Hallo!
zu 3:
Mobbing hat viele Vorteile:
Es lenkt von eigenen Problemen und Unzulänglichkeiten hat.
Stimmt. In meinem Fall waren die Haupttäter junge Damen, die in einem bestimmten Fach deutlich schlechter waren als ich, obwohl ich durch einen Schulwechsel in diesem Fach eigentlich 1,5 Jahre Rückstand (in etwa) hatte.
Es lenkt von Problemen innerhalb der Klasse ab.
Stimmt auch - die Klasse an sich war sich nicht richtig grün und eher in zwei Hälften aufgespalten, außerdem waren relativ viele neue Schüler da (zwei Durchfaller, ich, und noch eine, die aus der Parallelklasse gewechselt war - viel bei 24 Schülern…).
Man hat stets einen Sündenbock.
Kann ich auch bestätigen.
Es stärkt den Klassenzusammenhalt (natürlich das Opfer
ausgenommen) durch ein gemeinsames Feindbild.
Genau - die Splittergruppen haben sich vereinigt.
Man kann sich mit einer Idee (Hans ist doof) identifizieren.
Man hat immer was zu lachen und genügend Gesprächsstoff.
Stimmt. Unter anderem auch im Beisein des Opfers - dann wirds noch lustiger…
Man kann die eigene Macht ausprobieren und ausspielen.
Ja -vor allem: wem wird geglaubt? Mir oder dem Opfer? (In dem Fall wurde einer der Haupttäterinnen geglaubt - „Der Papa von L. ist doch Lehrer, die macht sowas nicht!“. Klar, das sind auch Dinge, die absolut zusammenhängen…)
Selbst für Lehrer hat Mobbing vorteile, weil sie selber
weniger in die Schusslinie geraten.
In meinem Fall hat ein bestimmter Lehrer auch noch mitgemacht. War ja so viel angenehmer für ihn. Seine Sprüche mir gegenüber haben der Klasse immer und immer wieder neue Dauerbrenner geliefert. Interessant wurde es dann, als wir eine neue Lehrerin zum Halbjahr bekommen haben - die hat ihre relativ hohe Meinung von mir der Klasse gegenüber immer wieder artikuliert, aber nicht auf eine „Schaut mal, ein Lehrerliebling!“-Weise, sondern eher subtil, durch beiläufige Nebensätze, Lob für Verhaltensweisen, die die Klasse nicht umhinkommen konnte, gut zu finden usw. Das hat mehr geholfen als alles andere - es hat die Situation für mich abgemildert, weil die Angriffe abnahmen. Das kann natürlich auch was damit zu tun haben, dass es mein Selbstbewusstsein gestärkt hat, dass ich wusste, da ist jemand, der hinter mir steht. Am tollsten war es, dass sie mir mal unter vier Augen gesagt hat, dass sie es nicht okay findet, wie der mitmobbende Lehrer sich verhält.
Dazugehören zu dieser Gruppe wollte ich allerdings nie. Ich war nur froh, sie alle loszusein.
LG, Sarah
LG
Stefan