Mobbing Teil 2

Hi,

so sehe ich das auch, wobei ich doch bitten möchte, die mobber nicht allzusehr zu unterstützen. Vor allem in Fällen, wo körperliche Gewalt ausgeübt wird und das gesehen wird, dann muss schnell und konsequent eingegriffen werden.

DasSternche ngab es hierfür:

Es mag sein, dass vordergründig bestimmte Handlungen unterbunden werden. Manchmal mag das genügen. Im Fall von Mobbing bringt es nach meiner Erfahrung eher gegenteilige Effekte. Das Kind wird zwar möglicherweise in Ruhe gelassen, ausgegrenzt bleibt es aber trotzdem.

die Franzi

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Hallo Max,

toller Beitrag!!! Danke!

Das Schlimme ist:

Beim Opfer entstehen dabei Gefühle wie Schuld und/oder Scham und beide Gefühle wirken verdammt stark selbstdestruktiv!

LG
Stefan

Hi,

es wäre schon gut gewesen - es waren nur noch wenige Wochen bis zum Schuljahresende, und die peinliche Situation hätte ich mir gerne gespart.

Das fatale am Mobbing ist ja: Egal, was das Opfer macht, wie es reagiert, es kann alles zu seinen Ungunsten verwendet werden.

Nicht alles. Wenn man seinen Weg findet, sich zu distanzieren, oder sich durchzusetzen, oder beides, dann bekommt man Respekt.

die Franzi

Nicht alles. Wenn man seinen Weg findet, sich zu distanzieren,
oder sich durchzusetzen, oder beides, dann bekommt man
Respekt.

Und wenn man diesen Weg nicht findet? Mir ist heute, beim Lesen der Beiträge hier und weiter unten, bewusst geworden, daß das Bewusstein, nie diesen Weg gefunden zu haben, mich fast noch mehr belastet wie das, was geschehen ist. –

Ich habe heute nachmittag viel darüber nachgedacht. Ich war immer überzeugt, daß man sich nur Respekt verschaffen muß, um kein Opfer zu werden. Und eigentlich habe ich mich immer dafür verurteilt, ncht souverän genug gewesen zu sein. Heute, beim Lesen von Kastes Beiträgen, habe ich mich gefragt: Was, wenn das nun wirklich pure Willkür war? … und ich habe mich mit einem Male so erleichtert gefühlt …

Vielleicht gab es da keinen Riss in meinem Mauerwerk, durch den Wasser eingedrungen ist - nur jemanden, der mit dem Meißel Löcher reingehauen hat und dann den Rest der Natur überlassen hat.

Gruß,
Max

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Hi,

es ist schon pure Willkür - die Kinder wissen ja nicht, was sie tun. (Auch wir Erwachsenen müssen den Raum, den wir brauchen bzw. anderen lassen,immer neu verhandeln. Nur wissen wir - oder sollten es zumindest - dass es Grenzen gibt. Aber auch wir müssen scheitern, weil jeder von uns eigene Empfindlichkeiten hat, sein eigenes inneres Kind mit sich trägt, seine eigene Lebensgeschichte. Was den einen kaltlässt, verletzt den anderen tödlich).

Und der eine findet schneller heraus, wie man sich Respekt verschafft, und der andere langsamer. So ist das. Wir sind alle auf unterschiedlichen Gebieten begabt oder talentfrei.
Was, wenn man den Weg nicht findet, hat Du gefragt - nun, solange man sucht, muss man die Unterstützung zu Hause haben. Eltern sollten ihren Kindern Liebe vermitteln, ihnen Unterstützung und REspekt geben, aber ihnen nicht die Arbeit abnehmen. Genauso, wie Englischvokabeln nur lernen kann, indem ich mich selber auf den Hosenboden setze, kann ich auch nur selbst lernen, wie ich mir Respekt verschaffe. Ich werde in Englisch nciht besser, wenn meine Mutti mir die Hausaufgaben macht. Und ich lerne nicht, mich durchzusetzen, wenn meine Mutti die Klassenleiterin anruft und die mich dann vor die Klasse stellt und die Klasse zusammenstaucht. Ich muss die zusammenstauchen - oder eben nicht.

Das ist auch gemeint mit dem schicken pädagogischen Schlagwort „Selbstwirksamkeit erfahren“.

Und stell Dir doch mal vor, alle Welt wäre voller Hippies und jeder fände jeden und alles voll cool ey. Abgesehen davon, das ich das zum Kotzen fände, ist es unmöglich. Kinder lernen soziales Verhalten. Sie kommen an und können nichts, null, nadaa, niente. Wie sollen sie es denn lernen, außer durch probieren? Die ERwachsenen sollten nur dabeisein, um gewisse Grenzen zu setzen, aber nicht, um den Kindern jede Arbeit abzunehmen.

Und was ich oben gersagt habe, mit dem innern Kind und so… wir sind jeder von unbs das, was das Leben aus uns gemacht hat. Mit jedem Teil von uns, den wir nicht leiden können undabschaffen wollen, würden auch mehrere Teile verschwinden, die uns sehr lieb sind. Wenn ich nicht gemobbt worden wäre, wäe ich sicher selbstbewusster und würde mehr Diskussionen gewinnen, (im Moment verliere ich meistens, obwohl ich mich nur einmische, wenn ich recht habe…) aber ich verlöre auch meine Fähigkeit, Gedanken zu „lesen“, und ich könnte nicht mit so spielender Leichtigkeit Kontakt zu meinen Schülern finden. Und ich müsste mir meinen REspekt bei den Kollegen arbeitsreicher erkämpfen (ich halte mich aus Klatsch und Tratsch raus, weil ich nciht mehr petzen möchte und weil ich die geheimen Taktiken des korrekten Tratschens und Networking nicht beherrsche… was ankommt, ist, dass ich über den Dingen stehe und vertrauenswürdig und zuverlässig bin. Cool. Ganz ohne Anstrengung. Einfach mit der in Kindertagen erlernten Vermeidungsstrategie. - Psst. Aber nicht weitersagen :wink: …)

die Franzi

Hallo,

Mobbing ist etwas ganz hässliches Austreiben des menschlichen Verhaltens. Das Schlimme ist, dass es kaum in der Entstehung kontrollierbar ist.

Ich denke, dass man zwischen den Altersstufen differenzieren muss, wie man an die jeweiligen Betroffenen herankommt - im Elternhaus wird der Grundstein gelegt: wie gehen die Eltern miteinander um und wie mit anderen, wie wird mit Andersartigkeit umgegangen und wie drückt man Gefühle aus. Im Kindergarten wird wohl kaum gemobbt (dachte ich zumindest bis ich hier einige Berichte gelesen habe). Richtig interessant wird es aber in der Grundschule. Jetzt entsteht das Bewusstsein für das was Norm ist und was nicht - daher auch einen großen Bonus für Klassen die heterogen sind in Bezug auf Geschlecht, Herkunft (sozial und ethnisch), Behinderungen, Gewicht und so „banale“ Eigenschaften, wie Brillen, Mädchen will lieber ein Junge sein, Kinder mit Konzentrationsstörungen und „Nerds“ - bekommt man die alle in eine Gemeinschaft, kann kaum etwas schief gehen - aber welcher Schulleiter kann schon darauf achten - das wäre übermenschlich.

Wir hatten in der zweiten Klasse ein Anti-Gewalts-Training. Da ging es im wesentlichen darum das Selbstbewusstsein zu stärken - denn das ist gestört bei sowohl den Tätern als auch den Opfern bei Mobbing. Es wird geübt „nein“ zu sagen - „nein“ zu ich muss da nicht mitmachen und „nein“ wenn es um die eigene Sicherheit geht (auch fremden Erwachsenen gegenüber). Das wurde in schriftlichen Hausaufgaben thematisiert, wo die Eltern einen erheblichen Teil beizutragen hatten und als Rollenspiele - wie FÜHLT es sich an angegriffen zu werden und wie FÜHLT es sich an jemanden anzugreifen. Wer das erfährt, ist einen Schritt weiter.

Das Schlimme an Mobbing ist nicht nur die Angst und Demut, die die Opfer erleiden, sondern auch die aggressiven Gefühle, die sie verursachen - Opfer können dadurch später selbst zu Tätern werden.
Deswegen sollte die Kernarbeit in der Prävention liegen und nicht erst beginnen wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist. Dafür braucht man aber als Lehrer, Eltern oder später als Arbeitgeber sehr viel Aufmerksamkeit. Dein Job, vermute ich, setzt eben erst später ein - oder siehst Du da Möglichkeiten früher einzugreifen?

Viele Grüße

Hallo,

die Verbundenheit mit den Kind steht ganz weit oben. Das eigene Kind darin zu stärken sich zu wehren, gleich darunter. Ein „hier kommt Mama“ geht sicher oft nach hinten Los, wenn sie an die Mobber direkt antritt. Etwas schlauer kann man es anstellen, wenn man mit dem Busfahrer spricht, mit den Lehrern oder mit den Eltern der entsprechenden Kinder. Man muss als Eltern / Vertrauensperson sehr sensibel abwägen wo man einem Kind es zumutet es alleine zu bewältigen und wo man selbst eingreifen sollte.

Viele Grüße

Hi

Abgesehen davon, dass es grundsätzlich zu hinterfragen wäre,
warum wir lieber Köpfe rollen sehen als (Re-) Sozialisierung
betreiben wollen, ist es für die Opfer von Mobbing höchstens
die zweitbeste Lösung. Sie wollen - wie auch in den Posts zum
Thema schon öfter zu lesen - viel lieber dazugehören. Und
genau hier greifen Ansätze wie der „No Blame Approach“, den du
ja selbst praktizierst, nach meiner Erfahrung ganz
hervorragend. Ich habe bislang nichts gesehen, was bei der
Unterbrechung von Mobbing erfolgreicher für ALLE Beteiligten
gewesen wäre.

Schöne Grüße,
Jule

Für meinen persönlichen Fall stimme ich da nicht ganz zu. Eine echte Resozialisierung der Angreifer hätte ich toll gefunden. Es gab ja auch eine kleine Anzahl Personen, die sich über die Jahre rumgedreht haben, und wenn es nur aus Mitleid war.

Gerührt hat mich ein Junge, der ein richtiger Schläger war. Er war gefürchtet wegen seiner Ausbrüche, aber auch der Chef. Er hat öfter andere fertig gemacht, sich bei mir aber zurückgehalten. Er kam dann eines Tages auf mich zu, als einige Typens sich um mich mal wieder versammelt hatten. Er fragte „Ärgern sie dich wieder?“ und dann schnappte er sich den Größten, packte ihn am Kragen und knallte ihn gegen die Wand: „Dann musst du das SO machen!“ er drohte dem Typen mich in Ruhe zu lassen und „instruierte“ mich wie man Leute richtig an die Wand klatscht. Das war natürlich nicht die feine Englische, ich habe das nie angewendet und hätte es auch nicht getan, aber es gab mir Mut es theoretisch zu können. Das war das erste Mal an jener Schule, dass ein Schüler offen das Wort für mich ergriffen hatte und in den folgenden Jahren hat das schon einiges von mir abgehalten.
Das jetzt kein pädagogisch wertvoller Beitrag, aber mir war dieser Moment des Eingreifens lieber, als wenn die Typen die mich niedermachen wollten noch so oft verprügelt oder von einem Lehrer nach Hause geschickt worden wären.

Auf dem Gymnasium war es gerade die Gruppe der Alpha-Weibchen die sich schließlich um mich kümmerte. Ich habe einiges von ihnen aushalten müssen und darum sehr lange gebraucht um zu glauben, dass keine Hinterhältigkeit hinter ihrem Verhalten steckte. Aber sie haben versucht mich sozial verträglicher zu machen und mich in dem Moment, als geglaubte Freunde sich gegen mich wandten, beschützt. Dafür war ich ihnen sehr dankbar und zum Abschluss hatten wir ein fast freundschaftliches Verhältnis (auch wenn ich nicht zur Clique gehörte).

Es gibt aber auch Situationen, da ist der Höhepunkt erreicht, da ist Resozialisation aus Sicht des Opfers einfach nicht mehr möglich.

Würdest du einen Serienmörder „rehabilitiert“ im Nachbarhaus wohnen haben wollen?
Nein, Mobber sind keine Mörder (meistens), aber gerade im Falle von wiederholter Körperverletzung und ausführlichster psychischer Grausamkeit erreicht jedes Opfer sein Maximales Leidenspotential.
Und wenn dieser Leidenspunkt erreicht ist, ist verzeihen außer Frage.

Es gibt so 3-4 Personen, die könnten auf Knien angekrochen kommen und versprechen sie hätten sich geändert, ich würde ihnen niemals glauben. Dazu haben sie mich zu sehr verletzt, v.a. körperlich. Sie haben wiederholt und auch hinterhältig Grausam gehandelt, wo soll das Vertrauen bitte herkommen, dass sie sich geändert haben?
Gerade die Person z.B. die mich vor eine Bahn schubsen wollte, wie soll man so einer Person verzeihen? Ich lebe noch, aber ich hätte auch tot sein können, aus einer Laune heraus, mein Leben wäre aus „weiß auch nicht“ beendet gewesen.

Wie soll man sowas verzeihen?
Vielleicht kann man so Leute rehabilitieren, ich persönlich kann nicht daran glauben, und sollte sowas doch möglich sein, so bitte ich darum mich als Opfer damit zu verschonen. So eine Person könnte sich zu Ghandi entwickeln und wäre für mich trotzdem der schlimmste Peiniger in meinem Leben.

In dem Falle würde ich alle Lehrer, Betrauer und sonstwen der sich zuständig fühlt bitten, bitte, bitte nicht mit solchen Personen an meiner Haustür zu erscheinen und die Person sich mehr oder weniger glaubwürdig entschuldigen zu lassen, und mich in die schreckliche Situation zu bringen, dem Täter vor der Nachbarschaft verzeihen zu müssen. (Was zum Glück nicht der Bahnschubser war, sondern nur ein Mitläufer. Und ich sagte ich verzeihe ihm, damit er auf die Füße kommt. Aber ich weiß nicht was passiert wäre, wenn es der Schubser gewesen wäre, ich glaube dann wäre ich ausgerastet).

lg
Kate

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Hallo Kate,

was ich aus deinem Posting herauslese - bitte korrigiere mich, wenn ich mich irre - ist, dass es dir gut getan hat, wenn Mitschüler für dich eingetreten sind und dass du sogar deinen Peinigern ein Stück weit vertrauen konntest, nachdem sie dich glaubhaft davon überzeugt haben, auf deiner Seite zu sein.

In den Fällen, wo aber die Täter während dieser Zeit unverändert grausam waren und dich wieder und wieder verletzt haben und wo möglicherweise sogar aufkeimendes Vertrauen von deiner Seite durch sie erneut verraten wurde, sind die geschlagenen Wunden so tief, dass Versöhnung oder Verzeihen nicht mehr denkbar sind. Was hier geblieben ist, ist möglicherweise nur noch der Wunsch nach Rache, auch wenn du diese nicht selbst ausüben würdest.

Und genau das ist der Punkt, wo eine gelungene Mobbingintervention ansetzt: Verbündete zu finden, die dem Opfer zur Seite stehen und damit den Tätern die Chance geben, sich quasi gleichzeitig mit dem Opfer selbst zu sozialisieren.

Nach meiner Erfahrung entstehen die Rachegelüste der Opfer tatsächlich erst dann, wenn es keinen Ausweg gegeben hat und wenn die Sehnsucht nach Integration und Respekt dauerhaft unerfüllt geblieben ist. Genau das passiert aber häufig sowohl dann, wenn überhaupt keiner sich darum kümmert oder wenn die große Empörung um sich greift und irgendein Erwachsener (nicht selten die Eltern) Köpfe rollen sehen wollen.

Zu den wenigen Fällen, bei denen diese Art von Mobbingintervention gescheitert ist, zählen auch einige, wo Eltern des Opfers soviel Abwehr gegen die Täter gezeigt haben, dass es dem Opfer nicht möglich war, sich gegen die eigenen Eltern zu wehren und einen eigenen Weg zu finden.

Und eines ist klar: Wenn jemand Mist gebaut hat und diesen bereut, dann kann er natürlich versuchen, sich beim Opfer zu entschuldigen. Er sollte aber damit rechnen, dass ihm genau das verwehrt wird und muss dann auch damit leben, dass ihm diese Schuld nicht mehr von den Schultern genommen wird. Aus diesem Grund geht es gar nicht, ein (ehemaliges) Opfer einfach mit seinen Vergebungssehnsüchten zu überfallen. In diesem Fall ginge es ja wieder nur um die Bedürfnisse des (ehemaligen) Täters. Hier ist es angebracht, erst mal vorsichtig abzuklären, ob auf der Seite des Opfers überhaupt ein Bedürfnis nach Aussprache besteht. Wenn nein, dann ist das so zu akzeptieren.

Kennst du eigentlich den No blame approach? Wenn nein: Hätte dir das helfen können?
http://www.no-blame-approach.de/noblameapproach1.htm…

Schöne Grüße,
Jule

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Hi,

Mobbing ist etwas ganz hässliches Austreiben des menschlichen Verhaltens.

Nein, es ist normales Verhalten. Hier im Forum, unter den Erwachsenen, wird gemobbt, und nicht gerade von denen, die unfähig sind, sinnvolle Postings zu schreiben. Das macht es sicher nicht schöner - aber Deine Formulierung klang mir sehr nach „das machen nur ein paar Idioten“

die Franzi

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2 weitere Fragen
Hallo Allerseits,

ich hätte da noch zwei Fragen und eine Anmerkung:

1.) Ist gezielte Gewalt eine Maßnahme, mit dem ein Kind verhindern kann Mobbingopfer zu werden?
Werden auch Kinder, die schnell Zuschlagen oder sich gerne Raufen, Mobbingopfer? (Damit meine ich nicht ungezieltes cholerischen Rumtoben, wie es auch beschrieben wurde.)

Ich kann mir aufgrund dessen, was ich meiner Schulzeit und anhand aller Berichte vorstellen, dass sich Kinder kein Opfer suchen, bei dem sie eines auf die Nase bekommen können.

2.) Kann es sein, dass psychiches und subtiles Mobbing bei Mädchen häufiger vorkommt?

3.) Gestern habe ich in Fernsehen einen spannenden Bericht gesehen. Ein Forscher beobachtet über viele Jahre Schimpansen. Er konnte zeigen, dass die Schimpansen gemeinsam Jagd auf eine andere Affenart machte. Seiner Meinung nach sind die Schimpansen nicht auf diese Jagden zur Ernährung angewiesen. Diese Jagden sollen dazu dienen die Gemeinschaft zu stärken.
Es wurde auch ein Jagd gezeigt, die Schimpansen jagd auf einen anderen kleinen Schimpansen ihrer Gruppe machte. Zum Schluß schlugen ca. 20 Schimpansen gemeinsam den Gejagden tot.
Es war eine hässliche Szene, und hat mich irgendwie an Menschen erinnert.

Gruß
Carlos

Hallo,

nein, das machen nicht nur ein Paar Idioten. Bei Kindern und Jugendlichen ist es oft eine Gruppendynamik gepaart mit Unreife der Empathie. Bei Erwachsenen ist das zwar auch oft so, aber hier wird noch eins drauf gelegt, weil es gezielt eingesetzt wird. So kann ein Arbeitgeber oder Kollegen einen Mitarbeiter mit dem Ziel mobben ihn aus der Firma zu bekommen.

„Normal“ finde ich es dennoch nicht, wenn man davon ausgeht, dass wir unter normales zwischenmenschliches Verhalten verstehen, dass ich möchte, dass man mit mir so umgeht, wie ich mit meinen Mitmenschen.

Normal ist es aber auch, wenn es ein Phänomen ist, dass sich durch die Menschheit zieht. Auch im Tierreich wird gemobbt, man nennt es nur anders - da sind es Auseinandersetzungen, die sich um Rang / Hierarchie drehen.

Viele Grüße

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Hallo,

zu 1:
Ich kenne auch Klassen, in denen solche wie von dir beschriebene Jungs gemobbt wurden. Ist aber tatsächlich selten.

zu 2:
Ja! Das liegt wohl in der Auswahl der Möglichkeit die die Akteure haben. Um so höher das Bildungsniveau, umso subtiler die Aktionen. Mädchen sind eh weniger Gewaltbereit (wenns um körperliche Gewalt geht). Aber auch hier gibt es viele Ausnahmen, ich kenne viele schlagende Mädchen.

zu 3:
Mobbing hat viele Vorteile:
Es lenkt von eigenen Problemen und Unzulänglichkeiten hat.
Es lenkt von Problemen innerhalb der Klasse ab.
Man hat stets einen Sündenbock.
Es stärkt den Klassenzusammenhalt (natürlich das Opfer ausgenommen) durch ein gemeinsames Feindbild.
Man kann sich mit einer Idee (Hans ist doof) identifizieren.
Man hat immer was zu lachen und genügend Gesprächsstoff.
Man kann die eigene Macht ausprobieren und ausspielen.
Selbst für Lehrer hat Mobbing vorteile, weil sie selber weniger in die Schusslinie geraten.

LG
Stefan

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Hi

Mhm, mir geht es weniger um Rache. Eine gewisse Schadenfreude wäre bestimmt vorhanden, aber primär ging es auch damals darum _in Ruhe_ gelassen zu werden, wieder _sicher_ zu Schule gehen zu können ohne die Körperliche Unversehrtheit aufs Spiel zu setzen.

Die Leute denen ich nicht verzeihen kann… wie an einem Beispiel gesagt, eine Genugtuung ist da. Aber prinzipiell ist mir egal ob sie Manager oder Hartz IVler wären - ich will sie einfach nie, nie wieder sehen.

Was mir Angst macht wäre der Gedanke, einen von ihnen als Vorgesetzten oder bei eine Amt wiederzusehen, einfach der Gedanke, dass sie je wieder Einfluss auf mein Leben haben könnten.

Zur No Blaming Methode:

Ich denke das funktioniert nur in bestimmten Situationen. Ich finde sie an sich nicht schlecht und habe vor kurzem glaube ich darüber einen Fernsehbericht gesehen, ua… dabei wie eine Unterstützergruppe bestellt wurde, das war schon eing uter Ansatz.

Bei meiner alten Klasse hätte das nicht funktioniert, in der Grundschule vielleicht noch, aber die spätere Realschulklasse hatte eine ganz andere Dynamik als von der hier ausgegangen wird.
Da wird z.B. geschrieben als Vorschlag:
„Ich habe den Anspruch, dass die Schule ein sicherer Ort ist, wo jeder hinkommen kann. Ich denke, wir alle sind dafür verantwortlich, dass das auch gelingt. Dazu kann jeder beitragen.“

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Hallo aus Hamburg!

So kann ein Arbeitgeber oder Kollegen einen

Mitarbeiter mit dem Ziel mobben ihn aus der Firma zu bekommen.

Nach meinen Beobachtungen gibt es unter Erwachsenen auch die unterschiedlichsten Spielarten:
…Da wird die erste Frau in einer Männergruppe/Werkstatt eingestellt. Alle sind „fortschrittlich“, aber bei den ersten zwischenmenschlichen Problemen wird gnadenlos gemoppt!
…Ein Nachbar hat ein Reitpferd! Das gibt es doch nicht! Wo hat der das Geld her? Na ja, etwas komisch kam er mir ja schon immer vor… Der soll ja auch damals… aber ich sag lieber nichts…

Mit freundlichen Grüßen
Dino

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Hallo
und Danke für deine Antwort.

Seh ich zum größten Teil wie du!

… Dein Job, vermute ich,
setzt eben erst später ein - oder siehst Du da Möglichkeiten
früher einzugreifen?

Klar setzt mein Job später ein, da ich ja in einer weiterführenden Schule bin.
Dennoch fahre ich gerne zweigleisig.

  1. Intervention wenn es zu Mobbing gekommen ist und
  2. Prävention. Dies in zweifacher Hinsicht. Zum einen um Mobbing zu verhindern (sofern das möglich ist, aber der Versuch ist es wert) und zum anderen, weil die Schüler von heute die Eltern von Morgen sind.

LG
Stefan

Hallo,

Mobbingakteure, auch „Täter“ genannt, sind meist sehr gut empathiefähig. Diese Fähigkeit ist besonders notwendig, um Menschen gezielt zu quälen.

LG
Stefan

Hallo,

Zur No Blaming Methode:

Da wird z.B. geschrieben als Vorschlag: "Ich habe den Anspruch, dass die Schule ein sicherer Ort ist, …

Hi

Es würde dir evtl. helfen wenn du den Link von Jule, auf den ich mich bezog, auch gelesen hättest :wink:

lg
Kate

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ber man muss als Erwachsener den Spagat schaffen, die Täter zu strafen, ohne so zu wirken, als wäre man vom Opfer geholt worden.

das meinte ich mit Machtphantasien - dass Lehrerintervention mit Strafe assozieert wird.