Mitsingen bei nationalhymne

Kultur & Gesellschaft Kulturen weltweit
#41

Hallo,

Bei allem wirklich richtigen sportlichen respekt vor Podolski
und Neustar Mesut Özil…wie kann es sein,daß beide Spiele bei
der Intonation der deutschen Nationalhymne als einzige Spieler
(stur?) schweigen.

Weil sie „nur“ eingedeutscht sind? Da schlagen zwei Herzen in der Brust - ist nicht so einfach…

(Bei Kahn kann ich mich noch erinnern,daß der
seelenruhig dazu kaugummi kaute)

Sowas versteh ich garnicht. Aber passt zu dem.

Wie findet Ihr das? Wollt ich einfach nur so wissen.

Wenn ich Spieler einer Nationalmannschaft wäre, dann würde ich ob jetzt Deutsch-Pole oder Deutsch-Türke die Hymne meines Landes mitsingen. Bei meiner Nationalhymne krieg ich Gänsehaut… aber natürlich jedem das seine…
Bin wahrscheinlich bisschen zuuuuu patriotisch veranlagt (und nah am Wasser gebaut *schnief*)

LG

#42

Hi,

Stellt Euch das bitte bei Franzosen,Engländern oder gar
Amerikanern vor,es wäre schlicht undenkbar.

Bei uns ist das normalste und üblichste, daß keiner singt. Und das nicht nur deshalb, weil unser Hymne keinen Text hat. Es hat viel mit den Gefühlen zu tun.
Eine sehr hohe Bekanntheitsgrad erreichte vor einigen Monaten einen Fußballspiel zwischen Barça und Athletic Bilbao. Da wurde nicht nur nicht andeutungsweise gesungen, sondern dermaßen gepfiffen, daß der Hymne aus den Lautsprechern nicht mehr zu hören war. Die Reaktion des Verantwortlichen für das Austrahlen des Spieles kostete ihn unmittelbar nach Ende des „Partidos“ die fristlose Kündigung: Er lies die Verbindung stoppen und während des „Pfiffes“ würde Werbung ausgestrahlt. Wohl bemerkt: Gepfiffen hat das Publikum. Und unter denen weilte unser König, Juan Carlos, der erster.

http://www.youtube.com/watch?v=nTJRhiOaNLk

Wie findet Ihr das?Wollt ich einfach nur so wissen.

Ich hoffe das war eine Antwort.

Gruß,
Helena

#43

Hi Kate,

Und nur zu deiner Information - ich bin aktiv, (…)

Du brauchst Dich nicht zu rechtfertigen.

Gruß,

Anja

#44

Hi Melli,

Bei meiner Nationalhymne krieg ich
Gänsehaut… aber natürlich jedem das seine…

Und wenn ich das lese, kriege ich mehr als eine Gänsehaut, denn dieses Zitat wurde von den Nazis auf zynischste Weise missbraucht, indem sie es ins Eingangstor des KZ Buchenwald schmieden ließen. Dagegen ist für mich der gesungene Text unseres Deutschlandsliedes ein Spaziergang in die Romantik.

Gruß,

Anja

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#45

Hi

Und wenn ich das lese, kriege ich mehr als eine Gänsehaut,
denn dieses Zitat wurde von den Nazis auf zynischste Weise
missbraucht, indem sie es ins Eingangstor des KZ Buchenwald
schmieden ließen.

Und jetzt darf man einen Spruch, der Jahrtausende alt ist und eigentlich positiv gemeint ist, nicht mehr verwenden, weil er ein paar Jahre mißbraucht wurde?

Wenn es jemand bei „Arbeit macht frei“ eine Gänsehaut kriegt, kann ich das ja noch verstehen, der Spruch wurde nicht Jahrtausende lang in einem positiven Sinn verwendet.

Gruß
Edith

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#46

Hi Edith,

Und jetzt darf man einen Spruch, der Jahrtausende alt ist und
eigentlich positiv gemeint ist, nicht mehr verwenden, weil er
ein paar Jahre mißbraucht wurde?

Das habe ich nicht gesagt, ich habe nur geschrieben, wie ich das empfinde. Vielleicht, weil ich mal durch dieses Tor gegangen bin…

Wenn es jemand bei „Arbeit macht frei“ eine Gänsehaut kriegt,
kann ich das ja noch verstehen, der Spruch wurde nicht
Jahrtausende lang in einem positiven Sinn verwendet.

Mit beiden Sprüchen sind ja schon div. „junge“ Werbeagenturen mit ihren „Kampagnen“ in Fettnäppfchen getreten und haben sie schleunigst wieder verschwinden lassen, nachdem die Wogen der Entrüstung hochschlugen. Zu Recht, meine ich.

Gruß,

Anja

#47

Hi Anja

Das habe ich nicht gesagt, ich habe nur geschrieben, wie ich
das empfinde. V

Das stimmt, ich habe in Deinen Satz etwas hineininterpretiert, was da nicht stand, dafür möchte ich mich entschuldigen.

Mit beiden Sprüchen sind ja schon div. „junge“ Werbeagenturen
mit ihren „Kampagnen“ in Fettnäppfchen getreten und haben sie
schleunigst wieder verschwinden lassen, nachdem die Wogen der
Entrüstung hochschlugen. Zu Recht, meine ich.

Hm, ich halte die Empörung, die durch die Fettnäpfchen entstanden ist, zumindestens mitverantwortlich für den wieder ansteigenden Antisemitismus in Deutschland. Als so eine Art Trotzreaktion.

Gruß
Edith

#48

Hallo Anja,

Und wenn ich das lese, kriege ich mehr als eine Gänsehaut,
denn dieses Zitat wurde von den Nazis auf zynischste Weise
missbraucht, indem sie es ins Eingangstor des KZ Buchenwald
schmieden ließen. Dagegen ist für mich der gesungene Text
unseres Deutschlandsliedes ein Spaziergang in die Romantik.

Uups - lass das mal den Michel Friedman nicht hören. Ich wusste das nicht und hab auch nicht in diese Richtung gedacht! Danke aber für die Aufklärung.

LG

#49

hi

„Brüh im Glanze dieses Glückes …“ (Sarah Connor)

Brüh im Lichte war des…ich hab es gesehen

#50

… „Jehova“ gesagt?
Kauft Steine, prima Steine…
http://www.youtube.com/watch?v=SohMW2aa9IQ

War ja klar, daß wieder einmal jemand mit finsterer Miene aus dem Busch tritt und anklagend in die Runde ruft…

Was macht man denn in so einem Fall:
http://greyfalcon.us/restored/myPictures/Hitler_w_Bl…
Schäferhunde verbieten?
Nur noch Bus fahren:
http://www.bushywood.com/council_images/adolf_hitler…

Es zeugt weder von Geschichtskenntnis noch von Selbstbewußtsein, wenn man zuläßt, das jahrhunderte alte Teile der Muttersprache verflucht werden, nur weil sie DER Verbrecher gegen die Menschlichkeit mißbrauchte.

Just my 2ct

AKQJ10s

#51

Tach,

wir leben in einer freien Demokratie.
Da darf jeder mitsingen oder er kann es lassen.
Das ist ein Grundrecht von sehr hohem Wert.

„Typisch Deutsch“ ist (war?) es, das eher zu unterlassen.
Ich meine zwar auch, daß uns eine gewisse Unaufgeregtheit und Bescheidenheit gut ansteht (daher bin ich auch ein Gegner des Berliner Protzpopanz, wir wären billiger und angemessener in Bonn geblieben), aber so langsam bekommen die Deutschen eine etwas entspanntere Haltung zur nationalen Identität.
Es kommen zwar immer noch moralinsaure Mahner mit sorgengefurchter Stirn ums Eck, wenn man jeden das Seine tun läßt oder gar stolz auf sein Heimatland ist, aber das werden langsam weniger.

Ein wenig Respekt darf man aber auch erwarten, Kaugummikauen geht mal gar nicht, wer nicht mitsingen will, der sollte wenigstens ruhig stehen bleiben.
Weiter oben wurde auch gefragt, wie man sich als Deutscher verhalten soll, wenn bei offiziellen Anlässen eine ausländische Hymne gespielt wird. Ich würde aufstehen und Front (= Körper und Gesicht) leicht zur Fahne gewandt in ein unauffälliges (!!) „stillgestanden“ wechseln.
Nur um die Körperspannung zu bekommen, die Respekt und Ruhe ausstrahlt. Natürlich NIEMALS militärisch übertrieben oder gar mit knallenden Hacken, schon mal gar nicht als Zivilist, wir sind nicht im Karneval.

Gruß
AKQJ10s

#52

Liebe Elke,

es ist nicht oft so, daß ich einem deiner postings außer einem Stern nichts hinzufügen möchte…du sprichst mir aus dem Herzen.

AKQJ10s

#53

ist erstaunlich, welche Geschütze Du hier auffährst, um mein Gefühl zu entkräften…

Just my 2ct

Tja, und die reichen dafür eben nicht.

Gruß,

Anja

#54

Du weißt schon das die deutsche Nationalhymne nur die DRITTE Strophe des Deutschlandliedes ist, oder? Das „Deutschland Deutschland über alles…“ ist die erste Strophe „Deutsche Frauen, deutsche Wein, Deutscher Gesang…“ die zweite. Ich als gebürtige Iranerin und freiwillig und bewusst eingedeutsche nunmehr Deutsche finde die deutsche von allen Nationalhymnen, die ich bisher kenne (und das sind viiiiele) am wunderbarsten. Sie beinhaltet genau das, was eine echte Nationalhymne haben sollte:

" Einigkeit und Recht und Freiheit für das Deutsche Vaterland, danach lasst uns alle Streben, brüderlich mit Herz und Hand. Einigkeit und Recht und Freiheit sind des Glückes Unterpfand. Blüh im Glanze dieses Glückes, blühe deutsches Vaterland."

Das ist doch wunderbar. Da wird Einigkeit, Recht, Freiheit und im Grundegenommen Frieden besungen. Da wird nicht eine Einzelperson, wie z.B. die Queen gepriesen und es wird nicht die eigene Nation in Relation zu anderen Nationen abgegrenzt, in dem es heißt wir sind ein Land, weil wir nicht die anderen sind. Das ist keine Kriegshymne in der davon gesungen wird, dass wir zusammenhalten und bereit sind unser Leben zu opfern und gegen andere in den Krieg zu ziehen, um unser Land zu erhalten. Hier geht es um den Aufbau und den Erhalt. Um das Zusammengehörigkeitsgefühl. Ich kriege Gänsehaut weil die Hymne so wundervoll ist und einen im tiefsten Herzen berührt. Ich verstehe nicht, warum nur so wenige Deutsche (egal welchen Alters) unsere Hymne beherrschen und mitsingen können. Das halte ich ehrlich gesagt für ein Armutszeugnis. Das ist echt schade.

In diesem Sinne
LG
Miuky

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#55

Hi,

Ich verstehe nicht, warum nur so wenige Deutsche (egal welchen
Alters) unsere Hymne beherrschen und mitsingen können. Das
halte ich ehrlich gesagt für ein Armutszeugnis. Das ist echt
schade.

Ich habe mich auf das Zitat „Jedem das Seine“ bezogen - nicht auf unsere Nationalhymne, die ich völlig ok finde.

Sonntagsgruß,

Anja

#56

Sorry, ich meinte das auch im Bezug auf den „Spaziergang in der Romantik“. Das Klang für mich einfach zusehr nach einem direkten Vergleich von Faschismus und dem Deutschlandlied. Wenn ich dir damit unrecht getan habe, tut es mir Leid.

Aber mal was anderes: wurde das „jedem das seine“ auch in anderen KLs benutzt oder war das nur in Buchenwald? Ich war in der Schulzeit in ziemlich vielen KLs, sowohl in Deutschland als auch in Italien, Frankreich und Tschechien. Aber den Spruch habe ich nirgends gelesen. In Buchenwald war ich allerdings (soweit ich mich recht entsinne) noch nicht.

#57

Hi,

Wenn ich dir damit unrecht getan habe, tut es mir Leid.

Ist schon ok :wink:

Aber mal was anderes: wurde das „jedem das seine“ auch in
anderen KLs benutzt oder war das nur in Buchenwald?

Mir ist nur Buchenwald bekannt.

Gruß,

Anja