Monotheismus, Christentum

"Die klassisch monotheistischen Religionen bzw.
Lehren erkennen nur einen einzigen Gott an.
"

Hallo Metapher,
da liegt schon das Problem.
Was bedeutet „Anerkennen“?
Es gibt nur den Einen oder ich ignoriere die Anderen?
Aus den Geboten geht das für mich nicht hervor.
Grüße
Ulf

Hallo,

die Fragestellung, ob das Christentum wirklich eine monotheistische Religion ist, ist durchaus interessant.

Immerhin gibt es die Dreifaltigkeit aus Vater, Sohn und heiliger Geist.
Streng genommen ist das eine Vielgötterei.
Hinzu kommen noch unzählige Engel, die verehrt werden.
Und noch unzähligere Heilige und Selige.
und den Gegenspieler Satan nicht zu vergessen.

Echter Monotheismus sieht für mich anders aus.

Diese Streitfrage gab es schon bei den frühen Christen. Die Abweichler nannten sich Arianer und wurden von der Kirche als Ketzer verfolgt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Arianer

Gruß
Lawrence

Hallo Ulf,

wenn man zumindest das Judentum und das Christentum anhand der Bibel, d.h. alten und neuen Testament beurteilt, trifft man ständig auf andere Götter. Die Existenz anderer Götter wird nicht in Frage gestellt.
Was ist in Frage gestellt wird, ist der Wert anderer Götter und ihre Fähigkeit, den Menschen zu helfen. Es gibt nur einen wahren Gott,… aber eben auch massig falsche Götter.

Passend dazu: 1. Korinther 8:4-6
Was nun das Essen von Speisen betrifft, die Götzen dargebracht worden sind, so wissen wir, daß ein Götze nichts ist in der Welt und daß es keinen GOTT gibt außer e i n e m. 5 Denn wenn es auch solche gibt, die „Götter“ genannt werden, ob im Himmel oder auf der Erde, wie es ja viele „Götter“ und viele „Herren“ gibt, 6 so gibt es für uns tatsächlich e i n e n GOTT, den Vater, aus dem alle Dinge sind und wir für ihn; und es gibt e i n e n Herrn, Jesus Christus, durch den alle Dinge sind und wir durch ihn.

Mir geht es nicht darum, was jemand als wahr ansieht. Ich
hätte nur gerne eine Information, wie es die größeren
Strömungen des Christentums sehen.

Gute Frage. Eine heute weit verbreitete Vorstellung ist, dass es nur einen Gott gibt und das folglicherweise immer der gleiche Gott gemeint ist, wenn von Manitu, Shiva, Wodan oder Allah die Rede ist. Eine Ursache für diese Vorstellung ist das Verschwinden lassen des Gottesnamen JHWH. Mit diesem Namen kann ja der wahre Gott von falschen Göttern unterschieden werden.

Gruß
Carlos

Immerhin gibt es die Dreifaltigkeit aus Vater, Sohn und
heiliger Geist.
Streng genommen ist das eine Vielgötterei.
Hinzu kommen noch unzählige Engel, die verehrt werden.
Und noch unzähligere Heilige und Selige.
und den Gegenspieler Satan nicht zu vergessen.

Hallo Lawrence,
in dem Versuch, einige Leute, von denen ich viel halte, verstehen zu können, habe ich für mich die drei Aggregatzustände des Wassers als Bildnis genommen. Eis, Wasser und Wasserdampf sind unterschiedliche Erscheinungsformen. Die Trinität ist noch etwas verworrener. Aber das reicht mir als einfaches Bild, dass da nur ein Gott ist.
Das mit den vielen Heiligen, Seeligen und Engeln scheint wenig mit der urchristlichen Lehre zu tun zu haben. Das schiebe ich nun einfach mal gedanklich beiseite.

Über den Ansatz von Carlos muss ich mal eine Nacht schlafen.

Danke für alle Antworten.
Grüße
Ulf

Hallo Werner

ich glaube der Ansatzpunkt für die Frage ist gerade die
Formulierung des 1. bzw. zweiten Gebotes, denn in diesem Gebot
wird implizit die Existenz fremder Götter ausgesagt. Gäbe es
keine fremden Götter, dann könnte man ja auch gar keine haben
und der eine Gott müsste es nicht verbieten.

Deine Schlußfolgerung ist nicht so ganz logisch.
Die Götter welche nicht neben dem einen (einzigen)Gott bestehen
können wurden den Juden von außen (dem „heidnischen“ Umfeld")
angetragen bzw.wurden nach heidnischen Vorbild selbst gemacht
(geschnitzt) und dann verehrt.
Diesen Gebilden und „Verirrungen“ wurde nie der Rang eines Gottes
oder ähnlich zugedacht.
Wenn Moses dieses Gebot so formuliert hat, dann doch nicht weil er
tatsächlich annahm daß es noch andere Götter gab, welche diese
Bezeichnung verdienten oder in echter Konkurrenz zu dem einen
Gott standen.
Das Verbot Gott einen Namen zu geben (seinen Namen zu nennen !)
impliziert, daß er nicht eines „Wesens“ ist mit den von den Menschen
gemachten Gestalten welche benannt wurden, einen Namen hatten um
unterschieden zu werdem.
Gott das war einzig, brauchte nicht unterschieden werden, von den
Verirrungen, durch einen Namen.
Die Frage an die (Gottes-)Erscheinung im AT - „wer bist DU“ wurde
beantwortet mit „Ich bin der da ist“.(einzig ? ohne Namen !)
Besser kann man das Gottesverständnis des jüdischen Volkes von dem
einen Gott nicht formulieren.
Gruß VIKTOR

→Henotheismus und →Monotheismus

Die klassisch monotheistischen Religionen bzw. Lehren erkennen nur einen einzigen Gott an.

Hi Ulf,

jetzt wird der Anlaß deiner Frage klarer. Es liegt an der (religionswissenschaftlich) sehr unprofessionellen Formulierung des Wiki-Artikels (der teilweise sogar falsch ist, z.B. bei der Einschätzung des Zarathustrismus).

Zumindest für die drei sog. „abrahamitischen“ Religionen gilt, daß es überhaupt nur einen Gott gibt. Mit anderen Worten wäre zu sagen: Für sie wäre die Rede von anderen Göttern schlicht Unsinn, oder Phantasie, oder günstigenfalls metaphorische Rede.

Wenn man aber nun historisch an die Anfänge dieser Geschichte der Gottesbegriffe geht, dann entsteht tatsächlich ein Interpretationsproblem (zumindest für den Laien bzw. den Außenstehenden) bei den ersten Sätzen des sog. Dekalogs. in 2. Mose 20.3-6. Das sind die Passagen, die bei Juden als das 2. Gebot gefaßt werden, bei Katholiken und Lutheraner unter das 1. Gebot zählen.

20.3 wird üblicherweise übersetzt mit

du sollst keine anderen Götter neben mir haben“.

Wörtlich heißt es:

Nicht gebe es dir [oder: soll es für dich geben] andere Götter [oder: Götter andere r (sc. Kulte/Stämme)] gegenüber meinem Angesicht [oder: vor mir; oder: mir zum Trotz]“.

Die folgenden Verse führen dann aus, was damit gemeint ist. In Kurzform:

„Du sollst nicht an der kultischen Verehrung anderer Götter teilnehmen“.

Die Formulierung stammt aus eine Epoche der Entwicklung des israelitischen Gottesbegriffs, in der es zwar andere Kulte gab, auch in den israelitischen Stämmen, aber mit der Mosaischen Erneuerung nur noch die kultische Verehrung dieses einen Gottes eingeführt wurde.

Daß es in einem Stamm einen Gott „gibt“, hängt also allein damit zusammen, ob es Kulte dieses Gottes (d.h. Rituale usw.) gibt. Wenn es demnach andere Kulte, mithin andere Götter „gibt“, aber nur der Kult eines einzigen erlaubt, oder gültig ist, dann spricht man von einem Heno theismus: Nur einer (griech. hen, henos) hat Gültigkeit, Anerkennung - oder von einer Mono latrie (nur einer hat einen Kult, nur einer wird verehrt). In diesem Fall stimmt dann auch die Formulierung „nur einer wird anerkannt“.

Und damit wird dann auch die Formulierung in 2. Mose 20.5 „denn ich, jhwh elohim, bin ein eifernder [oder: eifersüchtiger] Gott …“

Mit der Entwicklung dieses Gottesbegriffes wird dann (insbesondere in den Jahrhunderten der Arbeit der sog. Propheten) die Vorstellung immer deutlicher: Für diese Religion „gibt“ es überhaupt nur einen einzigen Gott. Und das heißt jetzt: Wo es einen anderen Kult gibt, dort unterliegen die Stämme, Völker einem Irrtum.

Die harmlose Variante dieser Auffassung findet sich auch vielfach noch heute: „Die andere verehren eigentlich doch den richtigen Gott, aber sie wissen es bloß noch nicht“.

Diese Auffassung, es gibt überhaupt nur einen Gott, alles andere ist Unsinn, oder Frevel, nennt man dann im Unterschied zu dem vorigen Mono theismus (griech. monos „allein, einzig, nur“).

Und vor diesem Hintergrund ist die Formulierung von 2. Mose 20.3. tatsächlich mit Vorsicht zu genießen und deine Irritation durchaus verständlich. Aber der Übergang vom Henotheismus zum reinen Monotheismus ist im Judentum spätestens in der nachexilischen Zeit vollzogen.

In den Anfängen des Christentums ist dieser - jetzt monotheistische, nicht nur henotheistische - Gottesbegriff ebenflls vorausgesetzt und bei ihm bleibt es dann auch. Die Problematik der Bestimmung Jesu als „Sohn Gottes“ und in Folge dann die christliche Trinitätslehre tut dem keinen Abbruch - obwohl das in der jahrhundertelangen Diskussion darüber nicht immer so klar verstanden wurde und von bestimmten Richtungen auch bestritten wurde (wie z.B. bei den schon erwähnten Ariannern). Trinität ist jedenfalls in ihrem Selbstverständnis keine Drei-Gott-Lehre (= Trinität ist keine Triade).

Die Trinitätslehre ist vor dem Hintergrund einer weiteren Weiterentwicklung eine Gottesbegriffes zu sehen: Von einem „alleinigen“ Gott zu einem „absoluten“ Gott.

Nicht der schlußendlichen Konzeption der Trinität entspricht übrigens die hier vorgebrachte Formulierung, der Christus sei eine „Erscheinungsform“ Gottes - das sei nur nebenbei angemerkt, es ist sogar als regerecht falsch zu bezeichnen.

Gruß
Metapher

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Hallo Metapher,
danke für deine umfangreiche Antwort. Da hast du mir einen Brocken vorgesetzt, den ich auch etwas später ausgeschlafen nicht so schnell verdauen kann. Wahrscheinlich werde ich Nachfragen haben, die etwas naiv klingen. Meine Schuld, dass ich mich dem Thema widme. Dieses ist mir etwas fremd, aber interessant.
Grüße
Ulf

Hallo Metapher,
dem ist wenig hinzuzufügen - wobei ich meine ‚Hinzufügung‘ auch eher als Frage verstanden haben möchte.

Aber der Übergang vom
Henotheismus zum reinen Monotheismus ist im Judentum
spätestens in der nachexilischen Zeit vollzogen.

Wenn ich da noch auf dem Laufenden bin, ist der Übergang vor allem am sog. Deuterojesaja feststellbar, der wohl in die spätexilische Zeit datierbar ist, wobei Jes 40-55 wohl auch nicht auf einen einzigen Autor zurückgeht, also ‚Deuterojesaja‘ für eine Gruppe von ‚Fortsetzern‘ des Jesaja-Textes steht.

Wie ist in dieser Hinsicht Deuteronomium 4.32-40 einzustufen? Das Buch dürfte ja auch eine lange Redaktionsgeschichte haben; kann man die genannte Stelle als Indiz dafür nehmen, dass diese bis in die spätexilische Zeit reichte? Oder gibt es da andere Interpretationsansätze?

Freundliche Grüße,
Ralf

Hallo Heiner,
Danke erst einmal für deine Antwort.
Wenn ich mir allerdings die ersten 5 der x Gebote anschaue
(http://de.wikipedia.org/wiki/10_Gebote#Exodus_20.2C2-17),
lässt dieser Gott in dieser Frage alles offen. Gebot Nr. 5 und
Eifersucht legt mir eher nahe, dass er auf jemand eifersüchtig
sein könnte.

Eventuell kannst du etwas unterfüttern, warum es aus

christlicher Sicht keine (Unter-)Götter gibt.
Grüße
Ulf

Hallo Ulf.
Zunächst eine Klärung zu den "ersten 5 Geboten, die in Wikipedia aufgeführt sind. Bei den Zahlen von 2-17 handelt es sich um die Verse in Exodus, nicht um die Gebote. Was Du mit den 10 Geboten meinst (Ex 20,1-17) sind die Verse in denen die 10 Gebote nach unserer Christlichen Zähl weise zusammengefasst sind. (Vers 2-11 Gebote 1-3)

  1. Du sollst keine fremde Götter neben mir haben (Vers 2-6)
  2. Du sollst den Namen Gottes nicht verunehren (Vers 7)
  3. Gedenke, dass Du den Sabbat heiligst (Vers 8-11)

Zu Deiner weiteren Frage. Man kann das schon sagen, dass Gott eifersüchtig war, oder keine anderen Götter neben sich duldete. Denn das Volk Israel ging zu der Zeit, als die 10 Gebote entstanden sind, davon aus, dass es viele Götter sind, aber Ihr „Jahwe“ der einzig wahre Gott ist. Das war eine lange Entwicklung im Volk Israeel, Judentum, oder Altes Testament, bis sich der „Eingottglaube“ durchgesetzt hatte.
Wann genau, das kann ich so auf die „Schnelle“ gar nicht sagen. Zu Zeit Jesu auf jeden Fall, sonst hätte er nicht so eindeutig davon gesprochen. Für Jesus gab es keine andere Götter. Es gab Engel aber auf der anderen Seite auch Dämone und den Satan.

Man kann unterfüttern, um bei Deinem Ausdruck zu bleiben, dass Christen nur an denen einen Gott glauben, weil das ganze Neue Testament und auch das Alte Testament in seiner späteren Entwicklung nur von einem Gott ausgeht. Oder: Jesus hat den Eingott-Glaube definitiv bekräftigt.

Noch ein Hinweis. Für mich, der an den einen Gott glaubt, kann es ganz schwierig sein, „Beweise“ für diesen „Eingottglaube“ anzuführen.
Denn für mich ist es eine Realität, die ich nicht ständig begründen muss, und dann auch keine Begründung ständig zur Hand habe. Ich musste schon einmal kräftig nachdenken, wie ich mein Eingottglaube „unterfüttern“ könnte. Aber das Ergebnis ist wie gesagt, Jesus als der „Urzeuge“

Gruß Heiner

Nun taucht dieser eine Gott allerdings im Christentum in drei
Gestalten auf (Vater, Sohn und Heiliger Geist). Das bedeutet
aber nicht, dass es sich um drei verschiedene Götter handelt.
Es sind nur verschiedene Erscheinungsformen des selben Gottes.

Grüß dich,

Petra!

Alle Rede von Gott kann nur mit Hilfe menschlicher Begriffe geschehen: Sie sind Bilder für das Gemeinte (denke ich).
Wenn mit der Rede von Vater und Sohn eine einzige Person (=„Erscheinungsform“) gemeint wäre - dann hätten die Väter des betreffenden Konzils doch tatsächlich behauptet, dass ein Vater und sein Sohn miteinander eine einzige Person seien. Gerade das werden sie aber nicht haben aussagen wollen, wenn Worte einen Sinn haben.
Schönen Gruß!
Hannes

Hallo,
deine Antwort steht mitten in jüdisch-christlicher Theologie das ist aber darum nicht unbedingt von überlegener Logik.

Rein von der Sprachlogik her setzt das Gebot eindeutig andere Götter voraus.
Ein im Sinne der theologischen Interpretation eindeutiges Gebot hätte etwa lauten müssen:

„Ich bin (der einizige) Gott. Du sollst keine Götzenbilder verehren.“

Das steht dort aber nicht.
Darüber hinaus wird auch an anderen Stellen in der Bibel von anderen Göttern gesprochen, so als wären sie Existent und das liegt wohl nicht daran, dass eine sprachliche Unterscheidung zwischen dem Gott und einem Bildnis nicht möglich gewesen wäre, sonst wäre ja das zusätzliche Bildnisverbot irgendwie überflüssig.

Gruß
Werner

Böse Böse Modalismus… :wink:

in dem Versuch, einige Leute, von denen ich viel halte, verstehen zu können, habe ich für mich die drei Aggregatzustände des Wassers als Bildnis genommen. Eis, Wasser und Wasserdampf sind unterschiedliche Erscheinungsformen.

Diese Form der Darstellung entspräche der Idee des „Modalismus“, einer als irrend bezeichneten Lehre des Christentums, da die Aggregatzustände nur sukzessive angenommen werden können.

Eben so falsch ist der „Tritheismus“, d.h. die Idee dass es 3 Götter gebe, von denen einer der Vater, einer der Sohn und einer der Geist sei, d.h. alle existieren simultan nebeneinander.

Das Blöde daran ist, dass sich selbst die Christen intern, wenn man auf dieses Thema zu sprechen kommt, sich gegenseitig mit „Modalist“, „Tritheist“… die Rübe einhauen.
Weil irgendwie sind die Drei Eins, und egal wofür man argumentiert, irgendwas stimmt nicht mit der Argumentation und am Schluß heißt es lapidar „Das kann man nicht verstehen, nur glauben…“

Soweit zu den Analogien.

Die Trinität als einfachster Gottesbeweis:
Axiomatisch legen wir fest: 1=3
–> Gott existiert und ist allmächtig
(da aus einer falschen Aussage alles hergeleitet werden kann)

Gruß,
Michael

die sog. ‚Jhwh-allein‘-Bewegung
Hi Ralf,

das ist völlig richtig. Sowohl die Redaktion von Jes. 40-55 („Deuterojesaia“) als auch große Teile des 5. Mose (Deuteronomium) werden wohl in weiter Übereinstimmung in die Zeit des Exils und danach gedeutet.

Und besonders solche Ausdrücke wie

Dt. 4.35
אין עוד מלבדו ['ejn 'od milbaddo] „keiner sonst außer ihm“

Dt. 4.39
„und du sollst es erkennen heute und du sollst es zurückholen in deinem Herzen, daß jhwh der Gott [haElohim] ist in den Himmeln oben und auf der Erde unten, keiner sonst ['ejn 'od]“

und viele analoge in Jes. 40.22
sieht die Religionshistorie als endgültigen Durchbruch der sog. →"Jahwe-allein"-Bewegung, die mit der Erzählung der mosaischen Sinai-Verkündung begann, und historisch wohl die Etappen Elija - Hosea - Hiskija - Joschija - Exil hatte.

Freundlichen Gruß
Metapher

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Hallo Carlos,

Die Existenz anderer Götter wird
nicht in Frage gestellt.
Was ist in Frage gestellt wird, ist der Wert anderer Götter
und ihre Fähigkeit…

und was ist das - Deine eigene Einlassung:

Passend dazu: 1. Korinther 8:4-6

wissen wir, daß ein Götze nichts
ist in der Welt und daß es keinen GOTT gibt außer e i n e m.
5 Denn wenn es auch solche gibt, die „Götter“ genannt werden,
ob im Himmel oder auf der Erde, wie es ja viele „Götter“ und
viele „Herren“ gibt, 6 so gibt es für uns tatsächlich
e i n e n GOTT,

Ein Götze ist eben eine austauschbare Gestalt als Vorstellung des
Menschen, manche welche eben auch „Götter“ genannt werden.

Eine heute weit verbreitete Vorstellung ist, dass
es nur einen Gott gibt und das folglicherweise immer der
gleiche Gott gemeint ist, wenn von Manitu, Shiva, Wodan oder
Allah die Rede ist. Eine Ursache für diese Vorstellung ist das
Verschwinden lassen des Gottesnamen JHWH. Mit diesem Namen
kann ja der wahre Gott von falschen Göttern unterschieden
werden.

Nein, das was Du als Namen bezeichnest (JHWH) ist ein Kürzel
für die ursprüngliche Bezeichnung „Ich bin der da ist“,welche
Gott selbst auf die Nachfrage „Wer bist Du ?“ gegeben haben soll.
(Die Nachfrage von Moses bei der Erscheinung im brennenden
Dornenbusch).
Warum diese Bezeichnung (Definition!) später als Name hingestellt
wurde ist für mich eigentlich nicht nachvollziehbar weil doch
gerade dieser „Nicht Name“ der Gottesvorstellung eines einzigen
Gottes am nächsten kommt.
Mit einem Namen würde Gott mit anderen „Göttern“ zumindest partiell
gleichgestellt und damit die Existenz anderer Götter, in welcher
„Qualität“ auch immer,angenommen.
So ist auch das Verbot für Juden zu verstehen Gott beim „Namen“
zu nennen (eine Namen zu geben !)wobei sogar die Bezeichnung „Gott“
unter Weglassung des Vokals (oder auch bei JHWH)vorgenommen wird.
Es wird hier zwar mit Ehrerbietung begründet und als Gotteslästerung
wenn der Name (die Bezeichnung) ausgesprochen wird - damit wird
dies aber auch nicht nachvollziehbar.
Der „Einzige“ braucht keinen (unterscheidenden) Namen, nur eine
Bezeichnung - Du hast oben einige genannt.
Die 100 „Namen“, welche Gott z.Bsp. im Islam gegeben werden ,sind
keine Namen sondern Lobpreisungen - egal wie auch immer dies
dargestellt wird…
Gruß VIKTOR

Hallo,
leider ist nicht sicher was das Tetragramm bedeutet, auch deine „Übersetzung“ ist zwar weitverbreitet, aber keineswegs unbestritten.

Bei allem Streit um die Bedeutung, kommt dabei aber in Regel eine Bedeutung i. S. von Aussage über Gott heraus. Das ist aber auch unter Göttern keineswegs ungewöhnlich (auch Ba’al, Wotan, Shiva usw. sind im Grunde Eigenschaftsbeschreibungen) und ist damit kein Alleinstellungsmerkmal.

Gruß
Werner

Hallo Viktor,

Nein, das was Du als Namen bezeichnest (JHWH) ist ein Kürzel
für die ursprüngliche Bezeichnung „Ich bin der da ist“,welche
Gott selbst auf die Nachfrage „Wer bist Du ?“ gegeben haben
soll.

Du beziehst dich auf 2.Mose 3:14. Einen Vers später benennt er seinen Namen JHWH. Zitat aus der katholischen Einheitsübersetzung:
14 Da antwortete Gott dem Mose: Ich bin der «Ich-bin-da». Und er fuhr fort: So sollst du zu den Israeliten sagen: Der «Ich-bin-da» hat mich zu euch gesandt.
15 Weiter sprach Gott zu Mose: So sag zu den Israeliten: Jahwe, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name für immer und so wird man mich nennen in allen Generationen.

JHWH ist KEIN Kürzel, sondern ein Eigennamen der ca. 7000 mal in der Bibel verwendet wird. Ständig wird in der Bibel sowohl im alten, als auch im neuen Testament darauf hingewiesen, dass Gott einen Namen hat.
Im Vaterunser fängt mit der Aufforderung an „Dein Namen werde geheiligt.“. In Römer 10:13 heißt es, „Jeder der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden.“.

Aber wenn du mir nicht glaubst, vielleicht dann Wiki:
http://de.wikipedia.org/wiki/JHWH
Dies hilft dir auch einige Irrtümer zu revidieren.

Mit einem Namen würde Gott mit anderen „Göttern“ zumindest
partiell
gleichgestellt und damit die Existenz anderer Götter, in
welcher
„Qualität“ auch immer,angenommen.

In 1. Könige 18:21 wird beispielsweise diese Gegenüberstellung vorgenommen:
Dann trat Elịa zum ganzen Volk hin und sprach: „Wie lange werdet ihr auf zwei verschiedenen Meinungen hinken? Wenn Jehova der [wahre] Gott ist, so folgt ihm nach; wenn es aber Baal ist, so folgt ihm nach.“ Und das Volk erwiderte ihm kein Wort.

So ist auch das Verbot für Juden zu verstehen Gott beim
„Namen“ zu nennen…

Du kannst nun die Traditionen des Judentums gleichermaßen wie die Traditionen der Katholischen Kirche anführen. Diese Traditionen belegen nicht, dass der wahre Gott keinen Namen hat, mit dem er sich den Menschen bekannt gemacht hat. Sie zeigen nur, dass menschliche Überlieferungen die ursprünglichen Botschaften überdecken (Matthäus 15:3-9).

Gruß
Carlos

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Hallo Carlos,

Nein, das was Du als Namen bezeichnest (JHWH) ist ein Kürzel
für die ursprüngliche Bezeichnung „Ich bin der da ist“,welche
Gott selbst auf die Nachfrage „Wer bist Du ?“ gegeben haben
soll.

Du beziehst dich auf 2.Mose 3:14. Einen Vers später benennt er
seinen Namen JHWH. Zitat aus der katholischen
Einheitsübersetzung:

Vorher steht aber noch:
13…Der Gott Eurer Väter hat mich zu Euch gesandt, und wenn sie mich
dann fragen werden „Wie heißt er ?“ Was soll ich ihnen da antworten ?

14 Da antwortete Gott dem Mose: Ich bin der
«Ich-bin-da». Und er fuhr fort: So sollst du zu den Israeliten
sagen: Der «Ich-bin-da» hat mich zu euch gesandt.
15 Weiter sprach Gott zu Mose: So sag zu den Israeliten:
Jahwe, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott
Isaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist
mein Name für immer und so wird man mich nennen in allen
Generationen.

ja,„Name“ ist hier wie Du richtig zitierst aber eben nicht eine
Benennung der Unterscheidung unter vielen sondern eine Benennung der
Einzigkeit. „Ich bin da“ oder „Ich bin der da ist“ ist die Aussage.
JHWH ist in dem Sinne kein Name, auch wenn verbal der Begriff
„Name“ zugeordnet wird.JHWH steht einfach für „Gott“ für im Sinne
von „Ich bin der da ist“.So wird man mich nennen (bezeichnen) in allen
Generationen.
Gott hat auch nach den Berichten des AT nie gesagt „Ich heiße Jahwe“.
In dem „Bericht“ oben weicht Gott offensichtlich der Frage nach seinem
Namen aus - es betont einfach was er IST.
Oder wurde dies je anders übersetzt ?

Im Vaterunser fängt mit der Aufforderung an „Dein Namen werde
geheiligt.“. In Römer 10:13 heißt es, „Jeder der den Namen des
Herrn anruft, wird gerettet werden.“

So - und wo wird der „Name“ denn je benutzt ?
„Name“ steht eben hier wie auch sonst für Gott selbst, als „Synonym“
für den „Einzigen“

Aber wenn du mir nicht glaubst, vielleicht dann Wiki:

http://de.wikipedia.org/wiki/JHWH
Was soll ich da glauben, warum soll ich Interpretationen übernehmen
welche sich so nicht nachvollziehbar darstellen ?
Wenn es in Exodus 20.2 heißt… „Ich bin Jahwe dein Gott …“ dann
steht da nicht „Ich heiße Jahwe und bin dein Gott …“
In meiner AT-Übersetzung steht da übrigens "Ich bin der Herr dein
Gott … " ist aber egal, kommt auf das selbe heraus.

Mit einem Namen würde Gott mit anderen „Göttern“ zumindest
partiell
gleichgestellt und damit die Existenz anderer Götter, in
welcher
„Qualität“ auch immer,angenommen.

In 1. Könige 18:21 wird beispielsweise diese Gegenüberstellung
vorgenommen:
Dann trat Elịa zum ganzen Volk hin und sprach:
„Wie lange werdet ihr auf zwei verschiedenen Meinungen hinken?
Wenn Jehova der [wahre] Gott ist, so folgt ihm nach; wenn es
aber Baal ist, so folgt ihm nach.“ Und das Volk erwiderte ihm
kein Wort.

Ja und, ich sehe immer noch keinen Namen.Jehova steht immer noch
für „Ich bin der da ist“.
Außerdem sind wir uns wohl einig, daß das AT keine wissenschaftliche
Abhandlung ist mit immer präzisem Sprachgebrauch sondern eine
Sammlung von vielen Schriften, Bekundungen , Belehrungen usw.usw.
und auch vielen Ungereimtheiten und Irrtümern.

So ist auch das Verbot für Juden zu verstehen Gott beim
„Namen“ zu nennen…

Du kannst nun die Traditionen des Judentums gleichermaßen wie
die Traditionen der Katholischen Kirche anführen. Diese
Traditionen belegen nicht, dass der wahre Gott keinen Namen
hat, mit dem er sich den Menschen bekannt gemacht hat. Sie
zeigen nur, dass menschliche Überlieferungen die
ursprünglichen Botschaften überdecken (Matthäus 15:3-9).

Willst Du wirklich die Texte des AT als die reine ürsprüngliche
Botschaft hinstellen ?
Der Hinweis auf Matt 15.3-9 sticht hier nicht.
Gruß VIKTOR

Hallo Werner,

leider ist nicht sicher was das Tetragramm bedeutet, auch
deine „Übersetzung“ ist zwar weitverbreitet, aber keineswegs
unbestritten.

aber doch sehr weit verbreitet und - sie macht Sinn im Kontext
mit anderen Botschaften über Gott.(AT)

Bei allem Streit um die Bedeutung, kommt dabei aber in Regel
eine Bedeutung i. S. von Aussage über Gott heraus. Das ist
aber auch unter Göttern keineswegs ungewöhnlich (auch Ba’al,
Wotan, Shiva usw. sind im Grunde Eigenschaftsbeschreibungen)
und ist damit kein Alleinstellungsmerkmal.

Mag sein - aber eine solche „Eigenschaftbezeichnung“ verbunden
mit einem gleichbedeutenden Anspruch ist wohl einzig.
Gruß VIKTOR

Hallo Viktor,

ja dies ist die wohl gängigste „Übersetzung“. Das die Bedeutung Einzigartig ist liegt m. E. wieder in der Perspektive. Du siehst das gleich mit der theologischen Interpretation zusammen.

Rein von der enthaltenen Information ist der Name geradezu banal. Da ist die Bedeutung von Ba’al als dem Herrscher/Besitzer viel mächtiger oder die Shivas als des Gütigen eine viel detailiertere Information, als die Selbstaussage Ich-bin-da. Das darf man doch wohl voraussetzen, was sollte man denn auch mit einem Gott anfangen der gar nicht da ist.

Gruß
Werner

Hallo Werner,

ja dies ist die wohl gängigste „Übersetzung“. Das die
Bedeutung Einzigartig ist liegt m. E. wieder in der
Perspektive. Du siehst das gleich mit der theologischen
Interpretation zusammen.

die Perspektive ist die, wie es das jüdische Volk, seine Lehrer
und Propheten gesehen haben und auch schon in der Genesis
voraussetzt wurde.
Ein Gott der „Alles“ erschaffen hat kann halt nur einzig sein.
Willst Du wirklich die richtige Aussage an einer grammatischen
Formulierung allein festmachen und gar von der Bibel mit
dem Sammelsurium von Aussagen, Widersprüchen und Inhalten.
Die „Information“ - wie Du dies nennst -liegt eben auch im Kontext
vieler Schriftteile und darin wie um diese Anschauung „gerungen“
wurde.Mit theologischer Interpretation hat das mal nix zu tun.

Rein von der enthaltenen Information ist der Name geradezu
banal. Da ist die Bedeutung von Ba’al als dem
Herrscher/Besitzer viel mächtiger oder die Shivas als des
Gütigen eine viel detailiertere Information, als die
Selbstaussage Ich-bin-da.

Nein,diese Aussage (besser „Ich bin der da ist“) in ihrer Beschränkung
auf das Wesentliche (die Anfrage bei Ex 3.13 war nach seinem Namen!
beantwortet mit einer Aussage über seine Wesenheit )zeigt
das Einzigartige.
Übrigens kann man zu „Baal“ bei Wikipedia nachlesen:
.Bezeichnung für verschiedene Gottheiten im syrischen und
.levantinischen Raum und bedeutet: Herr, Meister, Besitzer, Ehemann,
.König oder Gott. Baal war ein Titel, der für jeden Gott verwendet
.werden konnte
Also Du mußt Dich nicht so auf „Namen“ festlegen.
In der Genesis beschreiben die Autoren, daß Gott allem einen Namen
zur Unterscheidung gegeben hat.
Wenn es bei Gott der Unterscheidung nicht bedarf, warum sollte er dann
einen Namen haben.
Diese Botschaft besagt eben auch, daß er im Gegensatz zu den
selbstgemachten „Göttern“ eben „IST“ - und das genügt.

Das darf man doch wohl voraussetzen,
was sollte man denn auch mit einem Gott anfangen der gar nicht
da ist.

Und doch hielten es die Hüter des Gottesglauben der Juden für
notwendig dies extra nochmals hervorzuheben als Gegenhaltung
zu den „Göttern“ die nicht sind.
Viele Texte im AT beschäftigen sich mit diesem sehr ernsten
Problem z.Bsp.auch EX 32.1-8 oder eigentlich das ganze Kapitel 32.
Gruß VIKTOR