Hallo,
gibt es aus christlicher Sicht nur einen Gott, oder sagt dieser nur, dass man neben ihm keine andere Götter haben soll?
Wikipedia (Monotheismus) mit Hinweis auf Monolatrie habe ich überflogen. Hat mich allerdings mehr verwirrt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Monotheismus#Gottesvors… würde Göttern mit geringerer Kompetenz nicht widersprechen. Da wäre man ja auch schnell bei den Götterfamilien der griechischen Glaubenswelt.
Mir geht es nicht darum, was jemand als wahr ansieht. Ich hätte nur gerne eine Information, wie es die größeren Strömungen des Christentums sehen.
Grüße
Ulf
Hallo,
gibt es aus christlicher Sicht nur einen
Gott?
Mir geht es nicht darum, was jemand als wahr ansieht. Ich
hätte nur gerne eine Information, wie es die größeren
Strömungen des Christentums sehen.
Grüße
Ulf
Hallo Ulf!
Im Christentum gibt es keine Strömung, auch keine noch so kleine, die nicht davon ausgeht, dass es nur einen Gott gibt.
Das Christentum, das Judentum und er Islam das sind die drei Weltregionen, die den Monotheismus haben. Den Eingott-GLauben.
Für den Islam besteht das Problem im Blick auf die Christen, dass wir Christen von dem einen Gott in drei Personen sprechen. Aber das ist ja
nicht Deine Frage.(Das Thema müsste in einem eigen Brett besprochen werden)
Gruss Heiner
Hallo Ulf,
gibt es aus christlicher Sicht nur einen
Gott, oder sagt dieser nur, dass man neben ihm keine andere
Götter haben soll?
Seltsame Frage. Das steht doch in den Zehn Geboten: „Du sollst keine fremden Götter neben mir haben.“ Soviel ich weiß, gilt das für alle Strömungen des Christentums. Für den katholischen Glauben weiß ich es sicher.
Nun taucht dieser eine Gott allerdings im Christentum in drei Gestalten auf (Vater, Sohn und Heiliger Geist). Das bedeutet aber nicht, dass es sich um drei verschiedene Götter handelt. Es sind nur verschiedene Erscheinungsformen des selben Gottes.
Ach ja, Heilige gibt es auch noch. Die haben aber nicht den Status von Göttern, sondern sind eher so etwas wie „Vermittler“ zwischen Gott und den Menschen. Man kann sie also bitten, bei Gott ein gutes Wort für einen einzulegen, wenn man möchte.
Schöne Grüße
Petra
Hallo,
ich glaube der Ansatzpunkt für die Frage ist gerade die Formulierung des 1. bzw. zweiten Gebotes, denn in diesem Gebot wird implizit die Existenz fremder Götter ausgesagt. Gäbe es keine fremden Götter, dann könnte man ja auch gar keine haben und der eine Gott müsste es nicht verbieten.
Gruß
Werner
Im Christentum gibt es keine Strömung, auch keine noch so
kleine, die nicht davon ausgeht, dass es nur einen Gott gibt.
Hallo Heiner,
Danke erst einmal für deine Antwort.
Die Frage entstand während einer Diskussion zwischen mir (Atheist) und jemand, von dem ich vermute, dass er auch Atheist ist.
Ich bin vom Begriff Monotheismus davon ausgegangen, dass es für die christlich-gläubigen nur einen Gott gibt. Also nur einer existiert, bzw. das nicht nur einer relevant ist, da es keine anderen Götter gibt…
Wenn ich mir allerdings die ersten 5 der x Gebote anschaue (http://de.wikipedia.org/wiki/10_Gebote#Exodus_20.2C2-17), lässt dieser Gott in dieser Frage alles offen. Gebot Nr. 5 und Eifersucht legt mir eher nahe, dass er auf jemand eifersüchtig sein könnte.
Ich vermute, dass meine Frage in den letzten 2000 Jahren nicht neu ist. Eventuell kannst du etwas unterfüttern, warum es aus christlicher Sicht keine (Unter-)Götter gibt.
Grüße
Ulf
Information
Wikipedia (Monotheismus) mit Hinweis auf Monolatrie habe ich überflogen. Hat mich allerdings mehr verwirrt.
Ein Hinweis, was genau dich an diesem, an sich sehr leicht zu verstehenden Wiki-Artikel verwirrt hat, wäre nützlich, um dir eine Antwort zu geben.
http://de.wikipedia.org/wiki/Monotheismus#Gottesvors… würde Göttern mit geringerer Kompetenz nicht widersprechen.
Der Artikel ist zwar nicht besonders fundiert geschrieben, aber ich kann nicht nachvollziehen, was zwischen
„Die klassisch monotheistischen Religionen bzw. Lehren erkennen nur einen einzigen Gott an.“
und dem grammatisch verkorksten
„Religionen, die viele Götter kennen, aber einem von diesen den Vorrang (als allein zu verehrenden Gott) einräumen, bezeichnet der Begriff Monolatrie.“
noch mißverständlich ist.
Ich hätte nur gerne eine Information, wie es die größeren Strömungen des Christentums sehen.
Christentum ist eine von drei (bei Wiki „klassisch“ genannten) monotheistischen Religionen … also?
Vielleicht versuchst du es nochmal genauer zu erklären, was dir nicht klar ist.
Gruß
Metapher
"Die klassisch monotheistischen Religionen bzw.
Lehren erkennen nur einen einzigen Gott an. "
Hallo Metapher,
da liegt schon das Problem.
Was bedeutet „Anerkennen“?
Es gibt nur den Einen oder ich ignoriere die Anderen?
Aus den Geboten geht das für mich nicht hervor.
Grüße
Ulf
Hallo,
die Fragestellung, ob das Christentum wirklich eine monotheistische Religion ist, ist durchaus interessant.
Immerhin gibt es die Dreifaltigkeit aus Vater, Sohn und heiliger Geist.
Streng genommen ist das eine Vielgötterei.
Hinzu kommen noch unzählige Engel, die verehrt werden.
Und noch unzähligere Heilige und Selige.
und den Gegenspieler Satan nicht zu vergessen.
Echter Monotheismus sieht für mich anders aus.
Diese Streitfrage gab es schon bei den frühen Christen. Die Abweichler nannten sich Arianer und wurden von der Kirche als Ketzer verfolgt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Arianer
Gruß
Lawrence
Hallo Ulf,
wenn man zumindest das Judentum und das Christentum anhand der Bibel, d.h. alten und neuen Testament beurteilt, trifft man ständig auf andere Götter. Die Existenz anderer Götter wird nicht in Frage gestellt.
Was ist in Frage gestellt wird, ist der Wert anderer Götter und ihre Fähigkeit, den Menschen zu helfen. Es gibt nur einen wahren Gott,… aber eben auch massig falsche Götter.
Passend dazu: 1. Korinther 8:4-6
Was nun das Essen von Speisen betrifft, die Götzen dargebracht worden sind, so wissen wir, daß ein Götze nichts ist in der Welt und daß es keinen GOTT gibt außer e i n e m. 5 Denn wenn es auch solche gibt, die „Götter“ genannt werden, ob im Himmel oder auf der Erde, wie es ja viele „Götter“ und viele „Herren“ gibt, 6 so gibt es für uns tatsächlich e i n e n GOTT, den Vater, aus dem alle Dinge sind und wir für ihn; und es gibt e i n e n Herrn, Jesus Christus, durch den alle Dinge sind und wir durch ihn.
Mir geht es nicht darum, was jemand als wahr ansieht. Ich
hätte nur gerne eine Information, wie es die größeren
Strömungen des Christentums sehen.
Gute Frage. Eine heute weit verbreitete Vorstellung ist, dass es nur einen Gott gibt und das folglicherweise immer der gleiche Gott gemeint ist, wenn von Manitu, Shiva, Wodan oder Allah die Rede ist. Eine Ursache für diese Vorstellung ist das Verschwinden lassen des Gottesnamen JHWH. Mit diesem Namen kann ja der wahre Gott von falschen Göttern unterschieden werden.
Gruß
Carlos
Immerhin gibt es die Dreifaltigkeit aus Vater, Sohn und
heiliger Geist.
Streng genommen ist das eine Vielgötterei.
Hinzu kommen noch unzählige Engel, die verehrt werden.
Und noch unzähligere Heilige und Selige.
und den Gegenspieler Satan nicht zu vergessen.
Hallo Lawrence,
in dem Versuch, einige Leute, von denen ich viel halte, verstehen zu können, habe ich für mich die drei Aggregatzustände des Wassers als Bildnis genommen. Eis, Wasser und Wasserdampf sind unterschiedliche Erscheinungsformen. Die Trinität ist noch etwas verworrener. Aber das reicht mir als einfaches Bild, dass da nur ein Gott ist.
Das mit den vielen Heiligen, Seeligen und Engeln scheint wenig mit der urchristlichen Lehre zu tun zu haben. Das schiebe ich nun einfach mal gedanklich beiseite.
Über den Ansatz von Carlos muss ich mal eine Nacht schlafen.
Danke für alle Antworten.
Grüße
Ulf
Hallo Werner
ich glaube der Ansatzpunkt für die Frage ist gerade die
Formulierung des 1. bzw. zweiten Gebotes, denn in diesem Gebot
wird implizit die Existenz fremder Götter ausgesagt. Gäbe es
keine fremden Götter, dann könnte man ja auch gar keine haben
und der eine Gott müsste es nicht verbieten.
Deine Schlußfolgerung ist nicht so ganz logisch.
Die Götter welche nicht neben dem einen (einzigen)Gott bestehen
können wurden den Juden von außen (dem „heidnischen“ Umfeld")
angetragen bzw.wurden nach heidnischen Vorbild selbst gemacht
(geschnitzt) und dann verehrt.
Diesen Gebilden und „Verirrungen“ wurde nie der Rang eines Gottes
oder ähnlich zugedacht.
Wenn Moses dieses Gebot so formuliert hat, dann doch nicht weil er
tatsächlich annahm daß es noch andere Götter gab, welche diese
Bezeichnung verdienten oder in echter Konkurrenz zu dem einen
Gott standen.
Das Verbot Gott einen Namen zu geben (seinen Namen zu nennen !)
impliziert, daß er nicht eines „Wesens“ ist mit den von den Menschen
gemachten Gestalten welche benannt wurden, einen Namen hatten um
unterschieden zu werdem.
Gott das war einzig, brauchte nicht unterschieden werden, von den
Verirrungen, durch einen Namen.
Die Frage an die (Gottes-)Erscheinung im AT - „wer bist DU“ wurde
beantwortet mit „Ich bin der da ist“.(einzig ? ohne Namen !)
Besser kann man das Gottesverständnis des jüdischen Volkes von dem
einen Gott nicht formulieren.
Gruß VIKTOR
→Henotheismus und →Monotheismus
„Die klassisch monotheistischen Religionen bzw. Lehren erkennen nur einen einzigen Gott an.“
Hi Ulf,
jetzt wird der Anlaß deiner Frage klarer. Es liegt an der (religionswissenschaftlich) sehr unprofessionellen Formulierung des Wiki-Artikels (der teilweise sogar falsch ist, z.B. bei der Einschätzung des Zarathustrismus).
Zumindest für die drei sog. „abrahamitischen“ Religionen gilt, daß es überhaupt nur einen Gott gibt. Mit anderen Worten wäre zu sagen: Für sie wäre die Rede von anderen Göttern schlicht Unsinn, oder Phantasie, oder günstigenfalls metaphorische Rede.
Wenn man aber nun historisch an die Anfänge dieser Geschichte der Gottesbegriffe geht, dann entsteht tatsächlich ein Interpretationsproblem (zumindest für den Laien bzw. den Außenstehenden) bei den ersten Sätzen des sog. Dekalogs. in 2. Mose 20.3-6. Das sind die Passagen, die bei Juden als das 2. Gebot gefaßt werden, bei Katholiken und Lutheraner unter das 1. Gebot zählen.
20.3 wird üblicherweise übersetzt mit
„du sollst keine anderen Götter neben mir haben“.
Wörtlich heißt es:
„Nicht gebe es dir [oder: soll es für dich geben] andere Götter [oder: Götter andere r (sc. Kulte/Stämme)] gegenüber meinem Angesicht [oder: vor mir; oder: mir zum Trotz]“.
Die folgenden Verse führen dann aus, was damit gemeint ist. In Kurzform:
„Du sollst nicht an der kultischen Verehrung anderer Götter teilnehmen“.
Die Formulierung stammt aus eine Epoche der Entwicklung des israelitischen Gottesbegriffs, in der es zwar andere Kulte gab, auch in den israelitischen Stämmen, aber mit der Mosaischen Erneuerung nur noch die kultische Verehrung dieses einen Gottes eingeführt wurde.
Daß es in einem Stamm einen Gott „gibt“, hängt also allein damit zusammen, ob es Kulte dieses Gottes (d.h. Rituale usw.) gibt. Wenn es demnach andere Kulte, mithin andere Götter „gibt“, aber nur der Kult eines einzigen erlaubt, oder gültig ist, dann spricht man von einem Heno theismus: Nur einer (griech. hen, henos) hat Gültigkeit, Anerkennung - oder von einer Mono latrie (nur einer hat einen Kult, nur einer wird verehrt). In diesem Fall stimmt dann auch die Formulierung „nur einer wird anerkannt“.
Und damit wird dann auch die Formulierung in 2. Mose 20.5 „denn ich, jhwh elohim, bin ein eifernder [oder: eifersüchtiger] Gott …“
Mit der Entwicklung dieses Gottesbegriffes wird dann (insbesondere in den Jahrhunderten der Arbeit der sog. Propheten) die Vorstellung immer deutlicher: Für diese Religion „gibt“ es überhaupt nur einen einzigen Gott. Und das heißt jetzt: Wo es einen anderen Kult gibt, dort unterliegen die Stämme, Völker einem Irrtum.
Die harmlose Variante dieser Auffassung findet sich auch vielfach noch heute: „Die andere verehren eigentlich doch den richtigen Gott, aber sie wissen es bloß noch nicht“.
Diese Auffassung, es gibt überhaupt nur einen Gott, alles andere ist Unsinn, oder Frevel, nennt man dann im Unterschied zu dem vorigen Mono theismus (griech. monos „allein, einzig, nur“).
Und vor diesem Hintergrund ist die Formulierung von 2. Mose 20.3. tatsächlich mit Vorsicht zu genießen und deine Irritation durchaus verständlich. Aber der Übergang vom Henotheismus zum reinen Monotheismus ist im Judentum spätestens in der nachexilischen Zeit vollzogen.
In den Anfängen des Christentums ist dieser - jetzt monotheistische, nicht nur henotheistische - Gottesbegriff ebenflls vorausgesetzt und bei ihm bleibt es dann auch. Die Problematik der Bestimmung Jesu als „Sohn Gottes“ und in Folge dann die christliche Trinitätslehre tut dem keinen Abbruch - obwohl das in der jahrhundertelangen Diskussion darüber nicht immer so klar verstanden wurde und von bestimmten Richtungen auch bestritten wurde (wie z.B. bei den schon erwähnten Ariannern). Trinität ist jedenfalls in ihrem Selbstverständnis keine Drei-Gott-Lehre (= Trinität ist keine Triade).
Die Trinitätslehre ist vor dem Hintergrund einer weiteren Weiterentwicklung eine Gottesbegriffes zu sehen: Von einem „alleinigen“ Gott zu einem „absoluten“ Gott.
Nicht der schlußendlichen Konzeption der Trinität entspricht übrigens die hier vorgebrachte Formulierung, der Christus sei eine „Erscheinungsform“ Gottes - das sei nur nebenbei angemerkt, es ist sogar als regerecht falsch zu bezeichnen.
Gruß
Metapher
Hallo Metapher,
danke für deine umfangreiche Antwort. Da hast du mir einen Brocken vorgesetzt, den ich auch etwas später ausgeschlafen nicht so schnell verdauen kann. Wahrscheinlich werde ich Nachfragen haben, die etwas naiv klingen. Meine Schuld, dass ich mich dem Thema widme. Dieses ist mir etwas fremd, aber interessant.
Grüße
Ulf
Hallo Metapher,
dem ist wenig hinzuzufügen - wobei ich meine ‚Hinzufügung‘ auch eher als Frage verstanden haben möchte.
Aber der Übergang vom
Henotheismus zum reinen Monotheismus ist im Judentum
spätestens in der nachexilischen Zeit vollzogen.
Wenn ich da noch auf dem Laufenden bin, ist der Übergang vor allem am sog. Deuterojesaja feststellbar, der wohl in die spätexilische Zeit datierbar ist, wobei Jes 40-55 wohl auch nicht auf einen einzigen Autor zurückgeht, also ‚Deuterojesaja‘ für eine Gruppe von ‚Fortsetzern‘ des Jesaja-Textes steht.
Wie ist in dieser Hinsicht Deuteronomium 4.32-40 einzustufen? Das Buch dürfte ja auch eine lange Redaktionsgeschichte haben; kann man die genannte Stelle als Indiz dafür nehmen, dass diese bis in die spätexilische Zeit reichte? Oder gibt es da andere Interpretationsansätze?
Freundliche Grüße,
Ralf
Hallo Heiner,
Danke erst einmal für deine Antwort.
Wenn ich mir allerdings die ersten 5 der x Gebote anschaue
(http://de.wikipedia.org/wiki/10_Gebote#Exodus_20.2C2-17),
lässt dieser Gott in dieser Frage alles offen. Gebot Nr. 5 und
Eifersucht legt mir eher nahe, dass er auf jemand eifersüchtig
sein könnte.
Eventuell kannst du etwas unterfüttern, warum es aus
christlicher Sicht keine (Unter-)Götter gibt.
Grüße
Ulf
Hallo Ulf.
Zunächst eine Klärung zu den "ersten 5 Geboten, die in Wikipedia aufgeführt sind. Bei den Zahlen von 2-17 handelt es sich um die Verse in Exodus, nicht um die Gebote. Was Du mit den 10 Geboten meinst (Ex 20,1-17) sind die Verse in denen die 10 Gebote nach unserer Christlichen Zähl weise zusammengefasst sind. (Vers 2-11 Gebote 1-3)
- Du sollst keine fremde Götter neben mir haben (Vers 2-6)
- Du sollst den Namen Gottes nicht verunehren (Vers 7)
- Gedenke, dass Du den Sabbat heiligst (Vers 8-11)
Zu Deiner weiteren Frage. Man kann das schon sagen, dass Gott eifersüchtig war, oder keine anderen Götter neben sich duldete. Denn das Volk Israel ging zu der Zeit, als die 10 Gebote entstanden sind, davon aus, dass es viele Götter sind, aber Ihr „Jahwe“ der einzig wahre Gott ist. Das war eine lange Entwicklung im Volk Israeel, Judentum, oder Altes Testament, bis sich der „Eingottglaube“ durchgesetzt hatte.
Wann genau, das kann ich so auf die „Schnelle“ gar nicht sagen. Zu Zeit Jesu auf jeden Fall, sonst hätte er nicht so eindeutig davon gesprochen. Für Jesus gab es keine andere Götter. Es gab Engel aber auf der anderen Seite auch Dämone und den Satan.
Man kann unterfüttern, um bei Deinem Ausdruck zu bleiben, dass Christen nur an denen einen Gott glauben, weil das ganze Neue Testament und auch das Alte Testament in seiner späteren Entwicklung nur von einem Gott ausgeht. Oder: Jesus hat den Eingott-Glaube definitiv bekräftigt.
Noch ein Hinweis. Für mich, der an den einen Gott glaubt, kann es ganz schwierig sein, „Beweise“ für diesen „Eingottglaube“ anzuführen.
Denn für mich ist es eine Realität, die ich nicht ständig begründen muss, und dann auch keine Begründung ständig zur Hand habe. Ich musste schon einmal kräftig nachdenken, wie ich mein Eingottglaube „unterfüttern“ könnte. Aber das Ergebnis ist wie gesagt, Jesus als der „Urzeuge“
Gruß Heiner
Nun taucht dieser eine Gott allerdings im Christentum in drei
Gestalten auf (Vater, Sohn und Heiliger Geist). Das bedeutet
aber nicht, dass es sich um drei verschiedene Götter handelt.
Es sind nur verschiedene Erscheinungsformen des selben Gottes.
Grüß dich,
Petra!
Alle Rede von Gott kann nur mit Hilfe menschlicher Begriffe geschehen: Sie sind Bilder für das Gemeinte (denke ich).
Wenn mit der Rede von Vater und Sohn eine einzige Person (=„Erscheinungsform“) gemeint wäre - dann hätten die Väter des betreffenden Konzils doch tatsächlich behauptet, dass ein Vater und sein Sohn miteinander eine einzige Person seien. Gerade das werden sie aber nicht haben aussagen wollen, wenn Worte einen Sinn haben.
Schönen Gruß!
Hannes
Hallo,
deine Antwort steht mitten in jüdisch-christlicher Theologie das ist aber darum nicht unbedingt von überlegener Logik.
Rein von der Sprachlogik her setzt das Gebot eindeutig andere Götter voraus.
Ein im Sinne der theologischen Interpretation eindeutiges Gebot hätte etwa lauten müssen:
„Ich bin (der einizige) Gott. Du sollst keine Götzenbilder verehren.“
Das steht dort aber nicht.
Darüber hinaus wird auch an anderen Stellen in der Bibel von anderen Göttern gesprochen, so als wären sie Existent und das liegt wohl nicht daran, dass eine sprachliche Unterscheidung zwischen dem Gott und einem Bildnis nicht möglich gewesen wäre, sonst wäre ja das zusätzliche Bildnisverbot irgendwie überflüssig.
Gruß
Werner
Böse Böse Modalismus…
in dem Versuch, einige Leute, von denen ich viel halte, verstehen zu können, habe ich für mich die drei Aggregatzustände des Wassers als Bildnis genommen. Eis, Wasser und Wasserdampf sind unterschiedliche Erscheinungsformen.
Diese Form der Darstellung entspräche der Idee des „Modalismus“, einer als irrend bezeichneten Lehre des Christentums, da die Aggregatzustände nur sukzessive angenommen werden können.
Eben so falsch ist der „Tritheismus“, d.h. die Idee dass es 3 Götter gebe, von denen einer der Vater, einer der Sohn und einer der Geist sei, d.h. alle existieren simultan nebeneinander.
Das Blöde daran ist, dass sich selbst die Christen intern, wenn man auf dieses Thema zu sprechen kommt, sich gegenseitig mit „Modalist“, „Tritheist“… die Rübe einhauen.
Weil irgendwie sind die Drei Eins, und egal wofür man argumentiert, irgendwas stimmt nicht mit der Argumentation und am Schluß heißt es lapidar „Das kann man nicht verstehen, nur glauben…“
Soweit zu den Analogien.
Die Trinität als einfachster Gottesbeweis:
Axiomatisch legen wir fest: 1=3
–> Gott existiert und ist allmächtig
(da aus einer falschen Aussage alles hergeleitet werden kann)
Gruß,
Michael
die sog. ‚Jhwh-allein‘-Bewegung
Hi Ralf,
das ist völlig richtig. Sowohl die Redaktion von Jes. 40-55 („Deuterojesaia“) als auch große Teile des 5. Mose (Deuteronomium) werden wohl in weiter Übereinstimmung in die Zeit des Exils und danach gedeutet.
Und besonders solche Ausdrücke wie
Dt. 4.35
אין עוד מלבדו ['ejn 'od milbaddo] „keiner sonst außer ihm“
Dt. 4.39
„und du sollst es erkennen heute und du sollst es zurückholen in deinem Herzen, daß jhwh der Gott [haElohim] ist in den Himmeln oben und auf der Erde unten, keiner sonst ['ejn 'od]“
und viele analoge in Jes. 40.22
sieht die Religionshistorie als endgültigen Durchbruch der sog. →"Jahwe-allein"-Bewegung, die mit der Erzählung der mosaischen Sinai-Verkündung begann, und historisch wohl die Etappen Elija - Hosea - Hiskija - Joschija - Exil hatte.
Freundlichen Gruß
Metapher
Hallo Carlos,
Die Existenz anderer Götter wird
nicht in Frage gestellt.
Was ist in Frage gestellt wird, ist der Wert anderer Götter
und ihre Fähigkeit…
und was ist das - Deine eigene Einlassung:
Passend dazu: 1. Korinther 8:4-6
…
wissen wir, daß ein Götze nichts
ist in der Welt und daß es keinen GOTT gibt außer e i n e m.
5 Denn wenn es auch solche gibt, die „Götter“ genannt werden,
ob im Himmel oder auf der Erde, wie es ja viele „Götter“ und
viele „Herren“ gibt, 6 so gibt es für uns tatsächlich
e i n e n GOTT,
Ein Götze ist eben eine austauschbare Gestalt als Vorstellung des
Menschen, manche welche eben auch „Götter“ genannt werden.
Eine heute weit verbreitete Vorstellung ist, dass
es nur einen Gott gibt und das folglicherweise immer der
gleiche Gott gemeint ist, wenn von Manitu, Shiva, Wodan oder
Allah die Rede ist. Eine Ursache für diese Vorstellung ist das
Verschwinden lassen des Gottesnamen JHWH. Mit diesem Namen
kann ja der wahre Gott von falschen Göttern unterschieden
werden.
Nein, das was Du als Namen bezeichnest (JHWH) ist ein Kürzel
für die ursprüngliche Bezeichnung „Ich bin der da ist“,welche
Gott selbst auf die Nachfrage „Wer bist Du ?“ gegeben haben soll.
(Die Nachfrage von Moses bei der Erscheinung im brennenden
Dornenbusch).
Warum diese Bezeichnung (Definition!) später als Name hingestellt
wurde ist für mich eigentlich nicht nachvollziehbar weil doch
gerade dieser „Nicht Name“ der Gottesvorstellung eines einzigen
Gottes am nächsten kommt.
Mit einem Namen würde Gott mit anderen „Göttern“ zumindest partiell
gleichgestellt und damit die Existenz anderer Götter, in welcher
„Qualität“ auch immer,angenommen.
So ist auch das Verbot für Juden zu verstehen Gott beim „Namen“
zu nennen (eine Namen zu geben !)wobei sogar die Bezeichnung „Gott“
unter Weglassung des Vokals (oder auch bei JHWH)vorgenommen wird.
Es wird hier zwar mit Ehrerbietung begründet und als Gotteslästerung
wenn der Name (die Bezeichnung) ausgesprochen wird - damit wird
dies aber auch nicht nachvollziehbar.
Der „Einzige“ braucht keinen (unterscheidenden) Namen, nur eine
Bezeichnung - Du hast oben einige genannt.
Die 100 „Namen“, welche Gott z.Bsp. im Islam gegeben werden ,sind
keine Namen sondern Lobpreisungen - egal wie auch immer dies
dargestellt wird…
Gruß VIKTOR