Mobbing im Klassenzimmer

Hallo Leute,

ich poste jetzt mal hier weil ich zumindest hier wenigstens !1! Artikel zum Thema gefunden habe.

Also mein Sohn ist Opfer von Mobbingübergriffen in seiner Klasse, dies mal vorweggeschickt. Mir selbst habe ich anzulasten das ich dies viel zu lange ignoriert habe, besser nicht in einen Zusammenhang gebracht habe.

Nachdem ich heut dann auch noch mal mit dem Klassenlehrer telefoniert hab war ich echt geschockt, denn der Lehrer erzählte mir das Mobbing kein reines Problem unserer Klasse wäre. Er unterrichtet in allen 5’ten und 6’ten Klassen und konnte dort ebensolche Mobbinghandlungen entdecken, auch wurde ihm dies von den anderen Klassenlehrern berichtet.
Nachdem was ich weiß ist Mobbing auch eine Folge der organisatorischen Strukturen, es gibt an der Schule Konfliktberater in der Schülerschaft auch gibt es eine Lehrkraft die als Konfliktberaterin tätig ist.
Trotzdem scheinen diese organisatorischen Strukturen nicht ausreichend zu sein. Andere Schulen haben positive Erfahrungen damit gemacht, doch bei uns scheint es nicht zu wirken…
Es gibt personelle Engpässe im Kollegium, sprich wie viele andere Schulen ist diese auch unterbesetzt, was dazu führt das die Lehrkräfte viel Vertretungsunterricht geben müssen und quasi nur ihren Stoff durchziehen. Weiterhin ist es seit Beginn des Schuljahres so das die Kinder einmal die Woche während des regulären Fachunterrichts eine sogenannte Lesestunde machen in der sie Bücher ihrer Wahl lesen sollen und dies dann später noch dokumentieren sollen. Eine gutgemeinte Idee die bei ausreichender personeller Ausstattung sicher gut funktionieren kann. Jedoch hat dies bisher eigentlich nur dazu geführt das die Kinder im Stoff hinterherhinken und der Druck für die Lehrer ihren Stoff durchzuziehen erhöht wird. Somit fühlen sich viele nicht in der Lage auf die sozialen Belange der Klassen einzugehen und somit ist guter Nährboden für Mobbing vorhanden.
Ausser dem Gespräch mit dem Klassenlehrer habe ich heute versucht Kontakt zum Schulpsycholischen Dienst herzustellen der zentral beim Schulamt angesiedelt ist… musste auf den AB sprechen da sie telefonisch nur Mo+Do von 8:00 bis 12:00 Uhr zu erreichen sind. Mal sehen was das wird…
Mit dem Klassenlehrer bin ich so verblieben das ich nachdem ich denn mit dem Schulpsychologischen Dienst gesprochen habe mich auch noch an den Rektor wenden werde um ihn zu informieren. Faktisch muss etwas geschehen für meinen Sohn aber auch für alle anderen.

Mich würde mal interessieren was ihr für Erfahrungen gemacht habt und wie ihr dann vorgegangen seid?
Hab da bereits ein paar interessante Sites im Netz gefunden, schaut mal hier:

http://www.familienhandbuch.de/cmain/f_Aktuelles/a_S…
http://www.allg-psych.uni-koeln.de/mohseni/mobbing.htm

http://www.allg-psych.uni-koeln.de/mohseni/mobbing2.htm
hier solltet ihr mal die Erfahrungsberichte lesen…

Bin mal gespannt was ihr so dazu zu sagen habt.

Gruß Andrea

Hallo Andrea,
obwohl ich ja immer eigentlich die Meinung vertrete, Lehrer haben durchaus auch einen Erziehungsauftrag den sie zu wenig wahrnehmen, muß ich hier aber eine andere Meinung vertreten.

Was ist Mobbing?
Eine sarkastische Bemerkung? Prügel wegen mangelnder Integration in eine Gruppierung? Dazwischen liegen wohl zig Nuancen von Mobbing. Früher sagte man hänseln, ärgern und manchmal war es schon fast quälen. Aber das gab es schon immer und in den wenigsten Fällen haben Lehrer oder Eltern etwas davon erfahren.
Es ist eine ungesteuerte Sozialübung, leider mit Opfern. Aber selbst für die ist es eine Übung, denn wenn sie unter diesen verschärften Bedingungen nicht lernen sich zu behaupten, dann rennen sie womöglich ihr ganzes Leben von einem Psychologen zum nächsten. Und auch die Täter lernen sich selbst besser kennen, werden mit sich selbst als Mitläufer oder sozial erkannt.

Gruß D.K.

Hi Andrea,

es komm leider immer wieder häufig vor, dass in der Schule gemobbt wird. Meistens sagen die Kinder den Eltern leider immer viel zu spät, dass sie in der Schule Ärger haben und sich nicht wohl fühlen.
ich denke schon, dass die Lehrer interesse haben, den Kindern in dieser Situation zu helfen. Notfalls (so ist es bei uns an der Schule) wird der Schulpsychologe eingeschaltet.
Ich schreib Dir nochmal einen Mail. Hab jetzt nicht so viel Zeit.
Gruß

Fee

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Also mein Sohn ist Opfer von Mobbingübergriffen in seiner
Klasse

Hallo,

da wäre es schon sinnvoll, wenn man vor jedem Rat, den man geben könnte, wüsste, worum es eigentlich geht. „Mobbing“ ist so ein Schlagwort, unter dem jeder etwas anderes verstehen kann.
In einem gewissen Alter hänseln sich die Kinder halt gegenseitig, schubsen und knuffen sich und tun sich ganz alltägliche Gemeinheiten an. Da wird man nicht immer einschreiten müssen.
Für gefährlich halte ich das beliebte Verstecken von Schultaschen u. Ä., daraus wird leicht Sachbeschädigung und Diebstahlsvorwurf.

Kompliziert wird die Sache nach meiner Beobachtung, wenn Kinder aufeinandertreffen, denen man unterschiedliche Konfliktlösungsmuster antrainiert hat:
Den einen haben die Mütter schon vor dem ersten Kindergartentag beigebracht, dass sie sich nichts gefallen lassen dürfen, und wenn sie dann eigene körperliche Überlegenheit verspüren, reagieren sie oft nach Belieben aggressiv,
andere sind dazu erzogen worden, nicht zu schlagen, und sie haben gelernt, Meinungsverschiedenheiten im Gespräch (auch wenn es Streit ist) auszutragen.

Die Letzteren werden leicht zu Opfern, wenn sie die körperlich Unterlegenen sind. Aber ich habe genug Fälle erlebt, dass solche Kinder sich dann gerächt haben, indem sie hinter dem Rücken der Lehrer die allbekannten „Schläger“ provozierten, um sie so zu Opfern für das Einschreiten durch Lehrer zu machen (die natürlich sofort wissen, wer der Übeltäter nur gewesen sein kann), so dass neuer Zorn entsteht.
Da muss man schon sehr aufpassen und differenzieren.

Gruß
H.

Hallo D.K.,

Was ist Mobbing?

Ich zitiere aus http://www.kidsmobbing.de

Erscheinungsformen von Mobbing

Mobbing liegt nach der Definition verschiedener Forscher also dann vor,

  • wenn ein Kind durch aggressives Verhalten absichtlich und über längere Zeit systematisch attackiert wird,
  • wenn ein Ungleichgewicht zwischen Täter und Opfer in physischer oder psychischer Hinsicht besteht
  • wenn das Opfer sich nur schlecht oder gar nicht mehr zur Wehr setzen kann

Gewalt oder Mobben kann auch wie folgt definiert werden:
Ein Schüler oder eine Schülerin ist Gewalt ausgesetzt oder wird gemobbt, wenn er oder sie wieder-holt und über eine längere Zeit den negativen Handlungen eines/einer oder mehrerer anderer Schüler oder Schülerinnen ausgesetzt ist.“ (aus: Mobbing: Gewaltprävention in Schulen in Schleswig-Holstein)

Physische Formen von Mobbing wie Schlagen, Stoßen und Treten finden sich nach Ansicht des Mobbingforschers Dan Olweus vermehrt in den Grundschulen. „Indirektes“ Mobbing umfasst Aspekte wie Gerüchte verbreiten, oder jemanden aus einer Gruppe ausschließen. Nicht nur Opfer und Täter, so belegt Mechthild Schäfer von der Universität München in einer Untersuchung, sind bei Mobbingprozessen mitbestimmend, sondern durch die aktive und passive Teilnahme alle Schülerinnen und Schüler der gesamten Klasse.

Zitat Ende.

Es ist eine ungesteuerte Sozialübung, leider mit Opfern. Aber
selbst für die ist es eine Übung, denn wenn sie unter diesen
verschärften Bedingungen nicht lernen sich zu behaupten, dann
rennen sie womöglich ihr ganzes Leben von einem Psychologen
zum nächsten. Und auch die Täter lernen sich selbst besser
kennen, werden mit sich selbst als Mitläufer oder sozial
erkannt.

Abgesehen davon, dass ich die Feststellung „Das gab es schon immer“ nicht als Argument für ein Ignorieren durch Lehrer und Eltern gelten lasse, gibt es noch einen ganz wichtigen Aspekt:

Aus einer Mobbingsituation in der Schule lernen die Kinder folgendes:

Mobbingopfer: „Ich bin unterlegen/falsch/doof/häßlich.“

Gut für das Selbstbewußtsein… Besonders Mädchen fressen das in sich hinein und werden depressiv. Alternativ wehrt sich das Opfer irgendwann, wird dann aber vermutlich über das Ziel hinausschießen, bzw. selbst zum Aggressor - die Variante der Jungs.

Mobber: "Ich bin toll, auf mich wird gehört, ich bin Meinungsführer(in). "

Meistens sind Mobber schwache Persönlichkeiten, die selbst unter irgend einem (evtl. vermeintlichen) Defizit leiden. Statt sich damit auseinanderzusetzen, treten sie andere. Solche Menschen braucht unsere Gesellschaft, oder ?

Schweigende Mehrheit/Mitläufer:

„Dem Mobbingopfer wird nicht geholfen. Gut, das ICH nicht betroffen bin. Immer brav die Klappe halten und mit dem Strom schwimmen, so kommt man am besten durchs Leben.“

Solche Menschen braucht unsere Gesellschaft, oder ?

Fazit: Ungeklärte Mobbingsituationen schaden ALLEN Beteiligten, und ich finde es gut und wichtig, dass an Schule und in der Arbeitswelt inzwischen etwas mehr darauf geachtet wird.

Viele Grüße,

Inselchen

Gruß D.K.

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Hallo Andrea,

Also mein Sohn ist Opfer von Mobbingübergriffen in seiner
Klasse, dies mal vorweggeschickt. Mir selbst habe ich
anzulasten das ich dies viel zu lange ignoriert habe, besser
nicht in einen Zusammenhang gebracht habe.

Da reiche ich Dir die Hand *seufz*. Bei meiner ältesten Tochter geht das inzwischen seit 4 Jahren so, aber wir haben es nicht erkannt und immer wieder auf Besserung gehofft, „unterstützt“ durch gutmeinende Lehrerinnen, die das Problem für gelöst hielten, weil in ihrer Anwesenheit alle sooo freundlich waren (bei uns läuft die „weibliche“ Variante *kotz*, mit Lügen, Auslachen, falsche Gerüchte verbreiten usw.).

Nachdem ich heut dann auch noch mal mit dem Klassenlehrer
telefoniert hab war ich echt geschockt, denn der Lehrer
erzählte mir das Mobbing kein reines Problem unserer Klasse
wäre. Er unterrichtet in allen 5’ten und 6’ten Klassen und
konnte dort ebensolche Mobbinghandlungen entdecken, auch wurde
ihm dies von den anderen Klassenlehrern berichtet.

Das ist bei meiner Tochter (6. Klasse Gymnasium) ähnlich. Und es wird jedes Jahr schlimmer, meines Erachtens gibt es da einen direkten Zusammenhang mit dem Druck, dem die Kinder oft ausgesetzt sind. Im allgemeinen aber läuft die Mobberei im gerade noch halbwegs harmlosen Bereich, so die Lehrerin.

Mich würde mal interessieren was ihr für Erfahrungen gemacht
habt und wie ihr dann vorgegangen seid?

Bei meiner Tochter liegt der eigentliche „Anlass“ in einem Klassensprung in der Grundschulzeit. Von den Leistungen her war es kein Thema, die Lehrer haben das damals initiiert (also nicht wir „ehrgeizigen“ Eltern), die neuen Klassenkameraden waren bis zu dem Sprung sogar teilweise mit meiner Tochter befreundet (aus Kindergartenzeiten) , sie ist recht groß für ihr Alter, kurz, es schien perfekt.

Leider hatten wir nicht an den Neid einiger tonangebender, leistungsorienterter Berufsmütter gedacht. Dazu kam eine aufnehmende Lehrerin, die sich ganz übel aufführte und vor allem hinter meinem Rücken bei den anderen Müttern über meine Tochter herzog. Ich habe es lange nicht durchschaut *seufz*.

Plötzlich verlor meine Tochter einen Teil der bisherigen „Freundinnen“. Es wurde gestichelt und gelästert, wir schleppten sie mühsam bis zu den Sommerferien und hofften auf den Lehrerwechsel.

Die neue Lehrerin erkannte die Situation und versuchte, es abzustellen. Mit dem Erfolg, dass nun eben „heimlicher“ gezickt wurde. Irgendwann kam dann sogar der Punkt, dass es hieß, meine Tochter sei eben sensibel. Wobei es da schon um heftige Dinge ging…

Die nächste Hoffnung war der Wechsel auf das Gymnasium. Leider wurde die Klasse nicht wirklich neu gemischt, sondern es kamen kaum neue Kinder dazu, die Obermobberclique blieb komplett.

Die jetzige Klassenlehrerin bestätigte mir sehr besorgt, dass sie tatsächlich einiges beobachtet habe. Sie möchte das Thema seit Wochen aufgreifen *seufz*, aber erstens fällt ihr Unterricht andauernd aus, zweitens sagt sie selbst, dass sie eben aufgrund der Eltern, die im Hintergrund genauso zicken wie ihre Gören, relativ hilflos sei.

Hauptmobber sind: ein supergedrilltes höheres Töchterchen, das vor lauter Prestigehobbies keinerlei Freizeit hat; ein extrem übergewichtiges Mädchen, das sozusagen die erlittenen Qualen weitergibt; ein sehr linkisches, übergewichtiges, unbeliebtes Mädchen; ein sehr ehrgeiziges Mädchen, das laut Mutter jeden Morgen um 5 Uhr aufsteht und für die Schule lernt; ein Mädchen, das statt Liebe Spielzeug bekommt und vor allem gute Noten zu schreiben hat - also eigentlich lauter Kinder, denen es nicht besonders gut geht.

Meine Tochter hat übrigens außerhalb der Schule keinerlei Kontaktschwierigkeiten und pflegt auch jahrelange Freundschaften. Sie wirkt nicht verschroben oder so, aber sie wehrt sich vielleicht zu wenig gegen die Zicken, kann auch gar nicht verstehen, was sie denen getan haben soll.

Im Moment planen wir einen Schulwechsel, denn vermutlich wird sie nur so neu und unbelastet anfangen können.

Aber ich bin durchaus am Überlegen, ob ich mir dann nicht noch die Miteltern vorknüpfe, und ich finde es unbefriedigend, dass diejenige, die keinem etwas getan hat, nur gehen kann, während die Giftnudeln sich einfach nur ein neues Opfer suchen werden.

Danke für die Links !!! Ich hätte noch http://www.kidsmobbing.de/page/eltern/mythen.html
zu bieten.

Alles Gute für deinen Sohn, viele Grüße,

Inselchen

Hi!

Mich würde mal interessieren was ihr für Erfahrungen gemacht
habt und wie ihr dann vorgegangen seid?

Ich bin selbst ein Mobbingopfer gewesen in der Zeit von der 5. bis zur 9. Klasse. Es ist echt schlimm für die Betroffenen. Ich habe morgens geheult, weil ich nicht in die Schule wollte. In der Zeit fingen auch meine Allergien an. Mir hat letztendlich nur ein Umzug in eine andere Stadt geholfen ( der Umzug war nicht aus dem Grunde des Mobbings. Meine Eltern wussten nichts davon ). Die Allergien und ein gestörtes Selbstwertgefühl habe ich immernoch. Falls deine Tochter möchte kann sie mich gerne per Email anschreiben. Manchmal hilft es schon, wenn man einen Leidensgenossen hat.

Bye

Tara

Hallo DK

Aber das gab es schon immer

und in den wenigsten Fällen haben Lehrer oder Eltern etwas
davon erfahren.

Das ist doch nicht dein Ernst? Also jeder auch nur einigermaßen qualifizierte Lehrer und Mensch ist dazu in der Lage. Und ich denke, Lehrer sind dazu in der Lage. (Ob sie das ignorieren oder nicht, das ist eine andere Frage…) OK, Eltern kriegen davon nicht unbedingt etwas mit. Aber die Eltern der Betroffenen doch eher schon. Ich meine, die sind ja nicht blind auf beiden Augen!

Und auch die Täter lernen sich selbst besser

kennen, werden mit sich selbst als Mitläufer oder sozial
erkannt.

??? Das versteht Stefan nicht

Etwas verständnislose Grüße, Stefan

Hallo D.K.

Was ist Mobbing?

Nun das hat Inselchen wunderschön zitiert (Danke dafür), mehr muss man dazu nicht sagen.

Eine sarkastische Bemerkung? Prügel wegen mangelnder
Integration in eine Gruppierung? Dazwischen liegen wohl zig
Nuancen von Mobbing. Früher sagte man hänseln, ärgern und
manchmal war es schon fast quälen. Aber das gab es schon immer
und in den wenigsten Fällen haben Lehrer oder Eltern etwas
davon erfahren.

Falsch Lehrer haben davon fast immer gewußt, es wurde nur anders damit umgegangen. Ausserden gibt es auch Lehrer die Schüler mobben, so hat mein damaliger Grundschullehrer (Gott sei dank er ist mittlerweile verstorben) mich gemobbt weil mein Onkel sein Saufkumpan war und er es sich nicht leisten konnte das vielleicht jemand „Klein Andrea“ Gehör schenkt oder gar die anderen Eltern etwas davon erfahren.

Es ist eine ungesteuerte Sozialübung, leider mit Opfern. Aber
selbst für die ist es eine Übung, denn wenn sie unter diesen
verschärften Bedingungen nicht lernen sich zu behaupten, dann
rennen sie womöglich ihr ganzes Leben von einem Psychologen
zum nächsten.

Jetzt erst mal tief durchgeatmet, sie laufen zum Psychologen gerade weil niemand eingegriffen hat. Mobbing hinterläßt keine äusserlichen Wunden aber tiefe innerliche und wenn du einen meiner Links gelesen hättest wüstet du auch das es sogar zum Suizid führt. Man errinnere sich mal an den Film „Tod eines Schülers“…

Und auch die Täter lernen sich selbst besser
kennen, werden mit sich selbst als Mitläufer oder sozial
erkannt.

Wir leben doch schon lange nicht mehr in der Steinzeit in der das Recht des körperlich Stärkeren galt. Heutzutage muss keiner mehr mehrere Kilometer hinter seinem Essen herjagen *Kopfschüttel*

Aber genau Leute wie du sind es die Mobbing, oder nennen wir es besser einen fortwährenden Konflikt, mit ihrer Einstellung stillschweigend unterstützen und dafür sorgen das es immer mehr Opfer gibt.

Im übrigen finde ich es gar nicht witzig das mein Sohn jeden Morgen über Bauchschmerzen klagt und Nachts Alpträume hat. Es ist auch nicht lustig das er in allen Fächern mit Ausnahme Bio von einer 2/3 auf eine 5/6 gerutscht ist innerhalb nicht mal eines Halbjahres.

Befass dich erst mal mit dem Thema, beschäftigst du etwa auch jemanden als Selbstständiger? Dann informier dich mal erst recht, Mobbing richtet in Betrieben einen Millionenschaden an…

Gruß Andrea

Hallo Hannes,

da wäre es schon sinnvoll, wenn man vor jedem Rat, den man
geben könnte, wüsste, worum es eigentlich geht. „Mobbing“ ist
so ein Schlagwort, unter dem jeder etwas anderes verstehen
kann.

Nun ein Rat war nicht unbedingt das was ich wollte, sondern Erfahrungsberichte und Vorgehensweisen.

In einem gewissen Alter hänseln sich die Kinder halt
gegenseitig, schubsen und knuffen sich und tun sich ganz
alltägliche Gemeinheiten an. Da wird man nicht immer
einschreiten müssen.

Nun es handelt sich hier nicht um „manchmal“ sondern um stetige Übergriffe. Wir können von Glück reden wenn mein Sohn bei fünf Schultagen in der Woche mal einen hat an dem nichts oder nur wenig passiert. Anfang des Jahres ist es uns das erste mal aufgefallen, da hielten wir es noch für eben eine solche alltägliche Gemeinheit. Es wurde mit dem Lehrer gesprochen und Maßnahmen ergriffen. Und eigentlich dachten wir sowie der Lehrer es hätte sich gegeben. Aber falsch es hat sich verlagert von körperlicher Gewalt auf psychische Gewalt. Mein Sohn läßt sich als „Hurensohn“ (Sorry Mod) beschimpfen und es gibt noch viel gemeinere Ausdrücke die er mir erzählt hat, er wird geschnitten und ausgegrenzt. All das hat er uns aber nicht erzählt weil er Angst hatte das es dann noch schlimmer wird.
Schlimm aber sind auch die Eltern der „gemäßigten Kinder“ (die Zuschauer), da mein Sohn auch deshalb auffiel weil er oft die HA nicht hatte wollte versuchte ich die HA von einer Klassenkameradin die nicht in das ganze verwicklelt ist zu bekommen. Die Eltern hatten tatsächlich bedenken wenn ihre Tochter die HA weitergibt. Sie könnte dann ja in der Klasse als Petze hingestellt werden!!! Ich wüßte nicht wie die Klasse das denn mitbekommen sollte, da es nur darum ging das ich meinen Sohn kontrollieren konnte aber naja… wenn sie nicht wollen. Diese Einstellung findet sich übrigens bei mehreren Eltern!!!

Für gefährlich halte ich das beliebte Verstecken von
Schultaschen u. Ä., daraus wird leicht Sachbeschädigung und
Diebstahlsvorwurf.

Nun dann würde es ja den richtigen treffen, nein ich weiß das die psychische Schiene viel schlimmer ist. Sie wirkt sich auf das ganze Allgemeinbefinden und -verhalten aus.

Kompliziert wird die Sache nach meiner Beobachtung, wenn
Kinder aufeinandertreffen, denen man unterschiedliche
Konfliktlösungsmuster antrainiert hat:
Den einen haben die Mütter schon vor dem ersten
Kindergartentag beigebracht, dass sie sich nichts gefallen
lassen dürfen, und wenn sie dann eigene körperliche
Überlegenheit verspüren, reagieren sie oft nach Belieben
aggressiv,
andere sind dazu erzogen worden, nicht zu schlagen, und sie
haben gelernt, Meinungsverschiedenheiten im Gespräch (auch
wenn es Streit ist) auszutragen.

Sorry du redest hier nicht von Konfliktlösungsverhalten sondern vom Sozialverhalten, die unterlegenen haben welches und wissen sich nicht zur Wehr zu setzen und die Überlegenen haben keins und somit auch kein schlechtes Gewissen.

Die Letzteren werden leicht zu Opfern, wenn sie die körperlich
Unterlegenen sind.

Opfer wird man auch wenn man nicht körperlich unterlegen ist, das ist sogar wissenschaftlich nachgewiesen. Ich war Opfer obwohl meine Kontrahentin 2 Köpfe kleiner war als ich. Denn meist verstehen es die Täter ihre Opfer auch vor anderen schlecht aussehen zu lassen und die Tatsachen zu verdrehen.

Aber ich habe genug Fälle erlebt, dass
solche Kinder sich dann gerächt haben, indem sie hinter dem
Rücken der Lehrer die allbekannten „Schläger“ provozierten, um
sie so zu Opfern für das Einschreiten durch Lehrer zu machen
(die natürlich sofort wissen, wer der Übeltäter nur gewesen
sein kann), so dass neuer Zorn entsteht.
Da muss man schon sehr aufpassen und differenzieren.

Nun das nenne ich die Rache des kleinen Mannes, und ehrlich momentan kann ich da kein Mitleid haben. Soll man solche Täter etwa in Watte packen, frei nach dem Motto er hatte ja eine so schlechte Kindheit deshalb gibt es nur 'ne milde Strafe er kann ja nichts dafür.
Sorry bin etwas abgeschweift, faktisch ist der Haupttäter aber ein sogenanntes schwererziehbares Kind. Es gab schon Versuche ihn auf eine entsprechende Schule zu schicken wo sich jedoch die Mutter gegen gewehrt hat. Leiden tut dafür die gesamte Klasse.

Ich differenzier hier schon sehr genau und weiß was ich meinem Filius glauben kann und was nicht. Ausserdem sprechen die anderen Folgen (Bauchweh ect.) für sich als ganzes. Zudem gibt es auch Bestätigung von Lehrerseite die ja auch nicht blind sind. Übrigens hatte ich das Gefühl das der Klassenlehrer ganz froh war das ich das Thema von mir aus angesprochen und benannt habe.

Gruß Andrea

Hallo!

Ich bin selbst ein Mobbingopfer gewesen in der Zeit von der 5.
bis zur 9. Klasse.

So ging es mir auch, allerdings von der 6. bis zur 10. Klasse. Das traurige ist, dass Lehrer sehr oft die Augen verschließen und an der falschen Stelle meinen, hart durchgreifen zu müssen. Als die ganze Sache Anfing, es ging da eigentlich weniger um „Mobbing“ im klassischen Sinne, das hat jemand anders abbekommen, als mehr darum, als Sandsack missbraucht zu werden, habe ich noch gedacht, ich wehre mich einfach und dann wird’s nachlassen. Das hat mir dann eine Klassenkonferenz wegen meiner Neigung zu Gewalt eingebracht…Somit habe ich diesen Weg dann wieder verlassen und gedacht, ich könnte das einfach aussitzen.
Das hat dann auch geklappt - auch wenn es nicht die beste Entscheidung ist - ich habe auf dem Gymnasium wenigstens die Erfahrung gemacht, dass die Gruppe der „Agressoren“ :wink: von Jahr zu Jahr kleiner wurde. Und als in der zehnten Klasse dann die letzten Überbleibsel auch sitzengeblieben waren, begann für mich in der Oberstufe ein neues Leben :wink: Endlich Ruhe, vernünftige Noten, und die Gewissheit, dass sowas einfach nur durch Dummheit ausgelöst wird…
Leider keine Lösung! Ich würde versuchen, das ganz progressiv zu verfolgen, die Lehrer in die Pflicht zu nehmen, vielleicht dafür Sorgen, dass die anderen Eltern angesprochen werden, oder das am besten gleich selber erledigen. Leider kann man bei asozialen Kindern auch mit ebensolchen Eltern rechnen…aber einen Versuch wäre das Wert. Wenn die Gespräche mit den Lehrern nichts bringen, würde ich auch nicht scheuen, mich beim Schulverwaltungsamt oder notfalls bei der Bezirksregierung beschweren.

Frank

Hallo!

Sorry bin etwas abgeschweift, faktisch ist der Haupttäter aber
ein sogenanntes schwererziehbares Kind. Es gab schon Versuche
ihn auf eine entsprechende Schule zu schicken wo sich jedoch
die Mutter gegen gewehrt hat. Leiden tut dafür die gesamte
Klasse.

Aber dass es da einen „Haupttäter“ gibt, ist doch schonmal eine wertvolle Erkenntnis. Gab’s es da nicht schonmal eine Klassenkonferenz? Also in meiner Zeit kam man schneller an eine Klassenkonferenz als an fünf Mark…ungefähr zumindest. Ich würde das anregen, einfordern, ich würde mich nicht nur an den Klassenlehrer, sondern auch an den Direktor wenden, wenn das nichts bringt, auch an das Schulverwaltungsamt und die Bezirksregierung. Denn wenn es tatsächlich „nur“ diesen einen Hauptverantwortlichen gibt, dann ist er es, der die Klasse oder die Schule zu verlassen hat.

Frank

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Hi Tara,

Mich würde mal interessieren was ihr für Erfahrungen gemacht
habt und wie ihr dann vorgegangen seid?

Ich bin selbst ein Mobbingopfer gewesen in der Zeit von der 5.
bis zur 9. Klasse. Es ist echt schlimm für die Betroffenen.

Danke zunächst für deine Antwort, um mal ganz genau zu sein… auch ich bin bereits (leider) mehrfach Opfer von Mobbing gewesen. Zunächst in der Grundschule foesiert durch einen Lehrer dies hat sich dann auch auf meine weiterführende Schulzeit ausgewirkt. Und hätten unsere Klasse damals in der 5’ten schon einen Lehrer bekommen so wie wir ihn in der 9’ten bekamen, hätte ich das ganze auch nicht so lange aussitzen müssen wie Frank es auch getan hat.
Dieser Lehrer hat es nämlich geschafft aus einem zusammengwürfelten Haufen Cliquen eine Klasse zu machen, und dies zum größten Teil durch sein Auftreten und seine Art mit uns umzugehen. Keiner von uns war ihm egal sondern er war für jeden da, nicht auf Kumpel - Art sondern als Ansprechpartner. Später dann ist es mir in meinem Arbeitsleben dann nochmal passiert, ich habe die Flucht ergriffen als ich es konnte. Doch heute weiß ich das dies ein Fehler war, ich hätte erst gehen sollen nachdem ich es wenigstens nochmal zur Sprache gebracht hätte. Gestern Morgen saß ich bei unserer GleiB und habe um Fassung gerungen weil all das was geschehen war wieder hochkam. Um so mehr schäme ich mich das ich es bei meinem Sohn nicht eher erkannt habe.
Nun die ersten Schritte sind in die Wege geleitet und ich bin bereit für meinen Sohn alles in die Wege zu leiten damit er nicht so tiefe Narben davon trägt wie ich, ich hoffe es ist nicht zu spät.

Die Allergien und ein gestörtes
Selbstwertgefühl habe ich immernoch. Falls deine Tochter
möchte kann sie mich gerne per Email anschreiben. Manchmal
hilft es schon, wenn man einen Leidensgenossen hat.

Danke für dein Angebot ich werde es meinem Sohn zeigen, ob er es tun will ist aber seine Entscheidung. Er hat jedenfalls die Fallbeispiele schon begierig gelesen und ich denke er begreift langsam das Schweigen ihm schadet und nicht hilft.

Und dir wünsche ich das du dein Selbstwertgefühl wiedergewinnst, denn eins ist klar das geht.

Schöne Grüße nach Oldenburg aus Rastorf
Andrea

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Hallo Inselchen,

hab ne Weile über das nachgedacht was du so geschrieben hast *grübel*
Die Antwort die du D.K. gegeben hast war echt gut. Diese Ignoranz und das verharmlosen steht mir echt bis zum Stehkragen.

Also mein Sohn ist Opfer von Mobbingübergriffen in seiner
Klasse, dies mal vorweggeschickt. Mir selbst habe ich
anzulasten das ich dies viel zu lange ignoriert habe, besser
nicht in einen Zusammenhang gebracht habe.

Da reiche ich Dir die Hand *seufz*. Bei meiner ältesten
Tochter geht das inzwischen seit 4 Jahren so, aber wir haben
es nicht erkannt und immer wieder auf Besserung gehofft,
„unterstützt“ durch gutmeinende Lehrerinnen, die das Problem
für gelöst hielten, weil in ihrer Anwesenheit alle sooo
freundlich waren (bei uns läuft die „weibliche“ Variante
*kotz*, mit Lügen, Auslachen, falsche Gerüchte verbreiten
usw.).

Na ja unsere Klasse hat nicht nur die männliche Variante sondern auch die weibliche *grummel* und ich nehm die gereichte hand gern an *schüttel*

Nachdem ich heut dann auch noch mal mit dem Klassenlehrer
telefoniert hab war ich echt geschockt, denn der Lehrer
erzählte mir das Mobbing kein reines Problem unserer Klasse
wäre. Er unterrichtet in allen 5’ten und 6’ten Klassen und
konnte dort ebensolche Mobbinghandlungen entdecken, auch wurde
ihm dies von den anderen Klassenlehrern berichtet.

Das ist bei meiner Tochter (6. Klasse Gymnasium) ähnlich. Und
es wird jedes Jahr schlimmer, meines Erachtens gibt es da
einen direkten Zusammenhang mit dem Druck, dem die Kinder oft
ausgesetzt sind. Im allgemeinen aber läuft die Mobberei im
gerade noch halbwegs harmlosen Bereich, so die Lehrerin.

Ja, was man so als harmlos ansieht. Schließlich ist dies immer vom Opfer abhängig und je länger so etwas dauert um so dünnwandiger werden die Nerven der Opfer, sprich sie werden „sensibeler“, und natürlich ist da ja auch das provozierende Verhalten das das Opfer an den Tag legt weil es sich ja zurückzieht und nicht mehr richtig mitarbeitet!!!
*kotz* dabei ist gerade dies eine Folge des Mobbings.

Mich würde mal interessieren was ihr für Erfahrungen gemacht
habt und wie ihr dann vorgegangen seid?

Bei meiner Tochter liegt der eigentliche „Anlass“ in einem
Klassensprung in der Grundschulzeit. Von den Leistungen her
war es kein Thema, die Lehrer haben das damals initiiert (also
nicht wir „ehrgeizigen“ Eltern), die neuen Klassenkameraden
waren bis zu dem Sprung sogar teilweise mit meiner Tochter
befreundet (aus Kindergartenzeiten) , sie ist recht groß für
ihr Alter, kurz, es schien perfekt.

Leider hatten wir nicht an den Neid einiger tonangebender,
leistungsorienterter Berufsmütter gedacht. Dazu kam eine
aufnehmende Lehrerin, die sich ganz übel aufführte und vor
allem hinter meinem Rücken bei den anderen Müttern über meine
Tochter herzog. Ich habe es lange nicht durchschaut *seufz*.

Von tonangebenden leistungorientierten Müttern/Vätern kenn ich auch so einiges. Für die bin ich die „Rabenmutter die Vollzeit berufstätig ist mit einem Schlappschwanz als Mann der den Hausmann mimt“. Es fragt aber keiner warum dies sich so entwickelt hat. Ich glaube das es letztlich aber auch nur Neid ist der diese Mütter treibt. Dummerweise hat das auch etwas mit der Zerrissenheit unseres Dorfes zu tun, hier wurde schon früh darauf Einfluß genommen mit wem denn der Filius spielt und mit wem nicht. Und zugezogene wie wir sind halt nicht das richtige, ausserdem wohnen wir nicht in der richtigen Straße !!!

Plötzlich verlor meine Tochter einen Teil der bisherigen
„Freundinnen“. Es wurde gestichelt und gelästert, wir
schleppten sie mühsam bis zu den Sommerferien und hofften auf
den Lehrerwechsel.

Die neue Lehrerin erkannte die Situation und versuchte, es
abzustellen. Mit dem Erfolg, dass nun eben „heimlicher“
gezickt wurde. Irgendwann kam dann sogar der Punkt, dass es
hieß, meine Tochter sei eben sensibel. Wobei es da schon um
heftige Dinge ging…

Die nächste Hoffnung war der Wechsel auf das Gymnasium. Leider
wurde die Klasse nicht wirklich neu gemischt, sondern es kamen
kaum neue Kinder dazu, die Obermobberclique blieb komplett.

Die jetzige Klassenlehrerin bestätigte mir sehr besorgt, dass
sie tatsächlich einiges beobachtet habe. Sie möchte das Thema
seit Wochen aufgreifen *seufz*, aber erstens fällt ihr
Unterricht andauernd aus, zweitens sagt sie selbst, dass sie
eben aufgrund der Eltern, die im Hintergrund genauso zicken
wie ihre Gören, relativ hilflos sei.

Hier wäre dann der Rektor gefragt, den ich übrigens auch ansprechen werde sobald ich denn mit dem Schulpsychologischen Dienst geredet habe. Hatte gehofft das sie mich heute zurückrufen aber nichts war, das fängt ja schon gut an. Weiterhin denke ich darüber nach die Erziehungsberatung einzuschalten, denn mein Sohn brauch jemanden bei dem er sich aussprechen kann. Bei uns ist er nur sehr Zögerlich und meist auch nur wenn man etwas mehr nachbohrt. Auf Dauer ist das aber nicht so schön, da wir bereits einmal eine Beratungsphase gehabt haben und mein Sohn das damals ganz toll fand und auch etwas freier und zugänglicher war erhoffe ich mir davon jedenfalls etwas seelische Entlastung für ihn.
Daryl gehört zum Typus derjenigen die sich nicht wehren, ihm fehlt dafür das nötige Selbstvertrauen. Auch hier wollen wir ansetzen, wie das aber genau aussehen kann wissen wir noch nicht ganz genau. Denn Selbstverteidigungssportarten die ja auch das Selbstwertgefühl heben sind zweischneidige Schwerter. Diese Sportarten können nicht nur passiv sondern eben auch aktiv eingesetzt werden.

Hauptmobber sind: ein supergedrilltes höheres Töchterchen, das
vor lauter Prestigehobbies keinerlei Freizeit hat; ein extrem
übergewichtiges Mädchen, das sozusagen die erlittenen Qualen
weitergibt; ein sehr linkisches, übergewichtiges, unbeliebtes
Mädchen; ein sehr ehrgeiziges Mädchen, das laut Mutter jeden
Morgen um 5 Uhr aufsteht und für die Schule lernt; ein
Mädchen, das statt Liebe Spielzeug bekommt und vor allem gute
Noten zu schreiben hat - also eigentlich lauter Kinder, denen
es nicht besonders gut geht.

Nun bei Daryl ist es ein schwererziehbarer Junge mit ADHS, ein verwöhnter Junge aus gutem Hause(ich denke hier wird Liebe auch bar ausgezahlt), ein Junge der eigentlich immer sehr still in der Schule ist (da gibt es aber auch keine Hintergrund zum Zuhause, die Eltern wurden bisher noch nicht gesehen), und ein Schlüsselkind.

Meine Tochter hat übrigens außerhalb der Schule keinerlei
Kontaktschwierigkeiten und pflegt auch jahrelange
Freundschaften. Sie wirkt nicht verschroben oder so, aber sie
wehrt sich vielleicht zu wenig gegen die Zicken, kann auch gar
nicht verstehen, was sie denen getan haben soll.

Nun Daryl hatte schon immer Schwierigkeiten Freunde zu finden, dadurch das wir vor 7 Jahren aufs Dorf gezogen sind und hier diese Cliquenwirtschaft besteht hat er da große Schwierigkeiten, und wie gesagt es gibt auch viele Eltern hier die die Freunde ihrer Kinder selektieren. Die Freunde die er hat kommen hin und wieder mal zu Besuch aber das ist natürlich viel zu selten und hilft ihm in der Schule gar nicht.

Im Moment planen wir einen Schulwechsel, denn vermutlich wird
sie nur so neu und unbelastet anfangen können.

Ich wünsch euch da viel Glück bei und hoffe das sie nicht wieder auf solche Neider trifft.

Aber ich bin durchaus am Überlegen, ob ich mir dann nicht noch
die Miteltern vorknüpfe, und ich finde es unbefriedigend, dass
diejenige, die keinem etwas getan hat, nur gehen kann, während
die Giftnudeln sich einfach nur ein neues Opfer suchen werden.

Ja sowas ist unbefriedigend, ich denke aber auch das das Thema Mobbing wirklich auch mal in die Köpfe der Eltern rein muss die Ihren Kindern den Rat geben sich rauszuhalten bzw. deren Kinder mobben. Die Mutter des ADHS - Jungen findet ständig Ausreden für sein Verhalten und geht sogar dazu über stets die anderen verantwortlich zu machen, schließlich ist ihr Kind ja krank und kann ja gar nichts dafür.

Danke für die Links !!! Ich hätte noch
http://www.kidsmobbing.de/page/eltern/mythen.html
zu bieten.

Bitte, und die Seite ist auch nicht schlecht hab sie mir gleich gemarkert *lächel*

Alles Gute für deinen Sohn, viele Grüße,

Inselchen

Danke für euch und eure Tochter die gleichen Wünsche von mir
Grüße Andrea

Mobbing liegt nach der Definition verschiedener Forscher also
dann vor,

  • wenn ein Kind durch aggressives Verhalten absichtlich und
    über längere Zeit systematisch attackiert wird,
  • wenn ein Ungleichgewicht zwischen Täter und Opfer in
    physischer oder psychischer Hinsicht besteht
  • wenn das Opfer sich nur schlecht oder gar nicht mehr zur
    Wehr setzen kann

Na also, damit ist Mobbing erst eine Erscheinung der jüngsten Geschichte. Mobbing entsteht durch völliges Versagen bei der Erziehung der Kinder täterseitig - wenn man dem Kind von Anfang an strikte Linien von Diziplin, Respekt vor Autoritäten, Höflichkeit und Benehmen *und* vorallem eine gute Auswahl an zwischenmenschlichen Werten eingibt (höchste Achtung vor fremdem Eigentum, keine Gossensprache (siehe Umgangston, Jargon und Kraftausdrücke), rhetorische Grundfertigkeiten (stilsichere Schlagfertigkeit), starkes Ego (Sich-lösen-können vom Gruppenzwang) et cetera), dann gibt es auch kein „Mobbing“ - das immer 'mal auftauchende Gehänsle oder ein kleines Schubsen usw. ist etwas völlig anderes.

Es ist also völlig falsch, hier zu versuchen, die Lehrer übermäßig in Bechlag zu nehmen, denn würden diese (wie früher) wieder deutlich stärker einschreiten können, gäbe es von der verweichlichten Elternschaft einen Sturmlauf (der Post-68er-Mentalität sei’s gedankt).

Es ist ein reines Erziehungsproblem; jedoch kann natürlich auch vom System her eingewirkt werden, eildieweil: Im Kindergarten kann man deutlich Einfluß nehmen und Erziehungsfehler der Eltern auffangen (besonders wenn es um schwere soziale Fälle geht vom Familienhintergrund her), ebenso in der Grundschule. Das war bspw. in der DDR damals üblich und hat sich mehr als bewährt, da auch deren überlegenes Bildungssystem nicht so gut funktioniert hätte, wenn jeder zweite Schüler so eine Verhaltensmacke wie heute gehabt hätte.

Doch das ist alles entfernte Utopie: Im Kindergarten darf nicht erzogen werden, sondern nur betreut. In der Schule darf nicht mehr erzogen werden, sondern nur Bildung vermittelt werden. Die Elternschaft steigt bei jeder Gelegenheit den Lehrern aufs Dach, Dank einer im totalen Verfall befindlichen US-amerikanischen „Ich tue uneingeschränkt das, was mir gefällt“-Mentalität. Et cetera.

Man könnte Stunden damit verbringen, alle katastrophalen Mißstände in der Gesellschaft momentan aufzuzählen, und dann wäre nochmal soviel Zeit nötig, die Mißstände des überalterten und fehlerhaften Staatssystems aufzuarbeiten. Und dann, nach alledem, wüßte man nicht mehr, wo man anfangen soll, weil alles untereinander derart verschroben und verbunden ist, daß Einzelmaßnahmen nichts bringen.

Gegen diese Verrohung der Jugend können nur ein scharfes, bundesweit gültiges Gesetz (haha siehe Föderalismusproblem!) und massive Geldmittel helfen.

Andererseits bin ich auch etwas entsetzt darüber, wie wenig sich hier auch die Eltern zu helfen wissen: Es gibt Elternabende, wo die Noten der Kinder besprochen werden (Oder wird das nicht mehr öffentlich vor allen getan heutzutage?), das Verhalten der Kinder - die Eltern, die ich so kenne, würden aber den anderen gehörig aufs Dach steigen, wenn dieses Mobbing im Raum stünde.

Da hilft nur eines: Immer wieder nerven, jeden Tag Briefe an die Schule schreiben, Aufmerksamkeit erregen, den Apparat nerven, die anderen Eltern immer wieder konfrontieren, rigoros gegen die Mobber und Mobbereltern vorgehen – mir wäre es einfach egal, ob es dann eskaliert, denn erstens ließe das die Schule nicht einfach zu und zweitens knicken die Mobbereltern sowieso weg, wenn man es nur entschieden genug durchzieht.

Ich habe mehrere solche Vorgänge schon als Unbeteiligter miterlebt (nicht mehr als Schüler allerdings, sondern als Bekannter beider Lager). Es gab sowohl positive Lösungen als auch die blanke Eskalation. Letzeres entstand aber nur, weil die Eltern den Anfangselan verloren, oder zu soft vorgingen. In allen anderen „Hardliner“-Fällen gab es einen großen Knall und das Mobbing war in der krassen Form Geschichte, da auch die Mobbereltern auf die Mütze bekommen haben.

Das klingt alles ziemlich aggressiv und eher nach Krieg, ist es aber nicht wirklich. Man muß nur einmal richtig konsequent sein, durchgreifen und versuchen, etwas zu verändern. Das beeindruckt nicht zuletzt auch die eigenen Kinder, wenn (berechtigterweise!) die Eltern auch 'mal zum Wildschwein werden können. Respekt ist alles. Den müßt ihr euch verschaffen.

Hallo Andrea,

Jetzt erst mal tief durchgeatmet, sie laufen zum Psychologen
gerade weil niemand eingegriffen hat. Mobbing hinterläßt keine
äusserlichen Wunden aber tiefe innerliche und wenn du einen
meiner Links gelesen hättest wüstet du auch das es sogar zum
Suizid führt. Man errinnere sich mal an den Film „Tod eines
Schülers“…

Wie ich es ja schon angedeutet habe bin ich anderer Meinung.
Ich denke es ist unmöglich eine besondere Gesellschaft mit Maßnahmen zu erzwingen um jedes Gesellschaftsmitglied darin aufzufangen.
Wichtiger finde ich, daß sich die Gesellschaftsmitglieder an die Gesellschaft anpassen, versuchen ihren Platz darin zu finden und zu behaupten.

Wir leben doch schon lange nicht mehr in der Steinzeit in der
das Recht des körperlich Stärkeren galt. Heutzutage muss
keiner mehr mehrere Kilometer hinter seinem Essen herjagen
*Kopfschüttel*

Auch wenn wir nicht mehr in der Steinzeit leben, gilt leider nach wie vor das Gesetz des Stärkeren, Mächtigeren, ganz egal ob uns das paßt oder nicht. Wir hauen uns zwar nicht mehr mit Keulen, aber sonst verwenden wir jede „Waffe“ die unser Rechtsstaat bietet. Es ist also durchaus sinnvoller Erziehungsinhalt, Kinder und Heranwachsende darauf vorzubereiten ihr Leben in die Hand zu nehmen, sich durchzusetzen und Schutzmechanismen aufzubauen die helfen mit den Unannehmlichkeiten des Lebens klar zu kommen. Konflikte unter Gleichaltrigen sind dafür die beste Prüfung und Schule, sollten deshalb auch ausgetragen werden können. Selbstverständlich gibt es Grenzen, wie in unserem Rechtsstaat auch.
Deshalb habe ich ja gefragt was du unter Mobbing verstehst. Oder glaubst du ernsthaft es ist für ein Kind weniger mobbing bzw. schmerzhaft, einfach nur ausgestoßen zu sein ohne böse Worte oder Taten, weil die Mobber nichts böses mehr tun oder sagen dürfen. Man kann nicht alles reglementieren und es gibt einfach Kinder die nicht der Norm entsprechen die gerade in einer Klassengemeinschaft aufgestellt wurden. Da sind Kinder einfach brutal und rücksichtslos weil sie, wie schon erwähnt erst noch lernen müßen ihre eigene soziale Kompetenz aufzubauen.

Aber genau Leute wie du sind es die Mobbing, oder nennen wir
es besser einen fortwährenden Konflikt, mit ihrer Einstellung
stillschweigend unterstützen und dafür sorgen das es immer
mehr Opfer gibt.

Ich sehe ehrlich gesagt kein Mobbing-Problem sondern eher ein Modewort. Ich kenne nur Opfer denen man schon beim Erzählen anmerken kann, daß es nicht Mobbing war sondern daß sie einfach die Falschen für den Job waren.

Im übrigen finde ich es gar nicht witzig das mein Sohn jeden
Morgen über Bauchschmerzen klagt und Nachts Alpträume hat. Es
ist auch nicht lustig das er in allen Fächern mit Ausnahme Bio
von einer 2/3 auf eine 5/6 gerutscht ist innerhalb nicht mal
eines Halbjahres.

Würde ich auch nicht witzig finden. Trotzdem ist mein Rat, du solltest ihn stark machen über sich selbst nachzudenken, seine eigenen Stärken und Schwächen zu erkennen und herauszufinden wo sein Platz in seiner Klassengemeinschaft sein könnte. Kompromisse zu finden wo sie möglich sind und Konflikte auszutragen wo sie nötig sind. Die bessere Konfliktlösung als den Lehrer einzubeziehen ist in jedem Fall Freunde, Verbündete zu finden.

Befass dich erst mal mit dem Thema, beschäftigst du etwa auch
jemanden als Selbstständiger? Dann informier dich mal erst
recht, Mobbing richtet in Betrieben einen Millionenschaden
an…

Ich würde nicht antworten wenn ich mich nicht informiert hätte. Tatsächlich habe ich schon einmal zu einem meiner ehemaligen Lehrlinge, der sich bitter über seine Berufschullehrer beklagte, gesagt, „im Leben geht es nicht darum herauszufinden wer in meinem Umfeld ein ungerechter und gemeiner Mensch ist, sondern darum mit all den vielen ungerechten, gemeinen Menschen klar zu kommen.“
Zum Thema „Erwachsenen“-Mobbing selbst habe ich eine ganz ähnliche Meinung und finde die Linie zwischen Mobbing und Hinweis auf mangelhafte Arbeitsleistung ist verdammt schwer zu ermitteln.

Gruss D.K.

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Hallo

Das ist doch nicht dein Ernst? Also jeder auch nur
einigermaßen qualifizierte Lehrer und Mensch ist dazu in der
Lage. Und ich denke, Lehrer sind dazu in der Lage. (Ob sie das
ignorieren oder nicht, das ist eine andere Frage…) OK,
Eltern kriegen davon nicht unbedingt etwas mit. Aber die
Eltern der Betroffenen doch eher schon. Ich meine, die sind ja
nicht blind auf beiden Augen!

Oh da gibt es genügend Wege einen Mitschüler zu verletzen ohne das irgendjemand etwas davon mitbekommt. Wenn es um Worte und Taten geht dann stimme ich dir zu, aber gerade unter Jugendlichen finden die Gemeinheiten auf einem ganz anderen Level statt, der in der Regel von der Erwachsenenwelt verborgen ist.
Beispiel: Mich hat im Schulbus jeden Tag ein körperlich stärkerer Junge herumgeschupst und gedemütigt. In der Schule hat er mich nie angerührt, aber sein gemeines, spöttisches Lächeln hat mich immer dran erinnert, daß es auf der Rückfahrt wieder los geht.

Und auch die Täter lernen sich selbst besser

kennen, werden mit sich selbst als Mitläufer oder sozial
erkannt.

??? Das versteht Stefan nicht

Ist ja auch bescheiden geschrieben. Also will sagen…
Täter lernen sich selbst besser kennen.
Entweder sie beobachten sich selbst als Mitläufer
oder sie entdecken ihre soziale Ader und hören auf
oder sie entdecken ihre sadistische Ader (das ist übel)
oder sie sind einfach so dumm daß sie gar nichts lernen.

Etwas verständnislose Grüße, Stefan

D.K.

Hallo Andrea,

Jetzt erst mal tief durchgeatmet, sie laufen zum Psychologen
gerade weil niemand eingegriffen hat. Mobbing hinterläßt keine
äusserlichen Wunden aber tiefe innerliche und wenn du einen
meiner Links gelesen hättest wüstet du auch das es sogar zum
Suizid führt. Man errinnere sich mal an den Film „Tod eines
Schülers“…

Wie ich es ja schon angedeutet habe bin ich anderer Meinung.
Ich denke es ist unmöglich eine besondere Gesellschaft mit
Maßnahmen zu erzwingen um jedes Gesellschaftsmitglied darin
aufzufangen.
Wichtiger finde ich, daß sich die Gesellschaftsmitglieder an
die Gesellschaft anpassen, versuchen ihren Platz darin zu
finden und zu behaupten.

Dies gilt aber für beide Seiten und nicht nur für die Opfer, ich bestreite nicht das die Opfer auch etwas lernen müssen denn meist sind sie Opfer weil sie gewisse Defizite aufweisen. Sie können meist nämlich nicht verbal konsequente Grenzen setzen und da spreche ich aus schmerzlicher Erfahrung.

Wir leben doch schon lange nicht mehr in der Steinzeit in der
das Recht des körperlich Stärkeren galt. Heutzutage muss
keiner mehr mehrere Kilometer hinter seinem Essen herjagen
*Kopfschüttel*

Auch wenn wir nicht mehr in der Steinzeit leben, gilt leider
nach wie vor das Gesetz des Stärkeren, Mächtigeren, ganz egal
ob uns das paßt oder nicht. Wir hauen uns zwar nicht mehr mit
Keulen, aber sonst verwenden wir jede „Waffe“ die unser
Rechtsstaat bietet. Es ist also durchaus sinnvoller
Erziehungsinhalt, Kinder und Heranwachsende darauf
vorzubereiten ihr Leben in die Hand zu nehmen, sich
durchzusetzen und Schutzmechanismen aufzubauen die helfen mit
den Unannehmlichkeiten des Lebens klar zu kommen. Konflikte
unter Gleichaltrigen sind dafür die beste Prüfung und Schule,
sollten deshalb auch ausgetragen werden können.
Selbstverständlich gibt es Grenzen, wie in unserem Rechtsstaat
auch.

Und Mobbing, so blöde dieses überfrachtete Wort auch ist, ist eine Überschreitung dieser Grenzen.

Deshalb habe ich ja gefragt was du unter Mobbing verstehst.
Oder glaubst du ernsthaft es ist für ein Kind weniger mobbing
bzw. schmerzhaft, einfach nur ausgestoßen zu sein ohne böse
Worte oder Taten, weil die Mobber nichts böses mehr tun oder
sagen dürfen.

Jemanden sozial zu isolieren ist auch Mobbing… es dreht sich darum die Integration zu schaffen auf beiden Seiten Mobber wie Gemobbter.
Ich denke du mißverstehst da etwas.

Man kann nicht alles reglementieren und es gibt
einfach Kinder die nicht der Norm entsprechen die gerade in
einer Klassengemeinschaft aufgestellt wurden. Da sind Kinder
einfach brutal und rücksichtslos weil sie, wie schon erwähnt
erst noch lernen müßen ihre eigene soziale Kompetenz
aufzubauen.

Ein gewisser Grad an sozialer Kompetenz wird schon in dieser Jahrgangsstufe erwartet, denn das erlernen dieser Kompetenzen erfolgt schon im Kleinkindalter. Und nur weil jemand anders ist kann und sollte man ihn nicht einfach fallen lassen. Wie gesagt beide Seiten müssen lernen miteinander umzugehen, sie sollen sich ja nicht lieben sonder nur akzeptieren und gegenseitig achten.

Aber genau Leute wie du sind es die Mobbing, oder nennen wir
es besser einen fortwährenden Konflikt, mit ihrer Einstellung
stillschweigend unterstützen und dafür sorgen das es immer
mehr Opfer gibt.

Ich sehe ehrlich gesagt kein Mobbing-Problem sondern eher ein
Modewort. Ich kenne nur Opfer denen man schon beim Erzählen
anmerken kann, daß es nicht Mobbing war sondern daß sie
einfach die Falschen für den Job waren.

Ja so versuchen meine Vorgesetzten auch zu argumentieren… tststs, bei Mobbing geht es nicht nur um den Job sondern meist sind die Angriffe viel persönlicher. Und selbst wenn Angriffe gegen die Fähigkeiten des Opfers gemacht werden, geht dies meist einher mit gezielten persönlichen Angriffen, noch gemeiner sind aber die Sachen wo das Opfer sich nicht mal direkt wehren kann — das Gerede hinter dem Rücken nämlich. Und ich denke das du hier etwas zu einfach denkst, den Opfern ist es meist aus Scham nicht möglich sich korrekt und konkret auszudrücken, dafür bedarf es einer langen Zeit für ein Gespräch. Ich glaube nicht das du dir wirklich die notwendige Zeit dafür genommen hast.

Im übrigen finde ich es gar nicht witzig das mein Sohn jeden
Morgen über Bauchschmerzen klagt und Nachts Alpträume hat. Es
ist auch nicht lustig das er in allen Fächern mit Ausnahme Bio
von einer 2/3 auf eine 5/6 gerutscht ist innerhalb nicht mal
eines Halbjahres.

Würde ich auch nicht witzig finden. Trotzdem ist mein Rat, du
solltest ihn stark machen über sich selbst nachzudenken, seine
eigenen Stärken und Schwächen zu erkennen und herauszufinden
wo sein Platz in seiner Klassengemeinschaft sein könnte.
Kompromisse zu finden wo sie möglich sind und Konflikte
auszutragen wo sie nötig sind. Die bessere Konfliktlösung als
den Lehrer einzubeziehen ist in jedem Fall Freunde, Verbündete
zu finden.

Das weiß ich schon und auch in dieser Richtung tue ich etwas, aber trotzdem muss dem Treiben Einhalt geboten werden um ihm etwas Luft zu verschaffen. Und solange nichts in dieser Richtung unternommen wird hat er gar keine Chance Verbündete oder Freunde zu finden, denk mal an die berühmte Gruppendynamik. Hierzu muss der Lehrer einbezogen werden ebenso wie die Schule selbst, denn Mobbing ist auch ein Strukturproblem.

Befass dich erst mal mit dem Thema, beschäftigst du etwa auch
jemanden als Selbstständiger? Dann informier dich mal erst
recht, Mobbing richtet in Betrieben einen Millionenschaden
an…

Ich würde nicht antworten wenn ich mich nicht informiert
hätte. Tatsächlich habe ich schon einmal zu einem meiner
ehemaligen Lehrlinge, der sich bitter über seine
Berufschullehrer beklagte, gesagt, „im Leben geht es nicht
darum herauszufinden wer in meinem Umfeld ein ungerechter und
gemeiner Mensch ist, sondern darum mit all den vielen
ungerechten, gemeinen Menschen klar zu kommen.“

Klasse Spruch und wenig Hilfreich, dieser Lehrling wird sich nie wieder an dich gewandt haben. Wenn du ihm das Gefühl gegeben hättest das du ihn ernst genommen hast mit seinem Problem wäre das selbst wenn du sonst weiter nichts tust eine bessere Hilfe gewesen.

Zum Thema „Erwachsenen“-Mobbing selbst habe ich eine ganz
ähnliche Meinung und finde die Linie zwischen Mobbing und
Hinweis auf mangelhafte Arbeitsleistung ist verdammt schwer zu
ermitteln.

Deshalb heißt es ja auch für Vorgesetzte mit offenen Augen und Ohren durch das Arbeitumfeld zu gehen und gezielt sich selbst eine Meinung zu bilden. Leider werden die entsprechenden Veranstaltungen viel zu wenig genutzt, wo man entsprechend angeleitet wird Mobbing zu erkennen und/oder zu verhindern durch vorbeugende Maßnahmen. Wenn Mobbing nämlich bereits im Ansatz bekämpft wird verschwindet es wieder sehr schnell. Jeder Mitarbeiter sollte für dieses Thema sensibilisiert werden, denn oft sind sich die „Täter“ der Folgen ihren tuns nicht bewußt. Sie glauben meist sie haben ja „nur“ einen Scherz gemacht das sie ihr Gegenüber aber damit in seiner Würde verletzt haben sehen sie nicht da er sich ja nicht zur Wehr setzt. Oft heißt es dann soll er/sie doch mal was sagen ich kann das doch gar nicht wissen oder kann ich vielleicht Gedanken lesen? Wo ist hier die soziale Kompetenz?

Gruß Andrea

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Hallo Andrea,

Was mir dazu noch sehr Wichtiges einfällt. Ich sehe das, was man so schön als „Mobbing“ bezeichnet durchaus als großes Problem an. Dennoch denke ich nicht, dass man unter Schülern da mit Reglementierung wirklich voran kommt. Nur wenn Schüler nicht mehr offen beleidigt, materiellen oder körperlichen Angriffen ausgesetzt werden, kann man wohl nicht von einer Problemlösung sprechen. Ich denke es muss diese Reglementierungen geben, jedoch muss man gleichzeitig und auch präventiv vorgehen.
Zu diesem Zweck sollte man meiner Meinung nach so früh wie möglich zum Beispiel ein Buch lesen, indem „Mobbing“ thematisiert wird, und was es anrichten kann. Es könnte doch ein tragischer Roman gelesen werden, an dessen Schluss sich der Protagonist das Leben nimmt…
Wenn man sowas behandelt, dann ist es (für die Schüler) nicht so offensichtlich, dass man sie sensibilisieren will und sie fühlen sich nicht so geschulmeistert vom Moralapostel…
Das ist jetzt auch als Tipp von mir gedacht…

VG, Stefan

Ach ja, Mobbing hat, entgegen des Anklangs in den Texten von D.K., natürlich nicht nur den gruppendynamischen „Sinn“ der Eingliederung der Mitglieder um dem Mobbingzwang zu entgehen. Ich will das garnicht anzweifeln, dass es diesen (evolutionsbiologisch wohl eher bevorzugten) Effekt tatsächlich gibt, jedoch ist es auch der „Zweck“ des „Mobbings“ das Gruppengefühl der Nichtgemobbten zu erhöhen… Und das bezieht sich jetzt auf solche Menschen, die sich trotz des Mobbingdrucks nicht in die homogene Gruppe eingliedern, unabhängig von den Gründen dafür…

Das spiegelt jetzt aber keine persönliche Menung von mir wider, sondern hat eher analytischen Charakter und bezieht sich auf Prinzipien der Verhaltensbiologie bei allen höheren sozialen Wirbeltieren…

VG, Stefan

Hallo!

Ich hab deinen Kram gelesen und ich stimme teilweise überein, jedoch ist es wirklich unrealistisch, dass vor der 68-Generation nicht gemobbt wurde…
Ich bin ja selbst der Meinung, dass Erziehung durch Eltern entscheidend ist und so…
Jedoch galt auch in der disziplinierten Welt, dass das getan wurde, was man als Mobbing bezeichnet hat. Während der NS-Zeit hat das ja dazu gegipfelt, dass in der HJ Mobbing sogar propagiert wurde. Natürlich hatten wir vor 68 nicht nur das dritte Reich. Aber diese beschriebene Tendenz ist nicht zu verheimlichen. Damals war es wohl eher tabuisiert darüber zu sprechen und jeder musste den Starken spielen. Damit waren jedoch nicht die Probleme gelöst. Und früher wurden die Kinder auch nicht dahin erzogen sozial mit anderen umzugehen, sondern eher dahin erzogen, Autoritäten zu gehorchen…
Gemobbt wurde damals bestimmt auch. Und in der DDR wurde mit Sicherheit auch gemobbt.
Und an einer „Eliteschule“ (Das sind also so Privatinternate mit Schnöseln und so…Mit der Leistung der Schüler hat das erstmal wenig zu tun…), wo „Zucht und Ordnung“ groß geschrieben wird, da wird sicher nicht weniger gemobbt!!!

Heute ist es so, dass viele Kinder ganz ohne irgendwelche Werte aufwachsen. Das ist aber eigentlich ein Missverständnis der 68er-Idee.
Das Verhalten solcher Kinder nimmt dann oft sehr schwierige Bahnen an. Das geht dann in Richtung Asozialisierung…

Den Kindern sollen schon Werte vermittelt werden. Aber die Werte in einer aufgeklärten Gesellschaft müssen aus ethischen Prinzipien begründet werden. Und so können Menschen auch erzogen werden… Und ein so erzogener Mensch, dem diese Gedanken gut vermittelt wurden, der wird wohl selbst wahrscheinlich nicht zum Mobber. (Aber die großen Moralapostel sind auch nicht selten Mobber, weil sie meinen, sie gängen ja sooo sozial mit allen um und halten ihr Vorgehen für das absolut richtige) Ich glaube tolerantes Verhalten drückt sich darin aus, dass man auch Normabweichungen hinnimmt und sich einfach so verhält wie man es für richtig erachtet ohne über andere zu richten.

Mehr Gedanken schreibe ich jetzt nicht auf, da es sonst zu wirr wird…
VG, Stefan

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