Hallo!
Also juristisch ist das schnell beantwortet und auch schon passiert. Der darf dort nicht fahren.
So und nun zur moralischen Empörung, die man hier im Thread von verschiedensten Seiten je nach dem liest:
Im Prinzip ist die Sache eigentlich nicht so schwer, wenn alle ein bisschen aufeinander Rücksicht nehmen. Genau das ist aber schwer, da die Welt für viele Verkehrsteilnehmer sehr einfach ist: Trotteln sind die anderen und die solln sich schleichen.
Ich gehöre vermutlich zu der Minderheit, die den Straßenverkehr aus der Perspektive des Autofahrers, LKW-Fahrers, Motorradfahrers, Mopedfahrers, Radfahrers und Fußgängers kennen. Die banale Erkenntnis: die Bedürfnisse sind je nach Fortbewegungsart ein wenig verschieden. Wenn das jeder kapiert und ein bisserl wechselseitig Rücksicht genommen wird, dann ist vieles schon gelöst.
Das Problem bei Autofahrern ist Folgendes: Erstens die meisten Autofahrer kennen den motorisierten Verkehr nur aus der Perspektive des Autofahrers. Zweitens sind die Straßen baulich im Wesentlichen auf die Bedürfnisse des Autoverkehrs ausgerichtet (nein das sagen nicht nur die Radfahrer, das denkt man sich auch wenn man im LKW-Zug sitzt und versucht im Stadtgebiet entsprechend der Bodenmarkierungen zu fahren und keine Verkehrsinseln zu vernichten…). Das heißt die Eigenwahrnehmung vieler Autofahrer ist doch ein wenig getrübt, selbst wenn die Vorwürfe gegen andere ganz oder teilweise richtig sein sollten. Im Verhältnis zwischen Autofahrern und Einspurigen generell ist bei Verkehrsunfällen mit Beteiligung von Autos und Einspurigen nicht nur auffällig, dass das Hauptverschulden meistens beim Autofahrer liegt, sondern dass die Hauptunfallursachen ganz banale Vorrangverletzungen durch Autofahrer sind, also Querkommer und Linksabbieger. Das sind die klassischen Motorradunfälle (nein nicht, weil die so schnell sind, setzt euch auf einen Scooter und fährt mal mit max. 45km/h herum…genügt vollkommen, dass einem irgendein Autofahrer 3cm vor der Nase rausfährt).
Die Motorradfahrer stilisieren sich daher gerne als die Opfer. Dabei stimmt das auch nicht, denn die meisten Unfälle der Motorradfahrer sind Alleinunfälle… aber im Verhältnis Auto-Motorrad stimmts.
Und die Radfahrer? Die können für sich in Anspruch nehmen, dass die Verkehrsflächen vielfach schlecht für Radfahrer gebaut sind, was das Radfahren erschwert. Bei Unfällen mit Autos sind auch hier mehrheitlich die Autofahrer schuld (allerdings ist das nicht ganz so deutlich wie bei den Motorradfahrern). Dafür haben die Radfahrer das Problem, dass es eine große Gruppe gibt, die sich moralisch derartig selbst überhöht, dass sie glaubt von allen Vorschriften der Welt ausgenommen zu sein. Auffällig ist auch die hohe Anzahl an Fahrerfluchten bei Unfällen und eine verbreitete Rücksichtslosigkeit gegenüber Fußgängern, was aber auch oft mit Platzmangel oder ungeschickt angelegten Radwegen zu tun hat.
Also muss sich keiner über die anderen groß aufregen. Es wird ohnehin schon genug Schmafu von den einzelnen Lobbyorganisation balavert.
Gruß
Tom