Mord an Soleimani

Respekt!!!
Danke.

Wenn ein UP schon im ersten Satz mit „Idioten“ eingeläutet wird, dann sollte Raum sein, derartigem zu erwidern.

awM

Das ist abgehoben elitär, wenn nicht gar schlimmeres.

Grüße mki

Die Meinungsfreiheit dürfte dort enden, wo gegen die Grundrechte verstoßen wird. Eigentlich beginnt das schon beim Versuch. Davor gilt natürlich was das Team meint. Dennoch rate ich Dir zur Selbstreflexion.

Das ist die Rechtslage.

Das Konzept der Meinungsfreiheit scheint Dir - wie so vielen - nicht ganz klar zu sein. Meinungsfreiheit heißt nicht, daß jeder immer und überall sagen kann, was er will, sondern das heißt, daß der Staat seine Bürger nicht daran hindern darf, ihre Meinung zu sagen (innerhalb der Grenzen, die die Rechte Dritter vorgeben; so ist Beleidigung natürlich nicht von der Meinungsfreiheit gedeckt und der Staat darf dann sanktionierend eingreifen). Daß man rausgeworfen werden kann, wenn man in einer fremden Privatwohnung anfängt, rumzupöbeln, oder bei einer privat betriebenen bzw. gewerblichen Internetseite, wenn man anfängt, Mord und andere Gewalttaten zu verharmlosen bzw. zu verherrlichen, hat mit Meinungsfreiheit (bzw. einem Verstoß gegen das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung) hingegen nichts zu tun.

Ich habe in letzter Zeit zusätzlich das Gefühl, dass manche Menschen glauben, dass Meinungsfreiheit bedeuten würde, dass ihre Meinung stets unkommentiert stehen zu bleiben habe und ihnen niemand widersprechen dürfe.

3 Like

Die gleichen Menschen scheinen dagegen aber kein Problem zu haben, die Meinung anderer niederzumachen. Das geht offenbar Hand in Hand…

1 Like

Oh ja, wie wahr

Die turnten da rum und haben Sachbeschädigung betrieben. Das war aber doch die Reaktion auf eine Bombardierung eines ihrer (oder meinetwegen eines der vom Iran unterstützten, k.A.) Stützpunkte mit 25 Toten.
So oder so steht das in keinem Verhältnis.

Als Verharmlosung ist diese Aussage verwerflich.

Rein juristisch ist es allerdings zunächst einmal nur eine Tötung, ein Tötungsdelikt.

Ob man von einem Mord reden darf, liegt daran, welches Rechtssystem man anwenden möchte.

Da das US Recht uneinheitlich und mir unbekannt ist, sollten wir vielleicht das deutsche Recht anwenden, wenn wir aus deutscher Sicht diese Tötung bewerten.

Ich sehe hier die Heimtücke und die Gemeingefährlichkeit der Mittel als unbestritten gegeben an.
Damit sind zwei Mordmerkmale sicher erfüllt, so dass nach deutschem Recht die Tötung Soleimani als „Mord“ zu berwerten ist.

Es bleiben noch die Auswege:

  • Notwehr
  • rechtfertigender Notstand
  • entschuldigender Notstand

Ein gegenwärtiger Angriff fand nicht statt, es kann keine Notwehr gewesen sein.
Ebenso bestand keine gegenwärtige und nicht anders abwendbare Gefahr, die von Soleimani unmittelbar ausging.

Das gewählte Mittel war auch kaum geeignet, die Gefahr abzuwenden, die von bereits ausgebildeten Kämpfern, bereits vorhandenen Plänen und bereits aufgebauten Strukturen ausgeht.
Insofern werte ich Trumps Vorgehen in etwa so, wie es wäre, der Hydra einen Kopf abzuschlagen und zu behaupten, dies sei ein wertvoller Schlag gewesen.

Mir ist nicht ganz klar, worauf das jetzt hinauslaufen soll, aber wenn man will, kann man auch des US-Rechtssystem heranziehen, daß zwischen Mord und Totschlag nur insofern unterscheidet, als daß es first und second degree murder (und ggfs. third Degree und ein paar andere, nachgeordnete murder) gibt, die in etwa Mord (first) und Totschlag entsprechen. Die Kriterien für first degree murder sind - kurz gesagt - Vorsatz und Planung, während second degree i.W. den Vorsatz verlangt.

Scheiß auf ein Gerichtsverfahren; wenn ein Präsiden und eine Wochenzeitung der Ansicht sind, daß jemand schuldig ist, reicht das aus. Ist das die Aussage, die Du transportieren wolltest?

Ich meine, gleich im ersten oder zweiten Artikel in dieser Diskussion erklärt zu haben, warum es sich in diesem speziellen Fall nicht um ein einfaches Herumturnen handelt - insbesondere aus Sicht der USA. Vielleicht magst Du mal nachlesen.

Du hast gar nichts erklärt sondern deine persönliche Meinung zum Ausdruck gebracht. Dass andere diese Meinung nicht teilen bzw. als allgemein gültige Erklärung akzeptieren wollen, musst auch du aushalten können. Meinungsfreiheit und so…

Wie @Simsy_Mone richtig schrieb, war die Demonstration vor der Botschaft eine Reaktion auf fünf US Angriffe, bei denen mindestens zwei Dutzend Menschen ums Leben kamen. Bei der Demonstration gab es keine Opfer und ein Sprecher der Demonstranten sagte selber, dass sie abziehen, weil die USA die Botschaft erhalten hätten.

Du hast Recht, dass die USA eine Reaktion zeigen mussten. Dass du jetzt aber versuchst es so hinzustellen, als wäre die Ermordung einer der wichtigsten Personen der iranischen Regierung auch nur im Entferntesten eine angemessene Reaktion, ist völlig absurd. Absurder ist nur noch deine Behauptung, es wären „ein Angriff auf den Iran oder wahlweise das Werfen von Kuscheltieren“ die einzigen Alternativen gewesen.

2 Like

Ohne speziell jemanden hier zu meinen … Mir fällt auf, dass das beim Iran das ewige und ewig reflexhafte Deutungsmuster ist.

Das Oslo Dagbladet, den Pressestimmen meinter Tageszeitung entnommen, schrieb entsprechend so schön: Die Iraner sind ein altes, stolzes Volk, das sich nicht gern demütigen lässt. Mit der Tötung von Ghassem Soleimani hat US-Präsident Donald Trump genau diesen Nerv getroffen. Die meisten Iraner verfluchen diese Tötung.

Das ist fast schon ein gelungener Witz.
Die so stolzen Iraner lassen sich nicht gern demütigen.
Aha.
Nicht von den USA.
Von einer in der ganzen Welt verlachten Klerikerkaste, die sie an Kranen erhängt, die Frauen verschleiert, elementare Freiheiten beschneidet, den Fleiß der Iraner mit einer internationalen Wirtschaftssanktion nach der anderen zunicht macht usw. natürlich zwei Generationen lang schon.
Die Iraner sind halt ein stolzes Volk :joy:

Ich möchte mich ganz und gar nicht über die Iraner lustig machen, die habens seit langer Zeit schwer genug, sondern über die Diskrepanz dieser ewigen, „orientalistisch“ aufgeladenen, Erzählung von den stolzen Persern und der traurigen Realität.

Gruß
F.

À propos iranisches Volk und so …

Mir gefällt dieser Kommentar so gut, dass ich ihn hier reinsetze und meine Lieblingspassagen bolde:

Qasem Soleimani has long tormented the people and we congratulate the survivors of his crimes in the Middle East, particularly Syria, Iraq and Yemen. And while we are glad for the death of this war criminal, we declare our strong opposition to the possibility of a state war (between US state terrorism and Iranian state terrorism).

Hours ago, Qasem Soleimani, one of the top military officials of the Iranian government who was responsible for the Middle East, was killed on the direct order of Donald Trump in Baghdad.

Qasem Soleimani was a genocidal man that has killed thousands of men, women, and children in the conflicts in Syria, Iraq and Yemen. He lead sieges for Assad and recruited Afghan refugees in Iran, many of them children, to die in the Syrian civil war. This state assassination was carried out by the United States in the obvious interest of Donald Trump’s election and what was done has not been and will not be in the interests of the people in the Middle East.

Despite much commotion and controversy made by the Islamic regime over its security and intelligence capabilities, we see that in fact this regime is not capable of maintaining its most important transnational force and Qasem Soleimani was assassinated as soon as the US decided to remove him.

On the one hand, the viciousness of the criminal Islamic regime became more apparent and on the other hand, it further showed the corrupt nature of US state terrorism, which does not care about the lives of their own nor those of the people in the Middle East—otherwise these Iranian state terrorists could have been easily hunted down over the years.

We reiterate that the contemporary Middle East is shaped by wars, massacres, displacement, and famine because of religious fanatics and terrorists on the one hand and the interference of international capitalists and backers (Eastern and Western Imperialism) on the other.

We hope all of these religious terrorists are killed as soon as possible and these murderous state governments will be destroyed so that the people of the Middle East live again in peace and prosperity.

Gruß
F.

Hallo,
was gefällt Dir so sehr an dem Kommentar? Ich erkenne in dem Verfasser des Kommentars nur jemand, der sich selbst für den Papst hält.

Grüße mki

Echt?
Der Papst ist doch kein Anarchist :wink:

Mir gefällt, dass der Kommentar in Ambivalenzen denkt, wenn er die Tötung dieses Grattlers als kleine Befreiung sieht ohne zugleich die USA als sinnvolle Befreier, die den Menschen im Nahen Osten allzu viel weiter helfen könnten, weil die (logischerweise) auch nur den eigenen Kalkülen folgen.
Kein Jubel für Trump, kein hohles Trump-bashing und klare Ablehnung der Grattler-Regime im Nahen Osten.
Gute, differenzierte Sicht der Dinge.

Gruß
F.

Ein Anarchist würde lediglich der Wirklichkeit eins aufsetzen. In der Art etwa:

NO GODS NO MASTERS.

Das ist auch meine vorbehaltlose Meinung. Im Sinne von total. Der Kommentator hingegen ist a) einfach und b) nur ein selbstverliebter Klugscheißer. Davon unterscheidet sich jeder Anarchist.

Grüße mki

Na, meinetwegen hast du recht :wink:

Gruß
F.

Ich hake das als persönliches Risiko ab, wenn man mit seinen Brigaden Terror, Tod und Leid in die Welt hinausträgt. Das „Glück“ herausgefordert, ist halt daneben gegangen. Ich brauch da sicherlich nicht auch noch die Schaulust irgendwelcher Prozesse und Prozesshansel.

Wem das nicht passt, der kann im Sommer nach Berlin zum jährlichen al-Quds-Tag und Mitweinen.

awM