherung, 45 Euro monatlich fürs Fitnessstudio, das einen zuletzt vor zwei Jahren gesehen hat, 49 Euro jährlich für die ADAC-Mitgliedschaft, obwohl man den Pannenservice über die Kaskoversicherung schon bezahlt, 5 Euro monatlich für stayfriends oder Xing usw. usf. Da kommen im Jahr schnell mal 1000 Euro zusammen, über die man sich keine Gedanken macht.
Will sagen: man kann sich bewußt für alles mögliche entscheiden, wenn man denn Spaß daran hat und es sich leisten kann. Nur sollte man sich zumindest mal Gedanken darüber machen, wo das Geld eigentlich so bleibt. Welche Schlußfolgerung man daraus zieht, ist jedem selbst überlassen.
Interessanterweise sind es oft die Leute, die sich diese Gedanken machen, die sie sich diese Gedanken eigentlich gar nicht machen müßten, während die, die eh ein bißchen mit dem Geld aufpassen müssen, sich gerne von monatlichen Kleinstbeträgen täuschen lassen und sich dann irgendwann wundern, daß der Monat regelmäßig länger reicht als das Einkommen.
Gruß
C.