ich weiß gar nicht, ob ich hier im richtigen Brett bin. Denn ich glaube, mein Monitor hat ein Anzeigeproblem, sodass ich wohl unter „Hardware“ fragen müsste.
Auch ihr werdet wohl kaum erraten, wer die folgenden Zeilen geschrieben hat:
Die soziale Gerechtigkeit muss gegen Kapital und Konzerne errungen werden - aber die Identität gegen die Migration. Das Thema ist für die Linken gefährlich: In der Theorie soll doch der Ausländer ein Freund sein. Aber in der Wirklichkeit ist die Einwanderung ein Quell der Sorge. Wenn die Aufgabe einer linken Regierung die Solidarität mit der arbeitenden Bevölkerung ist, dann gehört dazu auch der Schutz der Heimat.
Ist zwar insgesamt nicht meine Meinung, dass er aber überhaupt Begriffe wie „Heimat“ und „Identität“ verwendet, finde ich bemerkenswert. @Franz_00eeff, hast du ihm etwa vorgesagt?
Er spielt offenkundig den Advocatus Diaboli, indem er versucht versucht die Probleme vieler linker Wähler zu benennen. Vor dem Hintergrund der Ereignisse in Köln, kann ich das auch nachvollziehen. Die Bedrohungslage ist allerdings eher gefühlt, als real.
Wenn man den Statistiken des BKA glauben darf, so wurden 6.5% der aufgeklärten Straftaten von Migranten begangen, was mich angesichts eines Anteil von fast 20% Migranten an der Deutschen Bevölkerung ziemlich überraschte. Bei den Tatverdächtigen liegt der Anteil allerdings deutlich höher und betrug 2015 immerhin 27%. Alles in allem scheint der Ausländer im Allgemeinen nicht krimineller als der Deutsche. Hinzu kommt, dass es vor allem Menschen vom Balkan und aus den Maghreb-Staaten sind, die in dieser Statistik auftauchen.
Ich finde allerdings, den rechtsradikalen Terrorismus der letzten Jahre viel bedenklicher, als das mögliche Risiko eines islamistischen Anschlags, aber um zu dieser Erkenntnis zu gelangen, braucht es den Willen sich unabhängig zu informieren. Immerhin gab es 2015 über 1000 Straftaten gegen Ausländer und Ausländerwohnheime, von denen immerhin 90% „eindeutig“ dem rechten Spektrum zugeordnet werden konnten. Von diesen 1000 Straftaten waren 177 Gewalttaten…
Wir sollten uns vielleicht eher über die Terroristen im rechten Lager Gedanken machen, die aufgrund der schlechten Stimmung einigen Zuspruch aus der Bevölkerung genießen. Der Erfolg der AfD fusst ja auf einer ähnlichen Thematik. Selbst wenn sich die AfD nicht für rechts hält - gewählt wird sie von den Leuten genau für diese Eigenschaft.
Richtig, das sollte man. Nur genießen diese Idioten nicht den Zuspruch der Bevölkerung, oder Teilen dieser. Auch ist nicht zu verstehen, warum du in diesem Zusammenhang die AfD benennst?
Der Erfolg dieser demokratisch gewählten Partei basiert sicher nicht auf solch irren und verwerflichen Anschauungen.
Zum Thema „rechts“ und ein daraus entstehendes oder manipuliertes „Gefühl“ ein Erklärungsversuch auf Basis offizieller Korrespondenz:
Terrorismus und Bürger allgemein oder Wähler rechter Parteien oder AFD in direkten Zusammenhang damit zu bringen, hat schon etwas panisches an und in sich. Also den Artikel zweimal lesen. Zum Verständnis, woher dies kommt und wie dünn dieses Eis doch ist.
Gut erkannt! Tägliche Ereignisse lassen nur faktisch keine allgemeingültigen Schlüsse zu. Dazu braucht man Überblick, systematische Daten. Und das ist dann Statistik.
Diese Statistik ist mir völlig unbekannt und sie wäre einen Sensation. Viel eher scheinst Du hier die Termini Migrant, Nichtdeutscher, Migrationshintergrund, Zuwanderer (im Sinne der Statistik) falsch zu verwenden oder hast einen Artikel gelesen, in dem sie falsch verwendet werden.
Aber bitte, ich lass mich liebend gerne berichtigen, am besten mit der PKS. Soweit es übrigens nicht um Tatverdächtige, sondern um Verurteilte geht, würden mich auch Zahlen des Statistischen Bundesamtes überzeugen können.
Tipp: den String „Migrant“ sucht man in der PKS 2015 vergeblich.
Ja, vielleicht sollte man nicht jede Gewalttat gleich als Terrorismus labeln. Und wenn Du den Rechtsterrorismus schlimmer findest, solltest Du für 2016 schon mal mind. 12 Tote und 55 tls. Schwerstverletzte auftreiben können. „Gewalttat“ im Sinne der der von Dir vorgebrachten Zahlen (Quelle?) sind i.d.R. auch Sachbeschädigungen und leichte Körperverletzungen, Nötigung und Bedrohung. Anzahl der Toten: 0. Anzahl der Schwerverletzten: ?.
Von daher warten wir einfach am besten auf die Zahlen des BKA zur politisch motivierten Kriminalität und vergleichen dann einmal die Rubrik „rechts“ und „islamistisch“. In der letzten sind dann auch die Mordversuche am Sikh-Tempel und am Hamburger(?) Bahnhof eingepreist. Zudem die zahlreichen Vorbereitungsstraftaten der grünen Abteilung, während bei der braunen Sorte in jüngster Zeit (bis Ende 2016) nur die Freitaler Gruppe für Aufmerksamkeit sorgte.
Hier ist bspw. auch die Verwendung von verbotenen Symbolen (Hitlergruß etc.) oder Beleidungen inbegriffen, die die Masse ausmachten. Aber solche Differenzierungen fand man im Blätterwald nur selten. Dafür war es einfach zu „verlockend“, die 1000 anklägerisch vor sich herzutragen.
Ja, rechte Gewalt ist ein Problem. Aber nicht ein so enormes, wie es Linke gerne suggerieren. Linke, die auf dem linken Auge meist zeitgleich enorme Sehschwierigkeiten aufweisen. Übrigens ist es das selbe Spiel, dass Rechte mitunter mit der Kriminalität durch Ausländer betreiben. Beide neigen dazu, mit den jeweils passend dargestellten Zahlen zu hantieren, ohne sie konkret richtig einzuordnen.
Wieviele wären das denn? Das BKA nennt doch die Anzahl der sog. „Gefährder“, oder doch nicht?
Täglich geht die Sonne auf (zumindest seit Beginn der Wetteraufzeichnungen). Man könnte allgemeingültig zur gewagten Schlußfolgerung gelangen, dass morgen die Sonne aufgehen wird.
Aber ich denke, dass ich verstanden habe, was Du eigentlich ausdrücken wolltest.
Wobei ich meine Aussage (die ja wie gesagt auch für mich überraschend war) insoweit revidieren muss, als dass bei den Tätern von „Zuwanderern“ und nicht „Nicht-Deutsch“ die Rede war (Punkt 3.1.1). Es ist nicht ganz klar, wie groß der Anteil an Zuwanderern in Deutschland letztlich ist und wer in diesem Zusammenhang alles als Zuwander gezählt wird. Diese Unterscheidung wurde bei den Tatverdächtigen durchaus gemacht (Punkt 3.1.2).
Unterm Strich scheinen mir die Statistiken zu zeigen, dass es keinen so großen Unterschied zwischen Zuwanderern und Deutschen gibt, insbesondere wenn man den unterschiedlichen sozialen Hintergrund mit einpreist. Wobei mich die Zahlen immer noch irritieren. Das beisst sich mit anderen Zahlen, die ich Zeitungsartikeln entnommen habe. Aber wer, wenn nicht das BKA hat ordentliche Zahlen?
Was die Blindheit auf dem linken oder rechten Auge angeht, so denke ich, dass ich das einigermaßen neutral behandeln kann. Brandanschläge auf bewohnte Wohneinrichtungen sind meines Erachtens ziemlich klar als Terrorismus einzuordnen. Das dabei, in den letzten Jahren, niemand getötet wurde, macht das Ganze nicht weniger terroristisch. Das wirklich bedenkliche dabei ist aber, dass es für solche Taten einen erheblichen Rückhalt in der Bevölkerung zu geben scheint und das ist ein wenig der Grund, warum mir diese Art Terrorismus mehr Sorgen bereitet als der Islamismus. Das soll übrigens nicht bedeuten, dass ich nicht jede Art von Übergriff auf Andersdenkende für verwerflich halte.
Islamistischer Terror ist eine reale Gefahr, aber die unmittelbaren Konsequenzen für die Gesellschaft sind gering. Unserer Reaktion auf diese Gefahr hat da ein sehr viel größeres Potential. Der „Rechtsruck“ der durch Europa geht und in Ländern wie Polen bereits zu erheblichen Verlusten in Sachen Meinungs- und Pressefreiheit geführt hat, ist doch nur der Anfang. Der Islamist ist eine großartige Gelegenheit alle möglichen Dinge durchzusetzen, die man immer schon haben wollte.
Islamistischer Terrorismus ist ein Problem, dass wir inzwischen haben und wohl auch noch ein Weilchen haben werden. Die Flüchtlingskrise hat das Problem verschärft, weil sie es den Tätern erleichterte nach Europa zu kommen. Der Punkt ist aber, dass dieser Terrorismus auch ohne Flüchtlingskrise längst präsent ist. Bei den anderen großen Anschlägen in Europa, waren Flüchtlinge kaum beteiligt.
Aus diesem Grund bin ich der Auffassung, dass die Bedrohungslage durch Flüchtlinge nicht annähernd so real ist, wie viele das wahrzunehmen scheinen.
So ganz nach Belieben geht das eben nicht - und das mit den „täglichen Ereignissen“ ist ein bisserl der Kern des Problems. Nicht die Bedrohung hat sich geändert, sondern die Berichterstattung über die Bedrohung. Nehmen wir beispielsweise „Verbrechen gegen die sexuelle Selbstbestimmung“, zeigt sich, dass deren Anzahl seit langem rückläufig ist. Es hat eine deutliche Steigerung von solchen Verbrechen durch Migranten gegeben, die prozentuale Anteil liegt allerdings deutlich unter dem prozentualen Anteil von Migranten an der deutschen Bevölkerung.
Der Eindruck, den man aus den Medien gewinnen könnte ist aber ein anderer. Für die Medien (aber eben auch viele Menschen) ist es eben ein Unterschied, ob eine Frau von einem Deutschen oder einem Migranten vergewaltigt wird - und das hat viel mit Politik zu tun.
Da bin ich anderer Meinung. Die AfD ist eine „ein-Themen“-Partei. Das soll nicht bedeuten, dass sie nicht zu vielen Themen Stellung bezieht, aber sie unterscheidet sich da kaum von anderen extrem konservativen Parteien. Sie wurde und wird vor allem wegen des Flüchtlings-Themas gewählt. Nur dass Flüchtlinge heutzutage eigentlich gar kein so großes Problem mehr darstellen. Das Beste, was der AfD passieren könnte wäre noch ein Terrorangriff.
Ja, das war das allererste „Lagebild“. Mit heisser Nadel gestrickt und allein schon deswegen relativ unbrauchbar, weil viele erst im letzten Drittel des Jahres als „Zuwanderer“ im Sinne der Polizeistatistik ins Land kamen. Soll heissen, dass ein bereits länger ansässiger Deutscher oder Türke auch dreimal soviel Zeit hatte, um jemand anderem auf die Nase zu hauen und als Tatverdächtiger in der Statistik zu erscheinen. Für statistische Vergleichszwecke müsste also auch die Aufenthaltsdauer im Zeitraum der Betrachtung (Kalenderjahr) berücksichtigt werden.
Die Zahlen aus 2016 in Bayern belegen dies auch, weil die Anzahl der Tatverdächtigen (stets ohne ausländerrechtl. Taten) im Vergleich zu 2015 bei Zuwanderern stark zugenommen hat.
Die Definition für „Zuwanderer“ ist „Personen mit Aufenthaltsstatus Asylbewerber, Duldung, Kontingentflüchtling/Bürgerkriegsflüchtling und unerlaubt Aufhältige“. Allerdings befindet sie sich im Wandel und wird verfeinert.
Man geht für 2015 von ca. 1,2 und für 2016 von 1,4 Mill. in Deutschland aus. Nicht als Zuwanderer im Sinne der Polizeistatistik gelten bspw. nichtdeutsche EU-Bürger, die aber (bei hier ständigem Aufenthalt) sehr wohl zu den Migranten zu zählen wären.
Dabei ist nur ein Teil derjenigen mit Migrationshintergrund selbst Migrant (MiHiGru 1.Generation) und mehr als die Hälfte ist ohnehin Deutscher.
Du hast sicher ein Einsehen, dass ich bei diesem „Kraut-Rüben-Salat“ intervenieren musste.
+++ Breaking News: Bundesinnenminister Thomas de Maizière hat darauf hingeweisen, dass die weit überwiegende Zahl aller in Deutschland lebenden Personen in den letzten 12 Monaten kein Opfer eines vollendeten Tötungsdelikts wurde. Die Börse reagierte verunsichert. +++
Ähhh … mit dem Migrantenbegriff liegst Du auch hier nicht besser, weil die Statistik Deutsche, Nichtdeutsche und unter den Nichtdeutschen „Zuwanderer“ (i.d.R. „Flüchtlinge“) nennt.
Japp. Ich hab ja selber geschrieben, dass mir die Zahlen ausgesprochen merkwürdig vorkamen. Aber die Kernaussage, die ich getroffen habe, bleibt davon im Wesentlichen unberührt
Zumindest die EU- und Euro-kritische Einstellung solltest Du als zwei weitere Themen zubilligen können. Damit allein hätte sie schon vor vier Jahren beinahe den Einzug in den Bundestag geschafft.
Das sind aber im Wesentlichen die Überbleibsel der Lucke-Ära. Damals hatte die AfD ein ganz anderes Wählerklientel und auch eine andere Ausrichtung. von Euro-Kritik habe ich in den öffentlich geführten Diskussionen in letzter Zeit nur sehr wenig gehört, auch wenn der Punkt noch Bestandteil des Programms ist.
Ich denke dieses Thema steht auch für das Gros der Wähler nicht im Vordergrund. In den Gegenden, wo die AfD sehr gut abschnitt waren es vor allem Protest-Wähler, also Menschen die sich gar nicht so sehr mit den Inhalten einer Partei identifizieren, sondern einfach genug haben von der derzeit vorherrschenden Politik. Ich hab einige Interviews gesehen, da haben sie die Interviewten AfD-Wähler ziemlich genau das Gegenteil von dem erhofft, was die Politik der AfD vorsieht
Seite 15 in dem von dir verlinkten Bericht zeigt, dass die durch ausländerrechtliche Straftaten bereinigte Statistik keine starke Steigerung für die Jahre 2015 / 16 ergibt (2,9%), wenn man sie in Relation zur Menge an hinzukommenden Menschen setzt. Darunter auch solche, die sich auf der Durchreise befunden haben. Schließlich sind die meisten Flüchtlinge, die nach Deutschland gekommen sind, durch Bayern gekommen.
Berücksichtigt man dann noch wie erwähnt, dass hier von Tatverdächtigen und nicht Tätern die Rede ist, relativiert sich das noch einmal. Übrigens ist bezeichnend an dieser Statistik, dass sie minutiös die Herkunft der Täter beleuchtet, die der Opfer aber nicht. Das kann man nur indirekt erschließen, wenn man hinschaut, dass fast die Hälfte der von Zuwanderern begangenen Straftaten in den Asylbewerberunterkünften begangen wurden, Opfer also auch Zuwanderer waren. Bei den Opfern beschränkt man sich auf die Erfassung bei opferspezifischen Merkmalen, also bei Körperverletzung, aber bei Diebstahl nicht.
Um also eine vernünftige Statistik zu haben, ist diese Form halbgares Füttern von populistischen Strömungen. Man müsste die Herkunft vernünftig definieren. Dann ist erforderlich, dass ich eine vernünftige Bezugsgröße habe, denn ein Zuwanderer, der sich auf der Durchreise 3 Tage in Bayern aufhält, taucht als Täter auf, nicht aber in der Bezugsgröße Bevölkerung. Es wäre dann noch wichtig, wenn man aus den Tatverdächtigen Verurteilte macht.
Das heißt also summasummarum: Du kannst deine Behauptungen zu Ungusten der Zuwanderer, Menschen mit Migrationshintergrund nicht gescheit verifizieren, bist dir dafür aber sehr sicher und tust so, als ob dies einfach mal so wäre.