Hallo Inselchen,
hab ne Weile über das nachgedacht was du so geschrieben hast *grübel*
Die Antwort die du D.K. gegeben hast war echt gut. Diese Ignoranz und das verharmlosen steht mir echt bis zum Stehkragen.
Also mein Sohn ist Opfer von Mobbingübergriffen in seiner
Klasse, dies mal vorweggeschickt. Mir selbst habe ich
anzulasten das ich dies viel zu lange ignoriert habe, besser
nicht in einen Zusammenhang gebracht habe.
Da reiche ich Dir die Hand *seufz*. Bei meiner ältesten
Tochter geht das inzwischen seit 4 Jahren so, aber wir haben
es nicht erkannt und immer wieder auf Besserung gehofft,
„unterstützt“ durch gutmeinende Lehrerinnen, die das Problem
für gelöst hielten, weil in ihrer Anwesenheit alle sooo
freundlich waren (bei uns läuft die „weibliche“ Variante
*kotz*, mit Lügen, Auslachen, falsche Gerüchte verbreiten
usw.).
Na ja unsere Klasse hat nicht nur die männliche Variante sondern auch die weibliche *grummel* und ich nehm die gereichte hand gern an *schüttel*
Nachdem ich heut dann auch noch mal mit dem Klassenlehrer
telefoniert hab war ich echt geschockt, denn der Lehrer
erzählte mir das Mobbing kein reines Problem unserer Klasse
wäre. Er unterrichtet in allen 5’ten und 6’ten Klassen und
konnte dort ebensolche Mobbinghandlungen entdecken, auch wurde
ihm dies von den anderen Klassenlehrern berichtet.
Das ist bei meiner Tochter (6. Klasse Gymnasium) ähnlich. Und
es wird jedes Jahr schlimmer, meines Erachtens gibt es da
einen direkten Zusammenhang mit dem Druck, dem die Kinder oft
ausgesetzt sind. Im allgemeinen aber läuft die Mobberei im
gerade noch halbwegs harmlosen Bereich, so die Lehrerin.
Ja, was man so als harmlos ansieht. Schließlich ist dies immer vom Opfer abhängig und je länger so etwas dauert um so dünnwandiger werden die Nerven der Opfer, sprich sie werden „sensibeler“, und natürlich ist da ja auch das provozierende Verhalten das das Opfer an den Tag legt weil es sich ja zurückzieht und nicht mehr richtig mitarbeitet!!!
*kotz* dabei ist gerade dies eine Folge des Mobbings.
Mich würde mal interessieren was ihr für Erfahrungen gemacht
habt und wie ihr dann vorgegangen seid?
Bei meiner Tochter liegt der eigentliche „Anlass“ in einem
Klassensprung in der Grundschulzeit. Von den Leistungen her
war es kein Thema, die Lehrer haben das damals initiiert (also
nicht wir „ehrgeizigen“ Eltern), die neuen Klassenkameraden
waren bis zu dem Sprung sogar teilweise mit meiner Tochter
befreundet (aus Kindergartenzeiten) , sie ist recht groß für
ihr Alter, kurz, es schien perfekt.
Leider hatten wir nicht an den Neid einiger tonangebender,
leistungsorienterter Berufsmütter gedacht. Dazu kam eine
aufnehmende Lehrerin, die sich ganz übel aufführte und vor
allem hinter meinem Rücken bei den anderen Müttern über meine
Tochter herzog. Ich habe es lange nicht durchschaut *seufz*.
Von tonangebenden leistungorientierten Müttern/Vätern kenn ich auch so einiges. Für die bin ich die „Rabenmutter die Vollzeit berufstätig ist mit einem Schlappschwanz als Mann der den Hausmann mimt“. Es fragt aber keiner warum dies sich so entwickelt hat. Ich glaube das es letztlich aber auch nur Neid ist der diese Mütter treibt. Dummerweise hat das auch etwas mit der Zerrissenheit unseres Dorfes zu tun, hier wurde schon früh darauf Einfluß genommen mit wem denn der Filius spielt und mit wem nicht. Und zugezogene wie wir sind halt nicht das richtige, ausserdem wohnen wir nicht in der richtigen Straße !!!
Plötzlich verlor meine Tochter einen Teil der bisherigen
„Freundinnen“. Es wurde gestichelt und gelästert, wir
schleppten sie mühsam bis zu den Sommerferien und hofften auf
den Lehrerwechsel.
Die neue Lehrerin erkannte die Situation und versuchte, es
abzustellen. Mit dem Erfolg, dass nun eben „heimlicher“
gezickt wurde. Irgendwann kam dann sogar der Punkt, dass es
hieß, meine Tochter sei eben sensibel. Wobei es da schon um
heftige Dinge ging…
Die nächste Hoffnung war der Wechsel auf das Gymnasium. Leider
wurde die Klasse nicht wirklich neu gemischt, sondern es kamen
kaum neue Kinder dazu, die Obermobberclique blieb komplett.
Die jetzige Klassenlehrerin bestätigte mir sehr besorgt, dass
sie tatsächlich einiges beobachtet habe. Sie möchte das Thema
seit Wochen aufgreifen *seufz*, aber erstens fällt ihr
Unterricht andauernd aus, zweitens sagt sie selbst, dass sie
eben aufgrund der Eltern, die im Hintergrund genauso zicken
wie ihre Gören, relativ hilflos sei.
Hier wäre dann der Rektor gefragt, den ich übrigens auch ansprechen werde sobald ich denn mit dem Schulpsychologischen Dienst geredet habe. Hatte gehofft das sie mich heute zurückrufen aber nichts war, das fängt ja schon gut an. Weiterhin denke ich darüber nach die Erziehungsberatung einzuschalten, denn mein Sohn brauch jemanden bei dem er sich aussprechen kann. Bei uns ist er nur sehr Zögerlich und meist auch nur wenn man etwas mehr nachbohrt. Auf Dauer ist das aber nicht so schön, da wir bereits einmal eine Beratungsphase gehabt haben und mein Sohn das damals ganz toll fand und auch etwas freier und zugänglicher war erhoffe ich mir davon jedenfalls etwas seelische Entlastung für ihn.
Daryl gehört zum Typus derjenigen die sich nicht wehren, ihm fehlt dafür das nötige Selbstvertrauen. Auch hier wollen wir ansetzen, wie das aber genau aussehen kann wissen wir noch nicht ganz genau. Denn Selbstverteidigungssportarten die ja auch das Selbstwertgefühl heben sind zweischneidige Schwerter. Diese Sportarten können nicht nur passiv sondern eben auch aktiv eingesetzt werden.
Hauptmobber sind: ein supergedrilltes höheres Töchterchen, das
vor lauter Prestigehobbies keinerlei Freizeit hat; ein extrem
übergewichtiges Mädchen, das sozusagen die erlittenen Qualen
weitergibt; ein sehr linkisches, übergewichtiges, unbeliebtes
Mädchen; ein sehr ehrgeiziges Mädchen, das laut Mutter jeden
Morgen um 5 Uhr aufsteht und für die Schule lernt; ein
Mädchen, das statt Liebe Spielzeug bekommt und vor allem gute
Noten zu schreiben hat - also eigentlich lauter Kinder, denen
es nicht besonders gut geht.
Nun bei Daryl ist es ein schwererziehbarer Junge mit ADHS, ein verwöhnter Junge aus gutem Hause(ich denke hier wird Liebe auch bar ausgezahlt), ein Junge der eigentlich immer sehr still in der Schule ist (da gibt es aber auch keine Hintergrund zum Zuhause, die Eltern wurden bisher noch nicht gesehen), und ein Schlüsselkind.
Meine Tochter hat übrigens außerhalb der Schule keinerlei
Kontaktschwierigkeiten und pflegt auch jahrelange
Freundschaften. Sie wirkt nicht verschroben oder so, aber sie
wehrt sich vielleicht zu wenig gegen die Zicken, kann auch gar
nicht verstehen, was sie denen getan haben soll.
Nun Daryl hatte schon immer Schwierigkeiten Freunde zu finden, dadurch das wir vor 7 Jahren aufs Dorf gezogen sind und hier diese Cliquenwirtschaft besteht hat er da große Schwierigkeiten, und wie gesagt es gibt auch viele Eltern hier die die Freunde ihrer Kinder selektieren. Die Freunde die er hat kommen hin und wieder mal zu Besuch aber das ist natürlich viel zu selten und hilft ihm in der Schule gar nicht.
Im Moment planen wir einen Schulwechsel, denn vermutlich wird
sie nur so neu und unbelastet anfangen können.
Ich wünsch euch da viel Glück bei und hoffe das sie nicht wieder auf solche Neider trifft.
Aber ich bin durchaus am Überlegen, ob ich mir dann nicht noch
die Miteltern vorknüpfe, und ich finde es unbefriedigend, dass
diejenige, die keinem etwas getan hat, nur gehen kann, während
die Giftnudeln sich einfach nur ein neues Opfer suchen werden.
Ja sowas ist unbefriedigend, ich denke aber auch das das Thema Mobbing wirklich auch mal in die Köpfe der Eltern rein muss die Ihren Kindern den Rat geben sich rauszuhalten bzw. deren Kinder mobben. Die Mutter des ADHS - Jungen findet ständig Ausreden für sein Verhalten und geht sogar dazu über stets die anderen verantwortlich zu machen, schließlich ist ihr Kind ja krank und kann ja gar nichts dafür.
Danke für die Links !!! Ich hätte noch
http://www.kidsmobbing.de/page/eltern/mythen.html
zu bieten.
Bitte, und die Seite ist auch nicht schlecht hab sie mir gleich gemarkert *lächel*
Alles Gute für deinen Sohn, viele Grüße,
Inselchen
Danke für euch und eure Tochter die gleichen Wünsche von mir
Grüße Andrea