Hallo,
Das hat m.E. weniger mit der Kultur des Unternehmens zu tun,
als vielmehr mit den räumlichen und organisatorischen
Strukturen.Keineswegs.
Es wäre ja schön, wenn Du das mal etwas ausführen würdest, statt nur ein Bröckchen hinzuwerfen. Wie soll denn die Führungsebene bei ALDI in einem Umschlagslager alle Vorgänge kontrollieren? Durch permanente Überwachung mittels Kameras? Da gibt es dann schon rechtliche Probleme. Durch ständige Präsenz eines Regional-/Filialleiters und halbstündliche Kontrollgänge? Wer soll das finanzieren und welcher Aufwand steht in welcher Relation zum Ergebnis?
Ich hatte ursprünglich darauf hingewiesen, dass die Führungsebene (wobei wie diese eigentlich noch definieren müssten) je nach Art und Größe des Unternehmens oder der Örtlichkeit nicht automatisch Kenntnis von allen Vorgängen unter der Arbeiterschaft bekommt. Sie ist demzufolge u.U. auf Informationen aus der Arbeiterschaft angewiesen, um reagieren zu können.
Ein Lager ist eben eine große und unübersichtliche
Raumstruktur, ganz anders ein Großraumbüro.Auch ein Lager hat einen Lagerleiter, der wiederum einen Boss
hat, der mal vorbeischauen sollte.
Des Weiteren gibt es andere MA, die ab und an in ein Lager
gehen. Und sei es ein Vertriebler, der sein
Außendienstfahrzeug neu „befüllt“. Wenn diesem solche
Auswüchse auffallen, meldet er dies, sofern er ein
vernünftiger Mensch ist.
Da gebe ich Dir recht. Aber ich habe den Eindruck, dass Du meinst aus der Perspektive Deiner persönlichen Erfahrungen konkrete Rückschlüsse ziehen zu können, die Du als Meßlatte auf die Gesamtheit aller Arbeitsumfelder anlegst. In einem großen Umschlagslager kommen Lkw-Fahrer bis zum Anlieferpunkt. Ab da ist schon aus Sicherheitsgründen Schluß (Unfallrisiko/Diebstahlrisiko). Andere MA (bspw. aus dem Verkauf) kommen gar nicht vorbei, weil so ein Lager aus logistischen Gründen in der Walachei (grüne Wiese) liegt. Der Lagerchef hat wohl von den Vorgängen gewußt, und er bekommt auch seine Rechnung für deren Duldung serviert. Die Führungsetage oben drüber, schaut sich die Lage vor Ort alle Jubeljahre (ggf. 1xQuartal) an, falls überhaupt.
Und das ist auch in Ordnung. Ob er da überhaupt im Lager rumrennt, oder sich mit dem lokalen Leiter nur im Büro tummelt, ist wurscht. Meinst Du ernsthaft, dass die Mitarbeiter ihren Mist genau am Besuchstag des Regionalchefs durchziehen? Oder soll er sich, den Psychoonkel spielend, mit jedem einzelnen MA zur persönlichen Besprechung zurückziehen. Das ist nicht der Job des Regionalleiters. Der Betroffene muß bei der Führungsebene ab regional aufwärts die Klappe aufmachen und sich ggf. mit seiner Gewerkschaft/Anwalt vorab über die Vorgehensweise besprechen, damit auf der Regionalebene nicht versucht wird, die Sache unter den Teppich zu kehren. So ist gewährleistet, dass der Sauhaufen ausgemistet wird. Ggf. wird auch noch ein Mediator eingeschaltet (mit Genehmigung des Betroffenen), um kleinere Mißstände zu regeln.
Und Du hattest
Cambo dahingehend angegriffen, dass er als Führungsperson zu
entfernen sei.Ich hatte ihn nicht „angegeriffen“. Dies hat er schon selbst
besorgt.
Er hat sich selbst angegriffen? Wie das?
Kannst aber gar nicht wissen, wie der Laden, in
dem er arbeitet, aufgebaut ist.Das ist völlig egal.
Wenn vernünftige Leute in einer Firma arbeiten und die
Führungskräfte ihre Aufgaben wahrnehmen, passiert so etwas
nicht.
Das ist eine völig irreale Einschätzung. Sorry, aber das ist wischi-waschi. Das ist doch keine reflektierte Realitätswahrnehmung, sondern Wunschdenken. Wenn nur die Chefs richtig arbeiten, dann ist alles paletti. Ergo, sind die bösen Chefs schuld. Immer. Denn ihre Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass niemals nichts passiert, nirgendwo. Also die 100%ige Sicherheit, die es bekanntermaßen nicht geben kann.
Und in einer Firma arbeiten eben nicht nur vernünftige Leute. Oder soll man den Mentalitäts-Deppen im Land (bei der BW sprachst Du von Bodensatz) das arbeiten verbieten? Du hast aber eine etwas sozial-elitäre Einstellung/Wahrnehmung des real exisitierenden Arbeitsumfelds.
Das mag sein. Dann gibt es aber einen Lagerleiter.
Wenn dieser über die Stränge schlägt, muss es eine Möglichkeit
für die Betroffenen geben, sich angstfrei zu beschweren.
Beschäftigt Euch mal mit dem Thema Compliance.
Vielen Dank für Deinen pädagogischen Hinweis auf das Thema Compliance. Ich empfinde es immer als ein Zeichen wahrer Borniertheit, wenn jemand meint, davon ausgehen zu können, dass sein Diskussionsgegenüber, weil es einige, der eigenen Meinung entgegenstehende Ansichten vertritt, von oben herab belehrt werden muß.
Du bist hier nicht der Onkel Oberlehrer.
Ich denke, dass somit der Punkt erreicht ist, an der eine Diskussion zwischen uns beiden überflüssig wird.
Mann, mann.
So ein Zufall, dass ging mir auch gerade durch den Kopf.
Hier kann man nicht „dramatisieren“. Wäre das Opfer mein Sohn,
hätte ich mir den Typen gegriffen und über nacht in seinen
Koferraum gesperrt…
Ach, so sieht also Deine Compliance, also Regeleinhaltung im sozialen Umgang aus. Was der Staatsanwalt wohl davon halten würde? Menschlich verständlich wäre diese Reflexreaktion schon. Umsetzen würdest Du sie aber (hoffentlich) nicht.
Ich schrieb ja unter allem juristischen Vorbehalt. Da bin ich
mir bei Nötigung nicht ganz sicher. Dies würde von rechtlichen
Bedeutung der „Mißhandlung“ abhängen. Die Beleidigung ist
jedoch schon durch das Bemalen wider Willen gegeben. Ebenso
kann eine schwere Körperverletzung ausgeschlossen werden (->§
226 StGB), eine gefährliche (-> § 224 StGB) hinge wieder davon
ab, ob die Mißhandlung gegeben ist.Du interpretierst ja ohnehin recht eigenwillig, also sei Dir
Dein Glaube gegönnt.
Du kannst wirklich nicht mit anderen Ansichten umgehen, oder? Vermutlich hast Du nicht einmal ins StGB gesehen, um den Unterschied zwischen schwerer und gefährlicher KV abzuklären.
Genau das meine ich.
„Zuständig“ wäre hier zunächst die nächsthöhere Führungsebene
gewesen. Diese hat nix gemerkt. Also alle diese Leute sofort
entlassen, eine vernünftige Compliance-Struktur aufbauen und
anständige Führungskräfte einstellen.
Irrtum, zuständig ist die Staatsanwaltschaft. Man darf wohl davon ausgehen, dass es auch bei ALDI Arbeitsregeln gibt die den Umgang miteinander beschreiben. Dass man dort nicht extra reinschreiben muß, dass nicht gegen die Strafnormen des StGB verstoßen werden darf, erklärt sich von selbst.
Im übrigen: https://unternehmen.aldi-sued.de/de/qualitaet/qualit…
Aber: http://de.wikipedia.org/wiki/BSCI#Kritik
Mir ging es um das Thema Fairness.
Eine 50%-Antwort. Zur anderen Hälfte, wie Du darauf kommst, dass ich unfair wäre, fehlt die Antwort. Und dass es Dich nicht interessiert, ob ich einmal Opfer war, ist eher unschön. Ich könnte ja ein Azubi sein, der drangsaliert/mißhandelt wird.
Ich denke wie können uns den weiteren Gedankenaustausch sparen.
vdmaster