Modesport, Motorradfahrer überholen auf dem Radweg

Hallo!

Solche Beispiele wären repräsentativ. Aber doch nicht
irgendein Einzelfall.

Gruß
Tom

Hi
Wir kommen zwar Grundlegend vom eigentlichen Thema ab , aber will ich hier noch einmal ganz kurz etwas dazu sagen.

Ich habe dieses Beispiel als Einzellfall beschrieben , mit dem Hinweiss , das es das Irrsinnigste ist , was ich dieses Jahr erlebt habe .

Auch werde ich es nicht abstreiten , das die Moral und die Unfallhäufigkeit durchaus Wohngebietsmässig sehr unterschiedlich sein kann
Doch zumindest in unserer Wohngegend scheinen viele Kamikazen zu wohnen.
Gestern hat einer innerorts mit ca 100 km/h ein Salto über eine Verkehrsinsel gemacht .
Der hat 4 Auto’s gleichzeitig überholen wollen und bemerkte wohl nicht das gegen Ortstausgang eine Verkehrsinsel ist , die den Ankommenden Verkehr zum Ort hinein einbremsen soll und ist da mal eben Saltomässig drüber geflogen

Ohne grossartig lange zu überlegen , war ich dieses Jahr schon bei rund 15 Motorradunfällen Zeuge , davon waren rund 10 auf extrem zu hohe Geschwindigkeit des Motorrades zurück zu führen

Ps , Ich habe in meiner Jugend auch Motorrad gefahren ,fahre heute aus Zeitgründen keines mehr und bis zu meinem 50 Lebensjahr hatte ich auch den Führerschein für grosse LKW’S

gruss

Toni

…DEM ist kaum etwas hinzuzufügen…
Gruß von Jörg (der den Verkehr auch noch zu Pferde kennt :wink:)

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Hallo!

Hallo,

Bei Fremdbeteiligung ist der klassische Motorradunfall die
Vorrangverletzung durch einen Autofahrer.

ja, das stimmt! Allerdings solltest du erwähnen, dass in dieser Statistik die oftmals (viel) zu hohe Geschwindigkeit der Biker unerwähnt bleibt!

Gruß
Tom

Gruß
rolli

Hallo,

da hab ich vergesen: ich kenne den Verkehr auch zu Pferden :wink:

Gruß
Tom

Hallo!

Nein bleibt sie nicht, die Statistiken sagen ja: überwiegendes Verschulden bzw. Hauptverschulden. In vielen Fällen gibt es also ein Mitverschulden des Motorradfahrers, meist auf Grund überhöhter Geschwindigkeit. Da hast du völlig Recht.

Nur ist das keine Eigenheit der Motorradfahrer, das trifft Autofahrer bei allen möglichen Unfallkonstellationen ganz genauso. Und da komme ich gleich zu dem, was keiner hören will, weil es jeden selbst betrifft: überhöhte Geschwindigkeit heißt nicht Raserei (Raser sind ja immer die anderen), sondern heißt schneller als auf Sicht, auf halbe Sicht bzw. Gefahrensicht oder jedenfalls schneller als die angegebenen Limits.

Trotzdem darf man nicht vergessen: auch bei Unfällen mit Radfahrern, und jetzt stark steigend mit E-Bikes, sind es oft Vorrangverletzungen durch Autofahrer, die die Ursache darstellen.

Gruß
Tom

Hallo!

Ja das kann alles sein. Ich hab auch in der unmittelbaren Umgebung so einen halbwahnsinnigen Supersportlerfahrer, der alles niederfährt, was in seiner Fahrlinie liegt. Und ich wunder mich, dass sich der noch nicht dastessn hat.

Gruß
Tom

Hallo!

Hallo Tom,

Nur ist das keine Eigenheit der Motorradfahrer, das trifft
Autofahrer bei allen möglichen Unfallkonstellationen ganz
genauso.

Es ist vlt. keine Eigenheit nur der Motorradfahrer.

Und da komme ich gleich zu dem, was keiner hören
will, weil es jeden selbst betrifft: überhöhte Geschwindigkeit
heißt nicht Raserei (Raser sind ja immer die anderen), sondern
heißt schneller als auf Sicht, auf halbe Sicht bzw.
Gefahrensicht oder jedenfalls schneller als die angegebenen
Limits.

„Raser/n“ ist vlt. eher ein emotional besetzter Begriff und entstammt weniger der juristischen Terminologie.
Meine Erfahrung bei Rettungseinsätzen mit Unfällen von beteiligten Motorradfahren denen die Vorfahrt genommen wurde sind die, dass Motorradfahrer (viel) zu schnell unterwegs waren. Wie die juristische Bewertung im Nachhinein war, (wer zu welchen Teilen denn nun Schuld ist), vermag ich nicht zu sagen. Vorfahrtsverstoß ist dann das Stichwort, dass in die Statistik bei Unfällen im Begegnungsverkehr eingeht, mehr nicht! Die Aussagen der Zeugen am Unfallort (und auch die spontane Schlussfolgerung der den Unfall aufnehmenden Polizeibeamten) sind eindeutig. Die Aussagen der Unfallverursacher sind dann „habe den Kradfahrer nicht gesehen“, oder „seine Geschwindigkeit unterschätzt“.
Auffällig war mir, dass die Biker meistens Fahrer von vollverkleideten „Rennmaschienen“ sind. Weniger waren es Tourer oder Enduros, ganz selten Rollerfahrer.
Das ist meine wertfreie Erfahrung die ich nun einmal geamcht habe. Ich beanspruche kein Anrecht auf - statistische - Richtigkeit, glaube aber, dass sie auch nicht so weit weg davon ist (so es denn eine solche Statistike gibt).

Und nun noch einmal; ich behaupte nicht, das alle Biker Raser sind.
Es gibt aber leider genügend (meist Joghurtbecherfahrer!) solcher, die das Image der anderen kaputtmachen.
Bei Vorfarhrtunfällen mit PKWs spilet die überhöhte Geschwindigkkeit der Verursachers nicht so oft die Rolle, sondern die unklare Verkehrssituation(Regelung), bzw. deren Fehlinterpretation.

Trotzdem darf man nicht vergessen: auch bei Unfällen mit
Radfahrern, und jetzt stark steigend mit E-Bikes, sind es oft
Vorrangverletzungen durch Autofahrer, die die Ursache
darstellen.

Ja, das sei auch unbestritten! Allerdings nicht in der Häufigkeit wg. der absoluten (zu hohen) Geschwindigkeit, sondern eher wg. der Geschwindigkeitsdifferenz.
Bei E-Bikes und noch mehr Pedelecs könnte ich mir vorstellen, dass ihre reale Geschwindigkeit wirklich schnell einmal unterschätzt wird. Außerdem ist allen Zweirädern eines gemeinsam: sie bilden nur eine rel. schmale Silhouette und können deshalb schneller übersehen werden (als ein Stichwort diene der tote Winkel beim Abbiegen). Das halte ich (erfahrungsgemäß!) persönlich für die häufigste Unfallursache mit Fahrrädern, Mofas etc. …

Gruß
Tom

Gruß
rolli

Hallo!

Ich widerspreche dir da auch gar nicht prinzipiell, auch was die Motorradtypen anlangt. Ich selbst bin ja ein vorsichtiger Fahrer, aber kein ängstlicher.

Eines kann ich aber aus der Praxis von Gerichtsverhandlungen und Unfallrekonstruktionen sagen ohne selbst Sachverständiger zu sein oder das ausgewertet zu haben: Die Aussagen von Zeugen und Unfallbeteiligten sind oft nur sehr wenig brauchbar und man muss zwar oft auf sie zurückgreifen, weil man sonst keine Beweismittel hat, aber was z.B. Fahrgeschwindigkeiten etc. anlangt sind die Angaben oft weit daneben im Vergleich zu dem, was sich aus mathematischen Berechnungen ergibt. Ich hab schon so oft gehört, dass die Darstellungen des X Y oder aller Zeugen technisch völlig unmöglich sind. Irgendein SV hat mal eine Statistik gemacht über die Aussagen von Zeugen bei Auffahrunfällen: deutlich mehr als die Hälfte der befragten Fahrzeuginsaßen des vorderen Fahrzeuges (also des Fahrzeuges auf das aufgefahren wurde) behaupten trotz mehrmaliger Nachfrage, dass sie nach dem Aufprall zuerst nach vorne geschleudert wurden (das kenne ich übrigens auch aus Aussagen in der Praxis) und es ist denke ich klar, dass das physikalisch unmöglich ist. Trotzdem sagt die Mehrzahl der Zeugen das so aus.

Menschen sind auch prinzipiell nur ganz schwer in der Lage Geschwindigkeiten zu schätzen, vor allem wenn es eine Bewegung ist, die von vorne auf einem zukommt oder sich wegbewegt (oder wenn man z.B. selbst fährt). Da kann man vielleicht aus Erfahrung lernen, aber ein Gefühl hat der Mensch dafür nicht. Deswegen passieren ja soviele Überholunfälle oder Unfälle am Stauende auf Autobahnen trotz großer Sichtweite.

Wenn Einspurige übersehen werden, dann hat das nicht unbedingt (nur) mit überhöhter Geschwindigkeit zu tun, sondern mit vielen Faktoren, die auch relativ gut erforscht sind (wenn man die kennt, dann nutzt einem das auch als Autofahrer was). Man kann da sicher nicht alles vermeiden, man übersieht Einspurige einfach leichter, aber trotzdem kann man sich nach manchem richten. Einspurige Rechtskommende verschwinden z.B. völlig hinter der rechten B-Säule, weshalb man in der Fahrschule lernt, dass man nicht nur einmal schaut, sondern eben mehrmals links und rechts (Pendelblick). Motorräder beschleunigen wesentlich stärker als Autos, selbst Mopeds in der Stadt beschleunigen so wie Autos, das muss man berücksichtigen (das wird ganz oft übersehen, das ist mir schon mit 16 auf dem Moped aufgefallen, dass einem die Autos quer vor der Nase herausfahren…).

Gruß
Tom

1 Like

Hallo,

Das Problem bei Autofahrern ist Folgendes: Erstens die meisten
Autofahrer kennen den motorisierten Verkehr nur aus der
Perspektive des Autofahrers. Zweitens sind die Straßen baulich
im Wesentlichen auf die Bedürfnisse des Autoverkehrs
ausgerichtet […] Das heißt die
Eigenwahrnehmung vieler Autofahrer ist doch ein wenig getrübt,
selbst wenn die Vorwürfe gegen andere ganz oder teilweise
richtig sein sollten.

Zu diesen Punkten kommt m. E. noch etwas hinzu.
Der Neid der Autofahrer, es dem Motorradfahrer nicht gleichtun zu können, der Neid, dass sie sich weiterhin in der Blechlawine Meter um Meter langsam vorschleppen, während der Motorradfahrer die gleiche Situation in einem Bruchteil der Zeit hinter sich gebracht hat, aufgrund der Möglichkeiten die ihm die geringe Größe und Wendigkeit eines Motorrads bietet.

Das ist ganz leicht daran zu merken, dass manche Autofahrer aggressiv hupen, gestikulieren, oder gar versuchen dem Motorradfahrer den Weg zu versperren, obwohl dieser sie nicht behindert oder gar provoziert und sich auch ohne das Tun des Motorradfahrers die Situation für den Autofahrer nicht ändern würde.
Der arme Knilch ist halt in sein Blechding eingepfercht und kann nicht aus, da projeziert man halt seine Wutgefühle auf andere Verkehrsteilnehmer, die sich mit vermeintlich unlauteren Mitteln einen Vorteil verschaffen.

Gruß
Rick

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Die Aussagen der Zeugen am Unfallort (und auch die
spontane Schlussfolgerung der den Unfall aufnehmenden
Polizeibeamten) sind eindeutig.

Ich hatte vor Jahren einen Unfall mit dem Fahhrad, bei dem sich diverse Zeugen einig waren, daß der „langhaarige jugendliche Fahrradrowdy“ (also ich) mit einem Affentempo den Berg herabgerast sei.

Das lustige daran war: Ich bin überhaupt nicht den Berg heruntergekommen. Ich bin kurz vor der Unfallstelle (also am Fuß des Berges) aus einer Seitenstraße auf die Hauptstraße abgebogen. Ich war sogar ziemlich langsam, weil ich vor dem Abbiegen angehalten hatte, um ein Auto durchzulassen, und danch erst wieder beschleunigen musste. Ich war zum Zeitpunkt des Unfalls erst wieder etwa 15 Meter gefahren. Und ich bin kein Radprofi, der in 20 Mertern von 0 auf 80 beschleunigt. .-)

Keiner der Zeugen hatte mich gesehen, bevor der Ubnfall passiert ist. Die haben erst geschautt, als gescheppert hat. Und die sponatane Schlußfolgerung war: „Aha, da ist ein Jugendlicher mit langen Haaren - aha, er kam aus Richtung des Berges - aja, der wird ein Höllentempo draufgehabt haben. Kennen wir schon. Selber Schuld, daß ihm das Auto reingefahren ist.“

Gruß,
Max

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Moin!

Des Weiteren stellen das eigentliche Problem hier diejenigen
dar, wegen welcher der Stau entstanden war.

Das ist Unfug!
Egal, ob der Stau durch einen Unfall, eine Baustelle, erhöhtes
Verkehrsaufkommen oder Mike Krüger
(http://www.youtube.com/watch?v=CTjFRNZ7SqE) veruracht wurde,
hat doch niemand das Recht selber Verkehrsregeln zu missachten
und damit auch andere zu gefährden.

Du wirst es nicht glauben: ich habe diese Schallplatte im Original im Keller stehen und hatte nicht vor, das Mißachten von Verkehrsregeln zu rechtfertigen (außer natürlich die üblichen „20+“ bei meist sinnlosen Speedlimits…)

Zu Deinen Gunsten nehme ich mal an, dass das ironisch gemeint
war

Aber wie!

Gruß Walter (der täglich mit dem Auto unterwegs ist und daher
öfter gefährliche, durch absolute Vollidioten verursachte
Situationen erlebt.)

Mein Gott, Walter…!

Gruß,
M.

Tach!

Solche Beispiele wären repräsentativ. Aber doch nicht
irgendein Einzelfall.

Gruß
Tom

Hi
Wir kommen zwar Grundlegend vom eigentlichen Thema ab , aber
will ich hier noch einmal ganz kurz etwas dazu sagen.

Ich habe dieses Beispiel als Einzellfall beschrieben , mit dem
Hinweiss , das es das Irrsinnigste ist , was ich dieses Jahr
erlebt habe .

Auch werde ich es nicht abstreiten , das die Moral und die
Unfallhäufigkeit durchaus Wohngebietsmässig sehr
unterschiedlich sein kann
Doch zumindest in unserer Wohngegend scheinen viele Kamikazen
zu wohnen.
Gestern hat einer innerorts mit ca 100 km/h ein Salto über
eine Verkehrsinsel gemacht .
Der hat 4 Auto’s gleichzeitig überholen wollen und bemerkte
wohl nicht das gegen Ortstausgang eine Verkehrsinsel ist , die
den Ankommenden Verkehr zum Ort hinein einbremsen soll und ist
da mal eben Saltomässig drüber geflogen

Sowas passiert wohl bei Euch, ja.
Bei uns werden die Motorradfahrer eher klassisch auf der Landstraße durch überholenden Autogegenverkehr geschlachtet.

Ohne grossartig lange zu überlegen , war ich dieses Jahr schon
bei rund 15 Motorradunfällen Zeuge , davon waren rund 10 auf
extrem zu hohe Geschwindigkeit des Motorrades zurück zu führen

Was ist denn bei Euch los?
Fallen die Biker reihenweise vor Dir vom Bock?

Das muss wohl so sein, denn sonst könntest Du, z.B. als später Hinzugekommener, nicht beurteilen, ob die V überhöht war.

Ps , Ich habe in meiner Jugend auch Motorrad gefahren ,fahre
heute aus Zeitgründen keines mehr und bis zu meinem 50
Lebensjahr hatte ich auch den Führerschein für grosse LKW’S

Jaja, die lieben Truckies…
Die haben immer was zu meckern und sind selbst die größten gefährder auf Deutschlands Autobahnen. Ab auf den Zug und das Problem ist gelöst…

Gruß,
M.

Hallo!

Hallo,

Die Aussagen von Zeugen
und Unfallbeteiligten sind oft nur sehr wenig brauchbar und
man muss zwar oft auf sie zurückgreifen, weil man sonst keine
Beweismittel hat,

das ist wohl ein grundsätzliches Problem.

aber was z.B. Fahrgeschwindigkeiten etc.
anlangt sind die Angaben oft weit daneben im Vergleich zu dem,
was sich aus mathematischen Berechnungen ergibt.

Hier meinte auch ich die pauschale Aussage des „zu schnellen Fahren“ die - natürlich - nur subjektiv sein kann, aber in Verbindung mit der ersten Einschätzung als Bestätigung durch die Polizeibeamten, die diesbezüglich über eine gewisse Erfahrung mit kaltverformten Motorrädern und Autos besitzen und sich eigentlich auch nur dann dazu äußern, wenn sich die Sachlage als vermeintlich eindeutig darstellt.

Es geht ja auch gar nicht darum, das die Geschwindigkeit grenzwertig, 20 o. 30 km/h zu schnell war, sondern um eine eklatante Überschreitung, bei der die Spurenlage ebenso (und übrigens leider meistens letal geendet) ist.

Einspurige Rechtskommende verschwinden z.B. völlig
hinter der rechten B-Säule,

oder, je nach Winkel, hinter der A-Säule…

weshalb man in der Fahrschule
lernt, dass man nicht nur einmal schaut, sondern eben mehrmals
links und rechts (Pendelblick).

…es aber wohl zu bestimmten Jahreszeiten oder Witterungsverhältnissen schnell vergißt, bzw. verdrängt. Und je nach Lokalität, bzw. Topografie. Denn wenn ich in Münster wohne rechne ich z. B. eher mit Fahrradfahrer, als in Hagen.

Motorräder beschleunigen wesentlich stärker als Autos

auch in höhere Geschwindigkeitsbereiche hinein. Ruckzuck bin ich auf 200 km/h, da wo Autos erst bei 100 sind…

Das wir uns nicht falsch verstehen; es gibt genau so viel verantwortungslose Autofahrer…je jünger, desto mehr und schlimmer.
Aber es gibt - aus verschiedenen Gründen - auch immer mehr ältere potenzielle Unfallverursacher…aber das hat nicht nur andere Gründe, sondern ist auch ein anderes Thema.
Meine Erfahrung (und Einschätzung) ist übrigens die, dass Vorfahrtunfälle mit Motorradfahrer meistens von älteren (>60 J.) verursacht werden…
Gruß
rolli

Gruß
Tom

Hallo!

Das gibt es alles was du schreibst, aber ich sag nur, dass es ein Fehlschluss ist solche Unfälle vorschnell auf Motorradraserei zurückzuführen. Man braucht es nur im Selbstversuch auszuprobieren und fährt einfach mal mit einem Moped mit 45km/h Begrenzung durch eine Stadt, da ist man sicher kein Raser wird aber sofort diesen Effekt merken. Ich kann mich da selbst noch gut erinnern als ich 16 war und mit dem Moped (Puch Maxi, 1,5 PS, Bauartgeschwindigkeit 39km/h) durch die Stadt gefahren bin. Einer meiner ersten Eindrücke war: scheiße, die fahren einem so oft vor der Nase raus - und zwar genau Querverkehr oder aber entgegenkommender Linksabbieger. Und wenn man sich jetzt die Unfallszahlen so anschaut, dann zieht sich das Problem mit den Vorrangverletzungen durch vom Radfahrer angefangen bis zum Motorrad. Das kann man also nicht einfach auf die Geschwindigkeit abschieben.

Dieses Phänomen kenne ich subjektiv in der Form auch praktisch überhaupt nicht, wenn ich im Auto sitze. Gerade was Kreuzungen anlangt ist es ein riesiger Unterschied, ob man mit dem Auto oder mit einem Motorrad (oder auch Fahrrad) in eine Kreuzung fährt (und ich fahre mit dem Motorrad nicht schneller als mit dem Auto).

Etwas anderes ist die Unfallschwere, das ist klar. Am häufigsten passieren Kreuzungsunfälle an sich in der Stadt, so rein von der absoluten Anzahl her. Allerdings passieren die meisten schweren Unfälle, also solche mit schweren Verletzungen oder tödlichen Folgen auf der Freilandstraße, eh klar, da spielt die Geschwindigkeit eine Rolle (auch wenn das nicht gleichbedeutend ist mit Geschwindigkeitsübertretung).

Gruß
Tom

Hallo!

Hallo,

Das gibt es alles was du schreibst, aber ich sag nur, dass es
ein Fehlschluss ist solche Unfälle vorschnell auf
Motorradraserei zurückzuführen.

vorschnell, vlt. aber Fehlschluss…?
Sind es nicht die Motorradfahrer selbst, die die Vorurteile immer auf’s Neue nähren?
Wobei…ich würde „die“ Motorradfahrer noch einmal unterteilen wollen in solche, die einfach nur das Fahren als solches genießen und dahin cruisen (der Weg ist das Ziel) und solche (meistens auf den Rennmaschinen), die die Geschwindigkeit zum Selbstzweck erklären.

Gruß
Tom

Gruß
rolli

Hallo!

Sind es nicht die Motorradfahrer selbst, die die Vorurteile
immer auf’s Neue nähren?

Vorurteile nähren viele. In diesem konkreten Zusammenhang kann ich das jetzt aber nicht nachvollziehen, zumal was ich geschrieben habe statistisch eindeutig nachgewiesen ist (und nicht nur meiner subjektiven Empfindung entspricht). Da mag es sicherlich Unschärfen geben bei solchen Statistiken, aber das ist so eindeutig, dass sich durch alle möglichen Unschärfen nichts ändert.

Rein von der Praxis der Schadensteilung ist es jedenfalls sehr unwahrscheinlich, dass eine deutlich überhöhte Geschwindigkeit des Motorradfahrers vorliegt, wenn der Autofahrer ein überwiegendes Verschulden hat. Das wäre eine Sonderkonstellation. Eine deutlich überhöhte Geschwindigkeit wird idR zum gleichteiligen Verschulden oder sie wäre sogar - wenn der Autofahrer den Motorrdfahrer auf Grund dessen Geschwindigkeit nicht rechtzeitig sehen konnte - Grund dafür ein Alleinverschulden des Motorradfahrers trotz Vorrang anzunehmen.

Also ich sag nicht, dass in vielen Fällen eine überhöhte Geschwindigkeit Mitursache ist, aber eben eine solche überhöhte Geschwindigkeit, die sich so im Rahmen 5km/h bis 30km/h Übertretung bewegt. Das kann natürlich deutlich zu schnell sein, aber Übertretungen in diesem Umfang sind auch für Autofahrer typisch. 60 bis 70 im Ort, wo die meisten derartiger Unfälle passieren, sind im Alltag sehr häufig.

Das Problem bei all den Diskussionen ist halt das, dass viele gerne die Schuld zu schnell bei „den anderen“ suchen.

Wobei…ich würde „die“ Motorradfahrer noch einmal unterteilen
wollen in solche, die einfach nur das Fahren als solches
genießen und dahin cruisen (der Weg ist das Ziel) und solche
(meistens auf den Rennmaschinen), die die Geschwindigkeit zum
Selbstzweck erklären.

Ja da stimme ich zu.

Gruß
Tom

Ohne grossartig lange zu überlegen , war ich dieses Jahr schon
bei rund 15 Motorradunfällen Zeuge , davon waren rund 10 auf
extrem zu hohe Geschwindigkeit des Motorrades zurück zu führen

Was ist denn bei Euch los?
Fallen die Biker reihenweise vor Dir vom Bock?

Das muss wohl so sein, denn sonst könntest Du, z.B. als später
Hinzugekommener, nicht beurteilen, ob die V überhöht war.

Ps , Ich habe in meiner Jugend auch Motorrad gefahren ,fahre
heute aus Zeitgründen keines mehr und bis zu meinem 50
Lebensjahr hatte ich auch den Führerschein für grosse LKW’S

Jaja, die lieben Truckies…
Die haben immer was zu meckern und sind selbst die größten
gefährder auf Deutschlands Autobahnen. Ab auf den Zug und das
Problem ist gelöst…

Gruß,
M.

Hi
Nein ich bin kein beruflicher Trucki , so wie du die nennst.
Ich habe in verbindung mit der Security-Ausbildung / Werksschutz den Lkw Führerschein im Jahre 1995 gemacht .
Seit dem bin ich vielleicht 10 mal mit einem grossen LKW gefahren und habe vielleicht so 40.000 km mit 7,5 Tonnern absolviert
In verbindung mit der neuen Führerscheinregelung und das ich den jetzt eigentlich beruflich nicht mehr benötige , habe ich den austragen lassen

und nun kurz zu den Beispielen:
Der erwähnte Motorradfahrer der die Insel umgemäht hat , einer von den 4 überholten PKWs war ich .
Der erwähnte Motorradfahrer der durch die Fussgängerzone gefahren ist.
Ich war gerade beruflich in dem erwähnten Woolworth tätig , als das passierte montierte ich die Sirene der Alarmanlage
Der Unfall wo ein Motorradfahrer an einer Kreuzung mit meinem Kollegen zusammen gestossen ist , Ich führte das Auto hinter ihm und stand in der Kreuzung .
Der Unfall wo der Motorradfahrer mit rund 200 km/h auf einen abbiegenden Sprinter geknallt ist ( innerorts ) passierte vor meiner Kfz Halle , an meiner Ausfahrt .
zunächst sah ich den KradFahrer gar nicht , aber ich hörte ihn , das unüberhörbare Geräusch einer Reiskochermaschine die in die obersten Umdrehungen gezwungen wird und dann dachte ich nur , Oh Gott der Sprinter fährt grad raus .
Der Kradfahrer kam von rechts und überholte innerorts im Überholverbot , der Sprinter wollte nach rechts abbiegen , normalerweise kämen die sich nicht in die Quere , da der Sprinter nur den ankommenden Verkehr von Links zu beachten hätte … und dann gab es einen lauten Knall .
und ein anderer Motorradfahrer überholte mich auf der Landstrasse obwohl ich schon die zulässige Toleranz ein wenig überschritten hatte und dann kam eine kleine Kuppe , der Motorradfahrer verschwand für einen moment hinter der Kuppe und ich hörte einen lauten Knall .
Als ich auch über die Kuppe kam sah ich das der Motorradfahrer in den Auflieger eines abbiegenden Sattelzugs in die Hinterachse geknallt war
Laut recherchen der Polizei : Aufprallgeschwindigkeit 180 km/h
und at last , der Unfall an der Bushaltestelle , ich stand mit meinem Lieferwagen in der wartenden Schlange hinter dem Bus

gruss

Toni

Hallo!

Sind wir wieder dabei, dass die Schuld immer bei den anderen liegt? Kann man das nicht einfach nüchtern betrachten, versteh nicht, was daran so schwer ist.

Nehmen wir z.B. die Untersuchung der DEKRA 2010 (also keine Motorradlobby) - da kam bei Unfallkonstellationen Motorrad-andere Fahrzeuge heraus, dass in 71% (!) der Fälle das Hauptverschulden nicht beim Motorradfahrer lag. Das ist schon eklatant, da sind viel Reserven für statistische Ungenauigkeiten drinnen. So und deine Beispiele gehören halt jetzt zu den 29%, wo das anders ist.

Und wenn man etwas für die Verkehrssicherheit tun möchte, genügt es halt einfach nicht, dass man irgendwelche Einzelfälle, die man halt kennt, irgendwie herausgreift (selbst wenn sie richtig sein sollten), sondern dann muss man sich schon einfach nüchtern mit dem Gesamtbild beschäftigen und da stellt sich oft heraus, dass es nicht immer nur die anderen sind.

Aber weil nicht sein kann, was nicht sein darf…

Gruß
Tom

Hallo!

Hallo,

Sind wir wieder dabei, dass die Schuld immer bei den anderen
liegt? Kann man das nicht einfach nüchtern betrachten, versteh
nicht, was daran so schwer ist.

vlt. ist dir ja auch die Fähigkeit zur Nüchternheit abhanden gekommen…verstehe nicht, was daran so schwer ist.!

Nehmen wir z.B. die Untersuchung der DEKRA 2010 (also keine
Motorradlobby) - da kam bei Unfallkonstellationen
Motorrad-andere Fahrzeuge heraus, dass in 71% (!) der Fälle
das Hauptverschulden nicht beim Motorradfahrer lag.

Siehst du, und in genau dieser Statistik ist die eventuell viel zu hohe Geschwindigkeit nicht berücksichtigt! Die Hauptschuld wird an der Tatsache des Vorfahrtsrechts im Begegnungsverkehr festgemacht; er hatte nun einmal Vofahrt…Punkt. Ob der Kradfahrer nun 50km/h oder 150 km/h zu schnell war ist erst einaml in dem Maße unerheblich, wie derjenige der die Vorfahrt genommen hat, sie beweisen kann! Wenn der Kradfahrer demjenigen ausgewichen ist der ihm die Vorfahrt genommen hat, weil er die Geschwindigkeit des Krades schlicht und ergreifend unterschätzt hat (man kann auch sagen, nicht damit rechnen musste , dass der Motoradfahrer mehr als doppelt so schnell war, wie z. B. beschildert erlaubt) und dieser zu Fall kommt, ist also der (Haupt)Verschulder in der Beweislast, die Geschwindigkeitsüberschreitung nachweisen zu müssen!
Soviel zu deiner Staistik!

Und wenn man etwas für die Verkehrssicherheit tun möchte,
genügt es halt einfach nicht, dass man irgendwelche
Einzelfälle, die man halt kennt, irgendwie herausgreift
(selbst wenn sie richtig sein sollten), sondern dann muss man
sich schon einfach nüchtern mit dem Gesamtbild beschäftigen
und da stellt sich oft heraus, dass es nicht immer nur die
anderen sind.

Aber weil nicht sein kann, was nicht sein darf…

Das unterschreibe ich 3 mal…aus meiner Sicht der Dinge!

Apropos: „und wenn man etwas für die Verkehrssicherheit tun möchte“…Wie erklärst du dir denn die Intention - der entsprechend Verantwortlichen -, Straßenabschnitte für bestimmte Teilnehmer des Straßenverkehrs für bestimmte Jahreszeiten, ganz zu sperren?
Alles Vorurteile…!?

Gruß
Tom

Gruß
rolli

Hallo!

Ok, da hat es keinen Sinn zu diskutieren, das ist einfach Quatsch was du über das Unfallverschulden und die Schadensteilung schreibst. Wenn du behauptest, dass die Frage der Geschwindigkeit des Bevorrangten keine Rolle bei der Verschuldensteilung bei einer Vorrangverletzung spielt, dann ist das einfach juristischer Unfug von vorn bis hinten. Sowas kann wirklich nur jemand schreiben, der überhaupt keine Ahnung hat.

Aber ok, wenn du meinst, du könntest Verkehrsunfälle besser rekonstruieren als Verkehrsunfallsachverständige und wüsstest es rechtlich besser als die Juristen, dann sei dir das unbenommen. Nur ernst kann man das halt nicht nehmen.

Gruß
Tom